:: 4/2017

Der Demografie-Spiegel für alle Gemeinden Baden-Württembergs

Etabliertes Online-Angebot in neuem Design und inhaltlich überarbeitet

Wie stark wächst die Bevölkerung in Ihrer Gemeinde im Vergleich zu anderen? Wie hoch ist eigentlich der Altersdurchschnitt? Und welche Altersgruppen sind in Ihrer Gemeinde am stärksten von Zu- und Fortzügen betroffen? Auf diese und weitere Fragen zur demografischen Entwicklung gibt der Demografie-Spiegel für jede der 1 101 Gemeinden in Baden-Württemberg eine Antwort.

Das seit Jahren etablierte Online-Angebot des Statistischen Landesamtes wurde jüngst inhaltlich überarbeitet und aktualisiert. Es präsentiert sich nun technisch modern und in neuem Design. Neben Antworten auf die Fragen zur demografischen Entwicklung bietet das Angebot Indikatoren zur Einschätzung der Standortattraktivität einer Gemeinde an. Der Demografie-Spiegel wird im vorliegenden Beitrag anhand der Gemeinde Allmersbach im Tal vorgestellt.

Mehrere Monate war der Demografie-Spiegel aufgrund der intensiven Überarbeitung nicht im Internetangebot des Statistischen Landesamtes verfügbar. Seit Februar 2017 ist er wieder online und bietet eine Plattform, mit der Fragestellungen rund um die regionale demografische Entwicklung übersichtlich dargestellt sind und leicht verständlich beantwortet werden können.

Der Demografie-Spiegel richtet sich an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf kommunaler Ebene genauso wie an interessierte Bürgerinnen und Bürger. Ob für die Landeshauptstadt oder auch für die kleinsten Gemeinden Baden-Württembergs, für alle Kommunen werden differenzierte Analysemöglichkeiten und speziell aufbereitete Informationen in Form von Diagrammen und Tabellen angeboten, die sowohl zeitliche als auch räumliche Vergleiche zulassen. Klare Erläuterungen der dargestellten Sachverhalte geben Hilfestellung bei der Interpretation der Daten. Darüber hinaus runden Links zu weiterführenden In­formationen das Angebot ab.

Informationen zum demografischen Profil und zur Standortattraktivität

Mit der Überarbeitung und Aktualisierung des Angebots stehen die aktuellsten Daten zum Bevölkerungsstand auf Grundlage der Bevölkerungsfortschreibung bis einschließlich 2015 im Demografie-Spiegel bereit. Zudem sind die Ergebnisse der jüngsten regionalisierten Bevölkerungsvorausrechnung bis 2035 verfügbar.1 Diese Datenbasis bietet neben der Analyse der vergangenen und aktuellen demografischen Lage einer Gemeinde auch einen Ausblick auf die langfristige demografische Entwicklung eines Ortes. Die demografische Lage einer Gemeinde wird aber nicht nur durch die Entwicklung der Gesamtzahl der Bevölkerung charakterisiert. Geburten und Sterbefälle, Zu- und Fortzüge sind die bestimmenden Komponenten und stehen auch in Wechselwirkung zur Altersstruktur. Zur Beschreibung des demografischen Profils sind diese vier Themenbereiche über folgende Menüpunkte der linken Navigation des Demografie-Spiegels erreichbar:

  • Bevölkerung insgesamt
  • Altersstruktur
  • Geburten und Sterbefälle
  • Zu- und Fortzüge

Auch im kommunalpolitischen Alltag stellt sich die Frage nach Ansatzpunkten zur Gestaltung des demografischen Wandels und seiner Auswirkun­gen. Insbesondere bei sinkenden Bevölkerungszahlen und vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Alterung, stellen die Akteure die Frage nach Ansatzpunkten zur Beeinflussung dieser Entwicklung. Das demografische Profil ist daher um den Bereich »Attraktivitätskennzahlen« ergänzt. Hier bilden insgesamt 22 Indikatoren charakteristische Merkmale ab, die in Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung einer Gemeinde gesehen werden können. Sie geben Anhaltspunkte zur Einschätzung der Standortattraktivität einer Gemeinde.

Am Beispiel der Gemeinde Allmersbach im Tal im Landkreis Rems-Murr-Kreis werden die Inhalte und Analysemöglichkeiten des Demografie-Spiegels folgend näher vorgestellt. Mit 4 739 Einwohnern repräsentierte diese Gemeinde Ende 2015 landesweit den Median hinsichtlich der Anzahl der Bevölkerung insgesamt. Das heißt, dass jeweils die Hälfte aller anderen Kommunen mehr Einwohner oder aber weniger Einwohner haben.

Steigende Gesamtbevölkerung in Allmersbach im Tal

Unter dem Navigationspunkt »Bevölkerung insgesamt« werden zentral der Bevölkerungsstand von 2001 bis 2015 und die voraussichtliche Entwicklung bis 2035 dargestellt. Die Grafik ermöglicht einen Blick von der Vergangenheit in die voraussichtliche Zukunft. Durch den im Jahr 2001 auf 100 % festgelegten Referenzwert lässt sich der Trend der Bevölkerungsentwicklung gut erfassen. Neben den für Allmersbach im Tal abgebildeten Werten ermöglicht die Grafik außerdem einen Vergleich zu Gemeinden derselben Größenklasse (hier Gemeinden mit 2 000 bis 4 999 Einwohnern), einen Vergleich zum zugehörigen Kreis (hier zum Landkreis Rems-Murr-Kreis) und den Vergleich zum Landesdurchschnitt Baden-Württembergs.

Insgesamt ist im Vergleich zum Jahr 2001 ein Anstieg der Bevölkerungszahlen in Allmersbach im Tal zu erkennen. Dabei kam es jedoch in den Jahren zwischen 2010 und 2013 zu einem Bevölkerungsrückgang2 bis unter das Niveau des Referenzjahres. Danach – bis zum Jahr 2015 – stieg die Bevölkerungszahl wieder an und liegt nun leicht über dem Stand von 2001. Bis 2035 wird auf der Basis der Hauptvariante (mit Wanderungen) der aktuellen Bevölkerungsvorausrechnung3 im Vergleich zum Ist-Wert 2015 ein voraussichtliches Bevölkerungswachstum von weiteren 3,1 % erwartet werden. Vergleichsweise fällt der Zuwachs des zugehörigen Landkreises mit 2,1 % geringer aus. Im Gegensatz dazu könnten vergleichbar große Gemeinden im Durchschnitt leicht an Bevölkerung verlieren. Zum Vergleich: Das voraussichtliche Bevölkerungswachstum bis 2035 in ganz Baden-Württemberg läge ausgehend vom Ist-Wert 2015 bei voraussichtlich 2,3 %.

Der Ist-Wert 2015 liegt jedoch für Allmersbach im Tal sowie für die Vergleichsgebiete bereits auf einem höheren Niveau, als der ehedem auf Basis des Jahres 2014 für das Jahr 2015 vorausgerechnete Wert. Gemeinde, Kreis und Land haben das erwartete Wachstum zwischen 2014 und 2015 etwas übertroffen. Auf der Basis des Vergleichs mit dem vorausgerechneten Wert für das Jahr 2015 würde man, aufgrund der niedrigeren Basis, ein etwas höheres Wachstum bis 2035 erwarten. Bei der Überschreitung des erwarteten Wertes bei Allmersbach im Tal kann die im Laufe des Jahres 2015 eingerichtete Aufnahmestelle für Flüchtlinge eine Rolle gespielt haben.

Der regionalisierten Bevölkerungsvorausrechnung liegt die aus heutiger Sicht zu erwartende Entwicklung zugrunde. Sie stellt nur eine mögliche Entwicklung dar. Die Grundlage für die Vorausrechnung bilden zum Berechnungszeitpunkt getroffene Annahmen über die zukünftige Entwicklung von Geburten, Sterbefällen sowie Zu- und Abwanderungen. Diese sind naturgemäß mit gewissen Unsicherheiten verbunden, besonders ist dies bei Wanderungsbewegungen der Fall. Die hohe Zuwanderung der letzten Jahre aufgrund des enormen Zustroms von Flüchtlingen stellt nur ein Beispiel für zunächst unerwartete Entwicklungen dar. Frühere Vorausrechnungen haben bereits gezeigt, dass teilweise schon Wanderungsentwicklungen, die nur wenige Jahre in der Zukunft liegen, nicht vorhersehbar sind.4 In der Regel spiegelt das Vorausrechnungsergebnis also nicht die zukünftige reale Entwicklung wider, ist aber dennoch eine wichtige Orientierungshilfe für die kommenden Jahre. In der konkreten Regionalplanung ist immer die Ergänzung um Vor-Ort-Wissen gefragt. Dieses kann in einer für alle Gemeinden des Landes methodisch einheitlichen und übergreifenden Rechnung nicht einbezogen werden.

Wenn der Zeitabstand zum Basisjahr der Vorausrechnung wächst und sich Ist-Wert und vorausgerechneter Wert weiter auseinanderentwickeln würden, müsste die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung immer stärker in den Vordergrund gestellt werden. Dann könnte es angeraten sein, eine andere Variante der Vorausrechnung – zum Beispiel die Variante mit höheren Wanderungsannahmen – in die Betrachtung einzubeziehen. Da das Wanderungsgeschehen stark schwankt, sollte aber der längerfristige Trend im Fokus stehen. Als Hilfestellung wird für Gemeinden ein Entwicklungskorridor vorausberechnet und auch im Demografie-Spiegel dargestellt.

Das Durchschnittsalter in Allmersbach am Tal steigt weniger als andernorts

Nicht nur die Entwicklung der Bevölkerungszahl, sondern besonders auch die Altersstruktur der Bevölkerung beeinflusst die Zukunft einer Kommune. Abbildung 4 zeigt die Alterszusammensetzung der Gemeinde Allmersbach im Tal für das Jahr 2015 im Vergleich zum voraussichtlichen Stand 2035. Es geht deutlich hervor, dass die beiden Altersgruppen der 35- bis unter 50-Jährigen sowie die der 50- bis unter 65-Jährigen zum Stand 2015 die in der Allmersbacher Bevölkerung am stärksten vertretenen Altersklassen sind. Unter den zum jetzigen Zeitpunkt getroffenen Annahmen für die Bevölkerungsvorausrechnung werden diese beiden Gruppen bis 2035 zwar weiterhin dominieren, allerdings ist hier mit rückläufigen Bevölkerungszahlen zu rechnen. Die Einwohnerzahlen der Altersgruppen ab dem 65. Lebensjahr hingegen nehmen bis 2035 erheblich zu. Wesentlich dafür ist, dass die stark besetzten Geburtenjahrgänge der 1960er-Jahre, die sogenannten Babyboomer, in höhere Altersgruppen hineinwachsen.

Auch der voraussichtliche Rückgang der Einwohnerzahlen innerhalb jüngerer Altersklassen (Personen im Alter von 10 bis unter 25 Jahren) ist nicht zu vernachlässigen. Insgesamt führt der zunehmende Anteil der älteren sowie der Rückgang der jüngeren Personengruppen zu einer Alterung der Bevölkerung. Der Alterungsprozess zeigt sich auch im Anstieg des Durchschnittsalters. Im Gegensatz zu 2015 wird sich das durchschnittliche Alter der Gemeinde Allmersbach im Tal voraussichtlich um 1,8 Jahre, von 44,8 Jahren im Jahr 2015 auf 46,6 Jahre im Jahr 2035, erhöhen. Im Vergleich dazu lag das Durchschnittsalter der vergleichbaren Gemeindegrößenklasse im Jahr 2015 noch bei 43,5 Jahren. Es wird für den Durchschnitt dieser Gemeinden aber eine deutlich stärkere Alterung erwartet, nämlich um 3,3 Jahre auf dann 46,8 Jahre im Jahr 2035. Auch im Vergleich zum Kreis und zum Land (+ 2,4 bzw. + 2,5 Jahre) könnte der Anstieg des Durchschnittsalters für Allmersbach im Tal geringer ausfallen. Neben der Alterung stark besetzter Geburtsjahrgänge bilden der stetige Anstieg der Lebenserwartung sowie die über viele Jahre niedrige Geburtenrate die Basis für die fortwährende Alterung der Gesellschaft.

Auch Allmersbach im Tal zeichnet sich seit längerem durch Geburtenzahlen aus, die niedriger sind als die Zahl der Sterbefälle, sodass es zu einem sogenannten Geburtendefizit kommt. Dies hat entsprechend senkenden Einfluss auf die Gesamtzahl der Bevölkerung. Die Mehrzahl aller Gemeinden im Land weist inzwischen ein Geburtendefizit aus. Daher ist die Zuwanderung für viele die für die Bevölkerungsentwicklung bestimmende Größe und Voraussetzung für Einwohnerwachstum. Auch eine hohe Nettozuwanderung jüngerer Menschen (das heißt mehr Zuzüge als Fortzüge) kann aber den Alterungsprozess der Bevölkerung nicht verhindern, sondern lediglich etwas abmildern.5

In den letzten Jahren wuchs Allmersbach im Tal durch den Zuzug junger Menschen

Ob eine Gemeinde durch Zuwanderung wächst oder ob Abwanderung dominiert, lässt sich am Wanderungssaldo erkennen. Der Wanderungssaldo wird als Differenz der Zu- und Fortzüge errechnet. Um einen interregionalen Vergleich zu gewährleisten, wird der Saldo auf je 1 000 Einwohner bemessen. So lässt sich beispielsweise bestimmen, welche Gemeinden über- oder unterdurchschnittlich von Wanderungsgewinnen oder -verlusten betroffen sind. Abbildung 5 zeigt den durchschnittlichen jährlichen Wanderungssaldo je 1 000 Einwohner der Gemeinde Allmersbach im Tal. Dargestellt sind für den Zeitraum von 2007 bis 2015 drei Perioden, die jeweils 3 aufeinander folgende Jahre zusammenfassen, da der Wanderungssaldo im Jahresvergleich stärker schwankt und somit Vergleiche erschwert. Während für Baden-Württemberg über den betrachteten Zeitraum ein durchgehend positiver wie auch stetig ansteigender Saldo zu beobachten ist, wurde in Allmersbach im Tal und in Gemeinden der gleichen Größenklasse (hier Gemeinden mit 2 000 bis 4 999 Einwohner) im betrachteten Zeitraum nur in der Periode 2013 bis 2015 eine Nettozuwanderung registriert. Im Vergleich dazu zeigt sich im zugehörigen Rems-Murr-Kreis bereits ab der Periode 2010 bis 2012 ein positiver Wanderungssaldo. Insgesamt ist die verhältnismäßig hohe Nettozuwanderung in der aktuellsten Jahresperiode bei allen betrachteten regionalen Ebenen auffällig ausgeprägt.

Die jungen Altersgruppen der unter 18-Jährigen und auch der 25- bis unter 35-Jährigen machten im Zeitraum 2011 bis 2015 den quantitativ bedeutendsten Anteil in der Zuwanderung aus. Für den Rems-Muss-Kreis ergibt sich ein ähnliches, wenn auch nicht so ausgeprägtes Bild. Abbildung 6 bildet den durchschnittlichen jährlichen Wanderungssaldo für Allmersbach im Tal im Zeitraum 2011 bis 2015 differenziert nach sieben Altersgruppen ab. Die Gemeinde verzeichnete in allen Altersgruppen Wanderungsgewinne. Allein die Personengruppe im Alter von 25 bis unter 35 Jahren wiesen einen Wanderungssaldo von 33 Personen je 1 000 Einwohner auf, gefolgt von der jüngsten Altersgruppe mit einem Saldo von 22 Personen je 1 000 Einwohner. Demgegenüber wurden im Rems-Murr-Kreis für Personen ab dem 65. Lebensjahr überwiegend Fortzüge registriert, woraus sich ein entsprechend negativer Wanderungssaldo ergab.

Die Gründe für die zuletzt beobachtete hohe Zuwanderung können vielseitig sein. Auch trifft diese Entwicklung nicht nur vereinzelt auf Gemeinden zu. Baden-Württemberg verzeichnete 2015 mit 170 500 Personen die stärkste Nettozuwanderung seit dem Jahr 1990. Diese Wanderungsgewinne ergaben sich überwiegend durch den positiven Wanderungssaldo gegenüber dem Ausland, der zu großen Teilen bedingt durch die Flüchtlingskrise geprägt ist.6 Um eine detailliertere und vor allem sachgerechte Analyse zu gewährleisten, ist es wichtig, die Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen. Die im Oktober 2015 eröffnete Flüchtlingsunterkunft in Allmersbach im Tal hat sicher einen Beitrag zur verstärkten Zuwanderung in diese Gemeinde geleistet. Bestimmt durch die persönliche Lebenssituation können auch weitere Motive für einen Wohnortswechsel in Frage kommen. Neben Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten oder der Erreichbarkeit des Arbeits­platzes haben auch die Miethöhe und Preise von Wohneigentum, die vorhandene Infrastruktur sowie die Gegebenheit eines familiengerechten Umfelds einen Einfluss auf die Wohnortswahl.

Attraktivitätskennzahlen: Wo steht meine Gemeinde im Vergleich?

Was einen Ort zu einem attraktiven Wohnort macht, hängt von einer Vielzahl an Standortfaktoren ab, die wiederum auf demografische Prozesse innerhalb einer Gemeinde Einfluss nehmen können. Der Demografie-Spiegel präsentiert daher einen weiteren Teilbereich, der charakteristische Merkmale in Form von aus­gewählten Indikatoren zur Infrastruktur und zur Lebensqualität enthält. Dieser Bereich ist über den Menüpunkt »Attraktivitätskennzahlen« erreichbar und kann eine erste Einschätzung zur Standortattraktivität und Zukunftsfestigkeit einer Gemeinde liefern. Insgesamt wurden 22 Indikatoren berechnet, die in tabellarischer Form auf folgende sechs Themenfelder aufgeteilt sind:

  • Familienfreundliches Wohnen
  • Familie und Beruf
  • Wirtschaft
  • Bildung und Qualifikation
  • Ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger
  • Kommunale Finanzen

Die hier angebotenen Attraktivitätskennzahlen ermöglichen die Einstufung einer Gemeinde im Vergleich zu den restlichen Kommunen Baden-Württembergs. Die Zuordnung einer Indikatorausprägung als günstig oder ungünstig erfolgt rein mathematisch. Orientiert am Merkmalswert, wird je ein Fünftel der Gemeinden der fünfstufigen Skala zugeordnet. Die Eingruppierung ist entsprechend der Legende durch farbige Quadrate markiert. Eine genaue Definition der Indikatoren sowie eine detaillierte Beschreibung der jeweiligen Aussagewerte kann anhand der Schaltflächen – die farbigen Quadrate links neben den aufgelisteten Indikatoren – eingeblendet werden. Hier werden auch weiterführende Links zum interaktiven Kartenangebot sowie zum Tabellenangebot zur Verfügung gestellt.

Am Beispiel der Gemeinde Allmersbach im Tal wird der Indikator »Naturflächen« aus dem Themenfeld »Familienfreundliches Wohnen« mit einem Indikatorwert von 79,3 als »eher ungünstig« eingestuft. Hierbei handelt es sich um den prozentualen Anteil der Naturfläche an der Bodenfläche insgesamt. Diese Einstufung kommt nicht etwa einer Bewertung als gut oder schlecht gleich, vielmehr sagt dieser Wert aus, dass Allmersbach im Tal über einen unterdurchschnittlichen Anteil an Naturflächen verfügt. Zum Vergleich: Gemeinden der gleichen Größenklasse (hier Gemeinden mit 2 000 bis 4 999 Einwohner) haben mit 89,2 % im Schnitt einen höheren Anteil an Naturflächen. Im Gegensatz dazu werden »Ortsnahe Erholungsflächen« für Allmersbach im Tal mit 4,6 % als »eher günstig« eingestuft, was einer im Vergleich zu allen anderen Gemeinden Baden-Württembergs überdurchschnittlichen Einstufung entspricht. Gemessen wird hier der Anteil an Erholungsflächen (wie Sportflächen oder Grünanlagen) an der vorhandenen Siedlungs- und Verkehrsfläche.

Für eine sachgerechte Beurteilung ist die Betrachtung des Gesamtbildes ausschlaggebend. So gilt es neben Daten und Fakten des demografischen Profils und den Aussagen der Attraktivitätskennzahlen auch die Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen. In welchen Politikfeldern eine Kommune unter dem Aspekt der Zukunftsfähigkeit aktiv werden sollte, hängt von den vorhandenen Stärken und Schwächen sowie den lokalen Zielen ab. Der diesbezügliche Handlungsspielraum unterliegt auch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Der Demografie-Spiegel ist fester Bestandteil des Internetangebots

Ursprünglich wurde der Demografie-Spiegel im Auftrag der ehemaligen Staatsrätin für Demographischen Wandel und für Senioren im Staatsministerium Baden-Württemberg und mit Beteiligung des Städtetages und des Gemeindetages, vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg entwickelt und ging erstmals im Mai 2008 online. Er gilt seither als fester Bestandteil des Online-Angebots des Statistischen Landesamtes und stellt fortwährend die aktuellsten Daten und Fakten rund um das Thema der regionalen Bevölkerungsentwicklung bereit. Die positive Resonanz auf dieses Angebot seitens der Nutzer zeigt die hohe Anzahl an Internet-Zugriffen.

Der Demografie-Spiegel ist unter der Adresse http://www.statistik-bw.de/Demografie-Spiegel/Ueberblick/ erreichbar.