:: 356/2020

Pressemitteilung 356/2020

Zulassungspflichtiges Handwerk im Südwesten: Umsätze im 3. Quartal 2020 kaum niedriger als im Vorjahreszeitraum

Umsatzerholung nach deutlichem Rückgang im 2. Quartal 2020

Das zulassungspflichtige Handwerk Baden-Württembergs verzeichnete im 3. Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal ein Umsatzminus von 0,4 %. Dies teilte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg auf der Grundlage vorläufiger Ergebnisse der vierteljährlichen Handwerksberichterstattung mit. Nach einem deutlichen Rückgang um 8,9 % im 2. Quartal 2020 kann insgesamt betrachtet von einer Umsatzerholung gesprochen werden. Die Zahl der Beschäftigten lag allerdings um 2,2 % niedriger als im 3. Quartal 2019.

In drei der sieben Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks wurden im Vergleich zum Vorjahresquartal höhere Umsätze erzielt: Trotz des weiterhin rückläufigen Umsatzes bei den Friseuren (−1,9 %) erreichten die Handwerke für den privaten Bedarf insgesamt ein Umsatzplus von 0,5 %. Im Gesundheitsgewerbe stiegen die Umsätze um 2,1 %, im Kraftfahrzeuggewerbe sogar um 9,1 %. Demgegenüber hatten die Handwerke für den gewerblichen Bedarf mit einem Ergebnis von −8,4 % gegenüber dem Vorjahresquartal den größten Umsatzeinbruch zu verkraften. Hier waren die Feinwerkmechaniker (−13,1 %) besonders betroffen. Auch im an sich von der guten Baukonjunktur getragenen Bauhaupt- und Ausbaugewerbe (−2,0 % bzw. −1,2 %) waren Umsatzeinbußen zu beklagen. Gegen den Gruppentrend konnten hier allerdings die Zimmerer ein Umsatzplus von 6,7 % gegenüber dem dritten Quartal 2019 verbuchen. Die Umsätze im Lebensmittelgewerbe schließlich unterschritten mit 0,4 % das Niveau aus dem 3. Quartal 2019 nur geringfügig.

Auch was die Beschäftigungsentwicklung angeht, zeigt sich für die Gewerbegruppen ein differenziertes Feld: Lediglich im Bauhauptgewerbe stiegen die Beschäftigtenzahlen im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 0,5 % leicht an, im Ausbaugewerbe (−0,1 %) blieben sie nahezu unverändert. Im Gesundheitsgewerbe drehte die Beschäftigungsentwicklung mit −1,8 % etwas stärker ins Minus. Im Kraftfahrzeuggewerbe (−3,1 %) und in den Handwerken für den privaten und für den gewerblichen Bedarf schließlich gingen die Beschäftigtenzahlen um 4,1 % bzw. um 4,6 % und im Lebensmittelgewerbe gar um 5,4 % zurück.

Perspektivisch dürften die jüngst erneut durch die Coronakrise bedingten Geschäftsschließungen und Verhaltensänderungen die Umsätze zumindest in den besonders betroffenen Gewerbegruppen wieder einbrechen lassen, was auch für die Beschäftigungsentwicklung im zulassungspflichtigen Handwerk nicht ohne Folgen bleiben dürfte.