:: 12/2014

Endgültige Ergebnisse der Gemeinderats- und Kreistagswahlen 2014 in Baden-Württemberg

Am 25. Mai 2014 fanden in Baden-Württemberg zeitgleich mit der 8. Direktwahl zum Europäischen Parlament die Kommunalwahlen statt. Die Ermittlung der endgültigen Ergebnisse der Kommunalwahlen umfasste die Bearbeitung von über 2 700 schriftlichen Ergebnisberichten der Gemeinden und Landkreise zu den Kreistagswahlen, den Gemeinderatswahlen sowie den Ortschaftsratswahlen, die vom Statistischen Landesamt manuell erfasst und überprüft und danach von den Gemeinden und Landkreisen rückbestätigt wurden. Nach Abschluss der Arbeiten werden nun im folgenden Beitrag die endgültigen Ergebnisse der Gemeinderats- und Kreistagswahlen 2014 dargestellt. Bei der Auswertung zeigen sich teilweise deutliche Unterschiede zwischen den Gemeinden und Kreisen sowohl hinsichtlich der Wahlbeteiligung und Stimmabgabe als auch bei der Präsenz von Frauen in den Gemeinderäten und Kreistagen.

Bei den Gemeinderats- und Kreistagswahlen war die Wahlbeteiligung erneut rückläufig und erreichte einen Negativrekord. Erstmals ging weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten zur Wahl (49,1 % bei den Gemeinderatswahlen; 49,6 % bei den Kreistagswahlen). Die Wählervereinigungen behaupteten wieder ihre führende Position in den Gemeinderäten Baden-Württembergs, während die CDU in den Kreistagen an erster Stelle lag.

Höchste Wahlbeteiligung bei den Gemeinderatswahlen in Unterwachingen

Mit einem Wert von 49,1 % ist die Wahlbeteiligung bei den Gemeinderatswahlen 2014 erneut gesunken. Gegenüber den Gemeinderatswahlen 2009 bedeutet dies einen Rückgang von 1,6 Prozentpunkten. Damit erreichte die Wahlbeteiligung den niedrigsten Stand bei Gemeinderatswahlen seit der Gemeindereform 1975, dem Zeitraum vergleichbarer .

Die Gemeinde mit der höchsten Wahlbeteiligung war Unterwachingen im Alb-Donau-Kreis. Hier machten 88,1 % der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. An zweiter und dritter Position folgten die Gemeinden Emeringen und Hausen am Bussen (beide im Alb-Donau-Kreis) mit 84,9 % und 84,3 %. In der Stadt Pforzheim war die Beteiligungsquote dagegen mit 33,8 % am geringsten. In 20 weiteren Gemeinden Baden-Württembergs lag die Wahlbeteiligung ebenfalls unter 40 %, darunter Mannheim (38,7 %), Reutlingen (38,9 %) und Heilbronn (39,2 %).

Wählervereinigungen bleiben stärkste Kraft in den Rathäusern

Nach den endgültigen Ergebnissen der Gemeinderatswahlen 2014 lagen die Wählervereinigungen, wie bereits 1994, 2004 und 2009, klar an erster Stelle in der Wählergunst. Sie erzielten insgesamt 37,9 % der gleichwertigen Stimmen (siehe i-Punkt).1 Gegenüber den Gemeinderatswahlen 2009 konnten die Wählervereinigungen leicht hinzugewinnen (+0,3 Prozentpunkte) und erreichten damit den höchsten Wert seit der Gemeindereform 1975. Wählervereinigungen umfassen ein breites Spektrum politischer Gruppierungen, unter anderem Freie Wähler, grüne Listen, Frauenlisten, linksorientierte Listen oder Einzelbewerber.

Die Christdemokraten mussten hingegen landesweit einen leichten Stimmenrückgang von 0,2 Prozentpunkten hinnehmen und kamen auf 27,9 % der gleichwertigen Stimmen. Damit wurden sie die zweitstärkste Kraft in den Rathäusern des Landes. Auch die SPD hat bei den Gemeinderatswahlen 2014 Stimmen verloren. Die Sozialdemokraten erhielten 16,4 % der gleichwertigen Stimmen. Für die CDU und die SPD sind das jeweils die niedrigsten Ergebnisse seit 1975. Die Liberalen erreichten einen gleichwertigen Stimmenanteil von 2,8 %, das ist ein Minus von 1,8 Prozentpunkten. Damit konnte die FDP ihr Rekordergebnis der Gemeinderatswahlen 2009 nicht halten. Die GRÜNEN konnten hingegen erneut hinzugewinnen und erzielten ihr bestes Ergebnis seit den Gemeinderatswahlen 1980. Mit einem Zuwachs von 1,1 Prozentpunkten kamen sie auf 8,5 % der gleichwertigen Stimmen. Die anderen Parteien erhielten zusammen 2,4 % (+1,3 Prozentpunkte), darunter entfielen allein auf die DIE LINKE 1,0 % und auf die AfD 0,9 % der gleichwertigen Stimmen. Auf die gemeinsamen Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen entfielen insgesamt 4,1 % der gleichwertigen Stimmen, das sind 0,4 Prozentpunkte weniger als 2009.

Hier waren die einzelnen Wahlvorschläge am erfolgreichsten

Die CDU erzielte in Ravenstein (Neckar-Odenwald-Kreis) mit 86,2 % der gleichwertigen Stimmen mit großem Abstand ihr bestes Ergebnis. Die beiden Gemeinden Mühlingen (Landkreis Konstanz) und Immendingen (Landkreis Tuttlingen) rangierten mit 71,0 % bzw. 70,4 % an zweiter und dritter Stelle.

Die SPD war in der Gemeinde Schluchsee (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) mit 52,8 % und in Schönau (Rhein-Neckar-Kreis) mit 49,8 % am erfolgreichsten.

Die FDP schnitt in Hilzingen im Landkreis Konstanz und in Gutach (Schwarzwaldbahn) im Ortenaukreis mit jeweils 21,7 % der gleichwertigen Stimmen am besten ab. Dies waren gleichzeitig die einzigen Gemeinden, in denen die Liberalen mehr als 20 % der Stimmen erhielten.

Die GRÜNEN konnten in Merzhausen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit einem gleichwertigen Stimmenanteil von 48,5 % mit deutlichem Vorsprung die meisten Wählerstimmen erringen. Darauf folgten Wiesenbach (Rhein-Neckar-Kreis) mit 28,2 % und Asperg (Landkreis Ludwigsburg) mit 27,8 % der gleichwertigen Stimmen.

Traditionell erfolgreich bei den Gemeinderatswahlen sind die Wählervereinigungen. In 232 Gemeinden kamen die Wählervereinigungen auf 100 % der Stimmen. Dies resultiert daraus, dass in zahlreichen Gemeinden ausschließlich Wählervereinigungen zur Wahl antraten.

Frauenanteil unter den gewählten Gemeinderäten auf 23,9 % gestiegen

Bei den Gemeinderatswahlen 2014 wurden insgesamt 18 754 Gemeinderäte gewählt, davon 718 über Mehrheitswahl und 18 036 über Verhältniswahl. Von den über Verhältniswahl ermittelten Gemeinderatssitzen entfielen 8 787 auf Wählervereinigungen, 4 749 auf die CDU, 2 378 auf die SPD, 780 auf die GRÜNEN, 247 auf die FDP. Die gemeinsamen Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen erlangten insgesamt 979 Mandate und die anderen Parteien 116 Mandate.

Unter den gewählten Gemeinderäten waren insgesamt 14 264 Männer und 4 490 Frauen. Der Frauenanteil hat sich somit gegenüber den Gemeinderatswahlen 2009 um 1,9 Prozentpunkte auf 23,9 % erhöht. Damit setzte sich der kontinuierliche Anstieg des Anteils weiblicher Mandatsträger in den Gemeinderäten des Landes fort. Vor 30 Jahren, bei den Gemeinderatswahlen 1984, lag der Frauenanteil an den gewählten Gemeinderatsmitgliedern noch bei 9,5 %.

Unter den über Verhältniswahl gewählten Gemeinderatsmitgliedern entfielen 4 360 Sitze auf Frauen, das entspricht einem Anteil von 24,2 %. Hinsichtlich der Präsenz von Frauen in den Gemeinderäten Baden-Württembergs gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Parteien und Wahlvorschlägen. Den mit Abstand höchsten Frauenanteil unter ihren Gemeinderäten haben die GRÜNEN mit 45,6 %. Unter den Gemeinderäten der SPD beträgt der Frauenanteil 33,7 %, bei den Wählervereinigungen 23,1 %, bei den gemeinsamen Wahlvorschlägen von Parteien und Wählervereinigungen 21,7 % und bei den anderen Parteien 21,6 %. Bei der CDU sowie der FDP ist mit 19,0 % bzw. 16,2 % nicht einmal jeder fünfte Gemeinderat eine Frau.

Bei der Betrachtung der absoluten Zahl der Gemeinderätinnen zeigt sich ein anderes Bild. Die Wählervereinigungen stellen mit 2 026 Gemeinderätinnen die meisten Frauen, gefolgt von der CDU mit 900, der SPD mit 801 und den GRÜNEN mit 356 Gemeinderätinnen. Die gemeinsamen Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen entsenden 212, die FDP 40 und die anderen Parteien 25 Frauen in die Gemeinderäte des Landes.

Mit zunehmender Gemeindegröße steigt der Frauenanteil in den Gemeinderäten

Es zeigt sich, dass der Anteil der gewählten Gemeinderätinnen mit wachsender Gemeindegröße tendenziell zunimmt. Während in den kleineren Gemeinden bis unter 10 000 Einwohnern der Frauenanteil in den Gemeinderäten (22,3 %) noch unter dem Landesdurchschnitt von 23,9 % lag, entfielen in den Gemeinden mit 10 000 bis 50 000 Einwohnern durchschnittlich bereits 25,7 % der Gemeinderatsmandate auf Frauen. In den Gemeinden von 50 000 bis 150 000 Einwohnern waren es 34,1 %, in der Landeshauptstadt Stuttgart, der einzigen Gemeinde Baden-Württembergs in der Kategorie über 400 000 Einwohnern, 35,0 %. Eine Ausnahme stellten die Gemeinden zwischen 150 000 und 400 000 Einwohnern dar. Hier lag der Frauenanteil an den gewählten Gemeinderatsmitgliedern mit 32,8 % etwas niedriger, dennoch aber erheblich über dem Landesdurchschnitt.

Der Frauenanteil in den Gemeinderäten lag neben Stuttgart auch in anderen großen Städten Baden-Württembergs wie Karlsruhe, Mannheim, Freiburg im Breisgau, Heidelberg, Ulm und Reutlingen mit jeweils mehr als 30 % deutlich über dem Landeswert.

Noch immer 26 Gemeinderäte ohne Frauen

Nach den endgültigen Ergebnissen der Gemeinderatswahlen 2014 gibt es keine baden-württembergische Gemeinde, in der mehrheitlich Frauen im Gemeinderat vertreten sind, während es 2009 noch drei Gemeinden waren. Insgesamt zehn Gemeinderäte Baden-Württembergs bestehen je zur Hälfte aus Männern und Frauen. In allen übrigen Gemeinderäten des Landes sind die Männer in der Überzahl. In 26 der insgesamt 1 101 Gemeinden Baden-Württembergs sind überhaupt keine Frauen im Gemeinderat vertreten. Nach den Gemeinderatswahlen 2009 waren es 38 Gemeinderäte, 2004 sogar noch 54.

Frauen nach wie vor weniger erfolgreich als Männer

Über den Erfolg von Frauen bei den Gemeinderatswahlen gibt die Gegenüberstellung des Frauenanteils an den Bewerbern mit dem Frauenanteil an den Gewählten Aufschluss. Werden anteilsmäßig mehr Frauen gewählt, als ihr Anteil an den Kandidaturen beträgt, sind die Frauen erfolgreicher als die Männer. Umgekehrt sind Frauen weniger erfolgreich als Männer, wenn ihr Anteil an den Gewählten geringer ist als an den Bewerbern. In Baden-Württemberg betrug der Frauenanteil an den Bewerbern zu den Gemeinderatswahlen landesweit durchschnittlich 30,5 %, der Frauenanteil an den Gewählten fiel hingegen mit 23,9 % erheblich geringer aus. Damit bewarben sich Frauen bei den Gemeinderatswahlen 2014 nicht nur seltener um ein Mandat im Gemeinderat, sie wurden auch seltener gewählt als ihre männlichen Mitbewerber. Das heißt, Frauen waren bei den Gemeinderatswahlen 2014 im Landesdurchschnitt weniger erfolgreich als männliche Bewerber. So betrug der Anteil der Männer an den Bewerbern 69,5 %, unter den Gewählten lag der Männeranteil mit 76,1 % deutlich höher.

In 320 Gemeinden waren Frauen jedoch erfolgreicher

In insgesamt 320 baden-württembergischen Gemeinden war dies jedoch umgekehrt und Frauen erfolgreicher als ihre männlichen Mitbewerber. In diesen Gemeinden liegt der Frauenanteil an den Gewählten über dem der Bewerber. Unter anderem in Winden im Elztal, Gemmrigheim und Dotternhausen waren Frauen in diesem Sinne erfolgreicher. Auch in der Universitätsstadt Ulm waren die Bewerberinnen erfolgreicher als die Bewerber. So wurden in Ulm 19 Frauen in den Gemeinderat gewählt. Dies entspricht einem Anteil von 47,5 %, der Frauenanteil an den Bewerbern lag lediglich bei 33,0 %.

Wahlbeteiligung auch bei den Kreistagswahlen erneut gesunken

Wie bei den Gemeinderatswahlen sank die Wahlbeteiligung bei den Kreistagswahlen gegenüber 2009 und erreichte nur noch 49,6 % (−1,9 Prozentpunkte). Damit fiel die Beteiligungsquote auch bei den Kreistagswahlen erstmals unter 50 % und damit auf den niedrigsten Stand seit der Kreisreform 1973.

Der Landkreis mit der höchsten Wahlbeteiligung bei den Kreistagswahlen 2014 war mit 55,7 % der Main-Tauber-Kreis. Am wenigsten beteiligten sich hingegen die Wahlberechtigten aus dem Landkreis Heidenheim an der Kreistagswahl. Hier machten nur 43,7 % von ihrem Wahlrecht Gebrauch.

CDU in den Kreistagen vor den Wählervereinigungen

Nach den endgültigen Ergebnissen der Kreistagswahlen 2014 nimmt die CDU, wie bei allen vorherigen Kreistagswahlen seit der Kreisreform 1973, die mit großem Abstand stärkste Position ein. Gegenüber den Kreistagswahlen 2009 konnten die Christdemokraten um 1,1 Prozentpunkte zulegen und kamen auf 35,7 % der gleichwertigen Stimmen. Damit lag ihr gleichwertiger Stimmenanteil etwa doppelt so hoch wie der der Sozialdemokraten und gut 11 Prozentpunkte über dem der Wählervereinigungen.

Die Wählervereinigungen kamen mit 24,3 % der gleichwertigen Stimmen auf das gleiche Stimmenniveau wie bei den Kreistagswahlen 2009. Damit blieben sie die zweitstärkste politische Kraft in den Kreistagen des Landes. Die Sozialdemokraten verharrten mit nur noch 17,6 % der gleichwertigen Stimmen (−0,3 Prozentpunkte) zum dritten Mal in Folge – nach 2009 und 2004 – unter der Zwanzigprozentmarke.

Die Liberalen haben auch bei den Kreistagswahlen 2014 deutlich an Stimmen verloren und erhielten nur noch 4,6 % der gleichwertigen Stimmen (−2,8 Prozentpunkte). Die GRÜNEN konnten hingegen Stimmengewinne für sich verbuchen. Sie steigerten sich gegenüber 2009 um 1,5 Prozentpunkte auf 12,3 % der gleichwertigen Stimmen und erreichten damit ihr bestes Ergebnis bei Kreistagswahlen seit 1973. Unter den anderen Parteien, die zusammen auf 3,7 % der gleichwertigen Wählerstimmen kamen (+1,0 Prozentpunkte), schnitt DIE LINKE mit 1,8 % am besten ab, dann folgten die AfD mit 0,9 % und die ÖDP mit 0,6 %. Auf die gemeinsamen Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen entfielen insgesamt 1,9 % der gleichwertigen Stimmen (−0,4 Prozentpunkte).

Ihr bestes Ergebnis erzielten die Christdemokraten im Landkreis Sigmaringen mit 53,5 % der gleichwertigen Stimmen. Die SPD schnitt im Neckar-Odenwald-Kreis (24,7 %) am erfolgreichsten ab, die GRÜNEN im Landkreis Tübingen (21,8 %) und die FDP im Landkreis Freudenstadt (9,9 %). Die Wählervereinigungen erreichten bei den Kreistagswahlen im Landkreis Böblingen mit 37,1 % ihren höchsten gleichwertigen Stimmenanteil.

In die neuen Kreistage des Landes wurden 2 228 Kreisräte gewählt.2 Nach den endgültigen Ergebnissen der Kreistagswahlen 2014 entfallen auf die Christdemokraten 800 Sitze, insgesamt 538 auf die Wählervereinigungen, 390 auf die SPD, 277 auf die GRÜNEN, 107 auf die FDP, 75 auf andere Parteien und 41 auf die gemeinsamen Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen.

Höchster Frauenanteil mit 30,2 % im Kreistag von Göppingen

Zu den Kreistagswahlen am 25. Mai 2014 stellten sich 14 701 Personen zur Wahl, darunter waren 4 449 Frauen. Gegenüber den Kreistagswahlen 2009 ist der Anteil der Frauen an allen Bewerbern deutlich von 26,8 % auf 30,3 % gestiegen (+3,5 Prozentpunkte).

Von den im Landtag Baden-Württembergs vertretenen Parteien hatten die GRÜNEN (43,9 %) und die SPD (34,8 %) überdurchschnittlich viele Frauen unter ihren Bewerbern. Bei der CDU (25,1 %) sowie der FDP (22,9 %) waren Frauen auf den Bewerberlisten hingegen unterrepräsentiert. Bei den gemeinsamen Wahlvorschlägen von Parteien und Wählervereinigungen lag der Frauenanteil unter den Bewerbern mit 32,6 % über dem Landesdurchschnitt, während bei den anderen Parteien mit 28,3 % und den Wählervereinigungen mit 26,5 % Frauen unterdurchschnittlich vertreten waren. Zu den Wählervereinigungen gehören auch Frauenlisten, die erwartungsgemäß einen Frauenanteil von 100 % aufweisen. Einen ebenfalls deutlich überdurchschnittlich hohen Frauenanteil hatten die grünen Listen mit 57,6 %.

Auch in den Kreistagen des Landes ist der Frauenanteil gestiegen. Unter den 2 228 neu gewählten Kreisräten sind 425 Frauen. Ihr Anteil hat damit gegenüber 2009 deutlich um 3,1 Prozentpunkte auf 19,1 % zugenommen. Wie bei den vorherigen Wahlen ist die Präsenz von Frauen in den Kreistagen geringer als in den Gemeinderäten.

Die GRÜNEN stellen mit 43,3 % in den Kreistagen mit großem Abstand den höchsten Frauenanteil, gefolgt von den Sozialdemokraten mit 25,4 % und den gemeinsamen Wahlvorschlägen von Parteien und Wählervereinigungen mit 19,5 %. Bei der FDP sind 15,0 %, bei den Wählervereinigungen 14,3 % und bei der CDU 12,1 % der Kreisräte Frauen. Von den Kreisräten der anderen Parteien ist gut jede zehnte eine Frau (10,7 %).

Auch absolut betrachtet entsenden die GRÜNEN mit 120 die meisten Frauen in die Kreistage. Die SPD stellt 99 Kreisrätinnen, die CDU 97, die Wählervereinigungen 77, die FDP 16, die gemeinsamen Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen sowie die anderen Parteien jeweils 8 Kreisrätinnen.

Den höchsten Frauenanteil hat mit 30,2 % der Kreistag in Göppingen, gefolgt vom Hohenlohekreis mit 28,2 % und dem Landkreis Tübingen mit 27,4 %. Mit 6,4 % ist der Anteil der Kreisrätinnen im Landkreis Heidenheim hingegen am geringsten.

Die endgültigen Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2014 mit Vergleichsangaben von 2009 für das Land und alle 1 101 Gemeinden sowie die endgültigen Ergebnisse der Kreistagswahlen für das Land und die 35 Landkreise können im Internetangebot des Statistischen Landesamtes unter www.statistik-bw.de/Wahlen/Kommunalwahlen_2014/ abgerufen werden. Neben Angaben zu Wahlberechtigten, Wählern und der Stimmverteilung findet sich hier auch die Zahl der gewählten Gemeinderats- bzw. Kreistagsmitglieder sowie die Zahl der gewählten Frauen.

1 Die Angaben zu den Stimmen und Sitzen beziehen sich auf die Gemeinden mit Verhältniswahl. In insgesamt 1 027 der 1 101 Gemeinden fand Verhältniswahl statt.

2 Bei den Kreistagswahlen fand ausschließlich Verhältniswahl statt.