:: 4/2008

Die Nutzung von Computern gehört für viele Baden-Württemberger zum Alltag

Die Verbreitung von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) prägt die Entwicklung weiter Teile unserer Gesellschaft. Die europaweite Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in privaten Haushalten (i-Punkt) soll unter anderem den Fragen nachgehen: Wie gut sind die Haushalte mit Computern und Internetzugängen ausgestattet? Welche Bevölkerungsgruppen bleiben von den neueren Entwicklungen ausgegrenzt? Für welche Zwecke wird moderne IKT – vor allem das Internet – eingesetzt? Erste Ergebnisse der Erhebung IKT 2007 für Baden-Württemberg zeigen, dass 76 % aller Haushalte über einen Computer und 68 % der Haushalte über einen Internetzugang verfügen. Das Internet wird vor allem zum Senden und Empfangen von E-Mails sowie zur Suche nach Produktinformationen genutzt.

In gut drei Viertel aller Haushalte steht ein Computer

Der Ausstattungsgrad der Haushalte in Baden-Württemberg mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnologien hat sich in den letzten Jahren laufend verbessert. In rund 3,6 Mill. Haushalten, das sind 76 % aller Haushalte in Baden-Württemberg, steht ein Computer. Immer mehr Haushalte verfügen zudem über einen Internetanschluss: 2007 war dies bei 3,3 Mill. oder 68 % der Haushalte der Fall.

Die Haushalte in Baden-Württemberg sind damit im bundesweiten Vergleich sowohl mit Computern als auch mit Internetzugängen gut ausgestattet. Denn bundesweit liegt die Ausstattungsquote mit Computern lediglich bei 73 % und in den neuen Bundesländern sogar nur bei 70 %. Auch der Anteil der Haushalte mit Internetanschluss liegt bundesweit mit 65 % leicht unter dem Anteil in Baden-Württemberg. Auch hier liegt die Ausstattungsquote in den neuen Ländern mit 60 % nochmals deutlich niedriger.

Nach wie vor entscheidet vor allem das Einkommen darüber, ob ein Computer im Haushalt vorhanden ist. Mehr als die Hälfte (54 %) der baden-württembergischen Haushalte ohne Computer hat ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 1 300 Euro im Monat.

Jüngere Frauen nutzen den Computer fast so häufig wie Männer

Drei Viertel der Einwohner in Baden-Württemberg die 10 Jahren und älter sind – das sind rund 6,9 Mill. Menschen – nutzen mindestens einmal in der Woche einen Computer. Deutlich mehr als die Hälfte der Menschen in diesem Alter (58 %) greift sogar täglich auf den Computer zurück. Der Anteil derjenigen, die noch nie einen Computer genutzt haben, liegt dagegen nur noch bei 17 %. Fast alle Personen im Alter zwischen 10 und 24 Jahren gaben an, dass sie in den letzten 3 Monaten vor dem Befragungszeitpunkt einen Computer genutzt haben. In dieser Altersgruppe lässt sich auch nahezu kein geschlechtsspezifischer Unterschied bei der Computernutzung ausmachen. Auch in der Altersgruppe zwischen 25 und 44 Jahren nutzten fast alle Personen einen Computer, egal ob männlich oder weiblich. Von den 45- bis 64-Jährigen sind gut drei Viertel Computernutzer, wobei hier allerdings die Männer mit 83 % gegenüber den Frauen mit 69 % eindeutig vorne liegen. Bei den über 64-Jährigen geht der Anteil derjenigen, die in den letzten 3 Monaten vor dem Befragungszeitpunkt einen Computer genutzt haben, deutlich auf ein Drittel zurück. Auch in dieser Altersgruppe sind es mehr Männer (39 %) als Frauen (28 %).

Internet dient vor allem als Kommunikationsplattform

Das Internet ist zu einem Medium geworden, das von fast zwei Dritteln der Bevölkerung in Baden-Württemberg regelmäßig genutzt wird: 64 % der Bevölkerung ab 10 Jahren – das sind rund 6,2 Mill. Menschen – sind mindestens einmal pro Woche online. 4,4 Mill. oder 45 % aller Baden-Württemberger in diesem Alter, nutzten sogar täglich das Internet. Nur 24 % der Bevölkerung hat noch nie »gesurft«. Auch die Nutzung des Internets ist vor allem Sache der Jüngeren. Während fast alle 10- bis 24-Jährigen (97 %) schon einmal online waren, haben sich nur knapp ein Drittel der Menschen über 64 Jahren (30 %) schon einmal des Internets bedient.

Das Internet wird vor allem zur Kommunikation per E-Mail verwendet: 89 % der Internetnutzer waren zu diesem Zweck online. Fast ebenso häufig ging man online um nach Informationen über Waren und Dienstleistungen zu suchen. 60 % der Internetnutzer haben Reisedienstleistungen, zum Beispiel die Buchung von Fahrkarten, in Anspruch genommen. Die Hälfte der Onliner gab an, Kontakte zu Behörden und öffentlichen Einrichtungen hergestellt, sowie Angebote zur Aus- und Weiterbildung wahrgenommen zu haben.

Online-Bestellungen: am häufigsten werden Kleidung und Sportartikel geordert

Immer mehr Menschen nutzen das Internet dazu, Waren und Dienstleistungen zu bestellen. Rund 5,2 Mill. Menschen oder 54 % aller Baden-Württemberger im Alter ab 10 Jahren, haben schon einmal eine Online-Bestellung getätigt. Am häufigsten werden Kleidung und Sportartikel im Internet bestellt. Ein Drittel der Internetnutzer hatte Güter dieser Kategorie geordert (Schaubild 3). Mit 31 % folgen private Gebrauchsgüter wie Möbel, Spielzeug, Geschirr oder Einrichtungsgegenstände. Fast ebenso häufig wurden Online-Bestellungen von Büchern, Magazinen oder Zeitungen aufgegeben. Mehr als ein Viertel der Internetnutzer (29 %) buchten Reisen, Urlaubsunterkünfte sowie Bahn- und Flugtickets online. Jeweils gut ein Fünftel bestellte Waren der Kategorien »Filme oder Musik«, »Elektronikartikel« und »Eintrittskarten für Veranstaltungen«. Zu den Gütern, die bisher noch deutlich weniger über das Internet bestellt wurden, gehören zum einen Lebens-mittel, zum anderen Aktien, Versicherungen und andere Finanzdienstleistungen.

Bei den meisten Gütern erfolgt die Lieferung nach wie vor im klassischen Wege per Zustellung durch Postdienste. Bei Online-Käufen von Computer-Software und Updates (einschließlich Computer- und Videospielen) hat rund ein Viertel der Internetkäufer allerdings die Ware über das Internet bestellt und aus dem Internet heruntergeladen. Jeder siebte Online-Besteller hat auch bestellte Filme und Musik per Download bekommen.