:: 267/2015

Pressemitteilung 267/2015

20 Modellkommunen erhalten Auszeichnung

Wegweisende Zukunftskonzepte und Neubürgerbegrüßung – Neue Kommunen können ab Oktober 2015 gefördert werden

Auf der Festveranstaltung »Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften in unseren Städten und Gemeinden« zeichnete Jürgen Lämmle, Ministerialdirektor im Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren, am.30. August 2015 20 Städte und Gemeinden für die Entwicklung wegweisender kommunaler Zukunftskonzepte aus. Die Modellkommunen haben gemeinsam mit ihrer Bürgerschaft Konzepte für den demografischen Wandel entwickelt, um Familien zu entlasten, ältere Menschen zu unterstützen und Neubürger willkommen zu heißen. Vor Ort entstehen Familien- und Mehrgenerationenhäuser, Bürgergemeinschaften und Generationennetzwerke, Welcome Center und Willkommenspatenschaften. Die ausgezeichneten Städte und Gemeinden haben hierzu im Rahmen des Landesprojekts »Managementverfahren familienfreundliche, bürgeraktive und demografie-sensible Kommune«, das im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführt wird, eine zwölfmonatige Vor-Ort-Begleitung sowie ergänzende Beteiligungs- und Qualifizierungsveranstaltungen erhalten. Das Managementverfahren ist wie ein Audit bei Unternehmen.

»Es ist uns gemeinsam gelungen, die Bürgerinnen und Bürger verstärkt dafür zu gewinnen, an der Gestaltung des demografischen Wandels und der Zukunft ihrer Kommune mitzuarbeiten«, so Lämmle. »Die Projekte, die derzeit entstehen, sind sehr vielversprechend. Mit der Auszeichnung wollen wir hierzu weiteren Ansporn geben«, sagte Lämmle. Ausgezeichnet wurden Allmersbach im Tal, Bad Saulgau, Bad Wildbad, Buchen, Burgstetten, Emmingen-Liptingen, Forbach, Friedenweiler, Güglingen, Ingersheim, Külsheim, Künzelsau, Lahr, Müllheim, Salach, Spraitbach, Steinmauern, Sulz am Neckar, Unlingen und Unterensingen.

Bürgergemeinschaften im demografischen Wandel

Bei der Ehrung im Neuen Schloss unterstrich Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Vorsitzender der Altenberichtskommission der Bundesregierung, die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements bei der Gestaltung des demografischen und gesellschaftlichen Wandels. Kruse stellte hierzu erste Leitgedanken aus dem Siebten Altenbericht der Bundesregierung vor, der in wenigen Wochen erscheinen wird. Angesichts der rasant fortschreitenden Alterung unserer Gesellschaft bräuchten die Kommunen dringend bürgerschaftliche Netzwerke und sorgende Gemeinschaften, um dem künftigen Hilfe- und Pflegebedarf im Alter gerecht zu werden. Solche ehrenamtlich getragenen Engagement- und Hilfenetzwerke sollen ältere Menschen in Gemeinschaft einbinden, mit Alltagshilfen, Fahrdiensten und Tagesbetreuung begleiten und damit auch pflegende Angehörige entlasten. »Auch angesichts der Flüchtungssituation wird deutlich, wie es gelingen kann, dass Land, Kommunen und Bürgergemeinschaften gemeinsam Konzepte und Ideen umsetzen«, betonte Lämmle. »Daher freut es mich besonders, dass die Bürgerinnen und Bürger in den Modellkommunen auch zahlreiche Projekte für eine gemeinsame Neubürgerbegrüßung und Willkommenskultur entwickelt haben«, so Lämmle abschließend.