:: 22/2016

Pressemitteilung 22/2016

Zahl der Erwerbstätigen im Südwesten erreicht 2015 Rekordniveau

Anteil sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze auf 71,8 Prozent gestiegen

2015 war für den baden‑württembergischen Arbeitsmarkt ein gutes Jahr. Wie das Statistische Landesamt nach ersten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises »Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder« mitteilt, waren 2015 jahresdurchschnittlich 6,07 Mill. Personen erwerbstätig, so viele wie noch nie zuvor. Der letzte Erwerbstätigenhöchststand aus dem Jahr 2014 wurde nochmals um 54 500 Erwerbstätige oder 0,9 Prozent übertroffen. Damit erreichte die Zahl der Erwerbstätigen im Südwesten im fünften Jahr in Folge einen neuen Höchststand.

Von der positiven Arbeitsmarktentwicklung profitierten allein die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Neuesten Angaben der Bundesagentur für Arbeit zufolge waren zur Jahresmitte 2015 fast 4,4 Millionen Menschen im Land sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 93 500 oder 2,2 Prozent mehr als 2014. Umgekehrt sank die Zahl der Beschäftigten, die als Haupttätigkeit einen Minijob mit einer monatlichen Verdienstgrenze bis 450 Euro ausüben, im vergangenen Jahr um 24 300 oder 3,3 Prozent auf 705 900. Im Ergebnis erhöhte sich der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze an der Gesamtzahl aller Arbeitsplätze seit dem letzten Tiefststand im Jahr 2009 um vier Prozentpunkte auf 71,8 Prozent. Im Jahr 2015 waren in Baden‑Württemberg durchschnittlich 227 100 Personen arbeitslos, 3 300 oder 1,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die auf alle zivilen Erwerbspersonen bezogene Arbeitslosenquote ging 2015 gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent zurück und erreichte den niedrigsten Stand seit Berechnung dieser Quote im Jahr 19941.

Im Bundesländervergleich war die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote2 mit 3,8 Prozent außer in Bayern (3,6 Prozent) in keinem anderen Bundesland so niedrig wie im Südwesten. Bundesweit betrug die entsprechende Quote 6,4 Prozent. Beim Erwerbstätigenzuwachs gegenüber dem Vorjahr belegte Baden‑Württemberg 2015 nach Berlin (+2,0 Prozent), Bayern (+1,2 Prozent) und Hessen (+1,0 Prozent) den vierten Platz. Die Spannweite reichte von +2,0 Prozent in Berlin bis zu −0,7 Prozent in Sachsen-Anhalt. Bundesweit stieg die Erwerbstätigenzahl um 0,8 Prozent.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist in Baden‑Württemberg seit dem Jahr 2010 kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2015 fiel der Erwerbstätigenzuwachs mit 0,9 Prozent jedoch etwas geringer aus als im Jahr 2014 (+1,1 Prozent). Die nachlassende Dynamik der Erwerbstätigenentwicklung war auch auf der Bundesebene zu beobachten (2014: +0,9 Prozent, 2015: +0,8 Prozent). Betrachtet man die Entwicklung der Erwerbstätigen in den Wirtschaftssektoren, entfielen von den im vergangenen Jahr zusätzlichen 54 500 Arbeitsplätzen in Baden‑Württemberg die mit Abstand meisten auf die Dienstleistungsunternehmen. Dort nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 49 100 auf gut 4,1 Millionen zu (+1,2 Prozent). Im Produzierenden Gewerbe stieg die Zahl der Arbeitsplätze lediglich um 10 600 auf 1,9 Mill. (+0,6 Prozent). In der Land- und Forstwirtschaft waren 2015 insgesamt 64 700 Personen erwerbstätig, 5 200 weniger als ein Jahr zuvor (−7,4 Prozent).

1 Die auf abhängige zivile Erwerbspersonen bezogene Arbeitslosenquote erreichte 2015 mit 4,3 Prozent einen so niedrigen Stand wie seit 1991 nicht mehr (1991: 3,7 Prozent).

2 Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen.

Schaubild 1: Erwerbstätige, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigte und Arbeitslose in Baden-Württemberg
Schaubild 1: Erwerbstätige, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigte und Arbeitslose in Baden-Württemberg
Tabelle 1
Erwerbstätige, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigte und Arbeitslose in Baden-Württemberg
JahrErwerbstätige1)Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte2)Ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigte2)Arbeitslose1)

1) Jahresdurchschnittswerte.

2) Stichtag jeweils 30. Juni.

Quellen: Arbeitskreis "Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder", Bundesagentur für Arbeit; vorläufige Zahlen

Anzahl
20085.748.3003.913.754717.891228.646
20095.711.1003.873.890724.434284.168
20105.710.1003.912.330724.055272.656
20115.800.1004.004.578724.666226.918
20125.886.0004.111.777723.301222.202
20135.949.8004.173.813723.794233.956
20146.016.0004.266.000730.153230.372
20156.070.5004.359.526705.877227.098
Veränderung zum Vorjahr (Anzahl)
2008+86.300+91.309+1.983−43.017
2009−37.100−39.864+6.543+55.522
2010−1.100+38.440−379−11.512
2011+90.000+92.248+611−45.738
2012+85.900+107.199−1.365−4.716
2013+63.800+62.036+493+11.754
2014+66.200+92.187+6.359−3.584
2015+54.500+93.526−24.276−3.274
Veränderung zum Vorjahr (in %)
2008+1,5+2,4+0,3−15,8
2009−0,6−1,0+0,9+24,3
2010+1,0−0,1−4,1
2011+1,6+2,4+0,1−16,8
2012+1,5+2,7−0,2−2,1
2013+1,1+1,5+0,1+5,3
2014+1,1+2,2+0,9−1,5
2015+0,9+2,2−3,3−1,4
Schaubild 2: Erwerbstätige in den Bundesländern 2015
Schaubild 2: Erwerbstätige in den Bundesländern 2015
Tabelle 2
Erwerbstätige in den Bundesländern 2015
Veränderung zum Vorjahr in %
Bundeslandin %

Quelle: Arbeitskreis "Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder"; vorläufige Zahlen.

Sachsen-Anhalt-0,7
Thüringen-0,4
Sachsen-0,2
Brandenburg-0,1
Mecklenburg-Vorpommern0,1
Saarland0,3
Bremen0,4
Nordrhein-Westfalen0,7
Rheinland-Pfalz0,7
Hamburg0,7
Deutschland0,8
Schleswig-Holstein0,8
Niedersachsen0,8
Baden-Württemberg0,9
Hessen1,0
Bayern1,2
Berlin2,0