:: 6/2010

Neue Broschüre: Flächennutzung in den Gemeinden der Kreise

Flächennutzung und Flächenverbrauch, das sind zwei Ansichten derselben Medaille. Sie werden aller Orten diskutiert. Für die übergeordnete Sicht auf Bundes- oder Landesebene gibt es Analysen und Veröffentlichungen zuhauf. Was bislang fehlte, waren Darstellungen in ansprechender und informativer Aufmachung für die regionale Sicht. Diese Lücke schließt die »Flächennutzung in den Gemeinden der Kreise«.

Nein, es sind noch nicht die neuen Zahlen aus dem Jahre 2009, die das Statistische Landesamt mit seiner Publikation »Flächennutzung in den Gemeinden der Kreise« veröffentlicht. Und es sind auch keine neuen Erkenntnisse, die auf den interessierten Nutzer warten. Grundlegend neu ist aber die Zusammenstellung der Daten. Denn erstmals veröffentlicht das Statistische Landesamt kreisweise Gemeindedaten zur Entwicklung der Flächennutzung, so dass es jetzt möglich ist, die Verhältnisse in benachbarten Gemeinden unmittelbar miteinander zu vergleichen. Die Daten der Stadtkreise sind in einem separaten Band zusammengefasst. Das Bestreben war, die Ergebnisse der Flächenerhebung so aufzubereiten, dass sie für die Arbeit vor Ort unmittelbar eine wertvolle Hilfestellung geben können. Sei es für Planungen in den Gemeindeverwaltungen oder als Diskussionsgrundlage für wichtige Gremien wie Ausschüsse, Gemeinde- und Stadträte.

Übersicht: Datenblatt einer Gemeinde

Die Datensammlung umfasst die wichtigsten Nutzungsarten der Bodenfläche und deren Entwicklung in den vergangenen 12 Jahren. Dies sind insbesondere die Siedlungs- und Verkehrsfläche einschließlich deren wichtigsten Unterpositionen wie der Gebäude- und Freifläche mit den Zweckbestimmungen Wohnen, Gewerbe und Industrie sowie öffentliche Zwecke, Handel und Dienstleistungen, die Betriebsfläche ohne Abbauland, die Erholungsfläche und die Verkehrsfläche. Darüber hinaus werden auch die Landwirtschafts-, Wasser-, Waldfläche sowie übrige Nutzungsarten aufgelistet. Ergänzend zeigen Schaubilder die Entwicklung des Flächenverbrauchs und den steigenden Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche insgesamt. Kartografische Darstellungen auf Gemeindeebene stellen die Ergebnisse der Flächenerhebung in einen größeren Zusammenhang und zeigen die Verhältnisse in Baden-Württemberg im Überblick. 2 Schaubilder verdeutlichen darüber hinaus die strukturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Stadt- und Landkreisen.

Folgende Informationen können der neuen Broschüre beispielsweise entnommen werden:

Die Anteile der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche insgesamt variieren regional und von Gemeinde zu Gemeinde sehr stark. Die Ursachen sind vielfältig. Der Bogen spannt sich von topografischen Einflüssen, der Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Flächen, dem Vorhandensein von Bodenschätzen bis hin zur Verkehrsanbindung zu Land, in der Luft und am Wasser.

Auch hinsichtlich der Zusammensetzung der Siedlungs- und Verkehrsfläche sind gravierende regionale Unterschiede festzustellen. In den ländlichen Regionen zieht die verkehrsmäßige Erschließung einen hohen Flächenbedarf nach sich. Dagegen dominiert in den verdichteten Regionen die Gebäude- und Freifläche etwa für Wohnzwecke, Gewerbe und Industrie, Handel und Dienstleistung und öffentliche Zwecke. Dort sind auch die Erholungsflächen am stärksten vertreten.

Der Indikator »Siedlungs- und Verkehrsfläche je Einwohner« bringt das Siedlungsgeschehen in Bezug zur Bevölkerungsentwicklung. Hohe Werte finden sich vor allem im Osten entlang der Grenze zu Bayern, niedrige dagegen im Rheintal und der Region Stuttgart.

Wie hat sich die Flächennutzung und damit letztendlich der Flächenverbrauch in der Gemeinde X absolut und in seiner Zusammensetzung während der letzten 12 Jahre entwickelt? Wie in den Nachbargemeinde Y und Z?

Im Vergleich zu dieser übersichtlichen Printveröffentlichung bietet für die tiefer gehende Analyse die CD-ROM »Flächennutzung in Baden-Württemberg« die besseren Voraussetzungen. Hier findet sich das komplette Merkmalsprogramm der Flächenerhebungen von 1980 bis heute, und das für alle Gemeinden und Gemarkungen Baden-Württembergs. Die Tabellen können mit der gängigen Standardsoftware ohne Probleme sofort weiter verarbeitet werden.

Die Publikation »Flächennutzung in den Gemeinden der Kreise« kann ab sofort beim Statistischen Landesamt (0711/641-2866, vertrieb@stala.bwl.de) gegen eine Schutzgebühr von 7 Euro angefordert werden. Bei Abnahme einer größeren Zahl von Exemplaren werden Mengenrabatte von bis zu 30 % gewährt. Für die CD-ROM »Flächennutzung in Baden-Württemberg« wird ein Kostenbeitrag von 20 Euro je Exemplar fällig.