:: 8/2017

Absolventenbefragung 2016: Ergebnisse der Dualen Hochschule Baden-Württemberg

Die Absolventinnen und Absolventen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) sind rückblickend mit ihrem Studium zufrieden und gliedern sich meist problemlos ins Berufsleben ein. Das belegen die Zahlen der fünften Absolventenbefragung an der Dualen Hochschulen Baden-Württemberg. Mehr als acht von zehn Absolventinnen und Absolventen waren rückblickend mit ihrem Studium zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Der Übergang vom Studium ins Berufsleben wurde vom Großteil der Absolventinnen und Absolventen sehr gut gemeistert. Sieben von zehn Absolventinnen und Absolventen befanden sich nach Abschluss des Studiums überhaupt nicht auf Stellensuche, da sie von ihrer Ausbildungsstätte übernommen wurden oder ein weiteres Studium absolvierten. 80 % der ehemaligen Studierenden befanden sich in der ersten Phase unmittelbar nach dem Studium bereits in einer klassischen Erwerbstätigkeit.

Von den insgesamt 18 239 Absolventinnen und Absolventen der Prüfungsjahrgänge 2011 und 2015 an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg nahmen 4 927 an der Absolventenbefragung 2016 teil (i-Punkt »Absolventenbefragung, Befragungsjahre, Prüfungsjahre«), was einer Rücklaufquote von 27 % entspricht. Dies ist ein Plus von knapp 2 Prozentpunkten gegenüber dem Erhebungsjahr 2015. Absolut gemessen beteiligten sich rund 1 000 Absolventinnen und Absolventen mehr als in der Vorjahreserhebung. Reduziert man die Grundgesamtheit aller Absolventinnen und Absolventen um 2 289 Personen, die postalisch nicht erreicht werden konnten, ergibt sich eine Ausschöpfungsquote von 31 %. Es zeigt sich, dass zwischen den Befragungsteilnehmenden und der Absolventengrundgesamtheit hinsichtlich soziodemografischer Merkmale nur marginale Unterschiede bestehen. Daher können die Ergebnisse der Absolventenbefragung 2016 einen im hohen Maße repräsentativen Überblick geben.

Die Befragung liefert wichtige Ergebnisse über die beruflichen Erfahrungen der Absolventinnen und Absolventen sowohl vor als auch nach dem erfolgreichen Studium sowie über deren Integration in den Arbeitsmarkt. Neben einer differenzierten Bewertung der beruflichen Situation stellt die Erhebung wertvolle Daten über die Zufriedenheit mit studienbezogenen bzw. praxisorientierten Aspekten bereit. Außerdem gibt sie einen Überblick über Verbesserungs- und Förderungsbedarfe im Rahmen des Studiums aus Sicht der Absolventinnen und Absolventen. Die Ergebnisse dienen potenziellen Studierenden zur Information und der Dualen Hochschule zur Qualitätssicherung.

Absolute Mehrheit ist rückblickend mit dem Studium zufrieden

Rückblickend bewerteten mehr als acht von zehn Absolventinnen und Absolventen ihr Studium positiv. Sie waren damit im Allgemeinen zufrieden (71 %) oder sogar sehr zufrieden (14 %). Weitere 10 % der Teilnehmenden waren im Nachhinein weder zufrieden noch unzufrieden, 4 % waren unzufrieden und 32 Absolventinnen und Absolventen waren sehr unzufrieden. Insgesamt ergab sich für alle Absolventinnen und Absolventen auf dem Barometer1 ein Zufriedenheitswert von 73 Punkten2.

Die Zufriedenheit mit verschiedenen Aspekten des Studiums unterschied sich dabei deutlich. Während die Absolventinnen und Absolventen mit dem Zugang zu erforderlichen Praktika bzw. Übungen (68 Barometerpunkte), der Vorbereitung auf den Beruf (67 Punkte) sowie der Beratung und Betreuung und der Verfügbarkeit wichtiger Literatur in den Bibliotheken (jeweils 66 Punkte) vergleichsweise zufrieden waren, schnitten die fachlichen Vertiefungsmöglichkeiten (59 Punkte) deutlich schlechter ab. Der Zugang zu EDV-Diensten erzielte mit 75 Punkten den mit Abstand höchsten Wert in der Bewertung der einzelnen Teilbereiche des Studiums. Mit Blick auf den Praxisbezug des Studiums an der DHBW waren die Absolventinnen und Absolventen mit den praxisbezogenen Lehrinhalten bzw. Übungsaufgaben (66 Punkte) vergleichsweise am unzufriedensten. Die Praxissemester bzw. Pflichtpraktika (76 Punkte) sowie die Praxiserfahrung der Hochschullehrkräfte bzw. Lehrbeauftragen (78 Punkte) schnitten deutlich besser ab. Hiermit waren die Absolventinnen und Absolventen mehr als zufrieden. Der Umfang der gesammelten Praxiserfahrung während der Praxisphase beim Dualen Partner (76 Punkte), die Qualität der gesammelten Erfahrungen und die Praxisinhalte (jeweils 73 Punkte) wurden überwiegend zufriedenstellend bewertet. Lediglich die Anwendbarkeit der Studieninhalte während der Praxisphase (55 Punkte) wurde deutlich schlechter bewertet und erzielte den geringsten Barometerwert unter allen Aspekten.

Sieben von zehn Absolventinnen und Absolventen nicht auf Stellensuche

Insgesamt 70 % der 4 925 antwortenden Absolventinnen und Absolventen3 waren im Anschluss an ihr Studium nicht auf der Suche nach einer Erwerbstätigkeit und 17 % waren auf der Suche, obwohl ein Arbeitsplatz in der Ausbildungsstätte vorhanden war (10 % suchten, da kein Arbeitsplatz vorhanden war, und 4 % nannten sonstige Gründe der Suche). Die meisten der Nichtsuchenden wurden unmittelbar von ihrer Ausbildungsstätte übernommen (87 %). Andere begannen ein weiteres Studium (12 %) oder mussten nicht suchen (7 %, Mehrfachnennungen waren möglich).

Im Vergleich verschiedener Faktoren für die Integration in den Arbeitsmarkt der Absolventinnen und Absolventen zeigten sich teils größere Unterschiede. Von den Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern waren 68 % im Anschluss an das Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg nicht auf der Suche nach einer Beschäftigung. Innerhalb der Fächergruppe Mathematik und Naturwissenschaften waren 71 % und innerhalb der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften sogar 77 % der Absolventinnen und Absolventen nach Abschluss ihres Studiums nicht auf der Suche. Männer waren deutlich häufiger (75 %) als Frauen (67 %) nicht auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Auf der Suche erfolglos blieb aber in beiden Gruppen lediglich 1 % der suchenden Absolventinnen und Absolventen.

Verglichen nach den Prüfungsjahren 2011 und 2015 waren die Absolventinnen und Absolventen des späteren Jahrgangs prozentual häufiger erfolglos bei ihrer Stellensuche (2015: 2 %, 2011: 0 %) und gaben öfter »Trifft nicht zu« an (2015: 7 %, 2011: 3 %). Ein durchgeführter Auslandsaufenthalt hatte in der Absolventenbefragung 2016 nur unwesentlich Auswirkung auf die Stellensuche, die Absolventinnen und Absolventen mit Auslandsaufenthalt waren etwas häufiger (72 %) nicht auf der Suche als ihre ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen ohne Auslandserfahrung (70 %). Ein deutlicherer Unterschied zeigte sich im Vergleich der Absolventinnen und Absolventen nach der Staatsangehörigkeit. Deutsche Absolventinnen und Absolventen waren wesentlich häufiger nicht auf der Suche (71 %) als nichtdeutsche Absolventinnen und Absolventen (55 %). Ohne Beschäftigung trotz Suche verblieben 1 % der deutschen und keiner der nichtdeutschen ehemaligen Studierenden.

Problemloser Übergang ins Erwerbsleben

Insgesamt benötigten die Absolventinnen und Absolventen der Befragung 2016, die sich auf Stellensuche befanden und mit ihrer Bewerbung erfolgreich waren, im Durchschnitt 2,1 Monate, 11,9 Versuche und 3,3 Bewerbungsgespräche. Insgesamt fanden mehr als acht von zehn erfolgreich Suchenden (82 %) nach spätestens 3 Monaten eine Beschäftigung und nur zwei von 1 078 erfolgreich suchenden Absolventinnen und Absolventen benötigten mehr als 12 Monate (Maximum: 14 Monate). Mehr als ein Drittel der Suchenden (35 %) war mit höchstens drei, jedoch 29 % der Suchenden erst mit mehr als zehn Bewerbungsversuchen (postalisch bzw. elektronisch) erfolgreich (Maximum: 250 Versuche). Zudem hatten knapp drei Viertel (70 %) der Suchenden höchstens drei, jedoch 3 % (30 suchende Absolventinnen und Absolventen) auch mehr als zehn Bewerbungsgespräche. Die Integration der Absolventinnen und Absolventen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in den Arbeitsmarkt verlief somit – wie auch schon die Ergebnisse der vorhergehenden Absolventenbefragungen 2012, 2013, 2014 und 2015 zeigten – insgesamt sehr gut.

Großteil direkt nach dem Studium im Angestellten- oder Beamtenverhältnis

Knapp zwei Drittel (65 %) der Absolventinnen und Absolventen gab an, dass ihre derzeitige Tätigkeit noch der ersten Tätigkeit im Anschluss an das Studium entsprach. Sie hatten damit noch keine unterschiedlichen Karrierephasen durchlaufen. In der ersten Phase nach dem Studium befanden sich bereits vier von fünf Absolventinnen und Absolventen in einer klassischen Erwerbstätigkeit. 93 Absolventinnen und Absolventen (2 %) absolvierten ein bezahltes oder unbezahltes Praktikum. Mehr als jede zehnte Absolventin bzw. jeder zehnte Absolvent (12 %) studierte bzw. promovierte, 2 % waren auf Arbeitssuche und je 1 % machte sich selbstständig oder schloss eine Berufsausbildung oder ein Referendariat an. In der derzeitigen Tätigkeit absolvierten nur noch 25 Absolventinnen und Absolventen (1 %) ein bezahltes oder unbezahltes Praktikum, 13 % hatten ein weiteres Studium aufgenommen oder promovierten und 55 Absolventinnen und Absolventen hatten sich nunmehr selbstständig gemacht (in der ersten Phase 30). Knapp 1 % der antwortenden Absolventinnen und Absolventen gaben an, in der derzeitigen Phase auf Arbeitssuche zu sein.

Weitere Auswertungen zeigten, dass sich 54 % derjenigen, die in der ersten Phase ein Praktikum absolvierten, in der derzeitigen Phase in einer klassischen Erwerbstätigkeit befanden. Weitere 36 % studierten nach einem Praktikum in der ersten Phase. 34 % der Absolventinnen und Absolventen mit einem weiteren Studium in der ersten Phase waren in der derzeitigen Phase im Angestellten- oder Beamtenverhältnis. Befanden sich in der ersten beruflichen Tätigkeit 82 % der Absolventinnen und Absolventen in einem unbefristeten Beschäftigungsverhältnis, waren dies in der derzeitigen Tätigkeit 87 % und nur noch 12 % hatten eine befristete Stelle (jeweils 1 % Sonstiges). In beiden Phasen arbeiteten jeweils 4 % der Absolventinnen und Absolventen in Teilzeit. Frauen waren deutlich häufiger befristet beschäftigt als Männer. Während 22 % der Absolventinnen in der ersten und 15 % in der derzeitigen Phase nur einen befristeten Arbeitsvertrag hatten, waren dies bei den Absolventen nur 14 % bzw. 10 %.

Weiteres Studium

Nach Abschluss ihres Studiums an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg hatten 1 513 Absolventinnen und Absolventen (31 %) ein zusätzliches berufsbegleitendes (45 %) oder nicht berufsbegleitendes Studium (55 %) aufgenommen bzw. 13 Absolventinnen und Absolventen (1 %) promovierten. Der Großteil ging für das weitere Studium bzw. eine Promotion an die Universität (41 %) bzw. an eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften (31 %). An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg verblieben 6 % der Absolventinnen und Absolventen. Die Mehrheit der Studierenden im weiteren Studium strebte dabei einen Masterabschluss an.

Die meisten Absolventinnen und Absolventen würden wieder studieren, denselben Studiengang und dieselbe Hochschule wählen

Ein weiteres Indiz für die hohe Zufriedenheit der Absolventinnen und Absolventen mit ihrem Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg ist die Tatsache, dass 97 % der Absolventinnen und Absolventen rückblickend definitiv (88 %) oder eher (9 %) wieder studieren würden. Nur jede fünfzigste Absolventin bzw. jeder fünfzigste Absolvent war sich bei dieser Einschätzung unsicher (2 %), lediglich 1 % würde eher nicht und 19 der 4 927 antwortenden Absolventinnen und Absolventen (0,4 %) würden rückblickend definitiv nicht wieder studieren.

Unter Ausschluss der 68 Absolventinnen und Absolventen (1,4 %), die im Nachhinein nicht bzw. eher nicht wieder studieren würden, würden 42 % der Absolventinnen und Absolventen rückblickend wieder denselben Studiengang wählen, ein weiteres gutes Viertel (27 %) würde vermutlich dieselbe Entscheidung bezüglich des Studiengangs treffen. Die Hälfte der ehemaligen Studierenden (50 %) würde sich definitiv und etwas mehr als ein Viertel (27 %) eher wieder für dieselbe Hochschule entscheiden. 10 % waren sich dagegen unsicher, ob sie erneut dieselbe Hochschule wählen würden. Bei ebenso vielen Absolventinnen und Absolventen würde die Entscheidung eher (10 %) oder definitiv (4 %) negativ ausfallen.

1 Hier wurden Barometerwerte berechnet, um die Interpretation und den Vergleich der Antworten zu erleichtern. Die Berechnung der Barometerwerte ordnet den unterschiedlichen Kategorien entsprechende Werte zu. Die Kategorie »sehr zufrieden« geht mit 100 Punkten, »zufrieden« mit 75 Punkten, »weder noch« mit 50 Punkten, »unzufrieden« mit 25 Punkten und »sehr unzufrieden« mit 0 Punkten in die Berechnung ein. Der Durchschnittswert bildet letztendlich den Barometerwert in Punkten.

2 Die Fragen des Online-Fragebogens wurden aufgrund des freiwilligen Charakters der Erhebung nicht immer von gleich vielen Absolventinnen und Absolventen beantwortet. Die einzelnen Auswertungen beziehen sich somit auf eine unterschiedliche Anzahl von Befragungsteilnehmenden.

3 Die Diskrepanz zur Tabelle erklärt sich durch unterschiedliche Items mit einer differenzierten Fragestellung.