:: 261/2018

Pressemitteilung 261/2018

…Alles schrie nach Milch, nach Butter und nach Käse zugleich…

Europa und der Südwesten vor 100 Jahren

Vor 100 Jahren, am 11. November 1918, war der 1. Weltkrieg beendet. Das Statistische Landesamt hat dazu aus Original-Quellen der amtlichen Statistik eine Sonderausgabe des Monatsheftes erstellt: »Europa und der Südwesten vor 100 Jahren – Alles fürs Vaterland«. Gezeigt wird anhand vieler weiterer Angaben der Verlauf und die Folgen des 1. Weltkrieges. Ein Schwerpunkt ist die Verwaltungsorganisation in der Kriegswirtschaft. Das »Kriegswirtschaftsbüchlein für Württemberg«, damals nur als vertrauliche Handreichung für Behörden erstellt, informiert ausführlich über die Lebensumstände im ehemaligen Königreich Württemberg. Zur Zeichnung von Kriegsanleihen liegen Angaben für alle Länder im Deutschen Reich vor, zudem Statistiken auch aus Frankreich, Großbritannien und den USA.

Die Beiträge:
(Seitenzahlen beziehen sich auf die PDF-Ausgaben der Beiträge)

  • Württemberg und Baden verlieren anteilig mehr Soldaten als Preußen
  • »Drum leihe Dein ganzes Geld …dem Vaterland…«
  • Das »Kriegswirtschaftsbüchlein« für Württemberg
    • Ersatz-Lebensmittel: Mulfix-Kunstfleisch, Honigpulver, Butterstreckpulver, Datterol (Seite 39)
    • Preisentwicklung in 9 Städten im Königreich Württemberg von 1913 bis 1917 (Seite 40)
  • Verregneter Sommer und Hungerwinter
    • Tage mit Niederschlag 1916: Freudenstadt 220, Winnenden 202, Heilbronn 211 (Seite 46)
    • Kartoffelernte 1916: Rückgang auf 70,9 Dezitonnen pro Hektar (Seite 48)
  • Arbeiterinnen in der Kriegswirtschaft
    • Spielwarenindustrie in Ludwigsburg: Große Nachfrage nach Soldaten (Seite 56)
    • Fleischlose Tag im Deutschen Reich angeordnet (Seite 56)
    • Kriegsbetriebe im Südwesten: Gute Verdienstmöglichkeiten (Seite 58)
    • Arbeitszeiten steigen auf bis zu 15 Stunden (Seite 58)
    • Wäsche muss nicht mehr »schneeweiß« sein, »kriegsrein« genügt. (Seite 59)
    • Herstellung von Sprengstoff: 15 Explosionen und Brände mit 32 getöteten Personen (Seite 61)
  • Der Arbeitsmarkt für Frauen im Ersten Weltkrieg
    • Großer Mangel an Mägden für die Landwirtschaft (Seite 64)
    • Metallverarbeitung: Frauen auf dem Vormarsch (Seite 65)
  • Was brauchen die Menschen zum Leben?
    • »…Alles schrie nach Milch, nach Butter und nach Käse zugleich…« (Seite 70)
    • Neues städtisches »Menschenfutter«: die Bodenkohlrabe (Seite 70)
    • Aufruf: »Hunde an die Front« (Seite 68)

Weitere ausgewählte Fakten:

  • Zahl der gestorbenen Soldaten 1914 bis 1918 im Südwesten
    • 72 916 aus Württemberg
    • 61 184 aus Baden
    • 2 012 aus Hohenzollern (Seiten 11/12)
  • Kriegshinterbliebene Witwen und Waisen mit Rentenanspruch
    • Württemberg: 11 504 Witwen und 37 658 Waisen
    • Baden und Hohenzollern: 11 785 Witwen und 38 042 Waisen
    • Im Deutschen Reich: 364 950 Witwen und 1 027 972 Waisen (Seite 13)
  • Vergleich der Länder im Deutschen Reich
    • Das Deutsche Reich hat mit 2 Millionen in Europa die meisten »Menschenverluste der Heere im Weltkriege…«. (Seite 5)
    • Hamburg, Lippe und Bremen verlieren je 1 000 Einwohner die meisten Soldaten im Ersten Weltkrieg. (Seite 9)
    • Geburtenrückgang in Württemberg: von 71 000 im Durchschnitt der Jahre 1911 bis 1914 auf 37 500 im Jahr 1918 (Seite 15)
    • Im Deutschen Reich ist der Geburtenrückgang »…auf etwa 3,3 Millionen Seelen zu schätzen…«. (Seite 4)