:: 4/2017

Fußball in Baden-Württemberg 2016

Steigende Mitgliedszahlen, VfB Stuttgart größter Verein im Land

Im Jahr 2016 waren auf den baden-württembergischen Fußballplätzen knapp 1 Mill. Fußballerinnen und Fußballer aktiv. Rund ein Fünftel waren junge Fußballer unter 14 Jahren und gut ein Siebtel waren Fußballerinnen bzw. Juniorinnen unter 16 Jahren. Fußball bleibt dabei für Männer die beliebteste, für Frauen die zweitbeliebteste Sportart. Die Fußballvereine und -abteilungen des Landes leisten dabei einen bedeutenden Beitrag für die Jugendarbeit sowie im Profi- und Amateurbereich des Sports.

Fußball gehört zu den beliebtesten Sportarten der Bewohner Baden-Württembergs. Dies belegen die zahlreichen Spiele und Turniere, die Woche für Woche auf den Sportplätzen und Hallen im Land stattfinden. Von der 1. und 2. Bundesliga und den Profivereinen bis hin zu regionalen Begegnungen in unteren Spielklassen oder Freizeitligen – Fußball hat eine große Bedeutung für Frauen, Senioren und Juniorinnen- bzw. Junioren. Vor allem der Punktspielbetrieb im Amateurbereich und die regionalen Meisterschaften bilden wichtige Fixpunkte und unterstreichen die sozialisierende Funktion von Fußball bzw. Sport innerhalb der Gesellschaft. Das Vereinsleben rund um Training und Spiel ermöglicht eine Struktur des Miteinanders und fördert die Gemeinschaft. Neben den aktiven Fußballerinnen und Fußballern suchen nicht wenige fernab von Pflichtspielen und Herausforderung den Sport, um in der Gruppe die eigene Fitness zu verbessern und um »am Ball zu bleiben«.

Die Fußballvereine bzw. entsprechenden Abteilungen in den Sportvereinen und die Fußballverbände (FV) mit ihren Bezirksverbänden leisten hierzu den zentralen Beitrag, indem sie neben der Bereitstellung einer Sportstätte das Sportangebot organisieren und ausgebildete Trainerinnen und Trainer zur Verfügung stellen. Gerade im Juniorinnen- und Juniorenbereich haben die qualifizierten Übungsleiterinnen und Übungsleiter wichtige sportliche und pädagogische Funktionen.

2016: 4 000 Mitglieder mehr, aber weniger Vereine und Mannschaften

Die Gesamtzahl der Mitgliedschaften lag im Jahr 2016 mit fast 1 Mill. Fußballerinnen und Fußballern um mehr als 4 000 Mitglieder über der Zahl von 2015. Allein im Südbadischen FV (siehe i-Punkt) waren es 3 988 mehr Mitglieder und im Württembergischen FV 562 Mitglieder mehr. Dagegen wurde im Badischen FV ein Minus von 486 Mitgliedern verzeichnet. In ganz Baden-Württemberg gab es im Vorjahresvergleich zur steigenden Mitgliederzahl allerdings vier Vereine und 322 Mannschaften weniger. Die Entwicklung der Mitgliedszahlen in den baden-württembergischen Fußballvereinen und -abteilungen hatte 2011 – 1 Jahr nach der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika und dem dritten Platz der deutschen Nationalmannschaft – mit 1 028 000 Mitgliedern ihren Höhepunkt. In den darauffolgenden Jahren sanken die Mitgliedschaften teils erheblich. Allein von 2012 zu 2013 wurden 20 000 Mitglieder weniger verzeichnet. Der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wurde erst in den aktuellen Zahlen von 2016 deutlich. Hier wird im Gegensatz zu 2014 bzw. 2015 wieder ein Plus von 4 000 Mitgliedern notiert.

24 000 gemeldete Mannschaften, 1 000 neue Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter

15 % der Mitgliedschaften in den baden-württembergischen Fußballverbänden entfielen auf Frauen bzw. Mädchen und die Betrachtung der Altersstruktur zeigt, dass die Senioren mit 59 % den größten Anteil hatten. Knapp ein Fünftel (19 %) bzw. 192 000 Fußballer waren Junioren im Alter von bis zu 14 Jahren. 74 000 Mitgliedschaften (7 %) entfielen auf Junioren im Alter von 15 bis 18 Jahren.

Von den 24 116 Fußballmannschaften in Baden-Württemberg1 waren fast die Hälfte (49 %) Juniorenmannschaften im C-Juniorenalter (13/14 Jahre) bis hin zu den Bambini. Die Seniorenteams machten ein Drittel (33 %) der gemeldeten Mannschaften aus und 10 % waren Juniorenmannschaften im A- und B-Juniorenalter (15 bis 18 Jahre). Die Juniorinnenmannschaften (Mädchen bis 16 Jahre) und Frauenteams hatten mit 5 % bzw. 3 % den geringsten Anteil. Der größte Verlust an gemeldeten Fußballteams im Vergleich zu 2015 wurde im Juniorenbereich verzeichnet (−136 Mannschaften), wobei unter den Junioren-Mannschaften der C- bis G-Junioren (14 Jahre und jünger) 233 Teams weniger registriert wurden. Im Vergleich der Mitglieder zu den Mannschaften ergibt sich damit eine Verschiebung. Während die Senioren zwar die meisten Mitglieder stellen, sind von der C- bis zur G-Jugend die meisten Teams gemeldet. Dies erklärt sich damit, dass diese Junioren auf kleineren Spielfeldern und daher mit einer geringeren Spieleranzahl spielen.

Fast 8 000 Fußballschiedsrichterinnen und -schiedsrichter sorgen Woche für Woche auf den Fußballplätzen für ein faires Spiel und gewährleisten somit den geregelten Spielbetrieb in Baden-Württemberg. Die Offiziellen der Saison 2015 – 20162 verteilten sich auf 4 % Schiedsrichterinnen, 20 % Jungschiedsrichter unter 18 Jahren und 76 % Schiedsrichter. In umfassenden Förder- und Ausbildungsprogrammen wurden 2015 bzw. 2016 in den baden-württembergischen Fußballbezirken über 1 000 neue Schiedsrichterkolleginnen und -kollegen ausgebildet. Durchschnittlich beträgt das Verhältnis in den baden-württembergischen Ligen zwischen Schiedsrichterin bzw. Schiedsrichter und Mannschaften 1:2.

Württemberg viertgrößter Landesverband, Fußball unter Männern beliebteste Sportart

Unter den Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) rangierte 2016 der Württembergische FV (WFV) mit 530 000 Mitgliedern und 13 000 Mannschaften jeweils auf Rang 4 und mit gut 1 700 Vereinen auf Rang 5. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine Veränderungen. Der Bayerische FV rangiert in allen drei Kategorien mit Abstand auf Platz 1. Gemessen an der Mitgliederzahl war Fußball 2016 nach Turnen3 die zweitbeliebteste Sportart in Baden-Württemberg. Fast ein Viertel (24 %) aller Sporttreibenden in Baden-Württemberg waren Fußballerinnen und Fußballer. Im Vergleich der 57 Sportfachverbände bzw. Sportarten war Fußball bei Männern mit Abstand die beliebteste Sportart (Platz 2 Turnen), bei Frauen war es genau umgekehrt.

Der größte Verein 2016 in Baden-Württemberg ist der VfB Stuttgart 1893 e.V. (43 703 Mitglieder), gefolgt vom SC Freiburg (9 419 Mitglieder) und dem VfL Sindelfingen (9 243 Mitglieder). Wenngleich diese Vereine durch ihre Erfolge im Fußball in der Herren- bzw. Frauenbundesliga bekannt sind, bieten sie allen Sportbegeisterten in vielen Abteilungen ein breites Sportangebot. Fußball ist im Land mit knapp 1 Mill. Mitgliedern, die in 3 000 Vereinen und über 24 000 Mannschaften organisiert sind, eine feste Größe in der Sportlandschaft Baden-Württembergs. Vom sportlichen Wettkämpf im Profibereich bis zum Arbeitsausgleich im Freizeitbereich – der Fußball vereint verschiedene Altersgruppen und erzeugt eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten in den Vereinen.

1 In der Mitgliederstatistik wurden alle gemeldeten Fußballmannschaften aufgeführt, in der Tabelle wurden nur die Mannschaften in Meisterschaftsspielbetrieben erfasst, was zu einer Differenz führt.

2 Aufgrund eines neuen Erfassungszeitpunkts der Schiedsrichter-Einsatzstatistik seit der Erhebung 2016 kann kein zuverlässiger Vergleich der Vorjahre erfolgen.

3 Die in diesem Absatz genannten Daten zu Sportfachverbänden und Sportvereinen beruhen auf Angaben des Landessportverbands Baden-Württemberg. Die Verbandsstatistik kann unter www.lsvbw.de in der Rubrik Aktuelles/Statistik abgerufen werden.