:: 5/2011

Im Blickpunkt: Die Stadt Eppingen

In der Serie »Im Blickpunkt« steht dieses Mal die Stadt Eppingen im Landkreis Heilbronn. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Eppingen wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung so gewinnen. Besonders herausgehoben wird an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung und die Beschäftigtensituation.

Eppingen gilt im Selbstverständnis seiner Bürger als »Fachwerkstadt mit Pfiff«. Mit rund 120 Fachwerkhäusern aus verschiedenen Epochen besitzt die Kommune einen mannigfaltigen Reichtum an diesem Haustyp. Das Fachwerkensemble in den Straßen der Altstadt lassen die mittelalterliche Reichsstadtromantik erahnen und die Entwicklung im Fachwerkbau nachvollziehen. Eppingen wurde urkundlich erstmals im Jahre 985 erwähnt. Die Stadt erlebte im 15. und 16. Jahrhundert eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit. 1421 wurde erstmals eine Lateinschule erwähnt, die einen guten Ruf weit über die Grenzen der Stadt hatte. Im Zuge der Kreis- und Kommunalreform wurde Eppingen 1972 mit anderen Gemeinden im Süden des aufgelösten Landkreises Sinsheim dem Landkreis Heilbronn und dem Regierungspräsidium Stuttgart zugeordnet. Die bis dahin selbständigen Gemeinden Adelshofen, Elsenz, Kleingartach, Mühlbach, Richen und Rohrbach wurden in die Stadt Eppingen eingemeindet.

An der südwestlichen Grenze in der Region Heilbronn-Franken gelegen bildet Eppingen als Große Kreisstadt seit dem 1. August 1974 eine Verwaltungsgemeinschaft mit den Gemeinden Gemmingen und Ittlingen. Eppingen hat eine Gemarkungsfläche von 8 859 ha. Davon werden fast 58 % landwirtschaftlich genutzt. Die Waldfläche beträgt 26 %. Gut 15 % der Fläche sind besiedelt oder dienen als Verkehrsfläche.

Am 31. Dezember 2009 lebten 21 362 Personen in Eppingen. Mit 241 Personen je Quadratkilometer ist die Besiedelung nicht sehr dicht und liegt um einiges unter dem Landesdurchschnitt (301). Die Bevölkerungsentwicklung war in den Jahren zwischen 1999 und 2009 mit einem Zuwachs von mehr als 7,5 % durchaus positiv. Sie lag deutlich über der landesweiten Entwicklung (+ 2,6 %) und auch dem Durchschnitt des Landkreises Heilbronn (+ 3,6 %). Basis dieses Wertes ist ein stark über dem Landesdurchschnitt liegender positiver Wanderungssaldo in den Jahren 1999 bis 2009. Das Durchschnittsalter der Eppinger von 40,7 Jahren fällt fast 2 Jahre niedriger aus als der Landesdurchschnitt von 42,5 Jahren. Gut 10 % der Eppinger Einwohner hatten 2009 einen ausländischen Pass. Der Ausländeranteil Eppingens lag damit unter dem Landesdurchschnitt.

Die Entwicklung des Wohnungsbestandes von Eppingen stellt sich positiv dar. Im Zeitraum zwischen 1999 und 2009 stieg der Wohnungsbestand um 15 % und damit weitaus stärker als durch den Bevölkerungszuwachs begründet. Die Werte für baureifes Land waren in dem Zeitraum zwischen 2006 und 2008 mit 125 Euro/m2 mehr als 50 Euro günstiger als die im Landesdurchschnitt ermittelten Werte. Fast 66 % der Wohngebäude sind Einfamilienhäuser. Mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 44 m2 je Einwohner liegt Eppingen leicht über dem Landesdurchschnitt von 43 m2 je Einwohner.

Die Chance auf eine Beschäftigung in Eppingen hat in den vergangenen 10 Jahren deutlich zugenommen. So hatten 2009 mit rund 4 840 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten fast 6 % mehr einen Arbeitsplatz in Eppingen als 1999. Langfristig betrachtet hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit 1974 bis 2009 sogar um mehr als 1 600 zugenommen. Fast 52 % aller Arbeitsplätze in Eppingen liegen heute in dem Wirtschaftsbereich des Produzierenden Gewerbes. Die Nähe zu den Großstädten Heilbronn, Karlsruhe und Stuttgart hat viele Menschen in Eppingen dazu bewogen, die Stadt als Wohnort für Pendler zu nutzen, denn ein Stadtbahnnetz verbindet Eppingen direkt mit den Großstädten Heilbronn und Karlsruhe.

Recht positiv gestaltet sich die Finanzlage der Stadt. Der Schuldenstand je Einwohner betrug 700 Euro im Jahr 2009 und lag damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 883 Euro je Einwohner. Sowohl die Steuerkraftmesszahl je Einwohner als auch die Steuerkraftsumme je Einwohner lag im Jahr 2010 unter dem Landesniveau.