Pressemitteilung 82/2021
2020: Rückgang der Bruttolöhne und -gehälter
Pro Kopf gingen Bruttolöhne und -gehälter um 2 % auf 39 180 Euro zurück
In Baden-Württemberg ist die Summe der Bruttolöhne und -gehälter 2020 nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« gegenüber dem Vorjahr um 2,9 % auf 226,3 Milliarden Euro zurückgegangen. Eine rückläufige Bruttolohn- und ‑gehaltssumme gab es in den letzten 30 Jahren bislang nur in den Jahren 1993 und 2009. Die geringeren Bruttolöhne und -gehälter 2020 resultieren zum einen aus einer im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 % niedrigeren Arbeitnehmerzahl sowie geringeren Durchschnittsverdiensten. Vor allem durch die im Zuge der Corona-Pandemie massive Ausweitung der Kurzarbeit gingen die Durchschnittsverdienste zum Teil deutlich zurück. Das Kurzarbeitergeld, das den Betroffenen gezahlt wird, stellt in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen eine monetäre Sozialleistung der Sozialversicherung (Bundesagentur für Arbeit) dar und ist kein Bestandteil der Bruttolöhne und -gehälter.
Die durchschnittlichen Verdienste, d. h. die Bruttolöhne und -gehälter im Verhältnis zu den Arbeitnehmern, beliefen sich in Baden-Württemberg im Jahr 2020 auf gut 39 180 Euro. Das waren 2 % weniger als 2019. Bundesweit lagen die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer mit durchschnittlich knapp 36 960 Euro annähernd auf dem Vorjahresniveau (−0,1 %).
Insbesondere das Produzierende Gewerbe verzeichnete in Baden-Württemberg, ebenso wie in Deutschland, einen merklichen Rückgang. So gingen die Pro-Kopf Bruttolöhne und -gehälter hier um 4,7 % auf 48 440 Euro zurück. Im für den Südwesten besonders bedeutsamen Verarbeitenden Gewerbe waren es sogar -5,8 %. Die Verdienste im Dienstleistungssektor entsprachen 2020 dagegen ungefähr dem Vorjahreswert. Mit rund 34 970 Euro liegen diese jedoch nach wie vor um einiges unterhalb der im Produzierenden Gewerbe gezahlten Durchschnittslöhne.
Bruttolöhne und -gehälter in Baden-Württemberg und Deutschland 2020 nach Wirtschaftsbereichen*) | ||||||||||
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Wirtschaftsbereiche | Bruttolöhne und -gehälter | Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer | ||||||||
Baden-Württemberg | Deutschland | Baden-Württemberg | Deutschland | |||||||
2020 | Veränderung 2020 zu 2019 | Anteil der Wirtschaftsbereiche | 2020 | Veränderung 2020 zu 2019 | Anteil der Wirtschaftsbereiche | 2020 | Veränderung 2020 zu 2019 | 2020 | Veränderung 2020 zu 2019 | |
Mrd. EUR | % | Mrd. EUR | % | EUR | % | EUR | % | |||
*) Vorläufige Ergebnisse. Berechnungsstand: Februar 2021. Datenquellen: Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder", Statistisches Bundesamt. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2021 | ||||||||||
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 0,7 | +7,9 | 0,3 | 7,0 | +0,6 | 0,5 | 17.338 | +3,2 | 19.359 | +0,4 |
Produzierendes Gewerbe | 89,9 | −6,0 | 39,7 | 450,0 | −4,0 | 29,9 | 48.440 | −4,7 | 44.763 | −2,6 |
Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe | 78,7 | −7,2 | 34,8 | 372,4 | −5,4 | 24,7 | 50.094 | −5,4 | 46.937 | −3,2 |
Verarbeitendes Gewerbe | 74,7 | −7,8 | 33,0 | 341,2 | −6,0 | 22,6 | 49.754 | −5,8 | 46.500 | −3,6 |
Baugewerbe | 11,2 | +3,7 | 5,0 | 77,6 | +3,4 | 5,1 | 39.348 | +1,2 | 36.623 | +1,8 |
Dienstleistungsbereiche | 135,7 | −0,8 | 60,0 | 1.050,3 | +0,5 | 69,7 | 34.973 | −0,0 | 34.581 | +1,1 |
Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation | 49,1 | −1,9 | 21,7 | 343,4 | −2,4 | 22,8 | 34.741 | −1,3 | 32.767 | −1,1 |
Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen | 32,8 | −5,6 | 14,5 | 257,4 | −1,4 | 17,1 | 40.179 | −1,7 | 39.164 | +0,8 |
Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal | 53,8 | +3,4 | 23,8 | 449,5 | +4,0 | 29,8 | 32.598 | +2,6 | 33.746 | +3,3 |
Alle Wirtschaftsbereiche | 226,3 | −2,9 | 100,0 | 1.507,2 | −0,9 | 100,0 | 39.182 | −2,0 | 36.957 | −0,1 |