:: 11/2007

Die IT-Branche in Baden-Württemberg

Im Bereich der Informationstechnik (IT) waren in Baden-Württemberg im Jahr 2005 rund 7 900 Unternehmen tätig. Sie erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von 21,3 Mrd. Euro in Baden-Württemberg sowie in ihren Niederlassungen in anderen Bundesländern und beschäftigten über 93 000 Personen. Zwei Drittel der IT-Unternehmen sind Softwarehäuser. Sie stellen rund 72 % der Arbeitsplätze der Branche und ihr Umsatzanteil am Branchenumsatz insgesamt betrug 76 %.

Die IT-Branche repräsentiert einen Wirtschaftsbereich der wissensintensiven Informations- und Kommunikationsdienstleistungen. Sie steht sinnbildlich für eine moderne Dienstleistungsgesellschaft. Wie stellt sich diese Branche in Baden-Württemberg dar, welcher Anteil entfällt im Bundesvergleich auf Unternehmen aus Baden-Württemberg und welche Entwicklung nahm die Branche in den letzten 5 Jahren? Der nachfolgende Beitrag bildet mit den wichtigsten Eckdaten die Struktur der IT-Branche in Baden-Württemberg ab (i-Punkt).

Die IT-Branche steht für den Bereich der Informationstechnik (IT) und ist ein Oberbegriff für die Informations- und Datenverarbeitung so-wie für die dafür benötigte Hard- und Software. In diesem Wirtschaftsbereich waren im Jahr 2005 rund 7 900 Unternehmen in Baden-Württemberg tätig. Die IT-Branche setzt sich zusammen (i-Punkt) aus Unternehmen der Hardwareberatung, Softwarehäusern, Datenverarbeitungsdiensten, Anbietern von Datenbanken, dem Bereich der Instandhaltung und Reparatur von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen sowie sonstigen mit der Datenverarbeitung verbundenen Tätigkeiten wie zum Beispiel Informationsvermittlung. Die Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg einschließlich ihrer Niederlassungen in anderen Bundesländern.

Ein bundesweiter Vergleich zeigt, dass in Baden-Württemberg rund 17 % der deutschen IT-Unternehmen ihren Unternehmenssitz haben. Der Umsatzanteil dieser Unternehmen am Umsatz Deutschlands betrug über ein Drittel (35 %) und sie stellten knapp ein Viertel (24 %) aller Arbeitsplätze dieser Branche.

Im Vergleich zu 2001 waren in Baden-Württemberg 2005 17 % mehr IT-Unternehmen am Markt. Im gleichen Zeitraum nahm dabei die Zahl der Arbeitsplätze um 19 % zu und der Jahresumsatz der IT-Branche erhöhte sich um 44 %.

Rund 29 % der Unternehmen und Einrichtungen in Baden-Württemberg erwirtschafteten jeweils einen Jahresumsatz von 250 000 Euro und mehr.1 Auf diese »großen« Unternehmen entfielen sogar 98 % des Gesamtumsatzes und sie beschäftigten rund 91 % aller tätigen Personen der Branche.

In der IT-Branche wurden knapp mehr als die Hälfte (51 %) der Unternehmen als Einzelunternehmen geführt; 40 % der Unternehmen sind Kapitalgesellschaften. Die restlichen Unternehmen sind zumeist Personengesellschaften. Die »kleinen Unternehmen« mit weniger als 250 000 Euro Jahresumsatz sind zu 68 % Einzelunternehmen, rund 25 % sind Kapitalgesellschaften.

IT-Branche stellt 93 000 Arbeitsplätze

In den IT-Unternehmen Baden-Württembergs waren 2005 rund 93 000 Personen beschäftigt. Den Großteil der Arbeitsplätze stellten Softwarehäuser (73 %) sowie die Datenverarbeitungsdienste (14 %). Im Durchschnitt waren rund 12 Personen je Unternehmen tätig.

Bei den »großen« Unternehmen der Branche arbeiteten rund 84 600 Personen, etwa ein Viertel davon sind Frauen. Den höchsten Frauenanteil mit 40 % hat der Bereich »Datenbanken«. Betrachtet man zum Vergleich alle Wirtschaftsbereiche in Baden-Württemberg sind 45 % der Erwerbstätigen2 Frauen. Jeder 8. Beschäftigte in einem »großen« IT-Unternehmen arbeitete in Teilzeit. Zudem fanden dort 2 800 Auszubildende eine Lehrstelle, rund 83 % der Ausbildungsplätze waren dabei in Softwarehäusern angesiedelt. Baden-Württemberg stellte somit ein Viertel aller deutschen Ausbildungsplätze in der IT-Branche zur Verfügung.

Die Branche setzt jährlich 21,3 Mrd. Euro um

Der Jahresumsatz der IT-Branche Baden-Württembergs betrug im Jahr 2005 rund 21,3 Mrd. Euro. Die Softwarehäuser erwirtschafteten mit 16,2 Mrd. Euro (76 %) den größten Anteil am Branchenumsatz, gefolgt von den Datenverarbeitungsdiensten mit 3,2 Mrd. Euro (15 %). Auf »große « Unternehmen konzentrieren sich 98 % der Gesamtumsätze. Der durchschnittliche Jahresumsatz dieser Unternehmen betrug 9,0 Mill. Euro, »kleine« Unternehmen erzielten durchschnittlich 0,9 Mill. Euro im Jahr 2005.

18 Mrd. Euro Personal- und Sachaufwendungen

Die Aufwendungen der Unternehmen der IT-Branche beliefen sich im Jahr 2005 auf insgesamt 18,0 Mrd. Euro. Dabei entfielen 6,5 Mrd. Euro (36 %) auf Personalaufwendungen, das heißt Bruttolöhne und -gehälter und Sozialaufwendungen des Arbeitgebers, sowie 11,5 Mrd. Euro (64 %) auf Sachaufwendungen. Unter Sachaufwendungen sind die Aufwendungen für bezogene Waren, Dienstleistungen, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie sonstige betriebliche Aufwendungen zu verstehen. Die höchsten Aufwendungen der Branche mit insgesamt 13,4 Mrd. Euro verzeichneten die Softwarehäuser. Das Verhältnis der Aufwendungen zum Umsatz betrug in der Branche insgesamt durchschnittlich 84 %. Die höchste Quote mit 94 % war bei den Datenverarbeitungsdiensten zu beobachten.

IT-Branche differenziert nach Beschäftigtengrößenklassen

Die Betrachtung der IT-Branche in der Differenzierung nach Beschäftigtengrößenklassen zeigt folgende Struktur auf:

Unternehmen mit bis zu 9 tätigen Personen

  • In 87 % der Unternehmen waren maximal 9 Personen beschäftigt.
  • In diesen »kleinen« Unternehmen waren 16 % der Arbeitsplätze der Branche angesiedelt.
  • Die »kleinen« Unternehmen erzielten 7 % (rund 1,5 Mrd. Euro) des Branchenumsatzes.

Unternehmen mit mehr als 20 tätigen Personen

  • In 7 % der Unternehmen waren mehr als 20 Personen beschäftigt.
  • Diese »großen« Unternehmen stellten 77 % der Arbeitsplätze des IT-Bereichs.
  • Rund 90 % des Branchenumsatzes entfielen auf diese »großen« Unternehmen.

1 Gemäß dem Erhebungskonzept der Dienstleistungsstrukturerhebung sind Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 250 000 Euro und mehr »große« Unternehmen und werden mit einem umfangreicheren Merkmalskatalog befragt.

2 Datenquelle: Mikrozensus.