:: 11/2009

Von Ernährungssicherung zu Umweltsicherung

Die Landwirtschaftszählungen von 1949 bis heute

Landwirtschaftszählungen haben in Deutschland eine lange Tradition. Bereits im Jahr 1882 wurde die erste derartige Zählung durchgeführt, jedoch bis 1939 nur in unregelmäßigen Abständen. Seit 1949 werden sie regelmäßig im Abstand von etwa 8 bis 12 Jahren durchgeführt. Sie stellen die umfassendsten und wichtigsten Informationsquellen zur Beurteilung der Veränderungen in der Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe dar. Nicht nur die Produktionsstrukturen und Produktionskapazitäten, sondern auch die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe werden durch diese umfangreichen Großzählungen abgebildet. Das Erhebungsprogramm der Landwirtschaftszählung ist daher immer auch ein Spiegelbild der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Essen und Trinken gehört zu den elementaren Bedürfnissen des Menschen. Ist deren Befriedigung in Gefahr, erlangen sie allerhöchste Priorität. Eine solche Zeit liegt in Deutschland nur wenige Jahrzehnte zurück. Verbraucher und Politik reagieren auch heute noch sensibel, wenn der mittlerweile gewohnte hohe und günstige Versorgungsstandard angetastet wird. Dies war vor wenigen Jahren zu erleben, als die erwachende Nachfrage aus den Schwellenländern nach hochwertigen Nahrungsmitteln und die politisch induzierte Nachfrage nach Bioenergie zu einer relativen Knappheit und zu steigenden Preisen für Nahrungsmittel führte.

Die Landwirtschaft produziert aber nicht nur Nahrungsmittel, sondern gestaltet auch das Landschaftsbild. Sie beeinflusst durch ihr Wirken in der Fläche maßgeblich Biodiversität und Umweltqualität und ist auf vielfältige Weise mit der Wirtschaft verbunden. Dies sind Gründe genug, um bei Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Interessenverbänden auf allen regionalen Ebenen einen Bedarf an zeitnah erhobenen betriebsspezifischen Informationen zu rechtfertigen, durch die Aussagen über den jeweils aktuellen Stand der Agrarstruktur sowie deren Entwicklung im Verlauf der Jahre und Jahrzehnte getroffen werden können. Agrar- und wirtschaftspolitische Entscheidungen können nur mithilfe eines umfassenden und fundierten sowie regional tief gegliederten Datengerüsts getroffen werden.

So wie Essen und Trinken zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählen, so gehören Informationen über die pflanzliche und tierische Produktion über Jahrzehnte nahezu unverändert zum Grundinventar agrarstatistischer Erhebungen. Das inhaltliche Beiwerk indessen änderte sich im Laufe der Jahrzehnte genauso, wie sich auch andernorts die Bedürfnisse ändern. Dies gilt in besonderem Maß für die Landwirtschaftszählungen, mit denen in größeren zeitlichen Abständen umfassende Bestandsaufnahmen der Landwirtschaft durchgeführt werden und die jeweils auch ein Spiegelbild der aktuellen agrar- und gesellschaftspolitischen Situation darstellen.

Sonderstellung der Landwirtschaftszählung im Agrarstatistik-Kanon

Landwirtschaftszählungen sind die größten und umfassendsten agrarstatistischen Erhebungen. Ihre Besonderheit liegt darin, dass alle Informationen im Betriebszusammenhang1 erhoben und analysiert werden können. Problematisch ist allerdings der große zeitliche Abstand zwischen den Erhebungen. Damit erfolgen die Zählungen unter jeweils anderen Bedingungen, wodurch die Vergleichbarkeit über einen längeren Zeitraum beeinträchtigt wird. In besonderem Maße gilt dies für die Umstrukturierungen und Anpassungen der Erfassungsgrenzen.

Zunächst wurden zur Landwirtschaftszählung 19492, die als erste umfassende und grundlegende Bestandsaufnahme der landwirtschaftlichen Betriebe und deren Produktion nach dem Zweiten Weltkrieg geplant war, nahezu alle Betriebe, auch Klein- und Kleinsterzeuger, befragt. Bei späteren Erhebungen wurden, einerseits um die Landwirte von ihren Auskunftspflichten zu entlasten, andererseits auch um den Arbeitsaufwand in der Statistik zu verringern, die Erfassungsgrenzen mehrfach angehoben und verändert.

Landwirtschaftliche Betriebszählung 1949 – Kann sich Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg selbst ernähren?

Nach 10 schweren Kriegs- und Nachkriegsjahren fand im Jahr 1949 erstmals wieder eine landwirtschaftliche Betriebszählung in Kombination mit einer Bodenbenutzungsaufnahme statt. Diese wurde dringend notwendig, da die letzten Zahlen zur Betriebsstruktur in der Landwirtschaft im Jahr 1939, also noch vor dem Krieg, erhoben worden waren. Neben der Frage »Was produziert die Landwirtschaft?«, welche unter anderem durch die in kürzeren Abständen regelmäßig stattfindenden Viehzählungen, Bodenbenutzungserhebungen und Ernteschätzungen beantwortet werden konnte, war zusätzlich wichtig zu klären, »Wie produziert die Landwirtschaft?«3. Nach den Wirren des Krieges war es unerlässlich, Informationen darüber zu erhalten, welcher Bedarf an Gütern und Lebensmitteln vorhanden war und welches Potenzial zur Erzeugung dieser Produkte verfügbar und notwendig war. Der nach dem Krieg allgegenwärtige Mangel an Nahrungsmitteln führte zur Abhängigkeit von Lebensmittelimporten. Letztendlich bildete der Wunsch, diese durch eine dauerhafte Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion zu verringern, auch die zentrale Motivation zur Einführung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der 1957 gegründeten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Auch der zunächst in Richtung Landwirtschaft gelenkte Flüchtlingsstrom, der dort einerseits einen beträchtlichen Teil der Arbeitskräfte stellte, andererseits jedoch auch Wohnraum in Form von Werkwohnungen in Anspruch nahm, wirkte sich tief greifend auf die Struktur der Landwirtschaft in den Nachkriegsjahren aus. Um diese Auswirkungen quantifizieren zu können, wurden spezielle Fragen in den Erhebungskatalog aufgenommen, wie beispielsweise nach der Höhe der Deputatentlohnung4 an ständig beschäftigte Arbeitnehmer, der Anzahl der Werkwohnungen und der auf dem Hof untergebrachten Flüchtlinge. Letztendlich wurden im Zuge der Landwirtschaftlichen Betriebszählung 1949 in Baden-Württemberg annähernd 400 000 landwirtschaftliche Betriebe mit weit über einer Million Arbeitskräften gezählt.

Landwirtschaftszählung 1960 – Wirtschaftlicher Aufschwung und Mechanisierung

Ab dem Jahr 1949 begann im Westen Deutschlands ein dynamischer wirtschaftlicher Aufschwung, der ununterbrochen bis Mitte der 60er-Jahre anhielt. Vor allem die hohen Wachstumsraten im industriellen Sektor sorgten dort für eine stürmische Beschäftigtenentwicklung. Nach der Abwanderung einer Vielzahl von Arbeitskräften aus der Landwirtschaft in andere Wirtschaftszweige sollte daher die Landwirtschaftszählung 1960 Auskünfte darüber geben, ob es den landwirtschaftlichen Betrieben gelungen war, die Produktion in der Landwirtschaft durch technischen Fortschritt und fortschreitende Mechanisierung aufrechterhalten zu können bzw. noch auszubauen. Besonderes Augenmerk wurde deshalb im Fragenkatalog auf den Grad der Mechanisierung im eigenen Betrieb sowie den Einsatz der verschiedensten Antriebs-, Ernte-, Verarbeitungs- und Transportmaschinen in eigenem oder gemeinschaftlichem Besitz gelegt. Neben der Abnahme der Arbeitskräftezahlen war auch ein Rückgang der Betriebszahlen festzustellen. Erstmals erschien im Erhebungsbogen für die Landwirtschaftszählung 1960 die Frage nach Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Über die Angabe des Baujahrs der Gebäude konnten somit Rückschlüsse über die Geschwindigkeit und die Zielrichtung des Wiederaufbaus nach dem Krieg gezogen werden. Die Ergebnisse der Landwirtschaftszählung zeigten, dass die Schrecken des Krieges auch 15 Jahre später noch nicht vollständig überwunden waren bzw. die Trennung Deutschlands in die Besatzungszonen nicht ganz ohne Spuren zu hinterlassen ablief. So musste der Betriebsinhaber in einer zusätzlichen Frage angeben, ob er einen Bundesausweis für Vertriebene bzw. für Sowjetzonenflüchtlinge besaß.

Strukturwandel schreitet voran – Landwirtschaftszählung 1971

Die Landwirtschaftszählung 1971 fand in einer Zeit des verstärkten Strukturwandels in der Landwirtschaft statt. Gerade deshalb war es wichtig, Daten über die Produktionsgrundlagen der Landwirtschaft, ihre wirtschaftliche Ausrichtung und ihren Produktionsumfang zu erhalten. Zudem wandte sich die agrarpolitische Aktivität verstärkt den Fragen des Marktes und der Vermarktung zu. Vor diesem Hintergrund wurden im repräsentativen Teil des Fragebogens die vielfältigen Absatzwege der Vermarktung der erzeugten tierischen und pflanzlichen Produkte und die Zugehörigkeit der Betriebe zu landwirtschaftlichen Erzeugerringen und Erzeugerorganisationen abgefragt. Zusätzlich konnten hierdurch auch Aussagen darüber getroffen werden, in welche Richtung sich die Spezialisierung der landwirtschaftlichen Betriebe vollzog.

Die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse der Betriebsinhaber und ihrer Familien sollten über Angaben zur Ausstattung des Wohnhauses und indirekt über Kosten für getätigte Umbauten und Neuinvestitionen oder den Einsatz von Maschinen im alleinigen Besitz des Betriebes quantifiziert werden können. Es zeigte sich, dass sich in den rund 10 Jahren seit der letzten Landwirtschaftszählung in Baden-Württemberg ein rasanter Rückgang der Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben vollzogen hatte. Vor allem viele kleine und sehr kleine Betriebe zogen sich aus der Landwirtschaft zurück, was jedoch durchaus im Sinne des 1968 von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften vorgelegten Mansholt-Plans war. Denn dieser hatte – frei nach dem Motto »Wachsen oder Weichen« – ausschließlich die Förderung größerer und leistungsstärkerer Betriebe zum Ziel und beschleunigte somit den Strukturwandel in der Landwirtschaft noch zusätzlich. Das Ausscheiden der kleinen Betriebe aus der Produktion und die Übernahme der Flächen durch größere, leistungsfähigere Betriebe führte, wie auch schon in den Jahren zuvor, insgesamt zu einer Zunahme der durchschnittlichen Flächengröße je Betrieb, aber weiterhin zu einer stetigen Abnahme der Betriebszahlen.5

Beginnende Überproduktion wird sichtbar – Landwirtschaftszählung 1979

Nach Jahren der außergewöhnlichen Leistungssteigerungen und der stetigen Erhöhung der Produktion zeichnete sich ab der zweiten Hälfte der 70er-Jahre in der Landwirtschaft erstmals eine Überproduktion an Nahrungsmitteln ab. Gründe hierfür waren unter anderem der unverändert hohe technische Fortschritt und die mittlerweile weitgehende Sättigung der Inlandsmärkte der Europäischen Union.6 Infolgedessen wurde die Bekämpfung der Überproduktion einer der Hauptschwerpunkte der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union. Vor allem die steigende Milcherzeugung in der Europäischen Gemeinschaft führte zu immer größeren Überschüssen. Um die beständig anwachsenden »Milchseen« und »Butterberge« zu verkleinern, wurde im Jahr 1984 eine Quotenregelung eingeführt, welche die produzierte Milchmenge reglementieren sollte. Letztendlich sollte durch ein begrenztes Angebot auf dem Markt wieder ein angemessener Preis für Milchprodukte erzielt werden können. Immer noch wichtig waren die Themen Vermarktung sowie die Zugehörigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu Erzeugergemeinschaften. Diese Sachverhalte wurden ausführlich im Erhebungsbogen der Landwirtschaftszählung 1979 abgefragt. Hiervon versprach man sich, Belege für die fortschreitende Diversifizierung und Spezialisierung von Betrieben auf bestimmte Nischenprodukte zu erhalten und zusätzliche Einblicke in die sich verändernde Struktur der Landwirtschaft zu erlangen.

Landwirtschaftszählung 1991 – Große Unterschiede im wiedervereinten Deutschland

Nach der Eingliederung der neuen Bundesländer in die Bundesrepublik Deutschland 1990 standen sich zwei völlig unterschiedliche Produktions- und Landnutzungssysteme gegenüber. Sie sollten jedoch gleichermaßen über einen bundeseinheitlichen Fragebogen befragt werden, um erstmals seit der Teilung Deutschlands in die vier Besatzungszonen, der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik im Jahr 1949 einheitlich erhobene Daten für Gesamtdeutschland zu erhalten.

In den Fragenkatalog der Landwirtschaftszählung 1991 wurde erstmals die Frage nach der Höhe der Milchreferenzmenge integriert. Damit wollte man prüfen, ob die 1984 eingeführte Milchquotenregelung zur Verringerung der Überschüsse auf dem Markt auch ihre Wirkung gezeigt hatte. Die erhobenen Daten legten jedoch ebenfalls den Grundstein für eine der grundlegendsten Reformen in der Geschichte der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union. Mit der McSharry-Reform wurde im Jahr 1992 eine Grundlagenreform vorgelegt, die den Abbau der produzierten Überschüsse, jedoch ohne nachhaltige Einkommenseinbußen für den landwirtschaftlichen Sektor, zum Ziel hatte. Wichtige Maßnahmen zur Marktentlastung waren Preissenkungen, Flächenstilllegungen sowie die weiterhin beibehaltene Kontingentierung der Milchproduktion. Für die entstandenen Einkommensverluste wurden den Landwirten im Gegenzug Ausgleichszahlungen gewährt.

Landwirtschaftszählung 1999 – Der Fokus dreht sich in Richtung Entbürokratisierung

Mit der Anhebung der unteren Erfassungsgrenzen und dem vergleichsweise geringeren Fragenkatalog der Landwirtschaftszählung wurde im Jahr 1999 dem immer stärker werdenden öffentlichen Druck nachgegeben, der eine Verringerung des allgemeinen Verwaltungsaufwands und speziell der agrarstatistischen Belastung sowie eine stärkere Hinwendung der öffentlichen Verwaltung in Richtung Entbürokratisierung forderte. Besonders kleinere landwirtschaftliche Betriebe sollten dadurch von ihren Auskunftspflichten befreit werden. Trotz der reduzierten Anzahl an Fragen trat jedoch zum ersten Mal in der Geschichte der Landwirtschaftszählungen in Deutschland im Jahr 1999 die Frage nach der Art bzw. der Form der Bewirtschaftung im Erhebungsprogramm auf. Der Grund dafür war, dass das Interesse der Öffentlichkeit und der Verbraucher an Produkten aus ökologischer Erzeugung gestiegen war. Der Ökolandbau, der sich vom »normalen« konventionellen Landbau durch seine speziellen Produktionsvorschriften, die in der Verordnung Nr. 2092/917 festgelegt sind, abgrenzt, führte nun nicht mehr das seit längerer Zeit belächelte Nischendasein, sondern war zu einer anerkannten Größe in der vielfältigen Landschaft der deutschen Landwirtschaft geworden. Dies galt es zu quantifizieren. Darüber hinaus wurden erstmals Fragen in den Erhebungsbogen integriert, die in Richtung Umwelt und Klimaschutz zielten. Mögliche Risiken für die Umwelt, die beispielsweise durch die intensive Tierhaltung in einigen Regionen Deutschlands auftreten können, sollten unter anderem über die Fragen nach dem Anfall von Festmist und Flüssigmist im Betrieb erstmals beleuchtet werden.

2010 im Zeichen eines erweiterten und harmonisierten europäischen Datenbedarfs

Mit der Landwirtschaftszählung 2010 wird die wohl umfangreichste agrarstatistische Erhebung aller Zeiten auf die auskunftspflichtigen Landwirte zukommen. Die Fragestellungen und die Merkmalskomplexe wurden teilweise stark verändert und ausgeweitet. Der Bedarf der Europäischen Union nach vergleichbaren und zuverlässigen agrarstatistischen Daten hat sich seit 1999, vor allem auch durch ihre zweimalige Erweiterung, deutlich erhöht. Die statistischen Systeme der einzelnen Mitgliedsstaaten sind nur in Teilen vergleichbar. Deshalb wurde es umso nötiger, im Hinblick auf eine harmonisierte Datengrundlage für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU eine in allen Mitgliedsstaaten gleichzeitig durchzuführende Erhebung anzuordnen.

Neben den klassischen agrarstrukturellen Kernthemen der Landwirtschaftszählung ist zu erkennen, dass eine Vielzahl von Themen neu zum Fragenkatalog aufgenommen wurde, die ihren Hintergrund in der Umweltsicherung und Klimaberichterstattung haben. Da umweltpolitische Fragestellungen immer mehr auch in die agrarpolitische Diskussion in Deutschland mit einfließen, wurden für die Landwirtschaftszählung 2010 vor allem zusätzliche Fragen aus den Themenkomplexen Bodenbearbeitung oder Erosionsschutz in den Erhebungsbogen aufgenommen. Doch auch die fortschreitende Diversifizierung der heutigen Betriebe soll abgebildet werden, da Landwirte häufig nicht mehr nur Landwirte, sondern beispielsweise durch die Installation von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien oder den Bau von Biogasanlagen zu »Energiewirten« werden oder einen Großteil ihres Einkommens aus sogenannten »Einkommenskombinationen« beziehen. Dies sind Tätigkeiten, die im landwirtschaftlichen Betrieb ausgeübt werden und mit denen der Betrieb unter Einsatz von Betriebsmitteln und/ oder auf dem Betrieb produzierten Produkten Umsätze erwirtschaftet. Hierzu zählen beispielsweise die Direktvermarktung, Pensions- oder Sportpferdehaltung oder auch Arbeiten für andere landwirtschaftliche Betriebe oder für Kommunen.

Um den bisher recht lückenhaften Datenbestand zu erweitern und um den gestiegenen Datenbedarf der Öffentlichkeit und der Konsumenten zu befriedigen, wurde die Frage nach der Pflanzenproduktion und den Viehbeständen in ökologischer Bewirtschaftung im Vergleich zur Landwirtschaftszählung 1999 erheblich ausgeweitet. Somit hat die eingangs angesprochene Multifunktionalität der landwirtschaftlichen Betriebe alles in allem zur Folge, dass das Erhebungsprogramm der Landwirtschaftszählung 2010 umfangreicher denn je ausfällt.