:: 50/2021

Pressemitteilung 50/2021

Fast jede fünfte beschäftigte Frau im Südwesten ist Akademikerin

Weltfrauentag am 8. März: Anteil der Akademikerinnen in den letzten 20 Jahren von 7 auf 19 % gestiegen

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Baden-Württemberg stieg von 2000 bis 2020 von 1,63 auf fast 2,14 Millionen (Mill.).1 Mit einem Zuwachs um 31 % war die Entwicklung bei den Frauen in diesem Zeitraum weitaus dynamischer als bei den Männern (+19 %). Wie das Statistische Landesamt nach Auswertung der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit mitteilt, war der Anstieg bei den Frauen mit akademischem Berufsabschluss besonders stark. So hat sich die Zahl der beschäftigten Akademikerinnen in Baden-Württemberg innerhalb der letzten 20 Jahre von 102 000 auf 373 000 weit mehr als verdreifacht. Der Anteil der Akademikerinnen unter allen beschäftigten Frauen mit Angabe zum Berufsabschluss erhöhte sich im Zeitraum 2000 bis 2020 von 6,6 % auf 18,6 %. Damit besaß im Jahr 2020 fast jede fünfte beschäftigte Frau in Baden-Württemberg eine akademische Berufsausbildung. Die Zahl der beschäftigten Männer mit akademischem Berufsabschluss hat sich gleichen Zeitraum fast verdoppelt. Der Akademikeranteil bei den beschäftigten Männern stieg von 12,9 % im Jahr 2000 auf 21,6 % im Jahr 2020. Damit haben die Frauen bei der beruflichen Qualifikation deutlich aufgeholt.

Einen anerkannten Berufsabschluss in Form einer abgeschlossenen Lehre, Meister-, oder Technikerausbildung hatten im Jahr 2020 1,34 Mill. sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen, 268 000 bzw. 25 % mehr als vor 20 Jahren. Deren Anteil an allen beschäftigten Frauen mit Angabe zum Berufsabschluss ist aufgrund des stark gestiegenen Akademikerinnen-Anteils jedoch um 2 Prozentpunkte auf 67 % zurückgegangen. Auch bei den Frauen ohne Berufsabschluss zeigt sich eine positive Entwicklung. Hatte im Jahr 2000 noch jede vierte beschäftigte Frau keinen Berufsabschluss, ging deren Zahl binnen 20 Jahren um 25 % auf 283 000 zurück, sodass 2020 nur noch jede achte Frau keinen Berufsabschluss vorweisen konnte.

Im Bundesländervergleich liegt Baden-Württemberg bei der Berufsqualifikation der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in etwa im bundesweiten Durchschnitt. In Deutschland waren zur Jahresmitte 2020 insgesamt 15,43 Mill. Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Davon waren 1,72 Mill. Frauen ohne Berufsabschluss (12 %), 9,79 Mill. mit anerkannten Berufsabschluss (69 %) und 2,68 Mill. Frauen konnten einen akademischen Berufsabschluss vorweisen (19 %).

Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer ist bei der beruflichen Qualifikation der beschäftigten Frauen ein Ost-West-Gefälle zu beobachten. In den ostdeutschen Flächenländern betrug der Anteil der Frauen ohne Berufsabschluss zwischen 6 und 7 %. In den westdeutschen Flächenländern lag der Anteil der Frauen ohne Berufsabschluss dagegen zwischen 12 % und 14 % und damit doppelt so hoch. Spiegelbildlich dazu waren die Anteile der beschäftigten Frauen mit anerkanntem Berufsabschluss in allen ostdeutschen Flächenländern mit Werten von jeweils über 73 % größer als in den westdeutschen. Dort reichten die Anteile von 67 % in Baden-Württemberg bis 74 % in Schleswig-Holstein. Die Anteile der Akademikerinnen unter den beschäftigten Frauen waren 2020 in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg mit 34 % und 29 % bundesweit am höchsten, gefolgt von Hessen (22 %) Bremen (21 %) und Sachsen (20 %). Die niedrigsten Anteile mit akademischen Abschluss unter den beschäftigten Frauen hatten das Saarland und Schleswig-Holstein mit 13 und 14 % vorzuweisen.

Wie das Statistische Landesamt weiter feststellt, sind auch in allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs die Anteile der Akademikerinnen unter den beschäftigten Frauen in den letzten 20 Jahre stark gestiegen. Die Stadtkreise Stuttgart, Heidelberg und Freiburg konnten 2020 mit 33, 31 und 29 % die höchsten Anteile an Akademikerinnen unter den weiblichen Beschäftigten verzeichnen. Die Kreise mit hohem Akademikerinnen-Anteil im landesweiten Vergleich sind Universitätsstandorte und zeichnen sich durch eine überdurchschnittlich hohe Präsenz an Dienstleistungsarbeitsplätzen aus, die eine Domäne der Frauen sind. Darüber hinaus spielt auch eine Rolle, welche Sparten innerhalb des Dienstleistungssektors stark vertreten sind. So sind beispielsweise die meisten Frauen im Gesundheits- und Sozialwesen tätig. Mit jeweils 9 % wurden die niedrigsten Anteile an Akademikerinnen im Neckar-Odenwald-Kreis und im Alb-Donau-Kreis ermittelt.

1 Jeweils Stichtag 30. Juni.

Tabelle 1
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Baden-Württemberg 2000 und 2020 nach Geschlecht und Berufsabschluss*)
BerufsabschlussSozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort
20002020Veränderung 2020 zu 2000
Anzahl%

*) Stichtag jeweils 30. Juni.

1) Summe aus »Bachelor«, »Diplom/Magister/Master/Staatsexamen« und »Promotion«.

2) Summe aus »Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung (Lehre)« und »Meister-/Techniker-/gleichw. Fachschulabschluss«.

Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit.

Insgesamt3.805.5394.726.571+921.032+24,2
mit akademischem Berufsabschluss1)370.325888.069+517.744+139,8
mit anerkanntem Berufsabschluss2)2.485.6692.853.175+367.506+14,8
ohne abgeschlossene Berufsausbildung780.950645.025−135.925−17,4
Ausbildung unbekannt168.595340.302+171.707+101,8
Frauen1.632.4512.137.840+505.389+31,0
mit akademischem Berufsabschluss1)101.864372.653+270.789+265,8
mit anerkanntem Berufsabschluss2)1.074.2631.342.287+268.024+24,9
ohne abgeschlossene Berufsausbildung375.893283.482−92.411−24,6
Ausbildung unbekannt80.431139.418+58.987+73,3
Männer2.173.0882.588.731+415.643+19,1
mit akademischem Berufsabschluss1)268.461515.416+246.955+92,0
mit anerkanntem Berufsabschluss2)1.411.4061.510.888+99.482+7,0
ohne abgeschlossene Berufsausbildung405.057361.543−43.514−10,7
Ausbildung unbekannt88.164200.884+112.720+127,9
Tabelle 2
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Akademikerinnen und Akademiker am Arbeitsort Baden-Württemberg 2000 bis 2020 nach Geschlecht
JahrAnteil an allen Beschäftigten mit Angabe zum Berufsabschluss
FrauenMänner
%

*) Stichtag jeweils 30. Juni.

Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit.

20006,612,9
20058,815,5
201011,717,6
201514,418,7
202018,621,6
Schaubild 1: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Akademikerinnen und Akademiker in Baden-Württemberg 2000 bis 2020
Schaubild 1: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Akademikerinnen und Akademiker in Baden-Württemberg 2000 bis 2020
Tabelle 3
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den Bundesländern und Deutschland nach Berufsabschluss 2020*)
BerufsabschlussAnteil an allen beschäftigten Frauen mit Angabe zum Berufsabschluss
ohne Berufsabschlussmit anerkanntem Berufsabschluss1)mit akademischem Berufsabschluss2)
%

*) Stichtag 30. Juni.

1) Summe aus »Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung (Lehre)« und »Meister-/Techniker-/gleichw. Fachschulabschluss«.

2) Summe aus »Bachelor«, »Diplom/Magister/Master/Staatsexamen« und »Promotion«.

Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit.

Baden-Württemberg14,267,218,6
Bayern11,869,318,9
Berlin10,855,433,8
Brandenburg7,176,316,6
Bremen13,465,920,7
Hamburg12,059,328,7
Hessen13,364,522,2
Mecklenburg-Vorpommern6,877,515,7
Niedersachsen12,373,214,5
Nordrhein-Westfalen14,467,717,9
Rheinland-Pfalz13,772,414,0
Saarland13,872,713
Sachsen5,973,720,4
Sachsen-Anhalt6,278,715,1
Schleswig-Holstein12,274,113,7
Thüringen6,078,415,6
Deutschland12,169,018,9
Schaubild 2: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den Bundesländern und Deutschland nach Berufsabschluss 2020
Schaubild 2: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den Bundesländern und Deutschland nach Berufsabschluss 2020
Tabelle 4
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Akademikerinnen in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2000 und 2020*)
Stadtkreis (SKR)
Landkreis (LKR)
Land
20002020
Anteil an allen beschäftigten Frauen mit Angabe zum Berufsabschluss
%

*) Stichtag jeweils 30. Juni.

Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit; vorläufige Daten.

Stuttgart (SKR)12,832,7
Böblingen (LKR)8,221,9
Esslingen (LKR)6,519,8
Göppingen (LKR)3,913,5
Ludwigsburg (LKR)5,819,5
Rems-Murr-Kreis (LKR)5,115,3
Heilbronn (SKR)5,617,6
Heilbronn (LKR)3,515,4
Hohenlohekreis (LKR)3,211,1
Schwäbisch Hall (LKR)3,511,3
Main-Tauber-Kreis (LKR)3,510,9
Heidenheim (LKR)4,013,0
Ostalbkreis (LKR)3,913,4
Baden-Baden (SKR)8,417,3
Karlsruhe (SKR)8,523,8
Karlsruhe (LKR)5,415,9
Rastatt (LKR)5,612,3
Heidelberg (SKR)13,931,5
Mannheim (SKR)8,324,1
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)3,18,7
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)8,021,2
Pforzheim (SKR)4,615,1
Calw (LKR)4,011,5
Enzkreis (LKR)3,210,6
Freudenstadt (LKR)3,210,7
Freiburg im Breisgau (SKR)11,829,4
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)4,815,2
Emmendingen (LKR)3,813,1
Ortenaukreis (LKR)4,112,0
Rottweil (LKR)3,210,5
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)4,111,9
Tuttlingen (LKR)2,812,0
Konstanz (LKR)6,717,7
Lörrach (LKR)5,114,1
Waldshut (LKR)3,510,3
Reutlingen (LKR)5,917,0
Tübingen (LKR)10,525,4
Zollernalbkreis (LKR)3,210,4
Ulm (SKR)7,522,0
Alb-Donau-Kreis (LKR)3,49,5
Biberach (LKR)4,415,0
Bodenseekreis (LKR)5,518,1
Ravensburg (LKR)5,415,4
Sigmaringen (LKR)3,910,2
Baden-Württemberg6,618,6
Schaubild 3: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Akademikerinnen in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2000 und 2020
Schaubild 3: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Akademikerinnen in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2000 und 2020