:: 190/2022

Pressemitteilung 190/2022

Sommergerste ist der Gewinner der Saison

Auch Öl- und Hülsenfrüchte mit deutlichen Anbauzuwächsen in 2022

Während bei den Getreidearten insgesamt nur geringe Verschiebungen zu verzeichnen sind, ist Sommergerste der klare Gewinner in der Gunst der Landwirte und Landwirtinnen im Land. Das Abklingen der Corona-Pandemie und die Hoffnung auf einen sich belebenden Bierabsatz veranlasste nach Feststellungen des Statistischen Landesamts die Betriebe zu einer kräftigen Ausweitung des Anbaus um 23 % oder 11 200 Hektar (ha) auf insgesamt 61 100 ha. Aber auch Öl- und Hülsenfrüchte zählen zu den Gewinnern. So steigt die Winterrapsfläche um fast 5 500 ha (+13 %) auf nun 47 300 ha an. Als weitere Ölfrucht weitet auch die weniger verbreitete Sonnenblume ihre Anbaufläche auf 2 900 ha aus (+11 %).

Unter den Hülsenfrüchten sind über alle bedeutenden Kulturarten hinweg deutliche Anbauausdehnungen zu vermelden. Die Sojabohne, die wichtigste Hülsenfrucht, wächst 2022 auf etwa 8 700 ha. Nachdem im letzten Jahr noch ein Rückgang festzustellen war, sind es aktuell 1 200 ha (+17 %) mehr als 2021. Neben positiven Entwicklungen bei Futtererbsen (4 900 ha; +4 %) und Ackerbohnen (3 200 ha; +16 %) macht auch die Süßlupine einen großen Sprung nach vorn (1 100 ha, +84 %).

Der Anbau der wichtigsten Ackerkultur Winterweizen entfällt auf über ein Viertel der gesamten Ackerfläche (811 200 ha) in Baden-Württemberg. Gegenüber 2021 sinkt er leicht um 2 % auf 213 700 ha. Im Gegensatz zur aufstrebenden Sommergerste verweilt die Wintergerstenfläche mit 82 000 ha auf dem schon niedrigen Vorjahresniveau. Der Haferanbau büßt nach 4 Jahren der Flächenzunahme in diesem Jahr stark an Umfang ein (17 400 ha; −15 %). Triticale wird 2022 auf einer Ackerfläche von 21 900 ha angebaut, dies entspricht etwa dem Mittel der vorangegangenen zehn Jahre.

Mais ist weiterhin zweitwichtigste Ackerfrucht, zählt aber das zweite Jahr in Folge zu den Verlierern. Die Fläche von Körnermais wird demnach um 1 600 ha auf 56 000 ha und die von Silomais um 5 000 ha auf 126 300 ha eingeschränkt. Das ist die kleinste Maisanbaufläche im Land seit 2011.

Insgesamt 45 200 ha Ackerland werden mit Leguminosen zur Ganzpflanzenernte, das sind unter anderem Klee, Luzernen oder deren Mischungen mit Gräsern, bestellt. Das sind 2 000 ha (−4 %) weniger als 2021.

Der Anbauumfang von Zuckerrüben liegt mit 19 000 ha geringfügig unter dem Vorjahresniveau (−3 %). Die Kartoffel, als weitere Hackfrucht mit wirtschaftlicher Bedeutung im Land, wächst 2022 auf 5 300 ha (+6 %) in Baden-Württemberg.

Tabelle 1
Die zehn wichtigsten Feldfrüchte in Baden-Württemberg 2022
FruchtartFläche 20211)Fläche 20221)Veränderung 2021/2022Anteil am Ackerland
ha%

1) Repräsentativergebnisse (Angaben auf volle Hundert gerundet).

2) mit und ohne Begrünung; mit und ohne Beihilfe-/Prämienanspruch.

Datenquelle: Bodennutzungshaupterhebung.

Winterweizen einschl. Dinkel und Einkorn216.900213.700−1,526,3
Mais188.900182.300−3,522,5
darunter
Silomais131.300126.300−3,815,6
Körnermais57.60056.000−2,86,9
Wintergerste82.00082.00010,1
Sommergerste49.90061.100+22,57,5
Winterraps41.80047.300+13,15,8
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte
(Klee, Kleegras, Luzerne)
47.20045.200−4,25,6
Brache2)32.40030.500−5,83,8
Triticale20.10021.900+8,82,7
Zuckerrüben19.50019.000−2,72,3
Hafer20.40017.400-14,52,1