:: 4/2016

Statistisches Monatsheft April 2016

Baden-Württemberg – das Land der kleinen und mittleren Gemeinden?

Zur Größenstruktur der Kommunen in den Landkreisen des Südwestens

Baden-Württemberg ist abwechslungsreich – und das nicht nur in landschaftlicher, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht. Die Vielfalt betrifft vielmehr auch die Größe der Kommunen. So gibt es einerseits im Land immerhin noch 73 Gemeinden mit weniger als 1 000 Einwohnern, andererseits zählen auch neun baden-württembergische Kommunen zu den 76 Großstädten Deutschlands, in denen mehr als 100 000 Menschen leben. Dabei verteilen sich die Gemeinden nach ihrer Größe bei weitem nicht gleichmäßig über das Land. Im folgenden Beitrag sollen deshalb die regionalen Unterschiede in der Gemeindegrößenstruktur näher beleuchtet werden, wobei der Fokus vor allem auf die 35 Landkreise gerichtet ist.

Kindertageseinrichtungen in Gemeinden unterschiedlicher Größe

Der Wunsch nach regional gegliederten Daten der Statistik der Kindertageseinrichtungen möglichst auch unter der Kreisebene ist schon häufig an das Statistische Landesamt Baden-Württemberg herangetragen worden. Aufgrund von Geheimhaltungsvorschriften ist es allerdings nicht möglich, differenzierte Ergebnisse für einzelne kleine Gemeinden zu veröffentlichen. Einer Darstellung der Ergebnisse differenziert nach Gemeindegrößenklassen steht jedoch nichts entgegen. Sie wird im Folgenden vorgestellt. Neben Art und Auslastungsgrad von Kindertageseinrichtungen liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den betreuten Kindern, hier vor allem auf Besuchsquoten der Kinder unter 3 Jahren, den Betreuungszeiten sowie auf dem Migrationshintergrund. Schließlich richtet sich der Blick auf das Personal in Kindertageseinrichtungen hinsichtlich Alter und Geschlecht, Beschäftigungsumfang und Berufsausbildungsabschluss.

Wer ist ein »Schulabbrecher«?

Anmerkungen zu einem weit verbreiteten, aber oft unzutreffenden Begriff

Von den allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg sind 2014 insgesamt 5 868 Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss abgegangen. Allerdings ist dies nicht immer mit dem Abbruch eines Bildungsgangs verbunden. Es gibt zum Beispiel an Sonderschulen bzw. Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren Bildungsgänge, die planmäßig nicht zum Hauptschulabschluss führen. So hatten 3 348 dieser Schülerinnen und Schüler einen spezifischen Sonderschulabschluss erworben. Auch für Abgängerinnen und Abgänger ohne Hauptschulabschluss gibt es an den beruflichen Schulen eine Reihe von Angeboten, die ihnen den Weg zu einer Berufsausbildung ebnen können. Knapp 3 300 Jugendliche konnten hier im Jahr 2014 den Hauptschulabschluss nachholen.

Die Bedeutung von Stuttgart als Hochschulstandort

Stuttgart ist bekannt für seine starke Wirtschaftskraft, für seine international hervorragend aufgestellte Fahrzeug- und Maschinenbauindustrie sowie für sein reichhaltiges kulturelles Angebot mit Theatern, Museen und Oper. Auch seine Berge, Täler, Halbhöhenlagen und die bis in die Stadt reichenden Reben mit erlesenen Weinen prägen das Image der Stadt. In diesem Zusammenhang müssen aber ebenfalls die zahlreichen Staus und die häufigen Überschreitungen von Feinstaubgrenzwerten genannt werden. Wie aber steht es mit seiner Bekanntheit als Hochschulstandort? Wie setzt sich die Hochschullandschaft Stuttgarts zusammen, welche Bedeutung hat Stuttgart als Hochschulstandort und welche Bedeutung haben die Hochschulen für die Stadt Stuttgart? Diese und weitere Fragen werden im Folgenden näher betrachtet.

2015 – Ein gutes Jahr für den Einzelhandel in Baden-Württemberg (Beitrag ungültig)

Die Ergebnisse der Jahreserhebungen im Einzelhandel 2009–2015 wurden korrigiert. Die korrigierten Zahlen sind in Form von Internettabellen und Statistischen Berichten veröffentlicht unter www.statistik-bw.de/HandelDienstl/Binnenhandel/

Export von Hochtechnologiewaren in Baden-Württemberg

Das Exportvolumen erreichte 2014 einen neuen Höchstwert in Baden-Württemberg und nahm am Export Deutschlands einen überdurchschnittlich hohen Anteil ein. Dem Handel mit Hochtechnologiewaren kommt dabei eine besondere Rolle zu, zumal Baden-Württemberg aufgrund seiner Innovationsstärke zu den führenden Hochtechnologiestandorten Europas zählt. Der Export von Hochtechnologie kann auch als ein Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung und den technologischen Stand eines Landes (bzw. einer Region) sowie dessen internationaler Wettbewerbsfähigkeit angesehen werden. Zur Hochtechnologie werden Produkte gezählt, die in ihrem Herstellungsprozess eine besonders hohe Forschungs- und Entwicklungs-Intensität (FuE-Intensität) aufweisen (i-Punkt). Im Folgenden wird die Struktur des Exports von Hochtechnologiewaren aus Baden-Württemberg im bundesweiten Vergleich dargestellt und Veränderungen zwischen den Jahren 2008 und 2014 aufgezeigt.

Wasserwirtschaft in Baden-Württemberg – unentbehrlich für Bevölkerung und Industrie

Neue Daten-CD mit umfassenden Informationen zur Wasserwirtschaft

Wasser ist mit seiner umfassenden Verwendbarkeit ein begehrtes und begrenztes Gut, es ist zugleich Lebensmittel und wichtiger Produktionsfaktor. Bei seiner Nutzung wird es stofflich oder thermisch verändert und danach als Abwasser beseitigt. Die Ressource Wasser steht im Mittelpunkt der im Mai erscheinenden Veröffentlichung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg mit Daten zur Wassergewinnung und Wasserverwendung sowie zur Ableitung und Behandlung des Abwassers. Einige bis in die Anfänge der Umweltstatistiken – die 1970er-Jahre – zurückreichende Zeitreihen beschreiben eindrucksvoll die wasserwirtschaftliche Entwicklung im Land und in den Stadt- und Landkreisen. Daten in Flussgebietsabgrenzung auf Basis der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und wasserwirtschaftliche Eckdaten auf Gemeindeebene ergänzen die Darstellung.

Drei Stolperfallen bei der Interpretation von Statistiken

In der Tageszeitung »Die Welt« erschien im September letzten Jahres ein Artikel mit der Schlagzeile »Smartphones machen Senioren acht Jahre jünger.« Eine Untersuchung habe ergeben, dass ältere Menschen heute intellektuell leistungsfähiger seien als vor einem Jahrzehnt, was auf die Nutzung von Smartphones zurückzuführen sei. Der Beleg: Senioren, die sich mit Kommunikationstechnik beschäftigen, seien geistig fitter als diejenigen, die davon die Finger lassen.

Segen und Fluch der Dampfmaschinen

Dampfkesselexplosionen in Baden und Württemberg

Die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert ist ohne die Dampfmaschine unvorstellbar. Erst durch die Dampfmaschinen wurden viele neue Produktions- und Fertigungstechniken ermöglicht. Insofern war die Dampfmaschine ein Segen, machte sie doch viele Arbeitsvorgänge leichter und schneller und entlastete dadurch die Menschen im Produktionsprozess. Sie konnte aber auch gleichzeitig ein tödlicher Fluch für viele Menschen sein und zwar immer dann, wenn es zu Störungen bis hin zu Explosionen kam. Nicht wenige Menschen fanden bei Dampfkesselexplosionen den Tod. Viele Tausende wurden verletzt. All diese Ereignisse führten auch zu einer Resonanz in der amtlichen Statistik Deutschlands und damit auch der Länder Baden und Württemberg.