:: 3/2010

Unterschiedliche Versorgungsdichte bei niedergelassenen Ärzten

Nie zuvor übten in Baden-Württemberg mehr Ärzte ihren Beruf aus. Gegenüber dem Vorjahr ist 2008 ihre Zahl um 561 auf 41 202 Mediziner gestiegen. Allerdings verteilte sich die Zahl nicht gleichermaßen auf die verschiedenen ärztlichen Tätigkeitsfelder. So war im gesamten Bereich der niedergelassenen Ärzte schon das zweite Jahr in Folge ein leichter Rückgang um zusammen 59 auf nun 16 616 Ärzte zu verzeichnen.

Bei den niedergelassenen Allgemeinärzten, praktischen Ärzten und Ärzten ohne Fachgebiet setzte der Rückgang ein Jahr früher ein. 2008 praktizierten bereits 138 Mediziner weniger. Jeder dieser 6 209 verbliebenen Ärzte ist im Durchschnitt für die Betreuung von 1 731 Einwohnern zuständig. Obwohl diese Gruppe bei der medizinischen Grundversorgung vor Ort eine wichtige Rolle spielt, sind regional sehr unterschiedliche Versorgungsdichten anzutreffen. Zwischen dem bestversorgten Kreis Freiburg im Breisgau, in dem 943 Einwohner auf einen niedergelassenen Arzt dieser Kategorie kommen, und dem Landkreis Ludwigsburg, in dem ein niedergelassener Arzt für 2 214 Einwohner zuständig ist, klafft eine doch größere Lücke.

Unter den Kreisen mit der höchsten Versorgungsdichte befinden sich neben Freiburg auch Heidelberg und Ulm mit 1 184 bzw. 1 267 Einwohnern je niedergelassenen Allgemein-, praktischen und Arzt ohne Fachgebietsbezeichnung. Alle 3 Stadtkreise verfügen über eine Universitätsklinik. Baden-Baden konnte sich mit der zweithöchsten Versorgungsdichte noch vor Heidelberg platzieren. Die übrigen kreisfreien Städte dominieren das Ergebnis nicht in dem Maße, wie das bei den niedergelassenen Ärzten aller Fachrichtungen insgesamt der Fall ist. Besonders deutlich zeigten sich die Unterschiede in der Versorgungsfunktion im Falle des Stadtkreises Pforzheim und des ihn umschließenden Enzkreises. So zählt Pforzheim bei den niedergelassenen Ärzten insgesamt mit 445 Einwohnern je Arzt im Land zur Spitzengruppe, während der Enzkreis mit dem Hohenlohekreis zusammen das Schlusslicht bildet (888 bzw. 890 Einwohner je Arzt). Dagegen liegen bei der Gruppe der Allgemeinärzte Pforzheim und Enzkreis mit 1 664 bzw. 1 896 Einwohnern vergleichsweise eng beisammen.