:: 3/2006

Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems mit Abstand häufigster Anlass für eine Kur

In den 107 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen des Landes mit mehr als 100 Betten wurden im Jahr 2004 gut 225 000 Patientinnen und Patienten behandelt. In knapp 82 000 Fällen oder 36 % aller Behandlungen führte eine Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes zu einem Kuraufenthalt. Mit großem Abstand folgten Behandlungen von Krankheiten des Kreislaufsystems (34 000), von psychiatrischen Diagnosen (27 000) sowie von bösartigen Neubildungen (Krebs, 25 000).

Die häufigste Einzeldiagnose in der Gruppe der Muskel-Skelett-Erkrankungen und gleichzeitig auch die häufigste Einzeldiagnose überhaupt waren Arthrosen des Hüftgelenks mit knapp 16 000 vollstationär versorgten Patienten.

»Rückenschmerzen« sowie »sonstige Bandscheibenschäden« und »sonstige Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückens« (ohne die rund 1 800 Erkrankungen der Halswirbelsäule) machten zusammen mit etwas mehr als 32 000 Fällen rund 40 % aller 82 000 Behandlungsfälle infolge Muskel-Skelett-Erkrankungen aus.

Diese Rückenleiden waren besonders häufig zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr Grund für einen Kuraufenthalt. Die Behandlungsdauer lag 2 Tage unter der durchschnittlichen Verweildauer der vollstationären Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen insgesamt (25,2 Tage).

Psychische Erkrankungen verursachen lange Verweildauern

Wegen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems blieben die Patientinnen und Patienten im Durchschnitt 22,9 Tage in Kur, wegen Erkrankungen des Kreislaufsystems 24,2 Tage, wegen psychiatrischer Erkrankungen 36 und wegen bösartiger Neubildungen 23,9 Tage.

Insgesamt führten Rückenleiden bei Männern wie bei Frauen etwa gleich häufig zu einem stationären Aufenthalt. Bei sonstigen Bandscheibenschäden hatten die Männer mit fast 56 % einen höheren Anteil, bei »sonstigen Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens« lag der Frauenanteil bei 58 %.

Es mussten mehr Männer (Anteil fast 62 % ) wegen einer Kreislauferkrankung eine Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung aufsuchen als Frauen, während sie bei den bösartigen Neubildungen (Krebs) etwas weniger als die Hälfte der Behandlungsfälle stellten (47 % ). Bei den psychiatrischen Erkrankungen lag der Anteil der männlichen Patienten mit 40 % deutlich niedriger.