:: 12/2017

Die beliebtesten Studienfächer in Baden-Württemberg

Eine vergleichende Analyse der Studierendenstatistik des Wintersemesters 2016/17

Im Wintersemester 2016/17 waren an den 87 Hochschulen in Baden-Württemberg mit ihren 102 Hochschulstandorten insgesamt 359 862 Studierende eingeschrieben. Diese Studierenden fanden im Südwesten ein breites Bildungsangebot vor und verteilten sich auf zahlreiche Fachrichtungen und verschiedene Abschlussmöglichkeiten. Bei der Wahl des Studiums zeigen sich große Unterschiede zwischen verschiedenen Vergleichsgruppen1. Bei den Männern dominierten die Ingenieurwissenschaften, bei den Frauen waren die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften am beliebtesten. Auch ausländische Studierende und Studierende aus anderen Bundesländern bevorzugten spezielle Studienfächer. Bei den Studienanfängerinnen und -anfängern erfreute sich die Informatik einer besonderen Beliebtheit.

Ein Zehntel aller Studierenden ist in Betriebswirtschaftslehre eingeschrieben

Betriebswirtschaftslehre (BWL) war im Wintersemester (WS) 2016/17 das mit Abstand beliebteste Studienfach unter den Studierenden in Baden-Württemberg. Gut jede bzw. jeder Zehnte studierte BWL. Maschinenbauwesen folgte mit deutlichem Abstand auf dem zweiten Platz. Nahezu gleichauf auf den Rängen 3 und 4 lagen die Fächer Informatik und Allgemeinmedizin. Ebenfalls zu den Top-5-Studienfächern, die jeweils mehr als 10 000 Studierende auf sich vereinen konnten, zählt die Germanistik.

Die höchste Ebene in der Fächersystematik bilden die Fächergruppen2 (siehe i-Punkt »Zuordnung der Studienfächer«). Dabei ließ sich mehr als ein Drittel der Studierenden der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zuordnen. Mit geringem Abstand folgte die Fächergruppe Ingenieurwissenschaften. Je gut ein Zehntel der Studierenden war in einem Studienfach der geisteswissenschaftlichen oder mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächergruppe eingeschrieben. Weitaus geringere Anteile wiesen die Fächergruppen Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften, Kunst/Kunstwissenschaft, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften/Veterinärmedizin und Sport auf.

Deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Wahl des Studienfaches

Im Wintersemester 2016/17 waren 189 427 männliche Studenten an baden-württembergischen Hochschulen eingeschrieben. Bei ihnen lag das Studienfach BWL zwar auf dem Spitzenplatz, allerdings nur knapp vor dem Maschinenbauwesen. Die drei darauffolgenden Studienfächer Informatik, Elektrotechnik und Wirtschaftsinformatik gehören allesamt zur Fächergruppe Ingenieurwissenschaften. Insgesamt zählten 13 der 20 beliebtesten Studienfächer der Männer zu den sogenannten MINT-Fächern3. Durch die Berechnung eines Indexwerts können die Beliebtheit der Studienfächer und die Verteilung der Fächergruppen in verschiedenen Studierendengruppen miteinander verglichen werden (siehe i-Punkt »Beliebtheit der Studienfächer«). Fahrzeugtechnik, Mechatronik und Elektrotechnik/Elektronik erzielten unter den Top 20 der Studienfächer die höchsten Indexwerte und gelten damit als besonders typische Studienfächer von Männern. Knapp 46 % der Studenten waren in einem ingenieurwissenschaftlichen Studienfach eingeschrieben. Bezogen auf die Fächergruppen belegt der hohe Indexwert von 147 die Beliebtheit der Ingenieurwissenschaften bei den Männern. Diese lagen damit deutlich vor den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (28 %) auf dem ersten Rang. Umgekehrt lagen bei den Männern die Anteile aller anderen Fächergruppen außer Sport zum Teil deutlich unter denen aller Studierenden (Indexwerte unter 100), wobei sich bei den Geisteswissenschaften die deutlichste Unterrepräsentation ergab.

170 435 Studentinnen waren im WS 2016/17 an Hochschulen in Baden-Württemberg immatrikuliert. Unter den Studentinnen war BWL ebenfalls das beliebteste Studienfach. Den zweiten Platz belegte mit großem Abstand das Studienfach Germanistik/Deutsch. Es folgten die Studienfächer Medizin und mit einigem Abstand Erziehungswissenschaft/Pädagogik und Psychologie. Wie die Indexwerte zeigen, können neben den topplatzierten Studienfächern Germanistik, Erziehungswissenschaften und Psychologie auch Soziale Arbeit und Kommunikationswissenschaft als Frauendomänen gelten. Als bestplatziertes von insgesamt sechs MINT-Fächern in den Top 20 landete das Fach Biologie auf dem achten Rang. Die einzigen Studienfächer unter den 20 beliebtesten, die der bei den Männern dominierenden Fächergruppe Ingenieurwissenschaften zugeordnet werden, landeten bei den Frauen auf den Plätzen 16 bis 18: Architektur, Maschinenbau und Wirtschaftsinformatik. Da an den Hochschulen im Südwesten in annähernd gleicher Anzahl Frauen (47 %) und Männer (53 %) studierten, sind die Indexwerte der Fächergruppen bei den Frauen nahezu eine Spiegelung der bei den Männern beschriebenen Abweichungen.

Insgesamt weist ein Vergleich der beliebtesten Studienfächer von Männern und Frauen also auf große geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Präferenzen der Studienwahl hin, die sowohl die Lieblingsstudienfächer als auch die Fächergruppen insgesamt betreffen. Sinnbildlich hierfür steht das Beispiel zweier Studienfächer, die aufgrund der Belegungszahlen zu den fünf beliebtesten zählten: Das Maschinenbauwesen, das bei den Männern nur knapp den Spitzenplatz verfehlte, rangierte bei den Frauen nur auf dem 17. Platz. Dagegen landete die bei den Frauen zweitplatzierte Germanistik bei den Männern sogar außerhalb der Top 20 auf Rang 24. Neben den unterschiedlichen fachlichen Vorlieben der beiden Geschlechter wird auch ein unterschiedliches Maß der Konzentration bei der Studienwahl deutlich. So studierte fast ein Drittel (32 %) der Männer eines der beliebtesten fünf Studienfächer. Die beliebtesten 20 Studienfächer konnten fast zwei Drittel der Studenten auf sich vereinen (64 %). Im Vergleich dazu zeigt sich bei den Frauen eine heterogenere Studienwahl: Nur 27 % bzw. 57 % der Studentinnen hatten eines der beliebtesten Fächer der Top 5 bzw. Top 20 gewählt.

Attraktivität spezieller Studienfächer für ausländische Studierende

Im Wintersemester 2016/17 stammten 50 086 Studierende an den Hochschulen im Südwesten aus dem Ausland. Bei den ausländischen Studierenden lag das Studienfach Maschinenbauwesen mit 6,3 % auf dem ersten Rang noch vor BWL mit einem Anteil von 6,2 %. Nach der drittplatzierten Informatik folgten Elektrotechnik und Medizin. Als favorisierte Studienfächer von Ausländerinnen und Ausländern lassen sich anhand der Indexwerte Instrumentalmusik, Elektrotechnik und die internationale Betriebswirtschaft identifizieren. Ein Blick auf die Wahl der Fächergruppen von Ausländerinnen und Ausländern im Südwesten offenbart vor allem eine deutliche Unterrepräsentation der rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fächer, die durch überproportional viele Studierende in den Fächergruppen Ingenieurwissenschaften, Geisteswissenschaften und Kunst aufgewogen wurde. Ungeachtet ihrer genauen Reihenfolge entfallen in allen Vergleichsgruppen die meisten Studierenden auf die vier großen Fächergruppen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Geisteswissenschaften und Mathematik/Naturwissenschaften. Durch eine Aufsummierung der Indexabweichungen (Beispiel: Indexwert: 81; Abweichung: 100 – 81 = 19) bei diesen Fächergruppen lässt sich eine Aussage darüber treffen, wie sehr sich die Studienwahl einer Vergleichsgruppe insgesamt von der Gesamtheit der Studierenden unterscheidet. Dabei fällt auf, dass sich bei den ausländischen Studierenden (Gesamtabweichung: 78) insgesamt weitaus geringere Abweichungen ergaben als bei den Gruppen der Männer (111) und der Frauen (124). Insofern ist das Geschlecht für die Studienwahl ein prägenderer Faktor als die Herkunft.

Innerhalb der Gruppe der ausländischen Studierenden zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede bei der Studienwahl zwischen Bildungsinländerinnen und -inländern einerseits und Bildungsausländerinnen und -ausländern andererseits. Bildungsinländerinnen und -inländer sind Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben haben und häufig in Deutschland aufgewachsen sind. Knapp 60 % der gut 12 000 Bildungsinländerinnen und -inländer in Baden-Württemberg hatten im WS 2016/17 die türkische, italienische, griechische oder kroatische Staatsangehörigkeit. Auffällig bei der Fächergruppenverteilung dieser Vergleichsgruppe war eine deutliche Überrepräsentanz der Ingenieurwissenschaften, die mit einer spürbaren Unterrepräsentanz in der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften und einer extremen Unterrepräsentanz in der Medizin einherging. Unter den Top 20 der Studienfächer stachen Wirtschaftsinformatik, Bauingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften und das ingenieurfokussierte Wirtschaftsingenieurwesen mit Indexwerten von über 150 als typische Fächer der Bildungsinländerinnen und -inländer heraus.

Bildungsausländerinnen und -ausländer sind Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die Ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben haben und in aller Regel erst zum Studium nach Deutschland kommen. Insofern liefert diese Vergleichsgruppe eine Antwort auf die Frage, welche der in Baden-Württemberg angeboten Fachrichtungen und Fächer für Studierende aus dem Ausland besonders attraktiv sind. Die gut 38 000 Bildungsausländerinnen und -ausländer im WS 2016/17 stammten aus zahlreichen Nationen, wobei Studierende aus China (6 100 Personen), Indien (1 900) und Frankreich (1 600) die größten Gruppen stellten. Sie waren überwiegend an Universitäten eingeschrieben – knapp 70 % im Vergleich zu einem Anteil der Universitäten an allen Studierenden von 50 %. Auch Personen, die in Baden-Württemberg im WS 2016/17 lediglich ein Auslandssemester absolvierten, sind in dieser Gruppe enthalten. Ebenso wie bei den Bildungsinländerinnen und -inländern finden sich auch bei den Bildungsausländerinnen und -ausländern – wenn auch mit geringerer Ausprägung – überproportional viele ingenieurwissenschaftliche (Indexwert 121) und vergleichsweise wenige mathematisch-naturwissenschaftliche (Indexwert 88) Studierende. Dies sind allerdings die einzigen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden ausländischen Vergleichsgruppen. Die zum Studium nach Deutschland gekommenen Personen zeichneten sich vor allem durch eine enorme Unterrepräsentation bei der Fächergruppe der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften aus. Dies resultiert vor allem aus dem Studienfach BWL, das hier den mit Abstand niedrigsten Indexwert aller Vergleichsgruppen erzielte. Außerdem zeigten sich unter den Bildungsausländerinnen und -ausländern geringfügige Überrepräsentationen in den Fächergruppen Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften und Geisteswissenschaften sowie eine deutliche Überrepräsentation in den kleineren Fächergruppen der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften/Veterinärmedizin und der Kunst/Kunstwissenschaft.

Die hohe Anzahl der kunstwissenschaftlichen Studierenden betraf auch die Bildungsinländerinnen und -inländer, in besonderem Maße aber die Bildungsausländerinnen und -ausländer. Knapp 1 800 Bildungsausländerinnen und -ausländer studierten im WS 2016/17 ein Studienfach der Fächergruppe Kunst/Kunstwissenschaft und hier vor allem das Studienfach Instrumentalmusik. 63 % der insgesamt 880 Studierenden in diesem Studienfach hatten eine ausländische Staatsangehörigkeit. Darunter befanden sich insbesondere viele Studierende aus Südkorea und China. Hierdurch lag der Ausländeranteil an den Kunst- und Musikhochschulen Baden-Württembergs insgesamt bei 35 % und damit weit über dem Durchschnitt aller Hochschularten4. Bei den Bildungsausländerinnen und -ausländern lag die Instrumentalmusik auf dem achten Platz der Top 20 der beliebtesten Studienfächer und erreichte mit 545 den höchsten Indexwert über alle Studienfächer und alle in diesem Beitrag betrachteten Vergleichsgruppen hinweg. Als typische Disziplinen der zum Studium aus dem Ausland nach Baden-Württemberg kommenden Personen können außerdem die Studienfächer Agrarwissenschaft, interdisziplinäre Studien und Elektrotechnik gelten. Eine Aufsummierung der Indexabweichungen bei den vier großen Fächergruppen verdeutlicht, dass sich die Bildungsausländerinnen und -ausländer (Gesamtabweichung: 83) bei der Studienwahl deutlicher von der Gesamtheit unterschieden als die Ausländerinnen und Ausländer mit deutschem Schulabschluss (55).

Psychologiestudium im Südwesten unter Studierenden aus anderen Bundesländern besonders beliebt

Im WS 2016/17 studierten an baden-württembergischen Hochschulen 87 835 Personen (gut 24 %), die ihre Hochschulzugangsberechtigung zwar in Deutschland, aber außerhalb Baden-Württembergs erworben haben. Je nach Hochschule lag dieser Anteil zwischen 2 % (Hochschule für Kommunikation und Gestaltung Stuttgart) und 91 % (Hochschule der Bundeswehrverwaltung in Mannheim). Betrachtet man die Hochschularten insgesamt, so wies die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit knapp 38 % den mit Abstand höchsten Anteil an Studierenden aus anderen Bundesländern auf. Den geringsten Wert erreichten die Pädagogischen Hochschulen mit knapp 16 %.

Auch unter den Studierenden aus anderen Bundesländern war das Studienfach Betriebswirtschaftslehre am beliebtesten. Der Indexwert von 133 weist darauf hin, dass Studierende aus anderen Bundesländern dieses Fach überproportional häufig belegten. Deutliche Unterschiede zwischen den Hochschulen ergaben sich auch hier. So stammte an den geografisch an den Rändern Baden-Württembergs gelegenen Universitäten Ulm (56 %) und Mannheim (54 %) über die Hälfte der BWL-Studierenden aus anderen Bundesländern, an der Universität Stuttgart hingegen nur 13 %. Die Auswertung zeigt zudem, dass es überdurchschnittliche viele Studierende aus anderen Bundesländern für ein Medizinstudium in den Südwesten zog (Rang 2). Erst auf dem dritten Platz lag das Studienfach Maschinenbau/-wesen, für das sich unterdurchschnittlich viele der aus dem Bundesgebiet zugezogenen Studierenden entschieden (Indexwert 76). Überaus beliebt waren hingegen Psychologie (Rang 4) und Rechtswissenschaften (Rang 5).

Unter den Top 20 Disziplinen der Studierenden aus anderen Bundesländern erreichte die Psychologie mit 202 den höchsten Indexwert. Insbesondere die Universitäten Mannheim (57 %), Ulm (55 %), Freiburg (50 %) und Konstanz (34 %) zogen Studierende der Psychologie aus anderen Teilen Deutschlands an. Es zeigt sich hierbei am Beispiel von Freiburg und Konstanz, dass aber auch Hochschulen, die nicht grenznah zu anderen Bundesländern liegen für die Aufnahme eines Studiums attraktiv sind. Unter den Top 20 folgten zwei weitere Fächer, die sich unter Studierenden aus anderen Bundesländern einer besonderen Beliebtheit erfreuten: Die interdisziplinären Studien und die Kommunikationswissenschaft. Die Betrachtung der Fächergruppen insgesamt zeigt, dass insbesondere das medizinische (Indexwert 158), aber auch das rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche (Indexwert 115) Studienangebot der Südwest-Hochschulen Personen aus dem Bundesgebiet anzog. Weniger attraktiv waren hingegen offenbar die Ingenieurwissenschaften, die den geringsten Indexwert der vier großen Fächergruppen aufwiesen. Die Indexabweichungen der vier großen Fächergruppen (Gesamtabweichung 45) sind bei den Studierenden aus anderen Bundesländern geringer als bei den Vergleichsgruppen der Geschlechter und der Ausländerinnen und Ausländer.

Elektrotechnik sowie wirtschafts- und informatikbezogene Studienfächer liegen im Trend

Die Gruppe der Studienanfängerinnen und -anfänger umfasst alle Studierenden, die im WS 2016/17 im ersten Hochschulsemester waren und damit erstmals an einer deutschen Hochschule studierten. Insgesamt begannen 64 404 Personen ein Studium an einer Hochschule in Baden-Württemberg. Mit der Ausnahme eines niedrigeren Durchschnittsalters unterscheidet sich diese Gruppe in zentralen Einflussfaktoren der Studienwahl wie dem Geschlechterverhältnis und der Herkunft nicht wesentlich von der Gesamtheit der Studierenden. Insofern überrascht es nicht, dass die Auswertung der Studienwahl hier deutlich geringere Abweichungen ergab als bei allen anderen untersuchten Vergleichsgruppen. Für die vier großen Fächergruppen betrug die Gesamtabweichung 19 Indexpunkte. Auffällig war allenfalls eine leichte Unterrepräsentation bei der Fächergruppe Geisteswissenschaften (Indexwert: 92).

Bei der Wahl der Studienfächer der Erstsemester war eine deutliche Unterrepräsentation in den Studienfächern Medizin und Rechtswissenschaften sichtbar. Bei der Interpretation ist hier allerdings Vorsicht geboten: Da in den juristischen und medizinischen Staatsexamensstudiengängen die Studiendauer (im Durchschnitt 10 bzw. 9 Fachsemester bis zum Abschluss) erheblich über den Bachelorstudiengängen liegt, die viele andere Fächer prägen (Beispiel BWL: 6,5 Fachsemester), sind die Anteile dieser Fächer an der Gesamtheit der Studierenden naturgemäß weitaus höher als bei den Studienanfängerinnen und -anfängern. Insgesamt ist trotz vergleichsweise geringer Abweichungen bei den Top 20 Studienfächern ein Trend erkennbar: BWL, Elektrotechnik und Informatik waren bei den Studienanfängerinnen und -anfängern besonders beliebt. Mit Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften haben auch die beiden weiteren Fächer mit einem wesentlich über 100 liegenden Indexwert einen wirtschaftswissenschaftlichen oder informationstechnischen Hintergrund.

1 Der vorliegende Monatsheftbeitrag betrachtet folgende Vergleichsgruppen: Frauen, Männer, ausländische Studierende, Bildungsinländerinnen und -inländer, Bildungsausländerinnen und -ausländer, Studierende aus anderen Bundesländern, Studienanfängerinnen und -anfänger.

2 Einige Studierende studieren außerhalb der Fächersystematik. Es handelt sich dabei beispielsweise um Orientierungs- oder Einführungssemester. Bestimmte Gruppen sind hiervon besonders häufig betroffen. Studierende außerhalb der Studienbereichsgliederung sind in den Tabellen enthalten, werden im Beitrag aber nicht näher thematisiert.

3 Als MINT-Fächer werden Studienfächer der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik bezeichnet. In der amtlichen Statistik zählen hierzu die Studienfächer der Fächergruppen Ingenieurwissenschaften und Mathematik, Naturwissenschaften sowie der Studienbereich Wirtschaftsingenieurwesen aus der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

4 Die baden-württembergischen Hochschulen werden im Rahmen der Hochschulstatistik in die folgenden fünf Hochschularten eingeteilt: Universitäten, Pädagogische Hochschulen, Kunsthochschulen, Duale Hochschule Baden-Württemberg und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (ehemals Fachhochschulen).