:: 65/2016

Pressemitteilung 65/2016

Baden‑Württemberg hat gewählt

Die wichtigsten Ergebnisse der Landtagswahl 2016 auf einen Blick

Mit der Wahl zum 16. Landtag von Baden‑Württemberg gingen die GRÜNEN erstmalig als stärkste Kraft aus einer Landtagswahl hervor. Insgesamt erreichte die Partei nach dem vorläufigen Ergebnis einen Stimmenanteil von 30,3 % und verbesserte damit ihr Wahlergebnis von 2011 (24,1 %) um 6,1 Prozentpunkte. Die CDU erhielt 12 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl zum 15. baden‑württembergischen Landtag und kam auf einen Stimmenanteil von 27,0 %. Damit lagen die Christdemokraten 3,3 Prozentpunkte hinter den GRÜNEN und mussten ihre Position als stärkste Partei in Baden‑Württemberg erstmals abgeben.

Neben der CDU musste auch die SPD mit 10,4 Prozentpunkten große Stimmenverluste hinnehmen. Die Partei erreichte einen Stimmenanteil von 12,7 % - ihr bisher schlechtestes Ergebnis bei einer Landtagswahl in Baden‑Württemberg. Die FDP hat sich im Vergleich zu 2011 leicht verbessert (+ 3 Prozentpunkte) und erhielt einen Anteil von 8,3 %. Die AfD konnte bei der gestrigen Wahl die 5%-Hürde deutlich überschreiten und wird erstmals im baden-württembergischen Landtag vertreten sein. Mit einem Anteil von 15,1 % erhielt die Partei 2,4 Prozentpunkte mehr als die SPD und wird dadurch die drittstärkste Kraft im Landtag.

Wahlbeteiligung in Baden‑Württemberg erneut gestiegen

Bei der Landtagswahl 2011 wurde mit einer Wahlbeteiligung von 66,3 % erstmals seit vielen Jahren wieder eine steigende Beteiligungsquote verzeichnet. Dieser Trend setzte sich auch bei der gestrigen Wahl fort. Insgesamt entschieden sich 70,4 % der Baden‑Württembergerinnen und Baden‑Württemberger für die Teilnahme an der Wahl zum 16. Landtag, was einen Anstieg von 4,1 Prozentpunkten im Vergleich zu 2011 bedeutet.

Sitzverteilung im 16. Landtag von Baden‑Württemberg

Nach den vorläufigen Ergebnissen der Landtagswahl 2016 werden dem 16. baden‑württembergischen Landtag 143 Abgeordnete angehören. Das sind 5 Abgeordnete mehr als bei der Landtagswahl 2011. Die CDU wird insgesamt 42 Abgeordnete entsenden (18 Abgeordnete weniger gegenüber dem 15. Landtag). Die GRÜNEN als neue stärkste Kraft erhalten 47 Sitze und damit 11 mehr als bei der vorangegangenen Wahl. Die SPD verliert 16 Sitze und wird mit 19 Abgeordneten im Landtag vertreten sein, während die FDP 5 Mandate mehr erhält und damit insgesamt 12 Abgeordnete entsenden kann. Die neu in den Landtag eingezogene AfD wird 23 Sitze erhalten. Die bisherigen Regierungsfraktionen von GRÜNEN und SPD erhalten insgesamt 66 Sitze. Folglich verliert die grün-rote Regierungskoalition ihre Mehrheit im Landtag.

Frauenanteil gestiegen

Mit 35 gewählten Frauen unter den 143 Abgeordneten wird der Frauenanteil im 16. Landtag von Baden‑Württemberg 24,5 % betragen. Gegenüber der Landtagswahl von 2011, als der Frauenanteil im Landtag gut 18 % betrug, steigt er folglich um 6,4 Prozentpunkte.

Wie haben die Spitzenkandidaten in ihren Wahlkreisen abgeschnitten?

Der Spitzenkandidat der CDU, Guido Wolf, erreichte in seinem Wahlkreis 55 Tuttlingen-Donaueschingen einen Stimmenanteil von 33,7 %. Hiermit lag er deutlich über dem Ergebnis seiner Partei auf Landesebene (27,0 %) und konnte das Direktmandat erringen. Der amtierende Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Spitzenkandidat der GRÜNEN, trat im Wahlkreis 9 Nürtingen an. Hier konnte er mit 34,9 % der Stimmen das Direktmandat gewinnen. Der Minister für Finanzen und Wirtschaft Dr. Nils Schmid erreichte als Spitzenkandidat der SPD in seinem Wahlkreis 60 Reutlingen einen Stimmenanteil von 14,2 %. Damit lag er knapp über dem Landesergebnis seiner Partei. Er wird über ein Zweitmandat in den Landtag einziehen. Dr. Hans-Ulrich Rülke, Spitzenkandidat der FDP, nutzte die Möglichkeit der Doppelkandidatur und trat in zwei Wahlkreisen an. Im Wahlkreis 42 Pforzheim erreichte er einen Stimmenanteil von 10,6 %. In seinem zweiten Wahlkreis (44 Enz) konnte er insgesamt 10,4 % der Stimmen auf sich vereinen. Er wird für den Wahlkreis 42 Pforzheim über ein Zweitmandat in den Landtag einziehen. Auch der Spitzenkandidat der AfD, Prof. Dr. Jörg Meuthen, machte von der Möglichkeit zur Doppelkandidatur Gebrauch. Im Wahlkreis 17 Backnang erhielt er 19,7 % der Stimmen und im Wahlkreis 30 Bretten 18,5 %. Ein Zweitmandat erhielt er für den Wahlkreis 17 Backnang.