:: 270/2021

Pressemitteilung 270/2021

Südwestindustrie im September 2021: Lieferengpässe belasten weiterhin Erholung

Auftragseingang +0,1 %, Produktion -0,4 %, Umsatz +3,0 % gegenüber Vormonat

Die zu Beginn des Jahres 2020 weltweit getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatten sich im März 20201 erstmals sichtbar negativ auf die Südwestindustrie ausgewirkt. Nach noch massiveren Rückschlägen insbesondere im April und Mai 2020 verringerten sich in den Folgemonaten die Rückgänge. Gegen Ende des Jahres 2020 setzte eine Erholung ein, die sich mit Unterbrechung zu Beginn des Jahres 2021 zunehmend verstetigte. Aktuell zeigt sich die Entwicklung nach einer deutlichen Bremsung in den Vormonaten unentschlossen. So treffen ein hohes Auftragsvolumen und wieder zunehmende Umsätze auf eine weiterhin stockende Produktion. Die Südwestindustrie sendet damit gemischte Signale, die in erster Linie auf anhaltende Lieferengpässe im Bereich der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen zurückzuführen sind.

Nach vorläufiger Feststellung des Statistischen Landesamtes erhielt die Südwestindustrie im September 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt mehr AufträgeS1 (+1,5 %). Die positiven Impulse kamen dabei ausschließlich aus dem Auslandsgeschäft (+5,8 %), das insbesondere von der Eurozone (+14,5 %) und weniger von der Nicht-Eurozone (+1,9 %) getragen wurde. Das Inlandsgeschäft ging zurück (-6,4 %). Gegenüber dem Vormonat August nahm der Auftragseingang preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt marginal zu (+0,1 %). Damit liegt der Auftragseingang weiter auf einem starken Niveau. Insgesamt verbuchte die Südwestindustrie in den ersten drei Quartalen 2021 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Auftragsplus von 23,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wobei das Plus stärker von den Auftragseingängen aus dem Ausland (+26,5 %) als von den Auftragseingängen aus dem Inland (+19,0 %) getragen wurde. Die Impulse im Auslandsgeschäft kamen in etwa gleicher Stärke aus der Eurozone (+26,8 %) und der Nicht-Eurozone (+26,2 %).

Die ProduktionS2 der Südwestindustrie lag nach vorläufigen Angaben im September 2021 im Vergleich zu dem noch deutlich von der Pandemie betroffenen Produktionsergebnis des Vorjahresmonats September 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt im Minus (−1,6 %). Gegenüber dem Ergebnis des Vormonats August ging der Produktionsausstoß preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt bereits den vierten Monat in Folge zurück (−0,4 %). Insgesamt lag die Industrieproduktion im Südwesten in den ersten drei Quartalen preis- und arbeitstäglich bereinigt über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (+8,8 %).

Der reale (d. h. preisbereinigte) UmsatzS3 der Südwestindustrie verzeichnete nach vorläufigen Angaben im September 2021 arbeitstäglich bereinigt ein leichtes Minus (−0,4 %) gegenüber dem noch deutlich krisenbelasteten Vorjahresmonat September 2020. Das Umsatzminus ist ausschließlich auf das Inlandsgeschäft (−6,4 %) zurückzuführen. Das Auslandsgeschäft verzeichnete ein Plus (+4,3 %). Die positiven Impulse auf das Auslandsgeschäft gingen dabei stärker von der Nicht-Eurozone (+5,3 %) als von der Eurozone aus (+1,8 %). Der Umsatz stieg gegenüber dem Vormonat August preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt nach einem dreimonatigen Rückgang erstmals wieder an (+3,0 %). Insgesamt verzeichnete die Südwestindustrie in den ersten drei Quartalen 2021 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Umsatzplus (+10,2 %) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die positive Umsatzentwicklung ging dabei deutlich stärker von den Auslandskunden (+13,8 %) als von den Inlandskunden (+5,5 %) aus. Das positive Auslandsgeschäft wurde insbesondere von den Ländern der Nicht-Eurozone (+15,8 %) und weniger von den Ländern der Eurozone (+10,0 %) getragen.

Hinweis: Die korrespondierenden Bundesergebnisse werden vom Statistischen Bundesamt am 04.11.2021 (Auftragseingangs- und Umsatzindex) und 05.11.2021 (Produktionsindex) unter www.destatis.de veröffentlicht.‫‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬

1 Bei der Interpretation der Vergleiche der aktuellen Werte mit dem Vorjahresmonat oder auch dem Vorjahreszeitraum ist zu berücksichtigen, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr 2020 in erheblichem Maße negativ beeinflussten.

Schaubild 1: Auftragseingangsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Schaubild 1: Auftragseingangsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Tabelle 1
Auftragseingangsindex für das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg im September 2021
Indexstand: 2015 = 100, preisbereinigt
WZ
2008
Ausgewählte WirtschaftszweigeVeränderung in Prozent - vorläufige Ergebnisse
September 2021Januar–September 2021
gegenüber
August 2021September 2020Vorjahreszeitraum
Original­werte saison- und arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)

1) Nach Berliner Verfahren BV 4.1.

2) Auftragseingänge werden nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen erhoben.

Datenquelle: Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden. Endgültige Daten für das aktuelle Berichtsjahr liegen i.d.R. ab Mitte Februar des Folgejahrs vor.

 Verarbeitendes Gewerbe2)+16,6+0,1+1,4+1,5+23,6+23,7
 Inland−2,6−10,3−6,2−6,4+19,0+19,0
 Ausland+29,6+6,4+5,7+5,8+26,4+26,5
 Eurozone+34,5+7,4+14,3+14,5+26,8+26,8
 Nicht-Eurozone+27,4+5,8+1,9+1,9+26,2+26,2
 Vorleistungsgüterproduzenten+7,0−3,4+3,8+3,8+26,8+26,8
 Inland+0,8−6,0+1,7+1,8+25,4+25,4
 Ausland+13,9−0,3+5,9+6,1+28,3+28,2
 Eurozone+22,6+1,2+6,6+6,7+25,5+25,5
 Nicht-Eurozone+8,8−1,4+5,5+5,7+30,0+30,1
 Investitionsgüterproduzenten+23,2+1,7+0,3+0,3+23,7+23,8
 Inland−4,6−14,0−12,0−12,3+16,4+16,4
 Ausland+38,5+9,3+5,8+5,9+27,3+27,3
 Eurozone+51,0+12,3+19,0+19,4+28,9+28,9
 Nicht-Eurozone+34,2+8,1+1,4+1,4+26,7+26,7
 Konsumgüterproduzenten−0,8−2,3+4,0+4,1+12,9+12,9
 Inland−3,6−2,4+3,5+3,5+9,2+9,2
 Ausland+0,6−2,4+3,8+3,9+14,7+14,7
 Eurozone+1,3−1,8+8,9+8,9+20,5+20,5
 Nicht-Eurozone+0,0−3,0−3,1−3,2+6,1+6,1
17Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus+13,5+3,0+13,3+13,6+11,2+11,2
20Herstellung von chemischen Erzeugnissen+3,7−4,8−6,4−6,5+15,0+15,0
21Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen+9,4+5,1+15,8+16,0+0,6+0,6
24Metallerzeugung und -bearbeitung+8,0−4,5+6,2+6,4+28,4+28,4
25Herstellung von Metallerzeugnissen+7,9+0,7−12,8−13,1+22,5+22,5
26Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen−7,7−9,7+7,6+7,6+28,8+28,8
27Herstellung von elektrischen Ausrüstungen+11,3−1,2+10,4+10,7+29,5+29,6
28Maschinenbau+9,2+2,3+16,9+17,1+31,5+31,6
29Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen+43,1+9,8−7,0−7,1+20,4+20,4
Schaubild 2: Produktionsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Schaubild 2: Produktionsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Tabelle 2
Produktionsindex für das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg im September 2021
Indexstand: 2015 = 100, preisbereinigt
WZ
2008
Ausgewählte WirtschaftszweigeVeränderung in Prozent - vorläufige Ergebnisse
September 2021Januar–September 2021
gegenüber
August 2021September 2020Vorjahreszeitraum
Original­werte saison- und arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)

1) Nach Berliner Verfahren BV 4.1.

2) Einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Datenquelle: Monatliche Produktionserhebung im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden. Endgültige Daten für das aktuelle Berichtsjahr liegen i.d.R. ab Mitte Februar des Folgejahrs vor.

 Verarbeitendes Gewerbe2)+22,2−0,4−1,6−1,6+8,7+8,8
 Vorleistungsgüterproduzenten+12,4−0,9+3,4+3,5+14,0+14,0
 Investitionsgüterproduzenten+31,5−0,3−5,0−5,1+7,7+7,7
 Konsumgüterproduzenten+15,5+0,8+1,1+1,1+2,4+2,4
10Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln+7,2−1,9−3,2−3,1−1,1−1,0
17Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus+9,2−0,1+3,3+3,4+3,9+3,9
20Herstellung von chemischen Erzeugnissen+8,1−1,1+1,6+1,6+15,1+15,1
21Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen+7,8−1,2−1,8−1,9−0,7−0,7
22Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren+8,7−2,0+1,0+1,0+10,6+10,6
24Metallerzeugung und -bearbeitung+32,6−0,1+1,5+1,6+20,4+20,4
25Herstellung von Metallerzeugnissen+20,3−0,5+2,3+2,4+13,8+13,8
26Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen+10,0+0,7+10,0+10,1+12,3+12,3
27Herstellung von elektrischen Ausrüstungen+15,1+0,7+6,9+7,0+15,8+15,8
28Maschinenbau+20,5−2,2+3,4+3,5+10,7+10,7
29Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen+64,9+2,5−18,1−18,7+6,3+6,3
33Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen+12,2−3,8−0,4−0,5−0,7−0,7
Schaubild 3: Umsatzindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Schaubild 3: Umsatzindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexstand
Tabelle 3
Umsatzindex für das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg im September 2021
Indexstand: 2015 = 100, preisbereinigt
WZ
2008
Ausgewählte WirtschaftszweigeVeränderung in Prozent - vorläufige Ergebnisse
September 2021Januar–September 2021
gegenüber
August 2021September 2020Vorjahreszeitraum
Original­werte saison- und arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)

1) Nach Berliner Verfahren BV 4.1.

2) Einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Datenquelle: Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden. Endgültige Daten für das aktuelle Berichtsjahr liegen i.d.R. ab Mitte Februar des Folgejahrs vor.

 Verarbeitendes Gewerbe2)+24,9+3,0−0,4−0,4+10,2+10,2
 Inland+16,8−2,2−6,3−6,4+5,5+5,5
 Ausland+31,2+6,9+4,1+4,3+13,8+13,8
 Eurozone+29,7+1,2+1,8+1,8+10,0+10,0
 Nicht-Eurozone+31,9+9,9+5,2+5,3+15,8+15,8
 Vorleistungsgüterproduzenten+11,5−1,0+2,9+3,0+13,2+13,2
 Inland+10,7−1,9+1,1+1,1+11,0+11,0
 Ausland+12,5−0,2+5,1+5,2+16,0+16,0
 Eurozone+18,0+0,1+2,2+2,3+13,6+13,6
 Nicht-Eurozone+8,6−0,4+7,2+7,3+17,8+17,7
 Investitionsgüterproduzenten+37,2+5,9−2,0−2,1+10,9+10,9
 Inland+24,8−3,9−13,0−13,3+4,5+4,6
 Ausland+43,3+10,6+3,6+3,7+14,0+14,0
 Eurozone+43,5+2,0+0,5+0,5+8,8+8,8
 Nicht-Eurozone+43,0+13,9+4,6+4,7+16,1+16,0
 Konsumgüterproduzenten+8,5−1,2+0,6+0,6+3,6+3,6
 Inland+8,9−2,2−3,7−3,8+0,1+0,1
 Ausland+7,8−0,1+6,3+6,5+7,9+7,9
 Eurozone+12,2+1,8+6,1+6,2+8,4+8,4
 Nicht-Eurozone+1,9−2,6+6,5+6,6+6,6+6,6
10Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln+6,3−2,1−2,9−2,9−1,0−1,0
17Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus+9,5+0,4+4,5+4,6+5,2+5,2
20Herstellung von chemischen Erzeugnissen+3,4−3,9−3,8−3,9+14,8+14,8
21Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen−4,4−7,4+0,00,0+3,9+3,9
22Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren+7,3−2,5−0,10,0+9,5+9,5
24Metallerzeugung und -bearbeitung+15,3−1,2+4,0+4,1+14,2+14,2
25Herstellung von Metallerzeugnissen+23,4+3,0+7,3+7,4+15,2+15,2
26Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen+11,7+1,1+9,4+9,6+12,3+12,3
27Herstellung von elektrischen Ausrüstungen+11,4−0,5+6,3+6,4+15,6+15,7
28Maschinenbau+16,2−4,2+1,2+1,1+10,5+10,5
29Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen+76,4+19,4−4,2−4,4+13,3+13,3
33Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen−0,3−14,2−19,1−19,4−0,1−0,1