:: 7/2006

Endgültige Ergebnisse der Landtagswahl am 26. März 2006

Am 26. März 2006 wurde in Baden-Württemberg der 14. Landtag gewählt. Mit einer Wahlbeteiligung von nur 53,4 % wurde dabei ein neuer Negativrekord erreicht: Noch nie seit Bestehen des Landes war die Wahlbeteiligung so niedrig. Die CDU hatte geringfügige, die SPD erhebliche Stimmeneinbußen, während FDP und die GRÜNEN hinzugewinnen konnten. Im vorliegenden Beitrag werden die endgültigen Ergebnisse der Landtagswahl 2006 dargestellt und unter anderem auf regionale Besonderheiten hin untersucht. Des Weiteren wird der Frauenanteil im neu gewählten Landtag sowie der Wahlerfolg von Frauen analysiert.

Landtagswahl 2006: Niedrigste Wahlbeteiligung aller Zeiten

Bei der Landtagswahl am 26. März 2006 hatte die CDU auf hohem Niveau ein nur leichtes Minus von 0,6 Prozentpunkten gegenüber der Landtagswahl 2001 zu verzeichnen und erreichte 44,2 % der gültigen Wählerstimmen. Das war das zweitbeste Ergebnis der CDU bei einer Landtagswahl seit 1992. Die FDP steigerte ihr Resultat von 2001 um 2,6 Prozentpunkte und erzielte mit 10,7 % der gültigen Stimmen erstmals seit 1968 wieder ein zweistelliges Wahlergebnis. Vor allem die GRÜNEN hatten Stimmengewinne zu verbuchen: Sie kamen mit einem Plus von 4,0 Prozentpunkten auf 11,7 %. Mit diesem Wahlergebnis haben die GRÜNEN ihr Wahlziel, die Position als dritte politische Kraft im Land zurückzuerobern, erreicht. Die SPD hatte hingegen deutliche Stimmenrückgänge zu verzeichnen: So kamen die Sozialdemokraten bei einem Minus von 8,1 Prozentpunkten auf 25,2 % der gültigen Wählerstimmen. Die SPD konnte damit nicht an den Wahlerfolg von 2001 anknüpfen. Es ist das zweitniedrigste SPD-Ergebnis bei einer Landtagswahl in Baden-Württemberg. Alle anderen Parteien, auf die insgesamt 8,4 % der Stimmen entfielen, gehören dem 14. Landtag von Baden-Württemberg nicht an. Die WASG (Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative), die erstmals bei einer Landtagswahl in Baden-Württemberg angetreten war, scheiterte mit 3,1 % an der 5%-Hürde.

Die Wahlbeteiligung ist bei der Landtagswahl 2006 auf den niedrigsten Stand gesunken, der je bei einer baden-württembergischen Landtagswahl registriert wurde. Mit 53,4 % lag die Beteiligungsquote um 9,2 Prozentpunkte unter der der Landtagswahl 2001.

Nach dem endgültigen amtlichen Wahlergebnis gehören dem 14. Landtag von Baden-Württemberg insgesamt 139 Abgeordnete an, 11 Abgeordnete mehr als 2001, damals waren 128 Abgeordnete in den Landtag eingezogen. Die CDU erhält insgesamt 69 Mandate (+ 6 gegenüber der Landtagswahl 2001) und die FDP 15 (+ 5). Die SPD wird 38 Abgeordnete (−7) stellen und die GRÜNEN 17 (+ 7).

Frauen auch im 14. Landtag von Baden-Württemberg in der Minderheit …

Obwohl Frauen mit einem Anteil von rund 52 % unter der wahlberechtigten Bevölkerung in Baden-Württemberg leicht in der Überzahl sind, bilden sie sowohl unter den Kandidaten als auch unter den Landtagsabgeordneten eine Minderheit. Von den insgesamt 651 Wahl-bewerbern1 der 19 zur Landtagswahl 2006 zugelassenen Parteien sowie den zugelassenen Einzelbewerbern waren 520 Männer und lediglich 131 Frauen, was einem Anteil von 20,1 % entspricht. Betrachtet man die Frauenanteile an den Kandidaten der im Landtag vertretenen Parteien, so zeigt sich ein recht heterogenes Bild: Den höchsten Frauenanteil unter den Kandidaten zur Landtagswahl 2006 wiesen mit gut 34 % die GRÜNEN auf. Auch bei der SPD und der FDP traten mit 30,0 % bzw. gut 24 %, gemessen am Landesdurchschnitt, noch über-durchschnittlich viele Frauen an. Der Frauenanteil unter den Landtagskandidaten der CDU lag hingegen mit rund 17 % unter dem Landesdurchschnitt.

Unter den 139 Abgeordneten im neu gewählten 14. Landtag von Baden-Württemberg sind 106 Männer und 33 Frauen. Damit ist der Frauenanteil im neu gewählten 14. Landtag von Baden-Württemberg gegenüber der letzten Legislaturperiode zwar von 21,9 % auf 23,7 % gestiegen, dennoch sind weibliche Abgeordnete im Landtag nach wie vor beträchtlich unterrepräsentiert. Der Zeitvergleich zeigt allerdings auch eine erkennbare Dynamik hinsichtlich der Präsenz von Frauen im Landtag von Baden-Württemberg: Nach der Landtagswahl 1980 hatte der Frauenanteil unter den Landtagsabgeordneten lediglich 6,5 % betragen. Somit hat sich der Frauenanteil im Landesparlament in den letzten 26 Jahren nahezu vervierfacht.

Entsprechend der unterschiedlichen Präsenz von Frauen unter den Kandidaten zur Landtagswahl 2006 zeigen sich auch deutliche Unterschiede hinsichtlich der Frauenanteile an den Gewählten bei den im Landtag vertretenen Parteien: Mit über 35 % ist unter den Abgeordneten der GRÜNEN der Frauenanteil am höchsten. Auch unter den baden-württembergischen Landtagsabgeordneten der SPD (Frauenanteil knapp 29 %) und der Liberalen (nahezu 27 %) sind überdurchschnittlich viele Frauen. Unter den 69 CDU-Abgeordneten im neu gewählten Landtag sind lediglich 12 Frauen, dies entspricht einem Anteil von gut 17 %.

… dennoch waren Frauen bei der Landtagswahl erfolgreicher als Männer

Vergleicht man nun den Frauenanteil an den Bewerbern mit dem an den Gewählten, so kann für die Kandidatinnen dennoch ein positives Fazit gezogen werden. Während der Frauenanteil an den Bewerbern bei 20,1 % lag, sind unter den neu gewählten Abgeordneten 23,7 % Frauen. Das heißt, insgesamt betrachtet waren Frauen bei der Landtagswahl 2006 etwas »erfolgreicher«2 als ihre männlichen Mitstreiter. Diese Aussage trifft jedoch nicht auf die Kandidatinnen aller Parteien zu: So waren zwar vor allem die Kandidatinnen der FDP, in geringerem Maße auch die der GRÜNEN und der CDU erfolgreicher als die männlichen Bewerber dieser Parteien, nicht aber die Kandidatinnen der SPD.

Bei der Landtagswahl 2001 waren die männlichen Landtagskandidaten »erfolgreicher« gewesen. Damals hatte der Anteil der Frauen an den Bewerbern bei 23 % gelegen, der an den Gewählten bei 21,9 %.

Anteil der Briefwähler weiterhin steigend

Bei der Landtagswahl 2006 haben rund 570 000 Wähler (14,2 %) ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Damit ist die Zahl der Briefwähler gegenüber der Landtagswahl 2001 um 1,7 Prozentpunkte gestiegen. Seit Einführung der Briefwahl bei der Landtagswahl 1964 ist der Briefwähleranteil kontinuierlich angewachsen: Entschieden sich damals nur 2,2 % der Wähler für die Möglichkeit der Briefwahl, war es bei der Landtagswahl 2006 bereits jeder siebte Wähler. Nicht nur die Form der Wahlteilnahme unterscheidet Brief- von Urnenwählern, sondern auch die Wahlentscheidung. So wählten Briefwähler, wie bereits bei der Landtagswahl 2001, etwas häufiger als Urnenwähler GRÜNE und FDP. Die SPD hingegen erzielte wiederholt bei den Urnenwählern höhere Stimmenanteile. Anders war es bei der CDU: Während sie bei der Landtagswahl 2001 bei den Urnenwähler höhere Stimmenanteile erzielt hatte, haben bei der Landtagswahl 2006 Briefwähler häufiger CDU gewählt als Urnenwähler.

Hochburgen und Diasporagebiete der Parteien blieben relativ stabil

Den stärksten Rückhalt fand die CDU 2006 in den Wahlkreisen Wangen mit 58,0 % der gültigen Wählerstimmen, Ehingen mit 54,6 % sowie Main-Tauber mit 54,4 %. Die Wahlkreise mit den niedrigsten Stimmenanteilen für die CDU waren die Landtagswahlkreise Freiburg II, Stuttgart I und Mannheim I, in denen die CDU lediglich Stimmenanteile von 30,3 %, 31,5 % bzw. 32,5 % erreichen konnte. Wie bereits bei früheren Wahlen erwies sich der Wahlkreis Mannheim I (40,0 %) auch bei der Landtagswahl 2006 wieder als Hochburg der Sozialdemokraten. Weitere Hochburgen der SPD waren unter anderem die Wahlkreise Heidenheim (33,7 %) sowie Lörrach und Heilbronn (jeweils 31,6 %). Bei den Diasporagebieten der SPD handelt es sich vor allem um die traditionellen CDU-Hochburgen. So bildete der Wahlkreis Biberach mit 15,8 % der Stimmen für die SPD wiederholt das Schlusslicht. Auch in Wangen (16,4 %) konnte sie nur ein wenig besseres Ergebnis erzielen.

Die FDP erzielte ihr mit großem Abstand bestes Wahlergebnis mit 19,8 % im Landtagswahlkreis Freudenstadt. Auch im Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen, in dem Wirtschaftsminister Ernst Pfister für die FDP antrat, erreichte sie mit 16,4 % ein überdurchschnittliches Ergebnis. Am wenigsten Erfolg war den Liberalen in den Wahlkreisen Wangen (5,4 %), Neckar-Odenwald (6,0 %) und Mannheim I (6,2 %) beschieden. Die GRÜNEN waren auch bei der diesjährigen Landtagswahl traditionsgemäß in den Hochschulstandorten und in der Landeshauptstadt am erfolgreichsten: In den beiden Freiburger Wahlkreisen erhielten sie 23,2 % bzw. 24,2 %, in Stuttgart I 24,0 %, in Tübingen 22,1 % und in Heidelberg 21,0 %. Den geringsten Rückhalt hatten die GRÜNEN in den Wahlkreisen Neckar-Odenwald (5,4 %), Balingen (5,5 %) und Main-Tauber (5,8 %).

Bei der Landtagswahl 2006 wurde mit einer Wahlbeteiligung von nur 53,4 % ein historischer Tiefpunkt erreicht. In 15 Wahlkreisen lag die Beteiligung sogar bei unter 50 %. Von diesen lagen 13 im badischen Landesteil. Im Wahlkreis Mannheim I beteiligten sich sogar nur 40,8 % der Stimmberechtigten an der Wahl. Auch in Pforzheim lag die Wahlbeteiligung mit 45,1 % auf einem sehr niedrigen Niveau. Neun der zehn Wahlkreise mit den höchsten Beteiligungsquoten sind in der Region Stuttgart zu finden. Die Wahlkreise Stuttgart II und Vaihingen waren mit 62,6 % bzw. 61,8 % die einzigen, in denen mehr als 60 % der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben.

CDU mit starkem Rückhalt im ländlichen Raum

Die CDU war auch bei dieser Landtagswahl wieder in ländlichen Gebieten besonders erfolgreich. So lag die CDU in eher ländlich geprägten Landtagswahlkreisen mit niedriger Bevölkerungsdichte mit 50,6 % spürbar über ihrem Landeswert. In den eher urban geprägten Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte entschieden sich im Vergleich dazu hingegen nur 37,3 % der Wähler für die CDU. Auch der Zusammenhang zwischen Wahlerfolg der CDU und der Konfessionszugehörigkeit spiegelte sich bei dieser Landtagswahl eindeutig in den Wahlergebnissen wider: So kam die CDU in Landtagswahlkreisen mit hohem Katholikenanteil mit 49,7 % der gültigen Stimmen auf ein weit überdurchschnittliches Ergebnis.

Die SPD erzielte ihre vergleichsweise besten Ergebnisse erneut in den eher urban geprägten Wahlkreisen mit einer hohen Bevölkerungsdichte (28,6 %), während sie in ländlich geprägten Gebieten unterdurchschnittlich abschnitt. Auch in den Wahlkreisen mit einem hohen Anteil Beschäftigter im Dienstleistungsgewerbe erreichte die SPD mit 27,6 % ein überdurchschnittliches Ergebnis. Ferner waren die Sozialdemokraten in den Wahlkreisen mit einer hohen Erwerbslosenquote mit 27,5 % der Stimmen überdurchschnittlich erfolgreich.

GRÜNE: überdurchschnittliche Wahlergebnisse in Gebieten mit hohem Akademikeranteil

Die FDP erzielte in protestantisch geprägten Gebieten mit 12,4 % einen überdurchschnittlich hohen Stimmenanteil. Besonders augenfällig ist auch der Zusammenhang zwischen der Kaufkraft der Bevölkerung und dem Stimmenanteil der Liberalen: In Wahlkreisen, in denen die Bevölkerung über eine hohe Kaufkraft verfügt, erzielte die FDP 12,3 % der Stimmen, in Wahlkreisen mit niedriger Kaufkraft lediglich 8,6 %.

Die GRÜNEN schnitten in Wahlkreisen mit hohem Akademikeranteil mit 18,6 % überdurchschnittlich gut ab. Da es sich bei den Hochburgen der GRÜNEN hauptsächlich um die Universitätsstandorte des Landes handelt, ist dies nicht weiter überraschend. Auch in den Wahlkreisen mit einem hohen Anteil Beschäftigter im Dienstleistungsgewerbe erzielten die GRÜNEN mit 17,6 % ein überdurchschnittliches Ergebnis. Dagegen blieben die GRÜNEN in Wahlkreisen mit einem hohen Anteil Beschäftigter im Produzierenden Gewerbe unter dem Landesdurchschnitt.

Bezüglich der Wahlbeteiligung der Bevölkerung fällt auf, dass ein gewisser Zusammenhang zwischen Wahlbeteiligung und der in den Wahlkreisen vorhandenen Kaufkraft besteht: So lag die Wahlbeteiligung in Gebieten mit hoher Kaufkraft mit 58,3 % deutlich über dem Landesschnitt. Auch in Wahlkreisen, in denen überdurchschnittlich viele Protestanten leben und die Erwerbslosigkeit niedrig ist, lag die Wahlbeteiligung über dem Landesdurchschnitt.

GRÜNE und FDP verzeichneten steigende Wählerzahlen …

Nur noch rund 4 Mill. Bürger, das sind 53,4 % aller Wahlberechtigten, haben am 26. März 2006 ihre Stimme abgegeben. Die Zahl der Wähler hat sich gegenüber 2001 um 12,3 % oder mehr als 564 000 Personen drastisch reduziert, das entspricht nahezu der Einwohnerzahl der Stadt Stuttgart. Damit ist die Wahlbeteiligung 2006 auf einen historischen Tiefstand gesunken. Die bis dato geringste Wahlbeteiligung war mit 59,0 % im Jahr 1960 verzeichnet worden.

Ungeachtet der insgesamt gesehen rückläufigen Wählerzahlen konnten bei der Landtagswahl 2006 von den im Landtag vertretenen Parteien vor allem die GRÜNEN, in abgeschwächter Form auch die FDP, ihren Rückhalt unter den baden-württembergischen Wählern ausbauen. Die CDU, insbesondere aber die SPD haben hingegen Wähler verloren.

Am erfolgreichsten in Sachen Wählermobilisierung waren die GRÜNEN. Sie konnten bei der letzten baden-württembergischen Landtagswahl ihre Anhängerschaft von rund 350 000 auf knapp 463 000 Wähler vergrößern, dies entspricht einer stattlichen Steigerung um nahezu ein Drittel. Neben den GRÜNEN vermochte auch die FDP bei der Landtagswahl 2006 mehr Wähler hinter sich zu bringen als 2001. Mit einem Plus von 14,8 % (rund 54 000 Stimmen) konnte sie eine beachtliche Zunahme ihrer Stimmenzahl aufweisen.

… Zahl der Wähler von CDU und SPD dagegen rückläufig

Während GRÜNE und FDP bei der Landtagswahl 2006 in Baden-Württemberg ihre Wählerschaft vergrößern konnten, haben die beiden großen Parteien, wenn auch in unterschiedlichem Maße, Wähler verloren.

Am stärksten zurückgegangen ist die Wählerschaft der SPD. Die SPD hat gegenüber der Landtagswahl 2001 mehr als 512 000 Stimmen verloren, was einem drastischen Rückgang um rund ein Drittel entspricht. Neben der SPD hat auch die CDU Stimmen verloren. Ihre Wählerschaft verminderte sich von gut 2,0 Mill. auf stark 1,7 Mill. Wähler, dies entspricht einem merklichen Rückgang um 13,8 %.

Zur Landtagswahl 2006 kandidierten in Baden-Württemberg neben CDU, SPD, FDP und den GRÜNEN noch 15 weitere Parteien. Die Wählerschaft dieser sonstigen Parteien hat sich gegenüber 2001 von rund 275 000 auf knapp 331 000 vergrößert, was einer Zunahme um 20,4 % entspricht. Dieser beachtliche Anstieg ist insofern nicht überraschend, da die Zahl der kandidierenden Parteien gegenüber der letzten Landtagswahl zugenommen hat. Die erstmals angetretene WASG konnte auf Anhieb knapp 122 000 Stimmen auf sich vereinen und erreichte damit von den nicht in den Landtag gewählten Parteien die höchste Stimmenzahl.

Ausschöpfungsquoten von GRÜNEN und FDP gestiegen

Gegenüber der Landtagswahl 2001 haben sich die Ausschöpfungsquoten3 von GRÜNEN und FDP erhöht. Der Anteil der GRÜNEN-Wähler unter den Wahlberechtigten ist dabei von 4,8 % auf 6,2 % gestiegen, der der FDP von 5,0 % auf 5,6 %. Die SPD und die CDU hingegen verzeichneten geringere Ausschöpfungsquoten als bei der Landtagswahl 2001. Bei der CDU ist die Ausschöpfungsquote von 27,8 % auf 23,3 % gesunken, bei der SPD sogar von 20,6 % auf 13,3 %. Die sonstigen Parteien konnten ihren Rückhalt unter den Wahlberechtigten ausweiten, ihre Ausschöpfungsquote stieg von 3,8 % auf nunmehr 4,4 %. Allerdings haben sich in Baden-Württemberg erkennbar mehr wahlberechtigte Bürger für das Lager der Nichtwähler (46,6 %) entschieden als für eine der kandidierenden Parteien; 2001 lag der Nichtwähleranteil noch bei 37,4 %.

Leinfelden-Echterdingen mit 62,3 % höchste Wahlbeteiligung der Gemeinden mit über 30 000 Einwohnern

In den folgenden Gemeinden mit über 30 000 Einwohnern haben die im 14. Landtag vertretenen Parteien Spitzenergebnisse erzielt: Die CDU schnitt bei der Landtagswahl 2006 mit 52,7 % in Rottenburg am Neckar am besten ab, gefolgt von Ettlingen mit 50,5 % und Rastatt mit 50,1 %. Die SPD erreichte ihre höchsten Stimmenanteile in Rheinfelden (38,4 %), Heidenheim an der Brenz (37,5 %) und Albstadt (35,5 %). Die Liberalen konnten in Bruchsal mit Abstand ihr bestes Wahlergebnis (18,0 %) verzeichnen, gefolgt von Leinfelden-Echterdingen (15,3 %) und Leonberg (15,1 %). Unter den Gemeinden mit über 30 000 Einwohnern waren die GRÜNEN in den Universitätsstädten Tübingen (32,0 %), Freiburg (27,6 %) und Heidelberg (21,0 %) am erfolgreichsten.

Die Gemeinde mit der höchsten Wahlbeteiligung aller ausgewählten Gemeinden war bei der Landtagswahl 2006 Leinfelden-Echterdingen. Hier gingen 62,3 % der Wahlberechtigten zur Wahl. Auch in Tübingen (61,7 %) und Fellbach (60,3 %) lag die Beteiligungsquote über-durchschnittlich hoch: Schlusslicht der Wahlbeteiligung der größeren Gemeinden des Landes war bei der Landtagswahl 2006 Kehl mit lediglich 38,5 %.

1 Ohne Ersatzbewerber.

2 Zur Messung des Erfolgs wurde der Frauenanteil an den Bewerbern dem Frauenanteil an den Gewählten gegenübergestellt. Die Wählerinnen und Wähler haben jedoch aufgrund der vorgegebenen Platzierung der Kandidatinnen und Kandidaten auf dem Stimmzettel keinen direkten Einfluss auf das Geschlecht der Gewählten.

3 Die Ausschöpfungsquote ist der Anteil der gültigen Stimmen der Parteien an den Wahlberechtigten.