:: 311/2022

Pressemitteilung 311/2022

Gebäudereport 2022 erstmals erschienen

Ausführliche Daten zu Gebäuden und deren Wärmeversorgung

Gebäude sind ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Durch Wärmedämmmaßnahmen und die Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung kann der Ausstoß von Kohlendioxidemissionen aus dem Gebäudesektor deutlich gesenkt werden. Um diese Entwicklung mit geeigneten Konzepten und Maßnahmen zu fördern, bedarf es einer validen Datengrundlage der Gegebenheiten und bisherigen Entwicklungen.

Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg hat das Statistische Landesamt für den Gebäudereport 2022 erstmals grundlegende Informationen rund um das Thema Gebäude und Wärmeversorgung zusammengestellt. »Der Report stellt die vorhandenen Daten etwa zu Wohngebäuden, Neubauten sowie deren Beheizungsarten übersichtlich dar. Hierfür wurden Ergebnisse der amtlichen Statistik durch Daten aus weiteren Quellen ergänzt. Damit können wir die Entwicklung verfolgen und bei zukünftigen Maßnahmen berücksichtigen«, erklärt die Präsidentin des Statistischen Landesamtes Dr. Anke Rigbers. Der Report soll im Zweijahresrhythmus fortgeschrieben werden.

Gebäudereport 2022 - Zahlen und Fakten:

  • 61 % der Wohngebäude in Baden-Württemberg sind Einfamilienhäuser, 21 % Zweifamilienhäuser.
  • Es gibt 1,5 Millionen Einfamilienhäuser in Baden-Württemberg. Interessant: Es gibt aber nur 1,47 Millionen Haushalte mit drei oder mehr Personen. Das heißt, dass in bestehenden Einfamilienhäusern rein theoretisch Platz für alle Haushalte mit drei oder mehr Personen wäre.
  • Nicht nur die Anzahl, sondern auch die durchschnittliche Größe der Wohnungen nimmt nach wie vor stetig zu – auch im Altbau. Gleichzeitig wohnen immer weniger Menschen in einer Wohnung. Betrug die durchschnittliche Wohnfläche pro Wohnung im Gebäudebestand im Jahr 2000 rund 90 Quadratmeter, so waren es im Jahr 2020 knapp 98 Quadratmeter. Damit hat die durchschnittliche Wohnfläche innerhalb von 20 Jahren um gut 8 % zugenommen.
  • Immer mehr und größere Wohnungen für eine wachsende Bevölkerung: Das hat zur Folge, dass kein eindeutiger Rückgang am Gesamtwärmebedarf festgestellt werden kann. Und dies, obwohl der spezifische Wärmebedarf je Quadratmeter Wohnfläche dank technischer Entwicklungen und energetischer Sanierung insgesamt zurückging.
  • Infolge von Dämmung, besserer Technik und erneuerbarer Energien wurde insgesamt eine Reduktion der temperaturbereinigten CO2-Emissionen für Wohnen von 1995 bis 2018 um 28 % von 16,5 auf 11,9 Millionen Tonnen CO2 erreicht.
  • Mehr als 60 % der Wohngebäude in Baden-Württemberg wurden bis 1978 errichtet und damit vor der 1. Wärmeschutzverordnung; Dämmen und Energiesparen waren bis zu diesem Zeitpunkt kein Thema.
  • Das Durchschnittsalter von Ölheizungen liegt bei 21,5 Jahren.
  • Wärmepumpe ist Heizquelle Nummer eins im Neubau von Wohngebäuden (2020: 63 %); die Gasheizung im Neubau 2020 ist auf rund 21 % abgesunken. In Bestandgebäuden gibt es 2019 bereits 175 000 Wärmepumpen. Im Jahr 2010 waren es im Vergleich dazu knapp 60 000 Wärmepumpen.‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬