:: 11/2006

Verdienstentwicklung 2005

Aufgrund der sich weiter verschlechternden ökonomischen Rahmenbedingungen konnten im Jahr 2005 kaum Reallohnsteigerungen erreicht werden. Geringe Lohn- und Gehaltserhöhungen zwischen 1 und 2 %, Einschnitte in manteltarifliche Regelungen und Leistungen und die Vereinbarung weiterer tariflicher Öffnungsklauseln prägten die Abschlüsse in zahlreichen Tarifbereichen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs bundesweit lediglich um 1,0 %. Als einzige treibende konjunkturelle Kraft wirkte wiederum der Export bei weiterhin stagnierendem privaten Konsum.

Tarifabschlüsse 2005 erneut unter Vorjahresniveau

Wie bereits in den Vorjahren, so spielten auch im Jahr 2005 die »Nullmonate« bei den Tarifabschlüssen eine bedeutende Rolle. Für rund 80 % der von Neuabschlüssen begünstigten Beschäftigten gab es Tarifabschlüsse mit verzögerter Erhöhung der Löhne und Gehälter. Davon mussten fast zwei Drittel 6 und mehr Nullmonate akzeptieren. Teilweise wurden diese Nullmonate mit Einmalzahlungen abgefedert.

Der seit einigen Jahren zu beobachtende Trend zu längeren Laufzeiten hat sich im vergangenen Jahr verstärkt fortgesetzt. Die Laufzeit der Vergütungstarifverträge betrug im Jahr 2005 durchschnittlich 25,7 Monate. Das waren rund 4 Monate mehr als noch im Jahr 2004. Die kalenderjährliche Steigerung der Tarifverdienste im Jahr 2005 betrug laut Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichem Institut (WSI) des DGB für Deutschland 1,6 %. Am höchsten fiel diese Tarifsteigerung mit 2,0 % im Grundstoff- und Produktionsgütergewerbe und am niedrigsten im Baugewerbe (0,5 %) aus. Bei diesem Berechnungsverfahren werden auch die Auswirkungen aus der oft unterschiedlichen Lage und Laufzeit der Tarifabkommen berücksichtigt. Auch werden ggf. im Berichtsjahr wirksam werdende Abschlüsse aus den Vorjahren sowie zusätzliche Einmalzahlungen und Pauschalzahlungen als Ausgleich für Abschlussverzögerungen mit ein-bezogen.

Im öffentlichen Dienst wurde für Bund und Kommunen eine komplette Neugestaltung des Tarifrechts mit Wirkung vom 1. Oktober 2005 vereinbart. Bezüglich der Verdiensterhöhung wurde Folgendes geregelt:

  • Alle Arbeitnehmer/-innen des Bundes West und Ost sowie der Kommunen West erhalten für die Jahre 2005, 2006 und 2007 Pauschalzahlungen von jeweils 300 Euro (Auszubildende jeweils 100 Euro).
  • Für die Beschäftigten in den Gemeinden Ost wird das Tarifniveau von 92,5 % zum 1. Juli 2005/06/07 jeweils um 1,5 % gegenüber dem Westniveau angehoben.
  • Laufzeit des Entgeltabschlusses bis 31. Dezember 2007.

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder hat diesen Tarifabschluss in dieser Form nicht übernommen. Damit haben sich die Vergütungen der Landesbediensteten sowie der Landesbeamten von August 2004 bis Mitte 2006 nicht geändert.

Bei einer Steigerung des Preisindex für die Lebenshaltung von 2,0 % in Deutschland und um 1,8 % in Baden-Württemberg konnte die überwiegende Mehrzahl der Arbeitnehmer im Südwesten allein aufgrund der Tarifsteigerungen im vergangenen Jahr eine reale Verdienstverbesserung nicht mehr erreichen.

Ob sich die Situation bei Betrachtung der effektiv gezahlten Verdienste günstiger darstellt, zeigen die Ergebnisse der in vierteljährlichem Abstand durchgeführten »laufenden Verdiensterhebung« (siehe i-Punkt).

Angestellte verdienten im Jahr 2005 durchschnittlich 3 655 Euro brutto

Vollzeittätige Angestellte im Produzierenden Gewerbe, im Handel, bei Kreditinstituten und im Versicherungsgewerbe verdienten im Jahr 2005 durchschnittlich 3 655 Euro brutto im Monat. Damit lag der Durchschnittsverdienst zwar um 2,1 % höher als im Jahr 2004, die Steigerungsraten aus den Vorjahren konnten allerdings nicht mehr realisiert werden. Deutliche Unterschiede bestanden dabei im Verdienstniveau zwischen den Industrie- und den Dienstleistungsbranchen. Mit 4 071 Euro lag das Bruttomonatsgehalt der Angestellten im Produzierenden Gewerbe mehr als 1 000 Euro höher als in den Bereichen Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe mit 3 032 Euro. Zurückzuführen sind diese beträchtlichen Differenzen vor allem auf geschlechts-, qualifikations- und branchenspezifische Gegebenheiten, auf die im Folgenden noch näher eingegangen wird. Während beispielsweise im Produzierenden Gewerbe drei Viertel aller Angestellten männlich sind, ist fast jede zweite Beschäftigte im Bereich Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe eine Frau. Teilzeitbeschäftigte werden in der Verdiensterhebung noch nicht erfasst und sind hier nicht mit eingerechnet.

Auch der weitere Verlauf in der ersten Jahreshälfte 2006 war durch eine äußerst moderate Verdienstentwicklung gekennzeichnet. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst aller erfassten Wirtschaftsbereiche lag im Januar 2006 bei 3 683 Euro und stieg bis April 2006 geringfügig auf 3 698 Euro an. Im Vorjahresvergleich lagen somit die durchschnittlichen Bruttomonatsgehälter im April dieses Jahres lediglich 1,3 % höher als im April 2005.1

Verdienstabstand zwischen höher und geringer qualifizierten Angestellten hat sich vergrößert

Für eine bessere statistische Analyse werden in der Verdiensterhebung Leistungsgruppen gebildet, die eine grobe Abstufung der Tätigkeit nach der Qualifikation darstellen (i-Punkt). Tatsächlich sind die Gehälter auch beachtlichen Schwankungen unterworfen. Erwartungsgemäß steigt dabei der Verdienst mit der Qualifikation. Es waren vor allem die höher qualifizierten und besser verdienenden Angestellten der Leistungsgruppe II, die mit einem monatlichen Bruttoverdienst von 5 015 Euro (Jahresdurchschnitt 2005) den Mittelwert überproportional nach oben gezogen haben. Bereits die nachfolgende Leistungsgruppe III lag mit einem Monatsverdienst von 3 559 Euro unterhalb des errechneten Durchschnittsverdienstes aller Angestellten (3 655 Euro). Auch waren es die höher Qualifizierten, die noch am stärksten von den moderaten Gehaltssteigerungen profitieren konnten. Die relativen Verdienstabstände zwischen höher und geringer qualifizierten Angestellten haben sich im vergangenen Jahr weiter vergrößert. Mit einem Plus von 2,3 % stiegen die Verdienste der Angestellten in verantwortlicher Tätigkeit (Leistungsgruppe II), die ca. ein Viertel aller Angestellten bilden, stärker an als die Gehälter ihrer geringer qualifizierten Kolleginnen und Kollegen. Die Mehrheit der Beschäftigten, rund 70 % der Angestellten werden den Leistungsgruppen III und IV zugerechnet, mussten sich mit Verdienststeigerungen in Höhe bzw. unterhalb der Preissteigerungsrate (+ 1,8 % im Jahr 2005) begnügen. Am schwächsten stiegen im vergangenen Jahr die Gehälter der Leistungsgruppe V mit 1,1 %. Die Leistungsgruppe V bildet mit einem Anteil von unter 5 % allerdings auch die mit Abstand kleinste Gruppe der Beschäftigten im Angestelltenverhältnis.

Durchschnittsverdienst von Männern deutlich höher als bei Frauen

Neben der Qualifikation ist auch nach wie vor das Geschlecht ein Verdienst bestimmendes Merkmal. Insgesamt erreichte eine weibliche Angestellte im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe im Jahr 2005 mit 2 817 Euro nur etwa 70 % des Durchschnittsverdienstes eines männlichen Angestellten mit 4 061 Euro. Einer der wichtigsten Gründe für den großen Verdienstabstand ist die Tatsache, dass weibliche Angestellte auch weiterhin erheblich seltener in verantwortlichen Positionen anzutreffen sind als Männer und somit auch einen im Gesamtvergleich niedrigeren Qualifikationsgrad besitzen. In den untersuchten Wirtschaftsbereichen ist lediglich eine von zehn vollzeittätigen Frauen in Leistungsgruppe II tätig. Bei den Männern hingegen ist es immerhin jeder Dritte. Hinzu kommt, dass der Beschäftigtenanteil von Frauen in Wirtschaftszweigen mit eher unterdurchschnittlichem Verdienstniveau, wie im Einzelhandel oder im Textil- und Bekleidungsgewerbe, deutlich höher ist als in Wirtschaftszweigen mit höherem Verdienstniveau.

Tendenziell vergrößert sich auch der Verdienstabstand zwischen den Geschlechtern mit steigender Qualifikation. Während eine ungelernte Angestellte (Leistungsgruppe V) mit 1 795 Euro noch ca. 90 % des Verdienstes ihres männlichen Kollegen (2 005 Euro) erreichte, lag das Durchschnittsgehalt einer weiblichen Angestellten in verantwortlicher Position mit 4 276 Euro um rund 17 % niedriger als das eines Mannes mit 5 123 Euro.

Bruttomonatslohn der Arbeiterinnen und Arbeiter liegt bei 2 726 Euro

Etwas schwächer als die Gehälter der Angestellten stiegen im Jahr 2005 die Bruttomonatslöhne der vollzeittätigen Arbeiterinnen und Arbeiter, deren Verdienste im Produzierenden Gewerbe erhoben werden. Bei einem spürbar niedrigeren durchschnittlichen Monatsverdienst von 2 726 Euro gegenüber den Kollegen im Angestelltenverhältnis (3 655 Euro), wurde eine Arbeitsstunde mit umgerechnet 16,67 Euro brutto vergütet. Prozentual konnten infolge eines leichten Anstiegs der Wochenarbeitszeit die Monatsverdienste mit einem Plus von 1,9 % etwas stärker zulegen als die Stundenverdienste mit 1,7 %. Erwartungsgemäß steigt auch im gewerblichen Bereich der Verdienst mit zunehmender Qualifikation. Facharbeiterinnen und Facharbeiter erzielten mit 3 042 Euro einen um mehr als 20 % höheren Bruttomonatslohn als angelernte Arbeiterinnen und Arbeiter mit 2 470 Euro und einen um fast 40 % höheren Bruttomonatslohn als Ungelernte mit 2 176 Euro.

Wenn auch der Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen im gewerblichen Bereich nicht ganz so stark ausgeprägt ist wie bei den Angestellten, gibt es dennoch erhebliche Unterschiede in der Höhe der Entlohnung. Eine der Hauptursachen ist das deutlich geringere Qualifikationsniveau der Arbeiterinnen gegenüber ihren männlichen Kollegen. Während bei den Männern mehr als 60 % zum Facharbeiter ausgebildet sind, besitzen nur 10 % der im Produzierenden Gewerbe tätigen Frauen die entsprechende Qualifikation. Über die Hälfte hingegen sind als ungelernte Hilfskräfte beschäftigt. Im Durchschnitt liegt der Bruttoverdienst der Männer mit 2 849 Euro über ein Drittel höher als der der Frauen mit 2 083 Euro.

Arbeitszeiten in den meisten Branchen gestiegen

Mit durchschnittlich 37,6 Stunden blieb die bezahlte Wochenarbeitszeit der Arbeiterinnen und Arbeiter im Produzierenden Gewerbe in Baden-Württemberg im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr (37,5 Stunden) noch nahezu unverändert. Die längsten Arbeitszeiten wurden im Bereich Gewinnung von Steinen und Erden mit 42,5 Stunden ermittelt. Die kürzeste Arbeitswoche hatten die gewerblichen Arbeitnehmer im Fahrzeugbau mit 36,1 Wochenstunden.

Bundesweit gehörte Baden-Württemberg damit im vergangenen Jahr zu den Ländern mit eher unterdurchschnittlichem Arbeitszeitniveau. Am längsten wurde in Sachsen-Anhalt mit 40,2 Stunden und Thüringen mit 40,0 Stunden gearbeitet, am kürzesten in Bremen mit 36,2 und Niedersachsen mit 36,3 Stunden. Für ganz Deutschland lag der Durchschnittswert, gegenüber dem Vorjahr unverändert, bei 37,9 Wochenstunden. Insgesamt hatten die Arbeiterinnen und Arbeiter in den neuen Bundesländern mit 39,8 Stunden eine um mehr als zwei Stunden längere Arbeitswoche als jene im früheren Bundesgebiet mit 37,6 Stunden.2

In Baden-Württemberg stieg von April 2005 bis April 2006 die bezahlte Wochenarbeitszeit im Durchschnitt von 37,7 auf 38 Stunden. Während die Bruttomonatsverdienste in diesem Zeitraum noch um 0,4 % gestiegen sind, lag der Bruttostundenlohn im April dieses Jahres mit 16,65 Euro sogar noch unter dem Vorjahresniveau von 16,71 Euro. Das heißt, Arbeitszeitverlängerungen wurden zum Teil ohne Lohnausgleich durchgesetzt.

Große Verdienstunterschiede zwischen den Branchen

Neben den bereits genannten Einflussfaktoren Qualifikation und Geschlecht werden die Verdienstmöglichkeiten auch durch die Branche bestimmt. Spitzenverdiener in Baden-Württemberg sind traditionell die Beschäftigten im Fahrzeugbau. Mit einem Bruttomonatsverdienst von 4 837 Euro im Jahresdurchschnitt 2005 lagen hier die Gehälter der Angestellten deutlich höher als in allen anderen Bereichen. Neben der Mineralölindustrie war das Verdienstniveau im Fahrzeugbau in Baden-Württemberg sogar das höchste aller Branchen des Produzierenden Gewerbes im gesamten Bundesgebiet . Schlusslicht in der Verdienstrangliste bildete in Baden-Württemberg, wie bereits in den Vorjahren, der Einzelhandel mit 2 446 Euro.

Unter den erfassten Dienstleistungsbereichen wurden in Baden-Württemberg die höchsten Gehälter an die Angestellten im Versicherungsgewerbe gezahlt. Sie erreichten ein monatliches Bruttogehalt von 3 514 Euro. Dagegen lag der Durchschnittsverdienst in den Kreditinstituten in Land Baden-Württemberg mit 3 165 Euro an letzter Stelle unter allen Ländern des früheren Bundesgebiets.

Überdurchschnittliches Lohnniveau im Fahrzeugbau und in der Energie- und Wasserversorgung

Analog zu den Angestellten wurde im Jahr 2005 auch für die Arbeiterinnen und Arbeiter mit einem Bruttomonatslohn von 3 297 Euro das höchste Verdienstniveau im Fahrzeugbau ermittelt, gefolgt vom Bereich Energie- und Wasserversorgung mit 3 061 Euro. Am schlechtesten wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter im Textil- und Bekleidungsgewerbe mit durchschnittlich 2 032 Euro entlohnt. Die größte Verdienstdifferenz zwischen Arbeiter- und Angestelltenverdiensten bestanden in der Elektroindustrie.3 Angestellte zählten mit einem Bruttomonatsgehalt von 4 181 Euro zur Spitzengruppe, die Arbeiterinnen und Arbeiter mit einem Bruttomonatslohn von 2 467 Euro zum letzten Drittel der Verdienstskala.

Bruttojahresverdienste der Angestellten im Jahr 2005 bei 49 285 Euro

Ergänzend zur vierteljährlichen Erhebung, die die unterjährige Verdienstentwicklung beobachtet, wird einmal jährlich die Bruttojahresverdiensterhebung durchgeführt. Sie berücksichtigt sowohl die laufenden als auch alle unregelmäßigen Zahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, 13. Monatsgehälter etc. des gesamten Erhebungsjahres und gibt damit ein vollständiges Bild über das Verdienstniveau.

Angestellte im Produzierenden Gewerbe verdienten 2005 durchschnittlich 49 285 Euro, Arbeiterinnen und Arbeiter 35 767 Euro. Analog zu den Ergebnissen der laufenden Verdiensterhebung stiegen auch bei den Bruttojahresverdiensten die Gehälter mit einem Plus von 2,2 % etwas stärker an als die Löhne mit 1,7 %. Somit vergrößerte sich auch im Jahr 2005 der Verdienstabstand zwischen den beiden Arbeitnehmergruppen und bestätigte die Entwicklung der vergangenen Jahre.

Verdienste in Baden-Württemberg bundesweit mit am höchsten – deutliches West-Ost-Gefälle

In Baden-Württemberg werden bundesweit mit die höchsten Löhne und Gehälter gezahlt. Mit 3 655 Euro lagen die hiesigen Angestellten etwa 6 % über dem Bundesdurchschnitt von 3 452 Euro. Lediglich in Hamburg und Hessen verdienten die Angestellten noch etwas besser. Entsprechend ist die Situation bei den gewerblichen Arbeitnehmern. Auch hier lagen die Bruttomonatslöhne in Baden-Württemberg mit 2 726 Euro deutlich über dem Durchschnittslohn von 2 542 Euro in ganz Deutschland. Hinter Hamburg, Bremen und dem Saarland lag Baden-Württemberg an vierter Stelle. Am wenigsten verdienten Angestellte in Mecklenburg-Vorpommern mit 2 395 Euro bzw. bei den Arbeiterinnen und Arbeitern in Thüringen mit 1 883 Euro. Insgesamt lagen die Durchschnittsverdienste in den neuen Ländern (einschließlich Berlin-Ost) um mehr als ein Viertel unter dem früheren Bundesgebiet. Zudem hat sich das Lohngefälle in den letzten 10 Jahren nicht verringert.

Ausblick

Zu Beginn des Jahres 2006 ist zwar eine leichte konjunkturelle Erholung erkennbar, die jedoch den Arbeitsmarkt noch nicht spürbar entlastet. Der Streik der Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder wurde nach 14-wöchiger Dauer beendet. Vereinbart wurde ab 1. November 2006 für Baden-Württemberg eine Wochenarbeitszeit von 39,5 Stunden sowie nach Entgeltgruppen gestaffelte Einmalzahlungen (zwischen 95 und 35 %) im Jahr 2006 und 2007. Ab 1. Januar 2008 werden die Entgelte um durchschnittlich 3,0 % erhöht. Die weiteren bisher bekannten Tariferhöhungen im Jahr 2006 bewegen sich mit 1 bis 2 % auf sehr moderatem Niveau. Bei einer Steigerung des Preisindex für die Lebenshaltung im Land Baden-Württemberg von Januar bis September 2006 um 0,9 % werden auch im laufenden Jahr zahlreiche Arbeitnehmer Realverluste hinnehmen müssen.

1 Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass die ausgewiesenen Verdienstangaben die von den Betrieben effektiv an ihre Beschäftigten gezahlten Löhne und Gehälter darstellen. Änderungen in der Verdiensthöhe unterliegen somit neben der reinen Lohnentwicklung und Tarifpolitik auch Einflüssen durch Veränderungen in der Arbeitnehmerstruktur, Veränderung von Zulagen und Mehrarbeitsstunden sowie konjunkturell bedingten Einflüssen.

2 Diese Durchschnitte wurden auf Grundlage der bezahlten Arbeitszeit ermittelt und beinhalten somit auch bezahlte Urlaubs- und Feiertage, die von Bundesland zu Bundesland variieren können. Mehrarbeitsstunden, die durch Freizeit ausgeglichen wurden sind hier nicht berücksichtigt.

3 Die Elektroindustrie beinhaltet die Bereiche »Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen; Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik«.