:: 4/2012

Die Bevölkerung in Stadt und Land

Seit der Gründung des Landes hat Baden-Württemberg fast durchgängig an Bevölkerung hinzugewonnen. Nur wenige Jahre gab es in seiner Geschichte, in denen die Bevölkerung zurückging, und wenn dies der Fall war, dann nur geringfügig und nicht über längere Zeit. Regional ist diese Entwicklung jedoch nicht gleichförmig verlaufen. Nicht alle Gemeinden haben flächendeckend und durchgängig vom Bevölkerungszuwachs des Landes profitiert und inzwischen kann nicht mehr von einem dauerhaften Bevölkerungswachstum ausgegangen werden. Dieser Beitrag will die Unterschiede von eher städtischer und ländlicher Bevölkerungsentwicklung gegenüberstellen und damit die Bevölkerungsentwicklung zwischen Urbanisierung, Suburbanisierung und Reurbanisierung aufzeigen.

Gestern wie heute konzentriert sich die Bevölkerung auf Zentren in Verdichtungsräumen

Obwohl insbesondere der großstädtische Wohnraum im Krieg zu großen Teilen zerstört wurde und die Unterbringung von Flüchtlingen und Vertriebenen nach Kriegsende zwangsläufig vom verfügbaren Wohnraum bestimmt war, lebte schon 1950 der überwiegende Teil der Bevölkerung des noch dreigeteilten Landes (Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern) in den Mittel- und Oberzentren (siehe i-Punkt) des heutigen Baden-WürttembergS. Diese Zentren nehmen zwar nur ein Viertel der Landesfläche ein, beherbergten aber rund 54 % der Bevölkerung. Die anderen 46 % der Bevölkerung verteilten sich auf die restlichen drei Viertel der Fläche und damit auf die Umlandgemeinden. Aktuell lebt die Hälfte der Bevölkerung in Zentren und die andere Hälfte in deren Umlandgemeinden. (Zum Untersuchungsdesign und der Definition der Zentren und Umlandgemeinden siehe i-Punkt.) Damals wie heute konzentriert sich die städtische Bevölkerung auf die Zentren in den Verdichtungsräumen. Rund 70 % aller in Zentren wohnenden Bürger leben in einem Zentrum, das dem Verdichtungsraum zugehörig ist (Schaubild 1). Nimmt man hier noch die Randzonen hinzu, so wohnen gut drei Viertel der städtischen Bevölkerung in Zentren des Agglomerationsraums.

Auf den ersten Blick scheint es danach wenig Bewegung zwischen Stadt und Umland, verdichteten und ländlichen Gebieten gegeben zu haben. Tatsächlich hat das Land aber ganz unterschiedliche Phasen der Entwicklung erlebt. Zogen zunächst die Städte stark Bevölkerung an, so folgte der Trend zum Wohnen in ländlicheren Gemeinden und den »Speckgürteln« der Städte, wieder abgelöst von einer ausgewogeneren Entwicklung und wieder erstarkten Städten im neuen Jahrhundert. Natürlich darf bei alledem auch nicht vergessen werden, dass die Bevölkerung des Landes über die betrachteten 60 Jahre um rund zwei Drittel der Ausgangsbevölkerung auf inzwischen 10,75 Mill. Menschen gewachsen ist.

Die 1950er-Jahre: Stärkste Bevölkerungszuwächse in Zentren der verdichteten Gebiete

Der fortgesetzte Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen bestimmte in den 1950er-Jahren die Bevölkerungsentwicklung noch stark. Zudem profitierte das Land bis in die 1960er-Jahre von hohen Geburtenüberschüssen. Schon bis 1961 nahm die Bevölkerung um etwa 22 % zu. Das waren 1,4 Mill. Menschen.

Diese Entwicklung erreichte weite Teile des LandeS. Der Bevölkerungszuwachs fiel aber für die Zentren mit 27 % merklich stärker aus als für die Umlandgemeinden mit 16 %. Mehr als zwei Drittel der zwischen 1950 und 1961 zuwachsenden Bevölkerung siedelten sich in einem Zentrum des Landes an – mit besonderer Konzentration auf die Städte in den Verdichtungsräumen. Hierauf entfiel bereits gut die Hälfte des gesamten Bevölkerungszuwachses.

Der forcierte Wiederaufbau und die Neuansiedelung von Produktionsstätten und Wohnungen vor allem in kriegszerstörten Gebieten führten dazu, dass insbesondere diese Räume viele Menschen anzogen. Zwar mussten hinsichtlich der Wohnverhältnisse noch Einschränkungen in Kauf genommen werden, Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten waren aber bestimmend. Besonders gewannen in den 1950er-Jahren zum Beispiel das dem Verdichtungsraum Stuttgart zugehörige Mittelzentrum Böblingen/Sindelfingen, dessen Bevölkerung sich mehr als verdoppelte, Friedrichshafen, mit einem Bevölkerungszuwachs von über 70 %, sowie Leonberg, mit einem Plus von gut 60 %. Auch die Umlandgemeinden dieser Zentren erlebten überdurchschnittlichen Bevölkerungszuwachs.

Bemerkenswert ist die Bevölkerungsentwicklung in den Verdichtungsbereichen des Ländlichen RaumS. Die Zentren in den Verdichtungsbereichen wuchsen um knapp 26 %. Hinzu kommt, dass die Umlandgemeinden dieser Raumkategorie in der Größenordnung von gut 23 % vom Bevölkerungszuwachs profitierten und damit höhere Bevölkerungsgewinne aufwiesen als die Zentren in den Randzonen um die Verdichtungsräume (+ 22 %) oder gar deren Umlandgemeinden (+ 16 %).

Dem verhältnismäßig starken Bevölkerungswachstum in den genannten wie auch weiteren Zentren und Umlandgemeinden standen vor allem im Nordosten des Landes Umlandgebiete und einzelne Zentren mit Bevölkerungsrückgängen gegenüber. Betroffen waren zum Beispiel das Mittelzentrum Buchen (Odenwald) und seine Umlandgemeinden oder auch die Umlandgemeinden von Bad-Mergentheim und Tauberbischofsheim. Die Bevölkerungsabnahme dort war vor allem eine Folge von Wanderungsverlusten. Nach dem Krieg war im Nordosten des Landes vielen Menschen eine erste Bleibe geboten worden. Die vorhandenen bzw. im Zuge des Wiederaufbaus neu geschaffenen Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten reichten jedoch nicht für die gewachsene Bevölkerung auS. Es kam somit zu Abwanderung, die aber auch als »zwangsläufige Folge der Überbelegung vor 1950«1 gesehen werden kann.

Die 1960er-Jahre: Sukzessive Verlagerung der Zuwächse auf Umlandgemeinden

Im Verlauf der 1960er-Jahre wuchs die Bevölkerung des Landes nochmals um knapp 1,2 Mill. Menschen. Schon Anfang des Jahrzehnts wurden die 8 Mill. überschritten. In dieser Zeit profitierten ebenfalls alle Räume mit nahezu allen Zentren wie auch Umlandgemeinden vom BevölkerungszuwachS. Allerdings zeigte sich bereits eine Verlagerung der Zuwächse auf die Umlandgemeinden. Hier stechen insbesondere die Umlandgemeinden in den Verdichtungsräumen besonders hervor. Zwischen 1961 und 1970 gewannen diese Gemeinden 30 % an Bevölkerung hinzu. Die Zentren der Verdichtungsräume dagegen »nur« 9 %.

Die »Besserstellung« der Umlandgemeinden gegenüber den Zentren in dieser Zeit gilt für alle Raumkategorien des Landes, wenn auch für den Ländlichen Raum im engeren Sinn nur schwach. Es zeigt sich schon in dieser Dekade die Tendenz der Bevölkerung, zwar in gut erreichbarer Nähe der Zentren zu bleiben, jedoch als Wohnort eine Gemeinde im Umland zu suchen. Die Zeit der Suburbanisierung begann. Für das zum Verdichtungsraum Rhein-Neckar gehörende Heidelberg war dieser Prozess der Bevölkerungsumschichtung schon messbar. Das Zentrum Heidelberg verlor gegenüber 1961 bereits 3 % seiner Bevölkerung, seine Umlandgemeinden gewannen im gleichen Zeitraum mit 29 % Zuwachs überdurchschnittlich hinzu.

Die 1970er-Jahre: Viele Zentren verlieren Bevölkerung

In der Spanne der 1970er-Jahre wuchs die Bevölkerung weit weniger stark als in den beiden vorangegangenen Jahrzehnten. In Verbindung mit der Wirtschaftskrise wurden von 1974 bis 1976 sogar 3 Jahre in Folge Bevölkerungsrückgänge verzeichnet. Dennoch wuchs Baden-Württemberg innerhalb des Jahrzehnts um etwa 370 000 Menschen, also 3,4 %. Schon 1971 wurden überdies die 9 Mill. überschritten.

Die bereits in der vorherigen Dekade beobachtete Konzentration auf die Umlandgemeinden verschärfte sich und wurde zusätzlich von Bevölkerungsverlusten der Zentren begleitet. Die Umlandgemeinden gewannen in Summe überdurchschnittliche 8,9 % hinzu, rund 367 000 Einwohner, während die Mittelzentren des Landes zusammengenommen 1,3 % ihrer Bevölkerung, also rund 61 000 Einwohner, verloren. Mit der zunehmenden Befriedigung der existenziellen Bedürfnisse, dem Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und der allgemeinen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse wurden die in ihrem Wohn- und Freizeitwert höher bewerteten und mit vergleichsweise günstigem Bauland versehenen Umlandgemeinden als Wohnorte besonders attraktiv. Das tägliche Pendeln zur Arbeitsstätte wurde in Kauf genommen. In diesem Zeitraum setzte überdies eine teilweise Verlagerung industrieller Arbeitsstätten ins Umland ein, wodurch die Umlandverdichtung weiter unterstützt wurde.2

Es waren vor allem die Zentren in den Verdichtungsräumen (− 2,3 %) und den Verdichtungsbereichen des Ländlichen Raums (− 1,5 %), die Bevölkerung verloren (Schaubild 1 und 2). Etliche in den Gebieten um die großen Oberzentren (zum Beispiel Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg) gelegene Zentren wiesen aber merkliche Zuwächse auf. Das galt beispielsweise für das zum Verdichtungsraum Freiburg gehörende Doppelzentrum Bad-Krotzingen/Staufen. Dessen Bevölkerung wuchs um fast 39 %. Auch für Herrenberg wurden herausragende Zuwächse um 21 % gemessen. Herrenberg gehört zum heutigen Verdichtungsraum Stuttgart.

Vom Bevölkerungszuwachs profitierten intensiv die Umlandgemeinden des Verdichtungsraums (+ 14,6 %) sowie die Umlandgemeinden in den Randzonen der Verdichtungsräume und der Verdichtungsbereiche im Ländlichen Raum (+ 11,3 und + 8,5 %). Überdies gewannen auch die in den Randzonen der Verdichtungsräume angesiedelten Zentren entgegen dem sonstigen Trend durchschnittlich an Bevölkerung (+ 3,5 %). Diese nicht so großen Zentren stellten eine Alternative zwischen großstädtischem und ländlichem Wohnen dar. Nur einzelne Umlandbereiche verloren in den 1970er-Jahren an Bevölkerung. So zum Beispiel die zum Doppelzentrum Gaggenau/Gemsbach (in der Randzone des Verdichtungsraums Karlsruhe/Pforzheim) gehörenden Umlandgemeinden (− 10,4 %) sowie wieder die zum Ländlichen Raum i. e. S. gehörenden Gebiete im Nordosten des Landes.

Aber nicht nur die Stadt-Umlandwanderung spielt in dieser Dekade eine Rolle. Der Bevölkerungsverlust der Städte wurde im Zuge der Wirtschaftskrise wesentlich durch Abwanderungen forciert. Vor allem Ausländer zogen im Zuge der Rezession aus Baden-Württemberg fort.3 Im Ländlichen Raum und den Randzonen um den Verdichtungsraum stand der Abwanderung von ausländischer Bevölkerung aber die deutliche Zunahme der deutschen Bevölkerung gegenüber.

1980er- und 1990er-Jahre: Umlandgemeinden profitieren nachhaltig

Wie die 1970er-Jahre waren die 1980er-Jahre zunächst von einer verhaltenen Entwicklung geprägt und begleitet von Jahren mit konjunkturbedingten Bevölkerungsrückgängen. Das änderte sich aber zum Ende der Dekade spürbar. Bis 1990 stieg die Bevölkerung dann doch um rund 560 000 Personen (6,1 %) an. Im Verlauf des folgenden Jahres wurde die Zehnmillionengrenze überschritten.

Wie in den vorausgegangenen Jahrzehnten waren im Durchschnitt die Umlandgebiete für Zuwanderungen attraktiver als die Zentren. Bis in die erste Hälfte der 1980er-Jahre setzte sich der zuvor in den 1970er-Jahren beobachtete Bevölkerungsrückgang in den Zentren fort (Schaubild 3). Dies galt auch bei zusätzlicher Differenzierung für alle Raumkategorien, vom Verdichtungsraum bis hin zum Ländlichen Raum i. e. S. Danach, in der 2. Hälfte der 1980er-Jahre, verloren nur noch ganz wenige Zentren Bevölkerung und die Umlandbereiche profitierten dennoch nahezu vollzählig.

Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre wurden noch einmal Spitzenwerte beim Bevölkerungszuwachs erreicht. Die Grenzöffnung und die Wiedervereinigung Deutschlands sowie die Zuwanderungen aus osteuropäischen Ländern leisteten hier einen erheblichen Beitrag. Es wurde zwischen 1990 und 2000 ein Bevölkerungsgewinn von 7,2 % bzw. von gut 700 000 Personen realisiert. Der erfolgte allerdings vorrangig in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre. Bei der Verteilung auf Zentren und Umlandgemeinden kam es einige Jahre zu einer Überlagerung vorhandener Stadt-Umland-Wanderungen durch administrative Lenkung der angekommenen Aussiedler und Asylbewerber. Die Mittelzentren erreichten dadurch im Durchschnitt fast das Niveau der Bevölkerungsentwicklung der Umlandgemeinden.4 Ansonsten folgte die Entwicklung dem Muster der späteren 1980er-Jahre.

Nach der Jahrtausendwende: Dominanz der Zentren in Verdichtungsräumen

Die Bevölkerungszuwächse des Landes sind im Laufe der Zeit immer geringer geworden. Am aktuellen Rand waren in 2 Jahren Rückgänge zu verzeichnen. Die Wanderungsgewinne fielen eher niedrig aus und gleichzeitig überstiegen die Sterbefälle zunehmend die Geburtenzahlen. Rund 300 000 Menschen gewann das Land dennoch zwischen 2000 und 2010 hinzu. Galten in den beiden letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts insbesondere ländliche Umlandgemeinden als Gewinner im Wettbewerb um das Bevölkerungswachstum, legten im 1. Jahrzehnt dieses Jahrhunderts insbesondere die Städte in den Verdichtungsräumen zu. Ursache hierfür ist, dass im Schnitt vorrangig die Zentren von Wanderungsgewinnen profitiert haben.

Schon in der ersten Hälfte des Jahrzehnts deutete sich diese erneute Trendwende an. Die Entwicklung von Zentren und Umlandgemeinden glich sich jeweils an den Landesdurchschnitt von 2 % an. Der Zuwachs in Zentren belief sich durchschnittlich auf 1,9 % und bei den Umlandgemeinden auf 2,1 %. Zwischen 2005 und 2010 profitierten schließlich nur noch die Zentren von Bevölkerungszuwächsen (+ 0,8 %), während die Umlandgemeinden an Bevölkerung verloren (− 0,5 %).

Der im Durchschnitt positive Wert der Zentren begründet sich allerdings primär durch das Wachstum der Zentren in den Verdichtungsräumen des LandeS. Über die Hälfte der 101 Mittelzentren verloren nämlich in den letzten 5 Jahren schon Bevölkerung (Schaubild 4). So gilt dann auch mit Bezug auf die Raumkategorien, dass die in den Randzonen der Verdichtungsräume und im Ländlichen Raum angesiedelten Mittelzentren Bevölkerung verloren haben, allerdings weniger stark als die Umlandgemeinden. In vielen Fällen handelt es sich somit nicht um stärker werdende Städte, sondern um weniger stark rückläufige Bevölkerung in diesen Städten!

Man kann insofern nicht davon sprechen, dass die Städte gegenwärtig noch vom Bevölkerungsrückgang »geschützt« seien. Vorrangig die Zentren, aber auch die Umlandgemeinden in den Verdichtungsräumen, sind in den letzten 5 Jahren gewachsen. Der Bevölkerungsrückgang fiel bei den Umlandgemeinden im Ländlichen Raum am stärksten aus (− 1,4 %).

Während der Ländliche Raum und seine Umlandgemeinden also in früheren Dekaden eine Bevölkerungszunahme verzeichneten, die höher war als die Entwicklung des Landes insgesamt, hat sich nun das Bild gedreht. Der Abstand hat sich zudem in den letzten Jahren vergrößert und es mehren sich die Anzeichen, dass die demografische Entwicklung ländlicher Gebiete verstärkt dem Reurbanisierungskurs folgt.5

Liegt die Zukunft in den Städten?

Die Wanderungsbewegungen waren in der Vergangenheit der Hauptantrieb für die stetig gestiegene Bevölkerungszahl. Bereits seit den 1970er-Jahren liegt die Geburtenentwicklung im Land deutlich unter dem für die Aufrechterhaltung des Bevölkerungsstands notwendigen Niveau. In der jüngeren Vergangenheit übersteigen die Sterbefälle zunehmend die Zahl der Geborenen. Die für die Zukunft erwartenden Wanderungsgewinne werden das auf Dauer nicht kompensieren können. Baden-Württembergs Bevölkerung wird daher voraussichtlich zurückgehen und sie altert weiter. Bis zum Jahr 2030 wird nach der aktuellen Vorausrechnung auf Basis des Jahres 2008 mit einem Rückgang der Bevölkerung um etwa 400 000 Menschen, das sind 3,5 % der Ausgangsbevölkerung, gerechnet.6 Am stärksten trifft dies die Umlandgemeinden im Ländlichen Raum (− 4,1 %). Dort wird der Prozess noch durch Abwanderung vor allem junger Menschen verstärkt. Aber auch die Zentren und Umlandgemeinden anderer Raumkategorien werden Bevölkerung verlieren. Der Bevölkerungsrückgang in den Zentren wird voraussichtlich aber moderater verlaufen.

Die letzten Jahre lassen vermuten, dass sich die Polarisierung der demografischen Entwicklung im Land festigt. Wenn es nun zu einer dauerhaften Reurbanisierung käme, müsste sogar mit stärkeren Bevölkerungsrückgängen in den stark ländlichen Gemeinden und damit größer werdenden Ungleichgewichten im Land gerechnet werden, als noch zum Zeitpunkt der Bevölkerungsvorausrechnung angenommen.