:: 2/2007

Knapp 70 % der Neuwagenkäufer in Baden-Württemberg wählten 2005 ein deutsches Fabrikat

In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2005 zum Verkehr 442 200 Personenkraftwagen neu zugelassen, was entgegen dem Bundestrend einen Rückgang um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Davon wurden im vergangenen Jahr 305 600 Personenkraftwagen deutscher Hersteller neu zugelassen. Deren Anteil an den Neuzulassungen ist relativ stabil, er betrug seit 1990 durchschnittlich 70 % (2005 bundesweit 65 %). Wesentlich höheren Schwankungen unterlagen in diesem Zeitraum die Anteile der einzelnen Herkunftsländer bei den ausländischen Herstellern. Waren japanische Fahrzeuge Anfang der 90er-Jahre mit einem Marktanteil von 13,2 % (69 700 Neuzulassungen im Jahr 1991) Spitzenreiter unter den ausländischen Herstellern, mussten sie 1996 diesen Platz an die französischen Produzenten abgeben. Diese sind die eindeutigen Gewinner der vergangenen Jahre, sie steigerten ihren Anteil an den baden-württembergischen Neuzulassungen von 3,8 % (38 800 Fahrzeuge) im Jahr 1990 auf 11,5 % (50 700) im vergangenen Jahr. Hingegen kamen japanische Hersteller 2005 nur noch auf 8,7 % (38 700). Zu den Verlierern gehören die italienischen Automarken, die ihren Anteil in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert haben, von 6,4 % (29 700) im Jahr 1990 auf 3,1 % 2005.

Bei der Differenzierung nach Automarken zeigt sich in Baden-Württemberg ein Trend bei Neufahrzeugen hin zu Premiummarken. DaimlerChrysler überholte 1996 Volkswagen und nimmt seither mit großem Abstand die Spitzenstellung bei den Neuzulassungen ein, 2005 wurden 91 300 Neuzulassungen registriert. Gleichfalls mit deutlichem Vorsprung zu den nachfolgenden Produzenten bestreitet Volkswagen Rang 2 und verzeichnet seit 2004 wieder Zuwächse bei Neuzulassungen (2005:68 400). Auf Platz 3 folgt die Volkswagentochter Audi mit 36 300 Neuzulassungen im Jahr 2005. Sie überholte 1996 BMW, 1999 Ford und 2002 Opel. Der bayerische Hersteller BMW überzeugt seit 2003 immer mehr Käufer und liegt jetzt fast gleich auf mit Opel (31 500 bzw. 31 600 Neuzulassungen). Es scheint so, als ob die Volumenhersteller Ford und Opel an Nachfrage verlieren.

Bundesweit ergibt sich eine andere Rangfolge. Volkswagen liegt hier 2005 mit 622 000 (18,6 %) Neuzulassungen weit vor DaimlerChrysler und Opel, die ein Ergebnis von 360 700 (10,8 %) bzw. 347 600 (10,4 % ) erzielten.

Bei den Importeuren war Renault 2005 mit 24 500 Fahrzeugen führend vor seinem französischen Konkurrenten Peugeot mit 16 700. Danach folgt Fiat, der erfolgreichste italienische Automobilproduzent, der im vergangenen Jahr 13 600 Wagen verkaufte. Wie schon seit 10 Jahren lag Toyota mit 13 200 Neuanmeldungen unter den Japanern an der Spitze. Auffallend war die Entwicklung der tschechischen Volkswagentochter Skoda in Baden-Württemberg. Sie startete 1990 mit 100 zugelassenen Fahrzeugen und konnte sich 2005 auf 7 800 Neuzulassungen steigern.

Laut einer Studie des »Center Automotive Research« der Fachhochschule Gelsenkirchen, stammen bei einigen Modellen nur 30 % der Bauteile aus heimischer Produktion. Auch bei Herstellern aus Baden-Württemberg erreichen manche Modelle nur 35 % »Made in Germany«. Das rührt daher, dass manche Marken zu einem großen internationalen Konzern gehören, der seine Produkte weltweit herstellen lässt. Andererseits gibt es viele Kooperationen bei der Fabrikation der Modelle.