:: 6/2014

Statistisches Monatsheft Juni 2014

Tourismus 2013: Rekordergebnis dank Auslandsgästen gehalten

Nachdem im Jahr 2012 die Messlatte mit 47,7 Mill. Übernachtungen schon sehr hoch lag, standen die Vorzeichen für den heimischen Übernachtungstourismus angesichts der schwächeren konjunkturellen Entwicklung und des langen Winters bis weit in das Jahr 2013 nicht sehr günstig. Anlass zur Hoffnung gab allein der anhaltende Zuwachs bei den Auslandsgästen. Da sich ab Juli auch die Übernachtungen der Inlandsgäste wieder knapp über dem Vorjahresniveau stabilisierten, wurde 2013 insgesamt das Vorjahresergebnis mit 47,8 Mill. Übernachtungen doch noch knapp übertroffen. Zwar ging dabei mit 37,9 Mill. weiterhin der Löwenanteil der Übernachtungen auf das Konto von Gästen aus Deutschland. Jedoch zeugen die 9,9 Mill. Übernachtungen von Auslandsgästen davon, dass die ausländischen Quellmärkte für die heimischen Anbieter zunehmend an Bedeutung gewinnen. Im nachfolgenden Beitrag soll daher schwerpunktmäßig die Entwicklung bei dieser Gästegruppe betrachtet werden.

Alterssicherung und die Entwicklung in Europa

Bericht über die Jahrestagung des Forschungsnetzwerkes Alterssicherung (FNA) 2014

Wie viel politischen und rechtlichen Einfluss soll Europa, die Europäische Union auf die sozialen Sicherungssysteme der Nationalstaaten haben? Die Entwicklung der Alterssicherungssysteme vor und während der Finanzkrise zeigt ein Zusammenspiel von nationaler Eigenständigkeit und Kooperation auf europäischer Ebene. Ein Ergebnis ist eine zunehmende Angleichung der Alterssicherungssysteme bei Beibehaltung zentraler Unterschiede. Ein weiteres Ergebnis ist der gestiegene Schutz des Einzelnen durch europäische Gerichte vor Gefährdungen infolge nationalstaatlicher Reformen der Alterssicherungssysteme.

Gemüseerhebung – aus 2 wird 1

Bundesweit wurde 2012 ein neues Verfahren eingeführt, um die Erträge und Erntemengen von Gemüse zu ermitteln. Vor diesem Zeitpunkt wurden unabhängig voneinander die Anbauflächen in der Gemüseanbauerhebung und die Erträge in der Ernte- und Betriebsberichterstattung erhoben. Beide Statistiken wurden 2012 zur Gemüseerhebung verschmolzen. In diesem Zuge erfolgten nicht nur Veränderungen »kosmetischer« Art, sondern vor allem der Bereich der Erntestatistik wurde grundlegend umgestellt: Weg von der unabhängigen, auf freiwilliger Mitarbeit basierenden Ertragsermittlung, hin zu einer betriebs- und flächenbezogenen Ernteermittlung mit Auskunftspflicht.

Umweltschutzinvestitionen im Produzierenden Gewerbe Baden-Württembergs

Ein wichtiger Indikator für die volkswirtschaftliche Relevanz des Umweltschutzes sind die jährlichen Investitionsausgaben für diesbezügliche Maßnahmen. Entsprechende Informationen liefert die amtliche Statistik auf der Grundlage des Umweltstatistikgesetzes bereits seit Mitte der 1970er-Jahre. Bei der danach jährlich durchgeführten Erhebung werden seit 2008 entsprechend der aktuell gültigen NACE-Wirtschaftszweigsystematik, der WZ 2008, außer den Bereichen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden sowie der Energie- und Wasserversorgung auch die Unternehmen und Betriebe der Entsorgungswirtschaft zu ihren Umweltschutzinvestitionen befragt. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit Umfang und Zusammensetzung der umweltschutzbezogenen Investitionen in ihrer Entwicklung seit dieser wichtigen Erweiterung des Erfassungsbereiches.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen vor dem Hintergrund politischer Zielsetzungen

Die Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg haben seit 1990, dem Referenzjahr für internationale Minderungsziele, um gut 15 % abgenommen, knapp 13 % davon allein in den letzten Jahren seit 2005. Grund dafür war vor allem der Rückgang des Ausstoßes des gewichtigsten aller Treibhausgase, Kohlendioxid (CO2), das vorwiegend durch die Verbrennung fossiler Energieträger entsteht. Die übrigen wesentlichen Treibhausgase Methan und Lachgas haben insgesamt einen Anteil von knapp 10 % an den Gesamtemissionen im Land. In den letzten Jahren haben sie, wie auch das durch chemische Umwandlungen bei Industrieprozessen entstehende prozessbedingte CO2, nur unwesentlich zur Gesamtreduktion beigetragen. Das Ziel der Landesregierung, die Emissionen bis 2020 um 25 % zu reduzieren, scheint aufgrund der Entwicklung innerhalb der letzten Jahre erreichbar.

Zensus 2011 – Die Zensusdatenbank nach Abschluss der Datenaufbereitung

Der Zensus 2011 ist eine EU-weit durchgeführte Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung. In Deutschland wurde ein registergestütztes Verfahren angewandt, das – soweit möglich – vorhandene Daten aus Verwaltungsregistern nutzte. In Ergänzung dazu waren verschiedene Direktbefragungen erforderlich, falls auf keine Registerdaten zurückgegriffen werden konnte bzw. zum Zwecke der Qualitätssicherung der Registerdaten. Ziele des Zensus 2011 waren zum einen die Lieferverpflichtung an die Europäische Union und zum anderen die Gewinnung wichtiger Strukturinformationen über die Bevölkerung sowie von Grunddaten für das Gesamtsystem der amtlichen Statistik.

Seit dem 28. Mai 2014 stehen nunmehr endgültige Daten zu Bevölkerung, Gebäuden und Wohnungen zur Verfügung und darüber hinaus durch das statistische Verfahren der Haushaltegenerierung auch Angaben zu Haushalts- und Familienstrukturen. Diese Ergebnisse des Zensus 2011 präsentiert die Zensusdatenbank unterteilt nach den Themenbereichen: Bevölkerung, Gebäude, Wohnungen, Haushalte und Familien.

Die volkskundliche Erhebung im Königreich Württemberg

Heute ist weitgehend in Vergessenheit geraten, dass in den Anfangsjahren der amtlichen Statistik im Königreich Württemberg die Landesbeschreibung im weitesten Sinne neben der amtlichen Statistik, der Landesvermessung und Kartografie, der Wetterkunde, der Geologie und der Geophysik eines der wichtigsten Aufgabengebiete des »Statistisch Topographischen Bureaus« und seiner Nachfolgebehörden war. Nach einer im Jahr 1820 erlassenen Instruktion wurden die Aufgaben wie folgt beschrieben: »Eine möglichst genaue und vollständige Landes-, Volks-, Staats- und Ortskunde zu liefern und die jährlich im Zustand des Landes sich ergebenden Veränderungen zu sammeln und nachzutragen, sodass jede Behörde und überhaupt jeder Württemberger Kenntnis von seinem Vaterland erhalte«. So wurde die Volkskunde im ersten Jahrhundert der amtlichen Statistik im Königreich Württemberg zu einer wichtigen Aufgabe.