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Statistisches Monatsheft Januar 2016

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Bedarfe, Entwicklungen und Nachfragepotenzial in Baden-Württemberg

Der Bedarf an haushaltsnahen Dienstleistungen (i-Punkt »haushaltsnahe Dienstleistungen«) ist hoch. Er wird angesichts sich wandelnder Haushalts- und Familienstrukturen, der Veränderungen im Berufsleben und auf dem Arbeitsmarkt sowie der demografischen Entwicklung voraussichtlich weiter ansteigen. In Folge zunehmender Erwerbstätigkeit von Frauen, veränderter Geschlechterrollen und einer wachsenden Anzahl an Alleinerziehenden und Single-Haushalten nimmt die Bedeutung von Personengruppen, die Bedarf an Entlastung im Alltag haben, zu. In der Diskussion um (potenzielle) Nutzergruppen stehen deshalb insbesondere Personen im Fokus, die zeitliche Entlastung für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie benötigen. Ebenso sind es ältere Menschen, die alters- oder pflegebedingt nicht mehr alle Tätigkeiten im Haushalt selbst erledigen und nicht oder nur in geringem Maß auf Unterstützung im engen Familienkreis zurückgreifen können. Das von der FamilienForschung im Auftrag des Sozialministeriums Baden-Württemberg erstellte Informationsportal »Haushaltsnahe Dienste Baden-Württemberg« setzt an dieser Entwicklung an und bietet Informationen über das aktuelle Entlastungsangebot in Baden-Württemberg.

Amtliche Einwohnerzahlen in Baden-Württemberg – weshalb dauert es so lange, bis diese vorliegen?

Der Abschluss der Bevölkerungsstatistiken für das Jahr 2014 hat sich erheblich verzögert. Ursache hierfür waren unter anderem Änderungen des Bevölkerungsstatistikgesetzes, die aufwändige Neuprogrammierungen erforderlich gemacht haben. Statt im Juli bzw. August eines Jahres – wie sonst meistens der Fall – lagen die amtlichen Einwohnerzahlen mit Stichtag 31. Dezember 2014 erst Ende September 2015 vor.

Aber auch der übliche zeitliche Abstand von etwas mehr als einem halben Jahr stößt in der Öffentlichkeit oftmals auf Unverständnis. Aus diesem Grund soll im Folgenden der Ablauf der Bevölkerungsfortschreibung zur Ermittlung der amtlichen Einwohnerzahlen skizziert werden, um den komplexen Bearbeitungsprozess zu verdeutlichen.

Kontinuität und Diskontinuität in der Altersvorsorge

Bericht von der Jahrestagung 2015 des Forschungsnetzwerkes Alterssicherung

Eine kontinuierliche Vollzeittätigkeit im Erwerbsleben oder eine lebenslange eheliche Partnerschaft sind heute mehr denn je Garanten für ein auskömmliches Einkommen im Alter. Doch beide Voraussetzungen sind seltener denn je selbstverständlich. Trennungen und Scheidungen beschreiben Diskontinuitäten in den individuellen Familienbiografien. Beschäftigte wechseln – teils aus beruflichen, teils aus privaten Gründen – ihren Arbeitgeber, pendeln zwischen Vollzeit- und Teilzeitjob, zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst, zwischen einer Stelle in Deutschland und im Ausland. Diese veränderten Familien- und Erwerbsbiografien haben Folgen für die Alterssicherung.

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten internationaler Unternehmen in Zeiten der Globalisierung

Weltweit agierende deutsche Unternehmen erschließen im Ausland neue Märkte. Sie bauen dort neue Produktionsstandorte auf, wollen vor Ort Präsenz zeigen und niedrigere Produktionskosten nutzen. Verlagern diese Unternehmen auch zunehmend ihre Forschungs- und Entwicklungs (FuE)-Aktivitäten ins Ausland? Der nachfolgende Beitrag zeigt hierzu Tendenzen und Strukturveränderungen auf. Er gibt auch Antworten auf die Fragen: Wie attraktiv ist der FuE-Standort Baden-Württemberg bzw. Deutschland für ausländische Unternehmen und wie entwickelt sich das FuE-Engagement ausländischer Unternehmen in diesen Wirtschaftsräumen?

Landtagswahl 2016

Informationsangebot und Serviceleistungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg

Am 13. März 2016 findet die Wahl zum 16. Landtag von Baden-Württemberg statt. Im Vorfeld politischer Wahlen und am Wahlabend selbst stellen Wahlforschungsinstitute mit Prognosen und Hochrechnungen eine wichtige Informationsquelle für die interessierte Bevölkerung sowie die Medien dar. Die Diskussionen um Sieg und Niederlage einzelner Parteien orientieren sich zunächst an diesen Veröffentlichungen. Der tatsächliche Wahlausgang und damit die letztendliche Sitzverteilung im Landtag wird jedoch durch das amtliche Wahlergebnis bestimmt, welches erst spät am Wahlabend feststeht und durch die Landeswahlleiterin bekannt gegeben wird. An dessen Ermittlung ist auch das Statistische Landesamt maßgeblich beteiligt. Es übernimmt dabei unter anderem die technische Ermittlung des Wahlergebnisses sowie die Überprüfung und Zusammenfassung der amtlichen vorläufigen und endgültigen Ergebnisse. Darüber hinaus ist das Statistische Landesamt für die Veröffentlichung der Ergebnisse der Repräsentativen Wahlstatistik verantwortlich, welche weiterführende Erkenntnisse über das Wahlverhalten der baden-württembergischen Bevölkerung anhand einzelner Merkmale (Alter, Geschlecht) liefert.

Flächenerhebung mit neuer Datengrundlage – Nachwirkungen der »ALKIS-Umstellung«

Auch die neueste Flächenerhebung zum Stand 31. Dezember 2014 steht noch ganz im Zeichen der Verfahrensumstellungen im Liegenschafts­kataster von ALB/ALK (Automatisiertes Liegenschaftsbuch/Automatisierte Liegenschaftskarte) auf ALKIS (Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem). Dabei werden die bisher isoliert geführten Datei- und Programmsysteme der Vermessungsverwaltungen in ein einheitliches Datenmodell überführt und die Merkmalskataloge für die Flächennutzung angeglichen. Noch ist nicht alles in trockenen Tüchern, zumindest für Baden-Württemberg zeichnet sich jedoch der Abschluss der Verfahrensumstellung ab. Der langfristige Trend abnehmender Flächenverbrauchswerte hat sich nach den nun vorliegenden Ergebnissen fortgesetzt.

Nach dem Zensus 2011 – Perspektiven

Kurzfassung eines Vortrages auf der Statistischen Woche 2015 in Hamburg

Der Beitrag beschreibt die Hintergründe, die zum Modell des registergestützten Zensus 2011 geführt haben sowie die sich daran anschließende Ausgestaltung der Erhebungsdurchführung. Im Hinblick auf die zu ermittelnden amtlichen Einwohnerzahlen werden insbesondere die methodischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Gemeindegrößen erläutert sowie Nutzen und Qualität der weiteren gewonnenen Daten thematisiert. Darüber hinaus wird das Verhältnis von Datenbedarf und Erhebungsmodell kritisch beleuchtet, um hieraus, insbesondere hinsichtlich kommender Zensus, mögliches Optimierungspotenzial abzuleiten.

Dr. Helmut Büringer: Ein Vorreiter der Umweltstatistik geht in den Ruhestand

Rückblick auf ein beachtliches Werk, »Ressourceneffizienz« und tiefe Spuren

Mit Beginn des Jahres 2016 erfährt die Umweltstatistik im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg eine bedeutsame Zäsur: der Leiter des Umweltreferats, Dr. Helmut Büringer, geht nach rund 35-jähriger Tätigkeit in der Umweltstatistik in den Ruhestand. Dies ist Anlass, auf eine lange, sehr erfolgreiche Phase im Aufbau dieses wichtigen Statistikbereichs im Land zurückzublicken. Dr. Büringer hat dabei herausragende Akzente gesetzt und maßgeblich das komplexe Geflecht der Umweltstatistik mitgeformt.