:: 243/2021

Pressemitteilung 243/2021

Südwestindustrie im Juli 2021: Lieferengpässe bremsen Erholung

Auftragseingang −1,4 %, Produktion −2,3 %, Umsatz −4,2 % gegenüber Vormonat

Die zu Beginn des Jahres 2020 weltweit getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatten sich im März 20201 erstmals sichtbar negativ auf die Südwestindustrie ausgewirkt. Nach noch massiveren Rückschlägen insbesondere im April und Mai 2020 verringerten sich in den Folgemonaten die Rückgänge. Gegen Ende des Jahres 2020 setzte eine Erholung ein, die sich mit Unterbrechung zu Beginn des Jahres 2021 zunehmend verstetigte. Aktuell zeigt sich die Erholung wieder gebremst. So lagen zwar auch im Juli 2021 die Auftragseingänge, die Produktion und die Umsätze über dem von den Einbrüchen geprägten Vorjahresniveau des Juli 2020. Allerdings gingen insbesondere die Produktion und der Umsatz im Juli 2021 gegenüber dem Vormonat weiter zurück. Bei einem zwar ebenfalls rückläufigen aber weiterhin hohen Niveau der Auftragseingänge wirken sich die bestehenden Lieferengpässe - insbesondere im Bereich der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen – erkennbar negativ auf die Produktion und den Absatz der Südwestindustrie aus.

Nach vorläufiger Feststellung des Statistischen Landesamtes erhielt die Südwestindustrie im Juli 2021 im Vergleich zu den noch von der Corona-Pandemie gezeichneten Auftragseingängen des Vorjahresmonats Juli 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt deutlich mehr AufträgeS1 (+18,1 %). Die positive Entwicklung im Auslandsgeschäft (+18,1 %) und im Inlandsgeschäft (+17,9 %) fiel dabei in etwa gleich stark aus. Die Impulse auf das Auslandsgeschäft kamen etwas stärker aus der Nicht-Eurozone (+19,0 %) als aus der Eurozone (+15,4 %). Gegenüber dem Vormonat Juni ging der Auftragseingang preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt - allerdings weiterhin von einem hohen Niveau kommend - leicht zurück (−1,4 %). Insgesamt verbuchte die Südwestindustrie im Zeitraum Januar bis Juli 2021 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Auftragsplus von 30,0 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wobei das Plus stärker von den Auftragseingängen aus dem Ausland (+34,2 %) als von den Auftragseingängen aus dem Inland (+23,3 %) getragen wurde. Die Impulse im Auslandsgeschäft kamen etwas stärker aus der Nicht-Eurozone (+35,0 %) als aus der Eurozone (+32,3 %).

Die ProduktionS2 der Südwestindustrie lag nach vorläufigen Angaben im Juli 2021 im Vergleich zu dem noch deutlich von der Pandemie betroffenen Produktionsergebnis des Vorjahresmonats Juli 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt im Plus (+5,0 %). Gegenüber dem Ergebnis des Vormonats Juni ging der Produktionsausstoß preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt zurück (−2,3 %). Bezogen auf den Zeitraum Januar bis Juli 2021 lag die Industrieproduktion im Südwesten preis- und arbeitstäglich bereinigt über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (+11,6 %).

Der reale (d. h. preisbereinigte) UmsatzS3 der Südwestindustrie verzeichnete nach vorläufigen Angaben im Juli 2021 arbeitstäglich bereinigt ein Plus (+2,9 %) gegenüber dem ebenfalls noch deutlich krisenbelasteten Vorjahresmonat Juli 2020. Das Umsatzplus ist etwas stärker auf das Auslandsgeschäft (+3,4 %) als auf das Inlandsgeschäft (+2,2 %) zurückzuführen. Die positiven Impulse auf das Auslandsgeschäft gingen etwas stärker von der Eurozone (+4,0 %) als von der Nicht-Eurozone aus (+3,1 %). Gegenüber dem Vormonat Juni ging der Umsatz preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt zurück (−4,2 %). Insgesamt verzeichnete die Südwestindustrie im Zeitraum Januar bis Juli 2021 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Umsatzplus (+14,0 %) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die positive Umsatzentwicklung ging dabei deutlich stärker von den Auslandskunden (+18,3 %) als von den Inlandskunden (+8,5 %) aus. Das positive Auslandsgeschäft wurde insbesondere von den Ländern der Nicht-Eurozone (+21,2 %) und weniger von den Ländern der Eurozone (+12,8 %) getragen.

Hinweis: Die korrespondierenden Bundesergebnisse werden vom Statistischen Bundesamt am 06.09.2021 (Auftragseingangs- und Umsatzindex) und 07.09.2021 (Produktionsindex) unter www.destatis.de veröffentlicht.

1 Bei der Interpretation der Vergleiche der aktuellen Werte mit dem Vorjahresmonat oder auch dem Vorjahreszeitraum ist zu berücksichtigen, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr 2020 in erheblichem Maße negativ beeinflussten.

Schaubild 1: Auftragseingangsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Schaubild 1: Auftragseingangsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Tabelle 1
Auftragseingangsindex für das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg im Juli 2021
Indexstand: 2015 = 100, preisbereinigt
WZ
2008
Ausgewählte WirtschaftszweigeVeränderung in Prozent - vorläufige Ergebnisse
Juli 2021Januar–Juli 2021
gegenüber
Juni 2021Juli 2020Vorjahreszeitraum
Original­werte saison- und arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)

1) Nach Berliner Verfahren BV 4.1.

2) Auftragseingänge werden nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen erhoben.

Datenquelle: Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden. Endgültige Daten für das aktuelle Berichtsjahr liegen i.d.R. ab Mitte Februar des Folgejahrs vor.

 Verarbeitendes Gewerbe2)−8,7−1,4+14,3+18,1+29,4+30,0
 Inland−7,6−3,7+13,2+17,9+22,6+23,3
 Ausland−9,4−4,3+15,0+18,1+33,7+34,2
 Eurozone−11,3−5,7+11,5+15,4+31,7+32,3
 Nicht-Eurozone−8,6−3,8+16,5+19,0+34,6+35,0
 Vorleistungsgüterproduzenten−1,3−1,4+25,0+29,6+31,4+32,1
 Inland+3,9+0,9+24,7+29,9+29,3+30,0
 Ausland−6,8−3,6+25,2+29,1+33,8+34,3
 Eurozone−8,9−5,9+21,6+25,7+30,1+30,7
 Nicht-Eurozone−5,3−2,3+27,8+31,1+36,2+36,6
 Investitionsgüterproduzenten−13,0−4,4+9,7+13,2+30,5+31,2
 Inland−16,4−8,2+6,8+11,2+20,2+21,0
 Ausland−11,3−5,0+11,1+13,9+35,7+36,2
 Eurozone−12,7−6,5+2,7+6,1+34,7+35,4
 Nicht-Eurozone−10,9−4,7+14,2+16,6+36,1+36,5
 Konsumgüterproduzenten+8,0+1,6+21,9+25,0+13,9+14,4
 Inland+17,5+5,1+10,9+13,9+9,8+10,2
 Ausland+2,9−0,4+28,7+32,0+16,1+16,6
 Eurozone−9,8−3,5+38,3+42,1+22,1+22,6
 Nicht-Eurozone+27,7+5,9+17,0+19,4+7,1+7,5
17Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus−6,7−4,1+10,2+14,5+10,3+10,9
20Herstellung von chemischen Erzeugnissen−9,5−5,9+7,0+10,0+19,5+20,0
21Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen+22,7+10,6+6,8+9,0−2,5−2,2
24Metallerzeugung und -bearbeitung+1,4−1,7+22,9+28,3+31,8+32,7
25Herstellung von Metallerzeugnissen−9,8−7,6+14,8+19,0+29,9+30,6
26Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen−34,7−27,9+37,4+40,6+30,1+30,5
27Herstellung von elektrischen Ausrüstungen+9,4+5,3+36,6+42,4+33,1+33,9
28Maschinenbau+2,6+2,1+34,3+38,2+35,9+36,4
29Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen−13,0−8,0−5,8−2,8+30,1+30,8
Schaubild 2: Produktionsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Schaubild 2: Produktionsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Tabelle 2
Produktionsindex für das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg im Juli 2021
Indexstand: 2015 = 100, preisbereinigt
WZ
2008
Ausgewählte WirtschaftszweigeVeränderung in Prozent - vorläufige Ergebnisse
Juli 2021Januar–Juli 2021
gegenüber
Juni 2021Juli 2020Vorjahreszeitraum
Original­werte saison- und arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)

1) Nach Berliner Verfahren BV 4.1.

2) Einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Datenquelle: Monatliche Produktionserhebung im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden. Endgültige Daten für das aktuelle Berichtsjahr liegen i.d.R. ab Mitte Februar des Folgejahrs vor.

 Verarbeitendes Gewerbe2)−3,3−2,3+0,8+5,0+10,9+11,6
 Vorleistungsgüterproduzenten−2,5−2,2+11,2+15,3+15,8+16,4
 Investitionsgüterproduzenten−4,2−2,4−4,2+0,3+10,6+11,4
 Konsumgüterproduzenten−0,1−0,5+0,8+4,4+2,3+2,8
10Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln+2,9−1,1−1,4+1,1−1,2−0,9
17Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus−1,8−2,1+6,1+9,9+3,3+3,8
20Herstellung von chemischen Erzeugnissen−4,2−2,5+10,7+13,9+17,8+18,2
21Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen+9,4+4,1+4,6+7,3−1,1−0,8
22Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren−0,8−0,7+8,2+12,2+12,0+12,6
24Metallerzeugung und -bearbeitung−6,5−2,7+13,5+18,9+24,7+25,5
25Herstellung von Metallerzeugnissen−3,4−2,8+10,0+14,3+16,0+16,6
26Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen−3,5−0,5+9,0+12,0+12,3+12,8
27Herstellung von elektrischen Ausrüstungen−1,5−1,8+10,4+15,3+17,4+18,0
28Maschinenbau+1,4+2,9+13,4+17,8+11,2+11,8
29Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen−10,4−9,6−23,0−17,7+14,2+15,5
33Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen−8,3+2,0+6,8+9,2−2,2−2,0
Schaubild 3: Umsatzindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Schaubild 3: Umsatzindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Tabelle 3
Umsatzindex für das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg im Juli 2021
Indexstand: 2015 = 100, preisbereinigt
WZ
2008
Ausgewählte WirtschaftszweigeVeränderung in Prozent - vorläufige Ergebnisse
Juli 2021Januar–Juli 2021
gegenüber
Juni 2021Juli 2020Vorjahreszeitraum
Original­werte saison- und arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)

1) Nach Berliner Verfahren BV 4.1.

2) Einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Datenquelle: Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden. Endgültige Daten für das aktuelle Berichtsjahr liegen i.d.R. ab Mitte Februar des Folgejahrs vor.

 Verarbeitendes Gewerbe2)−6,0−4,2−1,1+2,9+13,4+14,0
 Inland−4,3−2,5−1,9+2,2+7,9+8,5
 Ausland−7,4−5,4−0,6+3,4+17,6+18,3
 Eurozone−7,2−2,1−0,2+4,0+12,2+12,8
 Nicht-Eurozone−7,4−6,9−0,8+3,1+20,5+21,2
 Vorleistungsgüterproduzenten−4,5−3,1+9,4+13,4+15,0+15,5
 Inland−2,8−2,3+7,9+12,3+12,4+13,0
 Ausland−6,5−4,0+11,3+14,8+18,2+18,7
 Eurozone−7,9−4,4+5,5+9,2+16,2+16,7
 Nicht-Eurozone−5,3−3,6+15,9+19,4+19,7+20,2
 Investitionsgüterproduzenten−7,5−5,1−5,7−1,4+15,6+16,4
 Inland−5,3−2,0−7,6−3,2+8,7+9,5
 Ausland−8,5−6,5−4,7−0,5+19,0+19,8
 Eurozone−8,6−2,3−4,8−0,4+11,4+12,2
 Nicht-Eurozone−8,5−8,1−4,8−0,6+22,0+22,8
 Konsumgüterproduzenten+0,4−0,5+2,5+5,5+3,6+4,0
 Inland+1,4−0,9−0,4+2,4+0,3+0,8
 Ausland−0,9+0,1+5,7+9,2+7,4+7,9
 Eurozone−1,2+2,2+7,6+11,0+8,6+9,1
 Nicht-Eurozone+0,1−2,4+2,9+6,5+5,1+5,6
10Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln+0,6−2,3−4,8−3,2−1,2−1,0
17Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus−2,5−2,3+6,3+10,2+4,7+5,2
20Herstellung von chemischen Erzeugnissen−8,8−4,6+9,1+12,5+18,6+19,0
21Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen+9,5+5,0+8,7+11,0+2,4+2,7
22Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren−1,2−0,6+5,0+8,7+10,9+11,4
24Metallerzeugung und -bearbeitung−1,5+1,1+14,8+19,8+16,0+16,7
25Herstellung von Metallerzeugnissen−3,8−2,3+10,6+15,3+17,3+17,9
26Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen−6,3−1,7+6,4+9,6+12,6+13,1
27Herstellung von elektrischen Ausrüstungen−5,5−3,6+11,3+15,8+17,1+17,7
28Maschinenbau+0,8+3,3+12,4+16,5+11,2+11,8
29Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen−13,2−11,9−17,8−13,2+22,3+23,3
33Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen−14,2−2,8+2,2+6,2+3,4+3,9