:: 9/2011

Regionale Unterschiede in der Lebenserwartung in Baden-Württemberg

Die Lebenserwartung der baden-württembergischen Frauen und Männer liegt im weltweiten Maßstab sehr weit vorne. Die Baden-Württembergerinnen stehen unter den rund 190 Ländern, für die die Weltbank Daten bereitstellt, auf Platz 15, die Baden-Württemberger auf Platz 12. Die Sterblichkeitsunterschiede zwischen den Ländern der Erde sind enorm. Selbst in Europa (einschließlich der heute selbstständigen Länder der früheren UdSSR) liegen bei Frauen 13 Jahre und bei Männern 17 Jahre an durchschnittlicher Lebenserwartung zwischen Spitzenreiter und Schlusslicht. Die regionalen Unterschiede innerhalb Baden-Württembergs erreichen durchaus nennenswerte Größenordnungen: auf der Kreisebene etwas mehr als 2 Jahre, zwischen Verdichtungsräumen und Ländlichem Raum allerdings nur etwa 6 bis 8 Monate zu Gunsten der städtischen Räume.

Seit Beginn der 70er-Jahre weisen die Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger im Durchschnitt die höchste Lebenserwartung aller Einwohner Deutschlands auf. Gegenwärtig (2007/09) haben neugeborene Jungen im Lande die Aussicht auf durchschnittlich knapp 78,8 Lebensjahre, neugeborene Mädchen auf 83,4 Jahre. Damit beträgt der Vorsprung gegenüber dem Bundesdurchschnitt rund 17 Monate bei den Jungen und etwa 10 Monate bei den Mädchen. Im Vergleich zu den Bundesländern mit der jeweils niedrigsten Lebenserwartung ergeben sich deutlich größere Differenzen. So liegt die Lebenserwartung baden-württembergischer Jungen im Durchschnitt um 3 Jahre und 6 Monate höher als in Sachsen-Anhalt, das hier mit knapp 75,3 Jahren den bundesweit niedrigsten Wert aufweist. Bei den Mädchen trifft dies mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 81,3 Jahren auf das Saarland zu. Hier haben die Baden-Württembergerinnen einen Vorsprung von 2 Jahren und fast 2 Monaten.

Höchste Lebenserwartung in den Verdichtungsräumen des Landes

Auch innerhalb Baden-Württembergs finden sich regional unterschiedlich hohe Lebenserwartungen. Mit Blick auf die vier Raumkategorien des Landesentwicklungsplans 20021 haben Männer und Frauen, die in den Verdichtungsräumen Baden-Württembergs leben, die höchste Lebenserwartung (Schaubild 1). Sie lag 2007/09 mit knapp 79,1 Jahren bei den Männern und fast 83,7 Jahren bei den Frauen jeweils um 3 bis 4 Monate höher als im Landesdurchschnitt. In den Randzonen um die Verdichtungsräume, den Verdichtungsbereichen im Ländlichen Raum und im Ländlichen Raum i.e.S. ergaben sich für die Männer mit 78,3 bis 78,4 Jahren nahezu gleich hohe Lebenserwartungen. Ihre zu erwartende Lebensdauer war damit um rund 4 bis 5 Monate niedriger als im Landesdurchschnitt. Bei den Frauen wies der Ländliche Raum i.e.S. mit 83,1 Jahren die vergleichsweise niedrigste Lebenserwartung auf – etwa 3 Monate weniger als landesdurchschnittlich.

Die Differenz in der Lebenserwartung zwischen Spitzenreiter (Verdichtungsräume) und Schlusslicht (Männer in den Verdichtungsbereichen, Frauen im Ländlichen Raum i.e.S.) erreicht mit knapp 8 bis 9 Monaten bei den Männern und 6 bis 7 Monaten bei den Frauen ein durchaus nennenswertes Ausmaß. Dennoch lassen die Ergebnisse erkennen, dass in der verhältnismäßig großflächigen Differenzierung der Raumkategorien die Sterblichkeitsverhältnisse für die im Ländlichen Raum und seinen Verdichtungsbereichen sowie in den Randzonen lebenden Menschen relativ ausgeglichen sind. Ihre Lebenserwartungen liegen nicht nur zum Zeitpunkt der Geburt, sondern auch in den übrigen Altersbereichen – beispielsweise bei den 40- oder 60-Jährigen – recht eng beieinander.

»Übersterblichkeit der Männer« in den Verdichtungsräumen geringer als in den übrigen Raumkategorien

Nach wie vor liegen die Sterbewahrscheinlichkeiten vom Mädchen und Frauen in nahezu allen Altersstufen niedriger als die von Jungen und Männern. Deshalb haben Frauen im Durchschnitt in allen Altersbereichen jeweils eine zum Teil deutlich höhere weitere Lebenserwartung als Männer (»Übersterblichkeit der Männer«). Für den Zeitraum 2007/09 ergibt sich – gemessen zum Zeitpunkt der Geburt – landesweit ein Vorsprung der Frauen von 4 Jahren und knapp 8 Monaten. Etwas höher fällt diese Differenz in den Randzonen um die Verdichtungsräume und in den Verdichtungsbereichen im Ländlichen Raum aus. Hier haben neugeborene Mädchen die Aussicht auf eine um rund 5 Jahre längere Lebensspanne als neugeborene Jungen. Demgegenüber weisen Frauen, die in Verdichtungsräumen leben, mit 4 Jahren und rund 7 Monaten den geringsten Vorsprung in der Lebenserwartung gegenüber den Männern auf.

Als Gründe für die grundsätzlichen geschlechterspezifischen Sterblichkeitsunterschiede – unabhängig von regionalen Differenzierungen – werden über die genetischen Bedingungen hinaus ebenso verschiedene Lebens- und Verhaltensweisen der Geschlechter vermutet. Diese Verhaltensweisen können im Weiteren auch mit sozialpsychologische Hintergründen, zum Beispiel Unterschiede im gesellschaftlichen Status von Männern und Frauen bzw. unterschiedliche Wahrnehmungen der Rollen, zusammenhängen. In einer Gesamtschau der verschiedenen biologisch- und verhaltensorientierten Erklärungsansätze zeigt sich, dass die biologisch-genetische Komponente höchstens 2 Jahre der Lebenserwartungsdifferenz von Männern und Frauen ausmachen dürfte.2 Legt man diesen Maßstab auch für die baden-württembergischen Verhältnisse an, so würden etwa 2 bis 3 Jahre des Unterschieds in der durchschnittlichen Lebenserwartung von Männern und Frauen auf geschlechterspezifischen Lebens- und Verhaltensunterschieden beruhen.

Ein Aspekt betrifft in diesem Zusammenhang die unterschiedliche Erwerbsbeteiligung von Männern und Frauen, die als »Belastungsfaktor« in Frage käme. Sie liegt bei Männern im Durchschnitt auch heute noch höher als bei Frauen. Hinzu kommen verschiedene Berufsstrukturen, die zu unterschiedlichen Belastungen führen können und sich über die gesamte Lebensspanne gesehen auch geschlechterspezifisch in der Sterblichkeit auswirken können. Gleichwohl hat die Erwerbsbeteiligung der Frauen in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugenommen. Im gleichen Zeitraum ist ihr Vorsprung in der Lebenserwartung (bei der Geburt) um fast 1 Jahr und 9 Monate gesunken, mit anderen Worten: Die Lebenserwartung der Frauen hat sich weniger erhöht als die der Männer. Diese Entwicklung allerdings allein dem Faktor »Erwerbsbeteiligung« anzulasten, greift mit Sicherheit angesichts der Vielschichtigkeit aller Einflussfaktoren viel zu kurz.

Sterbewahrscheinlichkeiten junger Männer im Ländlichen Raum höher als in Verdichtungsräumen

Für die gesamte »Übersterblichkeit der Männer« spielt auch ihre nach wie vor auffällig höhere Sterblichkeit im Altersbereich von etwa 15 bis 30 Jahren eine Rolle. So liegt das Sterberisiko der jungen Männer heute landesweit im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch wie das der gleichaltrigen Frauen. Ähnliche Relationen finden sich jeweils in den einzelnen Raumkategorien. Dieser Sterblichkeitsunterschied hat sich allerdings seit 1999/2001 deutlich verringert. Seinerzeit war das Sterberisiko junger Männer noch drei Mal so hoch wie das der jungen Frauen.3

Im Vergleich der Raumkategorien untereinander weisen gegenwärtig bei den 15- bis 30-jährige Männern diejenigen, die in Verdichtungsräumen leben, die durchweg niedrigste Sterblichkeit auf. Demgegenüber verzeichnen die jungen Männer im Ländlichen Raum i.e.S. und in den Randzonen der Verdichtungsräume eine um durchschnittlich etwa 40 bzw. 35 % höhere Sterblichkeit auf als Gleichaltrige in den Verdichtungsräumen. In den Verdichtungsbereichen im Ländlichen Raum fällt ihre Sterblichkeit um etwa ein Viertel höher aus. Bei den 15- bis 30-jährigen Frauen lassen sich im Vergleich der Raumkategorien ähnliche Strukturen erkennen. Allerdings fallen die Unterschiede zwischen den Raumkategorien mit 10 bis 25 % deutlich geringer aus als bei den jungen Männern.

Die Sterblichkeitsunterschiede zwischen jungen Frauen und Männer stehen hauptsächlich mit den sogenannten nicht natürlichen Todesursachen – insbesondere in Folge von Unfällen sowie Selbsttötung und Selbstbeschädigung – in Verbindung. So entfielen 2009 landesweit fast zwei Drittel der Sterbefälle von 15- bis 30-jährigen Männern auf diese beiden Todesursachengruppen, während der Anteil bei den jungen Frauen rund 40 % betrug.4

Lebenserwartung in allen Raumkategorien angestiegen

Seit 1999/2001 hat die durchschnittliche Lebenserwartung Neugeborener in Baden-Württemberg um knapp 2,5 Jahre bei den Männern und um rund 1,5 Jahre bei den Frauen zugenommen. Die »Übersterblichkeit der Männer« ist damit um etwa 1 Jahr gesunken. Nur wenig anders verlief die Entwicklung in den vier Raumkategorien. Lediglich in den Randzonen der Verdichtungsräume profitierten die Männer mit einem Plus von 2 Jahren und 2 Monaten etwas schwächer von der Aufwärtsentwicklung. Bei den Frauen lag demgegenüber der Zuwachs im Ländlichen Raum i.e.S. ein wenig niedriger als in den übrigen Räumen (Schaubild 2). Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass sich der Vorsprung der Frauen in den Randzonen etwas schwächer als im Landesdurchschnitt und im Ländlichen Raum i.e.S. ein wenig stärker reduziert hat.

Durch diese räumlich relativ gleichmäßige Entwicklung haben sich die Sterblichkeitsunterschiede zwischen den vier Raumkategorien kaum verändert. Insofern ist die »großräumliche« Struktur der Sterblichkeit seit Beginn des vergangenen Jahrzehnts weitgehend gleich geblieben. Sie ist gekennzeichnet durch leichte Vorteile für die Menschen in den Verdichtungsräumen und eine überall relativ gleichmäßige Erhöhung der Lebenserwartung.

Betrachtet man demgegenüber andere, administrativ ausgerichtete regionale Gliederungen wie die zwölf Regionen oder die 44 Stadt- und Landkreise, so lassen sich durchaus stärkere räumliche Differenzierungen der Sterblichkeit erkennen.

Unter den Regionen: Stuttgart und Südlicher Oberrhein mit der höchsten Lebenserwartung

Spitzenreiter unter den zwölf Regionen war 2007/09 bei der Lebenserwartung der Frauen die Region Stuttgart (83,7 Jahre) mit geringem Abstand gefolgt von der Region Nordschwarzwald (Schaubild 3). Bei den Männern lag die Region Südlicher Oberrhein (79,2 Jahre) vorn vor der Region Stuttgart. Am Ende der Rangskala befanden sich die Regionen Rhein-Neckar (Frauen mit 82,6 Jahren) und Heilbronn-Franken (Männer mit 78,0 Jahren). Damit ergab sich zwischen der durchschnittlichen Lebenserwartung von Spitzenreiter und Schlusslicht bei beiden Geschlechtern eine Differenz von jeweils rund 14 Monaten. Gleichwohl zeigt sich auch hier – nach den jeweils beiden Spitzenreitern – ein breites Feld von vier bis fünf Regionen, die sich nur wenig in der durchschnittlichen Lebenserwartung Neugeborener unterscheiden. Auch mit Blick auf die weitere Lebenserwartung 60-jähriger Männer und Frauen ergibt sich – mit nur kleinen Verschiebungen – eine sehr ähnliche räumliche Differenzierung zwischen den Regionen des Landes.

In den beiden Regionen mit den landesweit niedrigsten Lebenserwartungen – Rhein-Neckar (Frauen) und Heilbronn-Franken (Männer) – haben beide Geschlechter dennoch eine bessere Aussicht auf ein langes Leben als die Einwohner und Einwohnerinnen in den übrigen Bundesländern. Für die Männer gilt dies ohne Ausnahme, bei den Frauen weisen lediglich die Bayerinnen (82,9 Jahre) und Hessinnen (82,7 Jahre) im Durchschnitt eine etwas höhere Lebenserwartung auf als Frauen in der baden-württembergischen Region Rhein-Neckar.

Unter den Kreisen: Tübingen mit der höchsten Lebenserwartung

Unter den 44 Stadt- und Landkreisen wies 2007/09 der Landkreis Tübingen sowohl bei den Männern (79,8 Jahre) als auch bei den Frauen (84,4 Jahre) die höchste Lebenserwartung Neugeborener auf. Dabei lag der Landkreis Breisgau- Hochschwarzwald als Zweiter der Rangskala bei den Männern nahezu gleich auf mit dem Spitzenreiter. Die zweithöchste Lebenserwartung bei den Frauen bietet der Landkreis Böblingen – ganz dicht gefolgt vom Enzkreis – mit jeweils rund 84,2 Jahren. Am Ende der Rangskala lagen bei den Männern die Landkreise Schwäbisch Hall (77,4 Jahre) und Neckar-Odenwald-Kreis (77,5 Jahre). Bei den Frauen waren es der Stadtkreis Mannheim (82,2 Jahre) und der Landkreis Neckar-Odenwald-Kreis (82,3 Jahre).

In der differenzierten Darstellung dieser 44 Regionaleinheiten ergibt sich im Vergleich zu den vier Raumkategorien und zwölf Regionen des Landes eine deutlich größere Spanne zwischen Spitzenreitern und Schlusslichtern. Sie beträgt für die Lebenserwartung neugeborener Jungen 2 Jahre und knapp 5 Monate, bei den Mädchen 2 Jahre und fast 3 Monate. Aber auch hier findet sich – wie aus Schaubild 4 ersichtlich – eine breites Mittelfeld mit nur kleinen Abweichungen vom Landesdurchschnitt nach oben oder unten. Dies betrifft bei den Männern 13, bei den Frauen sogar 18 Kreise, in denen die durchschnittliche Lebenserwartung jeweils maximal um rund 2 Monate über oder unter dem Landesdurchschnitt liegt.

Im Gesamtüberblick der Stadt- und Landkreise lässt sich – von einzelnen Fällen abgesehen – kein trennscharfes Raummuster erkennen, das beispielsweise ländlich geprägten Kreisen eher niedrige Lebenserwartungen zuweist und den siedlungsverdichteten Kreisen eher hohe. Bei den Männern liegt der Stadtkreis Mannheim am Ende der Skala, während der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, dessen Bevölkerung zur Hälfte im Ländlichen Raum i.e.S. lebt, die vierthöchste Lebenserwartung aufweist. Umgekehrt bei den Frauen: Hier steht der ländlich geprägte Landkreis Schwäbisch Hall am Tabellenende und der Landkreis Tübingen, dessen Bevölkerung sich fast vollständig und etwa zu gleichen Teilen auf Verdichtungsräume und deren Randzonen verteilt, stellt den Spitzenreiter.

Wie lassen sich die Unterschiede erklären?

Die möglichen Gründe für unterschiedliche Lebenserwartungen sind vielschichtig.5 Sie können auf biologisch-genetischen Prädispositionen von Menschen beruhen, auf Verhaltensweisen in der Lebensführung, erworbenen Merkmalen wie Bildung, Beruf, Einkommen oder sozialer Status und auf äußeren Lebensbedingungen wie etwa den Versorgungsmöglichkeiten mit medizinischer Infrastruktur oder den Umweltverhältnissen. Regionale Unterschiede wären dann das Ergebnis unterschiedlicher regionaler Verteilungen dieser Faktoren.

Aus einer umfassenden Analyse der sozioökonomischen, umwelt- und infrastrukturbezogenen Faktoren für Baden-Württemberg geht hervor, dass für eine höhere Lebenserwartung die Lebensumstände entscheidend sind, die mit einem höheren Bildungsstand und Einkommen zusammenhängen.6 So leben beispielsweise Menschen in Kreisen mit hohem Einkommen im Durchschnitt länger als in Kreisen mit niedrigerem Einkommen. Dieser Effekt könnte durch höhere Bildung verstärkt oder sogar verursacht werden. Dabei dürften es nicht nur vordergründig diese beiden Faktoren sein, sondern auch die damit im Hintergrund zusammenhängenden Lebensverhältnisse bis hin zum Gesundheitsverhalten. Ein signifikanter Zusammenhang mit Merkmalen der Gesundheitsversorgung oder der Umweltbelastung konnte für die baden-württembergischen Verhältnisse nicht nachgewiesen werden.

1 Vgl. Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg (Hrsg.), Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg, Stuttgart 2002. Der räumliche Zuschnitt der vier Raumkategorien Verdichtungsräume, Randzonen um die Verdichtungsräume, Verdichtungsbereiche im Ländlichen Raum und Ländlicher Raum i.e.S. orientiert sich an den siedlungsstrukturellen Gegebenheiten. Alle Raumkategorien sollen sich in ihren Funktionen ergänzen, gemeinsam zur Entwicklung des Landes beitragen und gleichwertig an der Entwicklung teilhaben (S. 15).

2 Vgl. Luy, Marc, Die geschlechtsspezifischen Sterblichkeitsunterschiede – Zeit für eine Zwischenbilanz; in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, Band 35, 2002, S. 412–429.

3 Es handelt sich hier um einen Altersbereich mit einer absolut gesehen sehr niedrigen Sterblichkeit. Bei den jungen Männern liegt die Wahrscheinlichkeit, in einem dieser Altersjahre zu sterben, durchschnittlich etwa zwischen 0,02 und 0,06 %, bei jungen Frauen zwischen 0,01 und knapp 0,03 %.

4 Für diesen Unterschied spielen die im Vergleich zu den jungen Frauen häufigeren tödlichen Verkehrsunfälle junger Männer heute nicht mehr die dominierende Rolle wie zu Beginn der 90er-Jahre. Vgl. Gröner, Gerhard, Regionale Unterschiede der Sterblichkeit in Baden-Württemberg, in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, 1991, Heft 9, S. 412-417.

5 Dabei ist auch die Rechenmethodik zu berücksichtigen. Es handelt sich hier um Ergebnisse von periodenbezogenen Sterbetafeln (Querschnitt), die die Verhältnisse eines bestimmten Zeitraumes beschreiben, und nicht von Generationensterbetafeln (Längsschnitt), die den Sterblichkeitsverlauf eines Geburtsjahrgangs nachzeichnen. Vgl. Brachat-Schwarz, Werner, Die Lebenserwartung der baden-württembergischen Bevölkerung, in: Statistisches Monatsheft, 7/2010, S. 10 – 14.

6 Vgl. von Gaudecker, Hans-Martin: »Lebenserwartung in den Kreisen: bis zu drei Jahre Unterschied«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 7/2004«; Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und demographischer Wandel (MEA) (Hrsg.), Regionale Mortalitätsunterschiede in Baden-Württemberg, Statistische Analysen, 8/2004, Stuttgart, 2004.