:: 310/2022

Pressemitteilung 310/2022

Reallöhne in Baden-Württemberg sinken seit einem Jahr

Reallöhne im 3. Quartal 2022 um 6,6 % gesunken

Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mitteilt, haben sich die Nominallöhne (Bruttomonatsverdienste inkl. Sonderzahlungen) der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Baden-Württemberg im 3. Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,8 % erhöht. Die Verbraucherpreise legten im gleichen Zeitraum um 8 % zu. Da die Verbraucherpreise somit deutlich stärker angestiegen sind als die Nominallöhne, ergibt sich für die preisbereinigten Reallöhne ein Rückgang von 6,6 % für das 3. Quartal 2022. Dies bedeutet, dass die Reallöhne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Baden-Württemberg seit einem Jahr abnehmen.

Bereits im Laufe des Jahres 2021 zogen die Verbraucherpreise merklich an. Seit dem 4. Quartal 2021 macht sich dies auch bei den Reallöhnen bemerkbar, die sich im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal rückläufig entwickelten (4. Quartal 2021 −0,8 %, 1. Quartal 2022 −1,2 %, 2. Quartal 2022 −5,8 %). Die anhaltend hohe Inflation durch den Rekordanstieg der Verbraucherpreise drückt auch im 3. Quartal 2022 die realen Erwerbseinkommen der Beschäftigten in Baden-Württemberg.

Alle Ergebnisse der Berichtsquartale 2022 werden als vorläufige Ergebnisse veröffentlicht, da nach Abschluss des 4. Quartals 2022 im Jahr 2023 eine Umstellung auf den Basiszeitraum 2022=100 erfolgt. Entsprechend wird in 2023 eine vollständige Revision aller Verdienstindizes vorgenommen.

Schaubild 1: Reallohnindex in Baden-Württemberg seit 2014
Schaubild 1: Reallohnindex in Baden-Württemberg seit 2014
Tabelle 1
Entwicklung der Reallöhne, der Nominallöhne und der Verbraucherpreise in Baden Württemberg seit 2014*)
Jahr/QuartalReallohn­index1)Nominal­lohn­index1)Verbraucher­preis­index
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in %

*) Nominallöhne: Bruttomonatsverdienst inklusiv Sonderzahlungen.

1) Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer/-innen im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich.

2) Die VVE wurde nach dem 4. Quartal 2021 eingestellt und durch die monatliche Verdiensterhebung (VE) abgelöst. Durch die Erhebungsumstellung und damit einhergehende Änderungen gibt es einen gewissen Bruch in den Indexreihen. Eine Index-Verkettung auf Grundlage der Veränderungsraten der Indizes der letzten zehn Jahre der VVE wurde vorgenommen, dennoch handelt es sich bei dem Nominallohnindex für 2022 um einen "künstlich" erzeugten Index, so dass keine uneingeschränkte Vergleichbarkeit mit der vorherigen Zeitreihe gegeben ist. Alle Verdienstergebnisse der Berichtsquartale 2022 werden als vorläufige Ergebnisse veröffentlicht, da nach Abschluss des 4. Quartals 2022 im Jahr 2023 eine Umstellung auf den Basiszeitraum 2022=100 erfolgt und entsprechend eine vollständige Revision aller Verdienstindizes vorgenommen wird. Der Verbraucherpreisindex bleibt hiervon unberührt.

Datenquelle: Vierteljährliche Verdiensterhebung [VVE], monatliche Verdiensterhebung [VE] .

2014I+1,7+2,9+1,1
 II+2,3+3,4+1,0
 III+1,0+1,8+0,8
 IV+1,2+1,6+0,5
2015I+1,4+1,3
 II+1,9+2,8+0,9
 III+1,5+2,4+0,8
 IV+2,5+3,0+0,5
2016I+2,3+2,7+0,3
 II+1,6+1,8+0,2
 III+1,4+1,9+0,5
 IV+1,1+2,2+1,1
2017I+0,8+2,6+1,7
 II+1,2+2,7+1,5
 III+0,4+2,2+1,8
 IV+0,6+2,2+1,5
2018I+1,1+2,6+1,5
 II+0,7+2,7+2,0
 III+1,5+3,6+2,0
 IV+0,9+3,2+2,3
2019I+0,9+2,5+1,6
 II+0,2+2,0+1,8
 III+3,2+4,7+1,5
 IV+1,2+1,1
2020I−0,8+0,8+1,6
 II−7,2−6,4+0,8
 III−4,3−4,1+0,2
 IV−1,3−1,2+0,1
2021I−2,3−0,9+1,5
 II+4,6+7,1+2,3
 III+1,3+4,9+3,6
 IV−0,8+3,9+4,7
20222)I−1,2+4,0+5,2
 II−5,8+0,9+7,1
 III−6,6+0,8+8,0
 IV