:: 236/2019

Pressemitteilung 236/2019

Reallöhne mit 0,2 % noch leicht im Plus

Baden-Württemberg im 2. Quartal 2019

Die Reallöhne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Baden-Württemberg sind nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes im 2. Quartal 2019 gegenüber dem 2. Quartal 2018 um 0,2 % gestiegen. Das bedeutet, dass die Nominallöhne (Bruttomonatsverdienste inkl. Sonderzahlungen) erneut etwas stärker gestiegen sind als die Verbraucherpreise. Wie das Statistische Landesamt weiterhin mitteilt, lag der nominale (nicht preisbereinigte) Verdienstanstieg bei 2,0 %, die Verbraucherpreise legten im gleichen Zeitraum um 1,8 % zu.

Damit setzte sich die anhaltend positive Entwicklung bei den Reallöhnen zwar fort, allerdings handelte es sich um den schwächsten Anstieg seit mehr als fünf Jahren. Hauptursache für die geringe Steigerungsrate ist dabei die schwache Nominallohnentwicklung im Produzierenden Gewerbe. Während die Nominallöhne der Beschäftigten in den Dienstleistungsbranchen mit einem Plus von 3,3 % deutlich zulegen konnten, lagen die Nominallöhne im Produzierenden Gewerbe kaum über dem Niveau des Vorjahresquartals (+0,3 %). Dabei fielen vor allem die Sonderzahlungen, die im 2. Quartal eines Jahres u.a. durch die Auszahlung von Urlaubsgeldern eine besonders gewichtige Rolle spielten, in einigen Industriebranchen spürbar geringer aus als noch ein Jahr zuvor.

Insgesamt besteht im Produzierenden Gewerbe aber nach wie vor ein deutlich höheres Verdienstniveau als im Dienstleistungssektor. Ein Vollzeitbeschäftigter im Produzierenden Gewerbe verdiente im 2. Quartal 2019, einschließlich der Sonderzahlungen, 5 390 Euro brutto im Monat. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst im Dienstleistungsbereich lag bei 4 458 Euro.

Schaubild 1: Reallohnindex in Baden-Württemberg seit 2014
Schaubild 1: Reallohnindex in Baden-Württemberg seit 2014
Tabelle 1
Entwicklung der Reallöhne, der Nominallöhne und der Verbraucherpreise in Baden Württemberg seit 2014*)
Jahr/QuartalReallohn­index1)Nominal­lohn­index1)Verbraucher­preis­index
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in %

*) Nominallöhne: Bruttomonatsverdienst inklusiv Sonderzahlungen.

1) Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer/-innen im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich.

Datenquelle: Vierteljährliche Verdiensterhebung [VVE].

2014I+1,7+2,9+1,1
 II+2,3+3,4+1,0
 III+1,0+1,8+0,8
 IV+1,2+1,6+0,5
2015I+1,4+1,3
 II+1,9+2,8+0,9
 III+1,5+2,4+0,8
 IV+2,5+3,0+0,5
2016I+2,3+2,7+0,3
 II+1,6+1,8+0,2
 III+1,4+1,9+0,5
 IV+1,1+2,2+1,1
2017I+0,8+2,6+1,7
 II+1,2+2,7+1,5
 III+0,4+2,2+1,8
 IV+0,6+2,2+1,5
2018I+1,1+2,6+1,5
 II+0,7+2,7+2,0
 III+1,5+3,6+2,0
 IV+0,9+3,2+2,3
2019I+0,9+2,5+1,6
 II+0,2+2,0+1,8
 III
 IV
Tabelle 2
Entwicklung der Nominallöhne in Baden-Württemberg nach Wirtschaftszweig, Geschlecht, Beschäftigungsart und Leistungsgruppe*)
GliederungsartJahresdurchschnitt 2018III. Quartal 2018IV. Quartal 2018I. Quartal 2019II. Quartal 2019
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %Veränderung gegenüber dem
Vorjahresquartal in %

*) Nominallöhne: Bruttomonatsverdienst inklusiv Sonderzahlungen.

Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer/-innen im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich.

1) Ohne geringfügig Beschäftigte.

Datenquelle: Vierteljährliche Verdiensterhebung [VVE].

Nach Wirtschaftszweig
Wirtschaft insgesamt+3,1+3,6+3,2+2,5+2,0
Produzierendes Gewerbe+3,5+3,7+3,7+1,9+0,3
Dienstleistungsbereich+2,6+3,3+2,7+3,1+3,3
Nach Geschlecht
Frauen+2,9+3,6+3,2+2,9+3,2
Männer+3,1+3,5+3,1+2,3+1,4
Nach Beschäftigungsart
Vollzeitbeschäftigte+3,1+3,5+3,1+2,4+1,7
Teilzeitbeschäftigte+2,9+3,6+3,1+3,3+3,7
Geringfügig Beschäftigte+3,8+2,5+2,2+1,1+0,1
Nach Leistungsgruppen1)
Arbeitnehmer in leitender Stellung+2,8+3,5+2,1+2,3+1,0
Herausgehobene Fachkräfte+2,8+2,9+3,6+2,3+2,1
Fachkräfte+3,3+3,9+3,4+3,0+2,8
Angelernte Arbeitnehmer+3,3+3,8+3,1+1,8+1,2
Ungelernte Arbeitnehmer+2,9+3,6+2,7+1,7+1,9