:: 10/2006

Zum zehnten Mal dabei – Statistisches Landesamt auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest

Zum zehnten Mal in Folge seit 1980 präsentierte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg sein vielfältiges sowie breit und regional tief gefächertes Datenangebot beim 97. Landwirtschaftlichen Hauptfest auf dem Cannstatter Wasen. An neun Tagen – vom 23.9. bis 1.10.2006 – und 9 Stunden täglich wurden alle 10 Sekunden Tabellen nach der jeweiligen Wohngemeinde über landwirtschaftliche Strukturverhältnisse sowie umweltrelevante Sachverhalte für den interessierten Nutzer ausgedruckt. Ungefähr alle dreieinhalb Minuten konnte für einen Messebesucher der Wunsch nach diesen Daten erfüllt werden.

Das interaktive Kartenverzeichnis als Einstiegsportal in Verbindung mit der Internetplattform ermöglichte erneut eine schnelle Datenausgabe der speziell für dieses Großereignis vorbereiteten 21 Gemeinde- und Kreistabellen aus dem Landesinformationssystem (LIS). Binnen 2 Minuten (ab Eingabe des Gemeindenamens) lagen die Tabellen für einen Messebesucher vor. Zusätzlich wurde eine Alterspyramide für Gemeinden mit 5 000 und mehr Einwohnern mitgegeben.

Die mit rund 190 000 Besuchern gut besuchte Messe und die weiterentwickelte Abruftechnik sind verantwortlich für das stattliche Ausdruckvolumen von rund 31 000 Tabellen. Doch was sagt uns diese Zahl? Mit diesem drittbesten Ergebnis aller Hauptfestbeteiligungen sind nahezu 1 500 Interessenten bedient worden. Im Schnitt wurden 18 Kunden stündlich beraten. Etwa alle dreieinhalb Minuten konnte der Kundenwunsch nach Tabellen der jeweiligen Wohngemeinde erfüllt werden. Durchschnittlich alle 10 Sekunden lag eine Tabelle ausgedruckt vor.

Standaktivitäten

Das Statistische Landesamt bot mit seinem Informations- und Internetangebot eine willkommene Abwechslung in der auf die Präsentation heimischer Qualitätsprodukte ausgerichteten Ausstellung. Der Ausstellungsstand in Halle 1 war bei Verbänden, Institutionen, Ressorts und insbesondere für das ländlich wie städtisch geprägte Publikum gleichermaßen gefragter Anlaufpunkt. Mit dazu beigetragen hat auch die offene Standgestaltung, die eine barrierelosere Kontaktaufnahme ermöglichte. Der persönliche Kontakt gerade anlässlich einer solchen Veranstaltung ist bester bürgernaher Informationsservice, um auf das Statistische Landesamt mit seinem vielfältigen sowie breit und regional tief gefächerten Angebot aufmerksam zu machen. Auf diese Weise kann und wird das Image einer dienstleistenden und bürgerfreundlichen Behörde weiter gefördert.

Ein Landwirt zum Beispiel beschwerte sich darüber, bei der letzten Befragung eine »Drohung« erhalten zu haben und fragte weiter an, ob er nicht eine Vergütung für seine Auskunft bekommen könnte. Dieses musste natürlich verneint werden, aber gutes Zureden und ein Ausdruck der insgesamt 21 Tabellen zu Landwirtschaft und Umwelt (»Jetzt wois i:, wa:s mid meine Angaba gmacht wird.«) überzeugten ihn bei der nächsten Erhebung ohne Verzögerung mitzumachen.

Um Interesse zu wecken und in Erinnerung zu bleiben sind rund 10 000 Werbeartikel an Mann, Frau und Kind gebracht worden. Insbesondere die Notizklammer in Herzform erwies sich wiederum als sehr einprägsam (»Statistik mit Herz«). Gemeinsam mit dem ebenfalls verteilten Schlüsselband erhellte sich manch gelangweilt aussehendes Kindergesicht. Als praktisch erwiesen sich auch Baumwolltaschen und Kugelschreiber.

Schätzspiel

»Des send ja Streiobschdepfl. Da mach i: ned mid«. Trotz dieser »apfelligen« Bemerkung eines Landwirts erwies sich das zum dritten Mal abgehaltene Schätzspiel erneut als Volltreffer. Nach Kartoffeln im Jahre 2001 und Zwiebeln im Jahre 2003, wurde dieses Jahr nach der Stückzahl der in einem Korb befindlichen Äpfel gefragt. Über 6 000 (!) Personen haben sich bei diesem Schätzspiel beteiligt. Unter den Teilnehmerkarten befand sich auch die Adresse einer Dame aus Brasilien.

Die Auszählung des Korbinhalts ergab 166 Äpfel.

Ein großes Lob ist an dieser Stelle den teilnehmenden Messebesuchern/Innen auszusprechen: So gut wurde noch nie geschätzt. Diese exakte Angabe tippten 24 Personen, sodass das Los über die Verteilung der Gewinne entscheiden musste.

  • 60 Personen verschätzten sich lediglich um einen Apfel,
  • 37 Schätzungen verfehlten das Ziel um zwei Äpfel,
  • 276 Schätzungen (4,6 %) lagen in der Größenordnung zwischen 160 und 170 Äpfel,
  • 75 % aller Schätzungen lagen zwischen 100 und 300 Äpfeln.

Preisverleihung auf der Studiobühne

Im Rahmen des Schülerwettbewerbs »Baden-Württemberg und die EU« wurde zum dritten Mal die Preisverleihung an die vier Hauptpreis-träger auf der Studiobühne in der Halle 1 vorgenommen. Frau Präsidentin Dr. Meister-Scheufelen konnte alle vier Preisträger vor zahlreichem Publikum begrüßen und zusammen mit dem Vertreter des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR) sowie der Vertreterin des Staatsministeriums die Gewinne überreichen. Dieses Highlight rundete die Aktivitäten des Statistischen Landesamts für dieses Mal ab.

Fazit …

Ein sehr arbeitsintensives Jahr unter Einbindung der unterschiedlichsten Organisationseinheiten des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg – vor, in und hinter den Kulissen – hat sein Ende gefunden. Ein großes Dankeschön an alle, die für diese Veranstaltung wiederum »an einem Strang« gezogen haben. Durch Bündelung aller Kräfte auf dieses Großereignis hin lagen bereits mehrere Tage vor Beginn der Ausstellung die gewünschten Veröffentlichungen vor. So wurden speziell für dieses Landwirtschaftliche Hauptfest das Statistische Monatsheft für September 2006 schwerpunktmäßig mit landwirtschaftlichen und umweltrelevanten Themen konzipiert. Weitere anlassbezogene Veröffentlichungen waren unter anderem das Faltblatt »Landwirtschaft« und aus der Veröffentlichungsreihe Statistische Daten »Die Landwirtschaft und Umwelt« sowie aus der Reihe Statistik Aktuell »Die Ernteaussichten«.

Große Anerkennung und großer Dank gebührt aber auch den beiden Koordinatoren des Land-wirtschaftlichen Hauptfestes beim Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR). Ihre Aufgabe war es nicht nur die eigenen Referate (was ja oftmals schon schwierig genug ist) unter einen Hut zu bringen, sondern auch unmittelbar nachgeordnete Behörden und sonstige Dienststellen, wie zum Beispiel die Universität Hohenheim, die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen, DEULA Kirchheim, etc. zu koordinieren. Ihnen, dem Standpersonal aus den eigenen Reihen sowie aus den Nachbarständen in der Halle 1 und natürlich den durchströmenden Besuchern ist es zu verdanken, dass das diesjährige Landwirtschaftliche Hauptfest eine sehr positive Grundstimmung ausstrahlte.

… und Ausblick

Wie bei gesetzlich angeordneten statistischen Befragungen öfters der Fall, wird auch bei der größten süddeutschen Agrarmesse die Periodizität von bisher drei auf vier Jahre verlängert. Konzepte und Überlegungen, wie es in 2010 aussehen kann, gibt es bereits – also dann: man sieht sich wieder auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest 2010.