193 Gemeinden änderten im ersten Halbjahr ihre Realsteuerhebesätze

Korrektur vom 2022-10-04: Die Anzahl der Gemeinden mit Hebesatz-Änderungen 2021 wurde korrigiert.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes haben 193 Gemeinden im ersten Halbjahr des Jahres 2022 ihre Hebesätze der Realsteuern (Grundsteuern A und B sowie Gewerbesteuer) geändert. Gemeinden, die mehr als einen Hebesatz geändert haben, werden dabei nur einmal gezählt. Darunter sind 134 Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Hebesatzänderungen deutlich gestiegen, 2021 waren es 98 146 Änderungen.

Den Hebesatz für die Gewerbesteuer haben 120 Gemeinden erhöht, am stärksten um jeweils 50 Prozentpunkte die Gemeinden Berglen (Anhebung von 350 auf 400), Wiesenbach (Anhebung von 360 auf 410) und St. Peter (Anhebung von 350 auf 400). Eine Hebesatzsenkung wurde von zwei Gemeinden gemeldet: Bad Wimpfen (−30 Prozentpunkte) und Gosheim (−10 Prozentpunkte). Mit 450 Prozentpunkten weist die Stadt Karlsruhe den höchsten Gewerbesteuerhebesatz in Baden-Württemberg auf.

Bei der Grundsteuer B (für private und gewerbliche Grundstücke) erhöhten 171 Gemeinden den Hebesatz. Die Gemeinde Leinzell (+160  Prozentpunkte) sowie die Stadt Reutlingen und die Gemeinde Kusterdingen (jeweils +100 Prozentpunkte) hatten die größten Erhöhungen von allen Gemeinden. Eine Verringerung um 50 Prozentpunkte wurde dagegen von der Gemeinde Aulendorf gemeldet. Die Stadt Tübingen weist mit 660 Prozentpunkten den höchsten Hebesatz für die Grundsteuer B auf.

Der Hebesatz der Grundsteuer A (für land- und forstwirtschaftliche Betriebe) wurde von 123 Gemeinden erhöht. Die Erhöhungen beliefen sich zwischen 3 und 160 Prozentpunkten. Die größten Erhöhungen wurden von den Gemeinden Leinzell (+160 Prozentpunkte), Ebersbach an der Fils, Bretzfeld und Neidenstein (jeweils +70 Prozentpunkte) vorgenommen. Mit einem Hebesatz von insgesamt 1 900 Prozentpunkten liegen die Gemeinden Bad Herrenalb und Bad Wildbad an der Spitze.