:: 198/2021

Pressemitteilung 198/2021

Größere Flächen an Winterweizen und Hafer in Baden-Württemberg

Deutliche Einschränkungen im Anbau von Gerste

Die gesamte Getreidefläche zur Körnergewinnung liegt im Jahr 2021 mit 463 500 ha in Baden-Württemberg auf dem Vorjahresniveau (−0,7 %), so das Statistische Landesamt. Unterschiedliche Entwicklungen weisen jedoch die einzelnen Getreidearten auf. Die Ernte von Winterweizen, der wichtigsten Fruchtart im Land, wird in diesem Jahr auf 216 900 ha stattfinden. Das bedeutet einen merklichen Anstieg um 14 800 ha oder 7,3 % im Vergleich zum Jahr 2020. Der Haferanbau legt mit einem Anstieg um 9,5 % auf 20 400 ha prozentual noch stärker zu. Für Hafer ergeben sich, durch das gestiegene Interesse an Milchersatzgetränken in den letzten Jahren, weitere Absatzmöglichkeiten.

Anbaueinschränkungen sind vor allem bei der Gerste, sowohl bei Wintergerste (−4 100 ha auf 82 000 ha) als auch bei Sommergerste festzustellen. Gerade der Anbau von Sommergerste erlebt einen regelrechten Einbruch (−11 900 ha/−19,3% auf 49 900 ha). Mit einer Fläche von über 188 900 ha liegt auch der Maisanbau in diesem Jahr unter dem Niveau von 2020 (−2,9%). Ein geringerer Anbauumfang wurde zuletzt vor zehn Jahren ermittelt. Die Körnermaisfläche ist dabei um 2 500 ha (−4,2 %) und die Silomais-Fläche um 3 100 ha (−2,3 %) reduziert worden. Mais bleibt mit einem Anteil von 23 % an der Ackerfläche weiterhin die zweitwichtigste Ackerfrucht im Land.

Auch die Fläche von Getreide zur Ganzpflanzenernte wurde eingeschränkt. Der Umfang ging jetzt schon das vierte Jahr nacheinander zurück und beträgt nur noch 9 000 ha. Gegenüber der letztjährigen Fläche ist das ein Minus um fast 2 000 ha (−17,9 %).

Einen weiterhin positiven Trend weist der Anbau von Leguminosen zur Ganzpflanzenernte (z. B. Klee oder Luzerne) auf. Für die Ernte in 2021 steht eine Fläche von 47 200 ha im Land zur Verfügung. Zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 1 100 ha (+2,3 %). Leguminosen zur Ganzpflanzenernte werden vor allem in der Viehfütterung eingesetzt.

Nach einem deutlichen Rückgang des Anbaus von Winterraps zur Ernte 2019 (−23 %) ist nun das zweite Jahr in Folge eine Ausweitung der Fläche festzustellen. Winterraps kommt auf 41 800 ha und damit 900 ha über Vorjahresniveau. Trotz dieser Zunahme blieb die Fläche deutlich unter dem Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre (2016-2020) von 45 600 ha.

Nach einem Rückgang im letzten Jahr steigt die Zuckerrübenfläche auf 19 500 ha (+4,4 %) und liegt nun auf dem Niveau der letzten fünf Jahre. Die Kartoffel, als zweitwichtigste Hackfrucht im Land, wird in ihrem Anbau schon das zweite Jahr in Folge eingeschränkt. Zum Vorjahr nimmt die Fläche um 10,9 % auf 4 900 ha ab.

Unter den Hülsenfrüchten bleibt der Sojabohnenanbau mit 7 400 ha unter dem Niveau von 2020 (−7,0 %). Weitere bedeutende Hülsenfrüchte in Baden-Württemberg sind die Körnererbse (4 700 ha) und die Ackerbohne (2 800 ha).

Tabelle 1
Die zehn wichtigsten Feldfrüchte in Baden-Württemberg 2021
FruchtartFläche 20201)Fläche 2021Veränderung 2020/2021Anteil am Ackerland
ha%

1) 2020: Allgemeines Ergebnis; 2021: Repräsentativergebnisse (Angaben auf volle Hundert gerundet).

2) mit und ohne Begrünung; mit und ohne Beihilfe-/Prämienanspruch.

Datenquelle: Bodennutzungshaupterhebung.

Winterweizen einschl. Dinkel und Einkorn202.073216.900+7,326,9
Mais194.533188.900−2,923,4
darunter
Silomais134.375131.300−2,316,3
Körnermais60.15857.600−4,27,1
Wintergerste86.03782.000−4,710,2
Sommergerste61.75549.900−19,36,2
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte
(Klee, Kleegras, Luzerne)
46.17647.200+2,35,9
Winterraps40.99741.800+2,15,2
Brache2)31.22032.400+3,74,0
Hafer18.59320.400+9,52,5
Triticale20.90820.100−3,72,5
Zuckerrüben18.71019.500+4,42,4