Preise und Verbrauch, Preisindex

Rechtsgrundlagen, Erläuterungen

Die Preisstatistik weist die Entwicklung der Preise für Waren und Leistungen in bestimmten Bereichen von Erzeugung und Handel nach. Die Waren und Leistungen werden auf repräsentativer Grundlage nach Arten, Qualitäten, Handelsstufen und Abnahmemengen beschrieben und die erzielten Preise zu Durchschnitten zusammengefasst.

Messziffernreihen bilden das Verhältnis des aktuellen Preises zu dem zugrunde liegenden Basispreis ab und weisen dadurch die Preisentwicklung nach. Entsprechend ihrer Bedeutung an den Gesamtausgaben gehen die einzelnen Waren und Dienstleistungen mit unterschiedlicher Gewichtung – als Wägungsschema bezeichnet – in die Indexberechnung ein. Die Wägungsschemata beziehen sich auf ein bestimmtes Basisjahr und werden in der Regel alle 5 Jahre revidiert.

Der Verbraucherpreisindex (entspricht dem früheren Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte) misst die durchschnittliche Preisveränderung aller Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Er ist ein Indikator zur Beurteilung der Geldwertstabilität, dient der Wertsicherung von Forderungen, bildet die Grundlage für die Deflationierung von Wertgrößen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und stellt eine wichtige Orientierungsgröße bei Tarifverhandlungen dar. Ab Januar 2023 erfolgt die Berechnung des Verbraucherpreisindex auf der Basis eines neuen Warenkorbes und des dazugehörigen Wägungsschemas mit Bezug zum Jahr 2020 = 100.

Der Verbraucherpreisindex wird nur noch für das jeweils aktuelle Basisjahr, die so genannte Originalbasis, ausgewiesen. Ab Januar 2023 ist das die Basis 2020 = 100.

Indexzahlen

Die Methodik des Rechnens mit Mess- und Indexzahlen ist gleichermaßen für den Verbraucherpreisindex sowie die Baupreisindizes u. ä. anwendbar. Es genügt deshalb, die Messung von Indexveränderungen in Prozent anhand von Anwendungsbeispielen aus dem Bereich des Verbraucherpreisindex zu erklären.

Die Indexentwicklung in Prozent wird nach folgender Formel berechnet:

(Neuer Indexstand / Alter Indexstand) × 100 − 100.

Das Ergebnis ist von der Wahl des Basisjahres unabhängig, wenn von geringfügigen Rundungsdifferenzen abgesehen wird.

Verbraucherpreisindex /Klassifikation COICOP

Die Gliederung des Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte erfolgte bis 1994 nach der »Systematik der Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte« (SEA), die ab dem Basisjahr 1980 verwendet wurde. Seit 1995 orientierte sich die SEA verstärkt an der internationalen harmonisierten Klassifikation, der »Classification of Individual Consumption by Purpose« (COICOP), wobei bereits die Ergebnisse des Verbraucherpreisindex ab 1991 entsprechend dieser Klassifikation dargestellt wurden.

Aktuell erfolgt die fachliche Gliederung der Darstellungseinheiten auf Basis der SEA (Ausgabe 2013) in einer auf die Bedürfnisse der Verbraucherpreisstatistik angepassten Version. Die SEA 2013 orientiert sich an der Gliederungsstruktur der Europäischen Klassifikation der Verwendungszwecke des Individualkonsums (ECOICOP, Ausgabe 2012)

Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen im Budget der privaten Haushalte zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Hierzu wird eine Verbrauchsstruktur auf der Grundlage der Ausgaben der privaten Haushalte für die Käufe von Waren und Dienstleistungen bestimmt. Die Ausgaben der privaten Haushalte für Waren und Dienstleistungen werden auf Stichprobenbasis in regelmäßigen Haushaltsbefragungen ermittelt.

Preisindex für die Lebenshaltung der Haushalte von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem Einkommen

Dieser Index wird seit dem Jahr 2003 nicht mehr berechnet.