:: 233/2017

Pressemitteilung 233/2017

Baden-Württemberg vor der Bundestagswahl 2017

Über Jahre steigender Briefwähleranteil in Land und Bund feststellbar

Seit vielen Jahren nimmt die Zahl der Personen, die sich bei den Bundestagswahlen für die Briefwahl entscheiden zu. In Baden-Württemberg und auch im Bundesdurchschnitt lag der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler bei der Bundestagswahl 1990 bei 9,4 %. Bei der Wahl im Jahr 2013 erreichte die Briefwahl mit einem Anteil von 22,3 % in Baden-Württemberg einen neuen Höchststand. Im Bundesdurchschnitt lag er mit 24,3 % sogar noch etwas darüber.

Auch für andere politische Wahlen kann der Trend zu einer stärkeren Nutzung der Briefwahl festgestellt werden. Sowohl bei Wahlen zum Europäischen Parlament als auch bei Landtagswahlen entschieden sich zunehmend mehr Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger für die Stimmabgabe per Brief. Bei der Landtagswahl 2016 machten bereits 21 % der Wählerinnen und Wähler von dieser Möglichkeit Gebrauch. Im Jahr 2011 waren es noch 16,5 %. Bei der Europawahl im Jahr 2014 betrug der Briefwähleranteil sogar 23,5 % und war damit gegenüber der Wahl 2009 (14,9 %) erheblich gestiegen (+8,6 Prozentpunkte).

Zwar ist der klassische Urnengang weiterhin die am weitesten verbreitete Form der Wahlteilnahme, dennoch zeigt sich über alle Wahlen ein deutlicher Trend, hin zu einer verstärkten Nutzung der Briefwahl. Die Beweggründe hierfür können vielfältig sein. Ursprünglich wurde die Briefwahl eingeführt, um auch jenen Personen eine Wahlteilnahme zu ermöglichen, die am Wahlsonntag beispielsweise aufgrund von Erkrankung, beruflicher Verpflichtungen oder einem Aufenthalt im Ausland ihre Stimme nicht in einem Wahllokal abgeben können. Während die schlichte Abwesenheit am Wahltag aufgrund von Urlaub oder anderer Verpflichtungen weiterhin der häufigste Grund für die Wahl per Brief ist, empfinden viele Wahlberechtigte auch die Möglichkeit, den Stimmzettel in Ruhe und in gewohnter Umgebung ausfüllen zu können, als Vorteil.

Schaubild 1: Briefwahlanteil bei den Bundestagswahlen in Baden-Württemberg seit 1957
Schaubild 1: Briefwahlanteil bei den Bundestagswahlen in Baden-Württemberg seit 1957
Tabelle 1
Briefwahlanteil bei den Bundestagswahlen in Baden-Württemberg seit 1957
WahltagGegenstand der Nachweisung
WählerBriefwählerBriefwahl­anteil
AnzahlAnzahl %

Datenquelle: Wahlergebnisse auf Landesebene.

15. Sept. 19574.097.575191.5714,7
17. Sept. 19614.419.748234.0005,3
19. Sept. 19654.598.715297.5836,5
28. Sept. 19694.690.427329.7847,0
19. Nov. 19725.376.985362.7916,7
3. Okt. 19765.452.370514.0579,4
5. Okt. 19805.518.062641.27611,6
6. März 19835.785.570565.3959,8
25. Jan. 19875.676.772565.46310,0
2. Dez. 19905.515.393518.0749,4
16. Okt. 19945.742.579714.28612,4
27. Sept. 19986.032.612960.64115,9
22. Sept. 20026.017.6081.027.77117,1
18. Sept. 20055.923.9171.038.72617,5
27. Sept. 20095.530.2421.048.97919,0
22. Sept. 20135.711.4691.272.12622,3