:: 6/2015

Wirtschaftsleistung und Einkommen in den Regionen Baden‑Württembergs

Die Regionen Baden‑Württembergs unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Fläche und Bevölkerungsdichte, auch die Wirtschaftskraft und das Einkommensniveau differieren im interregionalen Vergleich. Eine hohe Wirtschaftsleistung ist zwar eine zentrale Voraussetzung für Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit einer Region, muss aber nicht zwangsläufig zu hohen verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte führen. Staatliche Umverteilungsmechanismen und regionale Einkommenstransfers bestimmen die Höhe des Einkommens einer Region zum Teil deutlich. Darüber hinaus bewirken die jeweils spezifische Wirtschaftsstruktur sowie eine unterschiedlich hohe Entlohnung in den einzelnen Branchen regionale Unterschiede bei den Löhnen und Gehältern der abhängig Beschäftigten. Verschiedene Indikatoren zur Wirtschaftsleistung und zum Einkommen für die Regionen Baden‑Württembergs werden im folgenden Beitrag dargestellt und analysiert. Datengrundlage für die einzelnen Kennzahlen bilden die Ergebnisse1 der regionalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR).

Unter den zwölf Regionen Baden‑Württembergs gehört die Region Stuttgart mit 3 654 Quadratkilometern (km²) nach Heilbronn-Franken (4 765 km²) und Südlicher Oberrhein (4 062 km²) zu den drei flächenmäßig größten Regionen des Landes. Mit über 2,6 Mill. Einwohnern zum Jahresende 2012 lebten in der Region Stuttgart mit Abstand die meisten Menschen, sodass hier mit 724 Einwohnern pro km² die höchste Bevölkerungsdichte in den Regionen erreicht wurde.2 In der Region Donau-Iller hingegen, der Region mit der landesweit geringsten Bevölkerungsdichte, lebten lediglich 171 Menschen pro km². Zugleich trug die Region Donau-Iller nur gut 5 % zur gesamten Wirtschaftsleistung – gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Marktpreisen – Baden‑Württembergs 2012 bei, während in der Region Stuttgart über 28 % erwirtschaftet wurden.

Um die einzelnen Regionen trotz ihrer unterschiedlichen Gegebenheiten vergleichen zu können, ist es angezeigt, Indikatoren zu verwenden, die interregionale Vergleiche zulassen. Angaben zur absoluten Höhe des jeweiligen Aggregates bzw. zu den jeweiligen regionalen Anteilen an Baden‑Württemberg sind für Vergleichszwecke in der Regel weniger aussagekräftig. Aus diesem Grund werden die untersuchten Aggregate wie das BIP oder die Arbeitnehmerentgelte auf die entsprechenden Vergleichsgrößen, das heißt die Zahl der Einwohner, der Erwerbstätigen oder der Arbeitnehmer bezogen.

Höchste Wirtschaftskraft in den Regionen Stuttgart, Heilbronn-Franken und Donau-Iller

Eine wichtige Kennzahl, die eine Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität einer Region zulässt, ist das BIP je Einwohner3. Insbesondere im europäischen und internationalen Vergleich wird diese Größe zur Beurteilung des wirtschaftlichen Entwicklungsstandes einer Region üblicherweise herangezogen. Die höchste Wirtschaftskraft erreichte im Jahr 2012 die Region Stuttgart mit einem BIP von annähernd 41 630 Euro je Einwohner, gefolgt von der Region Heilbronn-Franken (40 040 Euro) und der Region Donau-Iller (39 910 Euro). Ebenfalls überdurchschnittliche Werte wies die Region Mittlerer Oberrhein mit über 39 770 Euro auf. Diese Regionen lagen damit 14 % bzw. 9 % über dem Landesdurchschnitt von 36 580 Euro. Am unteren Ende der Skala finden sich die Regionen Neckar-Alb (30 720 Euro) und Nordschwarzwald (29 630 Euro) sowie die Region Hochrhein-Bodensee, die mit knapp 27 780 Euro lediglich zwei Drittel des Wertes der Region Stuttgart erreichte.

Bei dieser Betrachtung ist allerdings zu beachten, dass Berufspendler aus anderen Regionen zur regionalen Wirtschaftsleistung der entsprechenden Region beitragen, sie jedoch nicht in der Wohnbevölkerung dieser Region berücksichtigt sind. Dadurch wird das BIP je Einwohner in Regionen mit Einpendlerüberschuss tendenziell überbewertet, in Regionen mit negativem Pendlersaldo dagegen eher unterschätzt. So wies die Region Stuttgart beispielsweise den höchsten Einpendlerüberschuss im Jahr 2011 auf. Ein vergleichsweise hoher negativer Pendlersaldo, also ein Auspendlerüberschuss, war hingegen für die Region Nordschwarzwald zu beobachten.4

Geringeres regionales Gefälle bei Arbeitsproduktivität

Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen. Es wird von den Erwerbstätigen, die in der jeweiligen Region arbeiten, erwirtschaftet. Um Aussagen über die Arbeitsproduktivität der Regionen treffen zu können, wird das BIP auf die Erwerbstätigen am Arbeitsort bezogen. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei der hier verwendeten Bezugsgröße um die reine Anzahl der Erwerbstätigen handelt, ungeachtet, ob es sich um Voll- oder Teilzeitbeschäftigung bzw. geringfügige Beschäftigung handelt. Regionen mit sehr hohem Anteil an Teilzeitbeschäftigten stellen sich bei einem reinen Bezug auf die Zahl der Erwerbstätigen deshalb ggf. »unproduktiver« dar, als sie es in Wirklichkeit sind. Um dies zu vermeiden, wird vermehrt das Arbeitsvolumen, das heißt die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden aller Erwerbstätigen, als Bezugsgröße verwendet. Da sich beim Regionenvergleich des BIP je Arbeitsstunde für das Jahr 2012 jedoch keine gravierend andere Aussagen ergeben als bei Verwendung der Erwerbstätigen als Bezugsgröße, wird in diesem Beitrag ausschließlich die Anzahl der Erwerbstätigen als Bezugsgröße verwendet. Dadurch ist auch die Vergleichbarkeit zu den übrigen Aggregaten der Einkommens- bzw. Verteilungsrechnung gegeben, die ebenfalls auf die reinen Kopfzahlen bezogen werden.

Die höchste Arbeitsproduktivität erreichte im Berichtsjahr 2012 die Region Stuttgart mit über 74 850 Euro je Erwerbstätigen, die als zentraler Wirtschaftsstandort im Land auch das höchste Innovationspotenzial5 aufwies. Sie lag damit gut 6 670 Euro über dem Landeswert von 68 180 Euro. Mit etwas Abstand folgten die Regionen Heilbronn-Franken (70 970 Euro) und Mittlerer Oberrhein (70 140 Euro). Diese drei Regionen fanden sich auch unter den ersten vier Plätzen beim BIP je Einwohner. Die Spannweite zwischen höchster und niedrigster Arbeitsproduktivität ist allerdings – relativ gesehen – nicht so beträchtlich wie beim BIP je Einwohner. Die Region Hochrhein-Bodensee wies zwar mit knapp 60 020 Euro auch beim BIP je Erwerbstätigen den geringsten Wert auf, dieser beträgt aber immerhin gut 80 % des Wertes der bestplatzierten Region Stuttgart.

Bei Verwendung des Indikators BIP je Erwerbstätigen ist zu berücksichtigen, dass das BIP nicht ausschließlich durch den Faktor Arbeit bestimmt wird, sondern durch das Zusammenspiel aller Produktionsfaktoren zustande kommt. Die Kapitalausstattung bzw. deren Modernitätsgrad, der technische Fortschritt sowie die Infrastruktur bestimmen ebenso die Höhe der wirtschaftlichen Leistung und die Produktivität einer Region.

Wo verdienen die Arbeitnehmer am besten …

Die Entlohnung des Faktors Arbeit bildet das Arbeitnehmerentgelt ab. Dieses umfasst die Geld- und Sachleistungen, die den in einer Region beschäftigten Arbeitnehmern zugeflossen sind. Es setzt sich zusammen aus den Bruttolöhnen und -gehältern sowie den Sozialbeiträgen der Arbeitgeber.

In der Region Stuttgart wurde 2012 mit fast 43 660 Euro das höchste Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer verzeichnet, 9 % mehr als im Landesdurchschnitt (39 970 Euro). Auch in der industriegeprägten Region Ostwürttemberg sowie in der Region Mittlerer Oberrhein lagen die Pro-Kopf-Arbeitnehmerentgelte mit rund 41 260 Euro bzw. gut 40 440 Euro über dem Landeswert. Die in der eher dienstleistungsorientierten Region Südlicher Oberrhein beschäftigten Arbeitnehmer wiesen im Jahr 2012 mit 36 110 Euro bzw. 90 % des Landeswertes hingegen die geringsten Arbeitnehmerentgelte auf, leicht übertroffen von der Region Hochrhein-Bodensee mit gut 36 650 Euro.

… und auf welche Effekte ist dies zurückzuführen?

Die Unterschiede beim Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer zwischen einer Region und dem Landesdurchschnitt können einerseits strukturell bedingt sein, das heißt auf verschiedene Anteile der Arbeitnehmer in den einzelnen Wirtschaftsbereichen an allen Arbeitnehmern zurückzuführen sein (»Struktureffekt«). So dürften Regionen mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe tendenziell ein höheres Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer aufweisen als dienstleistungsgeprägte Regionen, da das Einkommensniveau in der Industrie im Durchschnitt zumeist über den in den Dienstleistungsbranchen gezahlten Entgelten liegt. Grund hierfür dürfte auch der im Dienstleistungssektor höhere Anteil an marginal und Teilzeitbeschäftigten sein. Andererseits können in einem Wirtschaftsbereich regional unterschiedliche Entgelte gezahlt werden (»Einkommenseffekt«), sei es beispielsweise aufgrund der Qualifikationsstruktur der Beschäftigten oder eines hohen Anteils forschungsintensiver und wissensintensiver Aktivitäten. Die Ergebnisse eines Dekompositionsverfahrens6 (i-Punkt) geben Anhaltspunkte dafür, ob Abweichungen beim Pro-Kopf-Arbeitnehmerentgelt einer Region im Vergleich zum Landeswert tendenziell eher auf Unterschiede in der Wirtschaftsstruktur oder auf eine unterschiedliche Bezahlung in denselben Wirtschaftsbereichen zurückzuführen sind.

In der Region Stuttgart war das Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer im Jahr 2012 annähernd 3 700 Euro höher als im Durchschnitt Baden‑Württembergs. Diese im Vergleich zum Landeswert überdurchschnittlich hohen Arbeitnehmerentgelte dürften auf den Einkommenseffekt und damit auf eine tendenziell bessere Bezahlung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen zurückgehen. So war der Struktureffekt für die Summe der Wirtschaftsbereiche im Jahr 2012 für die Region Stuttgart sogar leicht negativ, während der Einkommenseffekt nach den Ergebnissen der Dekompositionsanalyse sowohl insgesamt als auch für fast alle Wirtschaftsbereiche positiv war. Besonders hohe Löhne und Gehälter wurden im Vergleich zum Landesdurchschnitt im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) geleistet. Gründe für die tendenziell bessere Bezahlung mögen unter anderem in der Ansiedelung forschungsintensiver Branchen sowie dem Sitz großer Unternehmen und Konzernzentralen zu suchen sein. Die Regionen Schwarzwald-Baar-Heuberg, Ostwürttemberg und Nordschwarzwald weisen hingegen ein deutliches Plus beim Struktureffekt auf. In diesen Regionen sind vergleichsweise viele Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe beschäftigt. Wie der Einkommenseffekt zeigt, liegt die Bezahlung vor allem in den beiden Schwarzwald-Regionen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen allerdings zumeist unterhalb des Landesdurchschnitts – besonders deutlich im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe.

Für die einzelnen baden-württembergischen Regionen sind größtenteils unterschiedliche Vorzeichen bei beiden Effekten für die Wirtschaftsbereiche insgesamt zu beobachten. Ausnahmen bilden die beiden Regionen mit den geringsten Pro-Kopf-Werten beim Arbeitnehmerentgelt – Südlicher Oberrhein und Hochrhein-Bodensee. Hier deuten die Berechnungsergebnisse in der Summe der Wirtschaftszweige sowohl hinsichtlich der Struktur als auch der Entlohnung auf Nachteile gegenüber dem Land hin.

Hohes Primäreinkommen je Einwohner in der Region Heilbronn-Franken

Vielfach arbeiten Menschen in den wirtschaftlichen Zentren des Landes, wohnen aber im Umland. Somit entspricht die Region des Arbeitsorts nicht zwangsläufig der Region des Wohnorts. In der Folge fließen die Einkommen aufgrund der Pendlerverflechtungen oftmals in andere Regionen und verbleiben nicht in der Region, in der die Wirtschaftsleistung bzw. die Einkommen entstehen. Nach der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts werden deshalb im Folgenden die Einkommensgrößen der Verteilungsseite betrachtet.

Das Primäreinkommen der privaten Haushalte7 ist eine wohnortbezogene Größe und beschreibt das Einkommen, das den privaten Haushalten aus Erwerbstätigkeit und Vermögen und somit aus ihrer wirtschaftlichen Aktivität zufließt. Im Einzelnen umfasst es das empfangene Arbeitnehmerentgelt, die netto empfangenen Vermögenseinkommen (wie zum Beispiel Zinsen, Dividenden, Pachteinnahmen), die Einkommen von Einzelunternehmen und freiberuflich tätigen Personen sowie die Einkommen aus der privaten Wohnungsvermietung und unterstellte Einkommen aus eigengenutztem Wohneigentum. Bezogen auf die Einwohner ergab sich in Baden‑Württemberg im Jahr 2012 ein durchschnittliches Primäreinkommen der privaten Haushalte von annähernd 27 140 Euro. Für die einzelnen Regionen in Baden‑Württemberg reichte die Spannweite von rund 29 330 Euro in der Region Heilbronn-Franken bis annähernd 25 030 Euro je Einwohner in der Region Südlicher Oberrhein. Neben der Region Heilbronn-Franken – mit einem vergleichsweise hohen Anteil der Einkommen aus Vermögen und unternehmerischer Tätigkeit am Primäreinkommen – verzeichneten auch die privaten Haushalte im Ballungsgebiet Region Stuttgart sowie in der Region Donau-Iller überdurchschnittlich hohe Primäreinkommen.

Einkommensangleichung durch staatliche Umverteilung

Das Primäreinkommen ist allerdings noch nicht der Betrag, der den Haushalten einer Region zur freien Verfügung steht. Welches Einkommen den privaten Haushalten letztlich für den privaten Verbrauch und die Ersparnisbildung verbleibt, zeigt das verfügbare Einkommen. Diese Einkommensgröße – bezogen auf die Einwohner – kann auch als Indikator für den monetären Wohlstand einer Region herangezogen werden. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte setzt sich aus dem Primäreinkommen zuzüglich empfangener laufender Transfers abzüglich geleisteter laufender Transfers zusammen. Zu den empfangenen Transferzahlungen gehören alle Geldleistungen der gesetzlichen Sozialversicherungen, öffentliche Pensionen und betriebliche Altersversorgung sowie staatliche Geldleistungen wie zum Beispiel Sozialhilfe, Hartz IV, Kinder- und Elterngeld, Wohngeld. Die geleisteten Transfers enthalten vor allem die direkten Steuern und Abgaben (zum Beispiel Lohn- und Einkommensteuer, Kfz-Steuer) und Sozialbeiträge.

Nach den Umverteilungsmaßnahmen liegt das durchschnittliche Einkommen der Baden‑Württemberger um über 5 000 Euro niedriger als das Primäreinkommen. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner betrug 2012 im Land damit fast 21 970 Euro. Von den baden-württembergischen Regionen wies auch beim verfügbaren Einkommen die Region Heilbronn-Franken mit 24 070 Euro den höchsten Wert auf. Aber auch die Menschen in den Regionen Schwarzwald-Baar-Heuberg (22 650 Euro) und Stuttgart (22 570 Euro) verfügten über ein – im Vergleich zum Landeswert – überdurchschnittliches Einkommen. Mit jeweils weniger als 21 000 Euro bzw. 95 % des Landesdurchschnitts belegten die Regionen Südlicher Oberrhein und Rhein-Neckar im Regionen-Ranking die beiden letzten Plätze. Allerdings sind bei einem solchen Einkommensvergleich auch die regional unterschiedlichen Preisniveaus nicht zu vernachlässigen. So sind beispielsweise insbesondere in Ballungsräumen, wie der Region Stuttgart, die Preise – etwa für Wohnungsmieten – tendenziell höher als im ländlichen Raum.

In den meisten Regionen Baden‑Württembergs haben sich durch die Umverteilungsaktivitäten des Staates die Einkommen dem Landeswert angenähert, sodass die Spannweite insgesamt kleiner geworden ist. Am meisten profitiert hat dabei die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Hier lag das Einkommen je Einwohner nach der Umverteilung mit Platz zwei im Regionen-Ranking über dem Landesdurchschnitt, während das Pro-Kopf-Primäreinkommen 2012 einen im Vergleich zu Baden‑Württemberg geringeren Wert aufwies.

Hohes Bruttoinlandsprodukt = hohes verfügbares Einkommen?

Ein Vergleich des Bruttoinlandsprodukts mit dem verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte für die einzelnen Regionen Baden‑Württembergs – jeweils bezogen auf die Einwohner – zeigt, dass eine überdurchschnittlich hohe Wirtschaftsleistung nicht unbedingt mit einem gleichermaßen überdurchschnittlichen monetären Wohlstand einhergehen muss. So belegte die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg 2012 beim BIP je Einwohner lediglich den sechsten Platz im Ranking der Regionen, während sie beim verfügbaren Einkommen je Einwohner den zweiten Platz erlangte. Die Region Stuttgart – an erster Stelle bei Wirtschaftskraft und Arbeitsproduktivität – erreichte hier den dritten Platz. Die Pendlerbewegungen zwischen den Regionen sind eine Ursache hierfür. Ferner führen auch die Umverteilungsmaßnahmen des Staates in der Regel zu einem Ausgleich, sodass die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner für die Regionen in Baden‑Württemberg eine geringere Spannweite aufweisen als die wirtschaftliche Leistung bezogen auf die Einwohner.

1 Die Ergebnisse der regionalen VGR auf Länder- und Kreisebene können kostenlos unter www.vgrdl.de abgerufen werden.

2 Bevölkerung am 31. Dezember 2012; Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011.

3 Die Einwohner werden in den VGR als Jahresdurchschnittszahl ausgewiesen. Die derzeit in den VGR verwendeten Angaben zu den Einwohnern basieren noch auf Daten der Bevölkerungsfortschreibung auf Grundlage der Volkszählung 1987.

4 Statistisches Landesamt Baden‑Württemberg: Berufspendler in Baden‑Württemberg, Statistische Daten 4/2013. CD‑ROM, Stuttgart 2013.

5 Einwiller, Ruth: »Innovationsindex 2014: Kreise und Regionen in Baden-Württemberg«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 2/2015«, S. 11.

6 Die Zerlegung der Unterschiede beim Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer zwischen den einzelnen Regionen und dem Landesdurchschnitt ist angelehnt an Donhauser, Stefan: Wirtschaftsleistung und -strukturen sowie Einkommensverteilung und -umverteilung in den Verwaltungsbezirken Hessens, in: Staat und Wirtschaft in Hessen 10/2011, S. 282 ff.

7 Einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck.