:: 10/2019

Immer weniger junge Raucher in Baden-Württemberg

Raucheranteile seit 2003 deutlich rückläufig

Im Mikrozensus werden alle 4 Jahre die Rauchgewohnheiten der Bevölkerung erfasst. Dieser Beitrag beschreibt die Veränderung der Rauchgewohnheiten der Männer und Frauen in Baden-Württemberg seit 1992. Die Daten zeigen einen deutlichen Rückgang der Anteile der regelmäßigen Raucher an der Bevölkerung. Dies legt nahe, dass die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums und zum Nichtraucherschutz, die insbesondere seit 2002 ergriffen wurden, deutliche Wirkungen zeigen. Jedoch steigt der Anteil der ehemaligen Raucher nicht signifikant. Der Rückgang der aktiven Raucher ist somit nicht dadurch bedingt, dass ein höherer Prozentsatz mit dem Rauchen aufhört, sondern, dass weniger Personen mit dem regelmäßigen Tabakkonsum beginnen.

Im Folgenden wird die Entwicklung des Rauchverhaltens in Baden-Württemberg näher untersucht und zwar über einen Zeitraum von 25 Jahren, von 1992 bis 2017. Dabei werden ausschließlich Personen ab 15 Jahren betrachtet, die angaben entweder derzeit regelmäßig zu rauchen oder in der Vergangenheit regelmäßig geraucht zu haben. Gelegenheitsraucher bleiben unberücksichtigt.1

Im Jahr 2017 rauchten knapp 1,3 Mill. Menschen in Baden-Württemberg regelmäßig, darunter 750 000 Männer und 510 000 Frauen. In Baden-Württemberg wurde damit 2017 mit rund 17 % etwas seltener regelmäßig geraucht als in der Bundesrepublik (19 %). In Deutschland rauchten gut 22 % der Männer über 15 Jahren regelmäßig, im Ländle waren es nur knapp 21 %. Bei den Frauen rauchten deutschlandweit gut 15 %, in Baden-Württemberg knapp 14 %. Die Geschlechterdifferenz war in Deutschland und Baden-Württemberg mit rund 7 Prozentpunkten ähnlich hoch.

Das Rauchverhalten unterliegt einer deutlichen zeitlichen Dynamik

Bis zum Erhebungsjahr 1999 hat der Raucheranteil2 insgesamt stetig zugenommen. Fast 23 % der baden-württembergischen Bevölkerung ab 15 Jahren rauchten im Jahr 1999 regelmäßig. Bis zum Erhebungsjahr 2017 ist der Anteil der regelmäßigen Raucher um rund ein Viertel auf gut 17 % zurückgegangen. Während bei den Männern über den gesamten Beobachtungszeitraum ein Rückgang erkennbar ist, der allerdings ab 2003 eine deutlichere Dynamik erhielt, ist bei den Frauen eine Trendwende erkennbar. Der Anteil der Raucherinnen an der Gesamtzahl der Frauen nahm bis 1999 zu. Seit 2003 geht auch der Anteil der Raucherinnen deutlich zurück. Der Geschlechterunterschied ist über den gesamten Beobachtungszeitraum rückläufig. Er hat sich seit 1992 ungefähr halbiert und liegt nur noch bei knapp 7 Prozentpunkten (Schaubild 1).

Größter Rückgang bei den Anteilen der Raucher unter 25 Jahren

Interessant ist die Betrachtung nach Altersgruppen (Schaubild 2). Bei den unter 25-jährigen Männern hat der Anteil der Raucher bis 2003 kontinuierlich zugenommen. Bei den Frauen ist ein deutlicher Anstieg vor allem von 1995 bis 2003 zu verzeichnen.

Während bei den Raucherinnen und Rauchern insgesamt der Höhepunkt im Jahr 1999 erreicht wurde, ist der Anteil in den jüngsten beiden Altersgruppen bis 2003 angestiegen und seitdem sehr deutlich zurückgegangen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass das Rauchverhalten junger Menschen durch politische Maßnahmen und die damit verbundene Akzeptanzveränderung in der Gesellschaft, deutlich beeinflusst wird (i-Punkt).

Politische Entwicklungen zur Eindämmung des Tabakkonsums

2003 trat, initiiert von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), ein von über 170 Staaten unterzeichnetes Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC) in Kraft.3 Seither wurden vonseiten der Europäischen Union, der Bundesregierung und auch in Baden-Württemberg verstärkt Maßnahmen ergriffen, die Nichtraucher schützen, den Einstieg in das Rauchen reduzieren bzw. Raucher zur Aufgabe des Rauchens bewegen sollen: In Deutschland gab es seit dem Jahrtausendwechsel mehrere Tabaksteuererhöhungen4 – besonders deutlich von 2002 bis 2005 – sowie größere Warnhinweise auf den Packungen (seit 2003)5 bzw. verschärfte Werbeverbote für Tabakerzeugnisse ab 20076. Seit Mai 2016 sind die sogenannten Schockbilder auf Zigarettenschachteln Pflicht. Maßnahmen, die vor allem den Rauchkonsum verringern und vor dem Einstieg ins Rauchen warnen sollten. 2007 ergriff Baden-Württemberg explizit Maßnahmen zum Nichtraucherschutz durch die Einführung von Rauchverboten in öffentlichen Gebäuden und in den meisten Gaststätten.7

Durch die Vielzahl der ergriffenen unterschiedlichen Maßnahmen, ist der Nachweis der Wirksamkeit einer einzelnen Maßnahme nicht möglich. Dass die politische Strategie insgesamt Wirkung zeigt, legen nicht nur die Befunde der Mikrozensus Zusatzerhebung nahe.8

Weniger Einsteiger aber nicht mehr Aussteiger

Schaubild 2 zeigt auch bei den Frauen und Männern mittleren Alters deutlich abnehmende Anteile regelmäßiger Raucherinnen und Raucher. Dies lässt sich aber nicht auf einen Anstieg der Menschen zurückführen, die das regelmäßige Rauchen beenden. Das wird deutlich, wenn man die Anteile der Personen betrachtet, die das Rauchen wieder aufgegeben haben.

Schaubild 3 zeigt wie hoch der Anteil der Frauen und Männer, die angaben früher einmal regelmäßig geraucht zu haben, an den aktiven und ehemaligen Raucherinnen bzw. Rauchern ist. Dieser Anteil setzt also die Zahl derer, die mit dem Rauchen aufgehört haben, in Beziehung zu den Menschen, die jemals regelmäßig geraucht haben.9

Auffallend ist, dass es von 200510 bis 2017 keine systematische Erhöhung der Anteile der Personen gibt, die das Rauchen aufgegeben haben. Die Kurven der beiden Jahre laufen mit geringen Schwankungen parallel zueinander. Hervorzuheben ist die Entwicklung bei den Frauen. Es sticht heraus, dass diese in den Altersgruppen ab 23 bis unter 43 Jahren höhere Anteile aufweisen. Hier dürfte sich abzeichnen, dass viele Frauen in Verbindung mit einer Schwangerschaft das Rauchen beenden. Einige scheinen danach wieder zu beginnen. Das legen die abnehmenden Anteile im 4. Lebensjahrzehnt nahe. Der Mittelwert der errechneten Anteile liegt bei den Männern 2017 mit gut 53 % um knapp 1 Prozentpunkt niedriger als 2005, bei den Frauen lag der Wert 2017 mit 48 % knapp 3 Prozentpunkte unter dem Wert von 2005. Das heißt im Durchschnitt über alle Altersgruppen haben von den Personen, die jemals in ihrem Leben regelmäßig geraucht haben, 2017 sogar weniger das Rauchen wieder aufgehört als noch 2005.

2017 nahmen die Anteile der Frauen, die im Alter von 23 bis unter 47 das Rauchen wieder aufgegeben haben, gegenüber 2005 etwas ab. Dass es 2017 in dieser Altersgruppe weniger aktive Raucherinnen gab (Schaubild 2), hängt also nicht mit der häufigeren Beendigung des Rauchens zusammen, sondern damit, dass Alterskohorten in diese Altersgruppe nachgewachsen sind, die zu einem geringeren Anteil überhaupt damit begonnen haben, regelmäßig zu rauchen.

In Schaubild 2 fällt darüber hinaus auf, dass bei den Frauen ab einem Alter von 55 Jahren die Raucheranteile kontinuierlich ansteigen. Auch hier wird bei einer genaueren Analyse deutlich, dass dies nicht dadurch begründet ist, dass immer mehr Frauen in höherem Alter das Rauchen beginnen, sondern dass Kohorten mit höheren Raucherinnenanteilen in höhere Altersgruppen hineinwachsen.11

Drei Viertel der Raucher beginnen zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr

Das Alter, in dem Männer und Frauen durchschnittlich mit dem Rauchen beginnen, hat sich im gesamten Beobachtungszeitraum nicht wesentlich verändert. Es lag bei Männern 2017 bei durchschnittlich 17,6 Jahren, bei den Frauen bei 18,2 Jahren. Im Vergleich hierzu, lag das Raucheinstiegsalter 1995 mit 18,2 Jahren bei den Männern und 19,3 bei den Frauen um rund 1 Jahr höher. Im Jahr 2003, dem Jahr mit den höchsten Anteilen junger Raucherinnen und Raucher, lag es mit 16,4 (Männer) und 17,1 (Frauen) im Durchschnitt um rund 1 Jahr niedriger.

Rund drei Viertel der regelmäßig rauchenden Männer haben zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr mit dem Rauchen begonnen, drei Viertel der Frauen zwischen dem 15. und 21. Lebensjahr. Nur rund 4 % der regelmäßigen Raucher haben nach dem 27. Geburtstag mit dem Rauchen begonnen, nach dem 31. Geburtstag weniger als 2 %.12

Schwankungen in den Raucheranteilen höherer Altersgruppen ergeben sich im Wesentlichen aus Schwankungen in der Rauchneigung der bis 20-Jährigen

Schaubild 4 zeigt die Anteile der Frauen und Männer, die jemals in ihrem Leben regelmäßig geraucht haben in den Jahren 2005 und 2017 in Altersgruppen von 4 Jahren. Die Alterskohorten lassen sich auf diese Art und Weise nachverfolgen. Wegen methodischer Änderungen13 und stichprobenbedingten Fehlern sollten kleine Schwankungen nicht überinterpretiert werden, die Kurven zeigen aber doch ganz eindeutige Trends an.

Von 2005 bis 2017 sind die Alterskohorten um drei Gruppen weiter nach rechts gewandert. Der linke Pfeil zeigt jeweils an, wo die Alterskohorte sich im Jahr 2005 befand, der rechte Pfeil zeigt die Position im Jahr 2017 an. Die angegebenen Jahrgänge14 und Jahre des Rauchbeginns15 sollen eine grobe zeitliche Einordnung der »Entstehung« der jeweiligen Raucheranteile ermöglichen.

Die Entwicklung des Rauchverhaltens bei den Männern

Bei den Männern ist in der Befragung im Jahr 2005 noch sichtbar, dass in den Jahren des Zweiten Weltkriegs sehr viele das Rauchen begonnen haben. Wie Schaubild 4 zeigt, haben 2005 knapp 50 % der Männer im Alter von 75 bis unter 79 Jahren jemals in ihrem Leben regelmäßig geraucht. Der Anteil dürfte früher höher gewesen sein als die 2005 ermittelten knapp 50 %. Die durchschnittliche frühere Sterblichkeit der Raucher wirkt in höheren Altersjahrgänge reduzierend auf die ermittelten Raucheranteile. Das lässt sich an den Geburtsjahrgängen 1938 bis 1942 gut zeigen. Im Jahr 2017 gaben knapp 39 % der befragten Männer im Alter von 75 bis unter 79 an, jemals regelmäßig geraucht zu haben. 2005 gaben von den 12 Jahre jüngeren Befragten, das heißt Männer aus derselben Alterskohorte, noch gut 47 % an jemals geraucht zu haben.16

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Anteil der Männer, die regelmäßig zu rauchen begannen, zunächst abgenommen. Von Mitte der 1950er-Jahre bis Mitte der 1970er-Jahre haben wieder mehr Männer das regelmäßige Rauchen begonnen. Die höchsten Anteile von Männern, die jemals regelmäßig geraucht haben, waren im Jahr 2005 zwischen 47 und 51 Jahren alt. Dieselbe Alterskohorte war in der Befragung 2017 zwischen 59 und 63 Jahren alt. Es handelt sich dabei ungefähr um die Jahrgänge 1954 bis 1958.

Danach nahm der Anteil der Männer, die jemals regelmäßig rauchten, wieder ab. Die Jahrgänge um 1980, die 2017 zwischen 35 und 39 Jahre alt waren, hatten wieder eine etwas höhere »Rauchneigung«. Diese Personen haben überwiegend in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre mit dem Rauchen begonnen. Die Anteile der Männer dieser Alterskohorte, die angaben jemals geraucht zu haben, ist von 2005 bis 2017 ungefähr gleichgeblieben. Das deckt sich mit dem Befund, dass ab Mitte des 2. Lebensjahrzehnts nur noch wenige Personen mit dem regelmäßigen Rauchen beginnen.

Bei den jüngsten Altersgruppen zeigt sich eindeutig im Vergleich der Jahre 2005 und 2017, dass 2017 wesentlich weniger das regelmäßige Rauchen beginnen. Nur noch gut 8 % der Männer im Alter von 15 bis unter 19 Jahren hatten 2017 regelmäßige Raucherfahrung, 2005 waren es noch knapp 16 %. Auch in der Altersgruppe der 19- bis unter 23-Jährigen ist der Anteil der Männer, die jemals regelmäßig geraucht haben, um über 10 Prozentpunkte zurückgegangen.

Die Entwicklung des Rauchverhaltens bei den Frauen

Bei den Frauen nahm die »Rauchneigung« von den Geburtsjahrgängen ab Mitte der 1930er-Jahre bis Anfang der 1960er-Jahre kontinuierlich zu. Frauen, die im Jahr 2005 von 43 bis unter 47 Jahre alt waren, haben mit der höchsten Wahrscheinlichkeit jemals im Leben regelmäßig geraucht. 2017 zeigt die Kurve in Schaubild 4 an dieser Stelle zwar keinen Höhepunkt, aber doch, dass bei dieser und den benachbarten Altersgruppen der Raucheranteil mit am höchsten war.17

Bei Frauen späterer Geburtsjahrgänge ging die »Rauchneigung« wieder etwas zurück. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2017 haben Frauen im Alter von 31 bis unter 35 Jahren wieder häufiger jemals in ihrem Leben regelmäßig geraucht. Ein größerer Teil dieser Alterskohorte hat wohl erst nach 2005 mit dem Rauchen begonnen, denn in den Ergebnissen von 2005 zeichnet sich diese »Spitze« noch nicht ab.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine junge Frau das regelmäßige Rauchen beginnt, war 2017 deutlich niedriger als 2005. Im Alter von 15 bis unter 19 Jahren hatten 2017 nur noch knapp 6 % der Frauen Erfahrung mit dem regelmäßigen Rauchen, 2005 waren es noch knapp 15 %. Auch bei der Altersgruppe darüber beträgt der Rückgang knapp 10 Prozentpunkte.

Zusammenfassung

Die Zahl der regelmäßigen Raucher in Baden-Württemberg hat in den letzten 12 Jahren um knapp 300 000 abgenommen. Der Rückgang war bei den Männern mit 156 000 oder rund 3,7 % etwas höher als bei den Frauen mit 139 000 bzw. 2,7 %. Die Maßnahmen zur Reduzierung des Tabakkonsums zeigen deutlich Wirkung. Das damit veränderte gesellschaftliche Klima führt dazu, dass weniger Personen anfangen regelmäßig zu rauchen, der Ausstieg aus dem regelmäßigen Rauchen wird damit aber nicht gesteigert.

Da nach dem 26. Lebensjahr nur noch sehr wenige Personen mit dem Rauchen beginnen, ist zu erwarten, dass weniger Raucher in die höheren Altersgruppen nachrücken werden. Die Anteile der aktiven regelmäßigen Raucher an den Männern und Frauen in Baden-Württemberg werden damit voraussichtlich auch weiterhin deutlich abnehmen.

1 Dies hat mehrere Gründe: Bei Gelegenheitsrauchern liegt kein suchtbedingtes Verhalten vor, sie können ihr Verhalten ohne größere Schwierigkeiten ändern und sind auch nicht in vergleichbarem Umfang von den Gesundheitsgefährdungen, die regelmäßiges Rauchen beinhaltet, betroffen. Auch dürften die Angaben zum regelmäßigen Rauchen bei den im Mikrozensus relativ häufig vorkommenden Proxy-Interviews verlässlicher sein (i-Punkt).

2 Alle präsentierten Anteilswerte wurden auf Basis der Bevölkerung mit Angaben zum Raucherverhalten berechnet.

3 Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ): Tabakkontrollpolitik und WHO-Tabakrahmenübereinkommen, https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/Tabakkontrollpolitik_und_WHO_Tabakrahmenuebereinkommen.html (Abruf: 15.08.2019).

4 DKFZ: Tabakatlas Deutschland 2015, S. 69, http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Tabakatlas-2015-final-web-sp-small.pdf (Abruf: 15.08.2019).

5 https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/Verpackung_und_Etikettierung.html (Abruf: 15.08.2019).

6 DKFZ: Tabakatlas Deutschland 2015, S. 106.

7 Landesnichtraucherschutzgesetz (LNRSchG) vom 25. Juli 2007 (GBl S. 337), am 01.08.2007 in Kraft getreten. Ähnliche Gesetze wurden auch in den anderen Bundesländern erlassen.

8 WHO 2017: Welttabakbericht 2017, zitiert nach tagesschau.de, https://www.tagesschau.de/wirtschaft/welttabakbericht-101.html (Abruf: 15.08.2019).

9 Bei der höchsten nachgewiesenen Altersklasse, den 87- bis unter 91-Jährigen steigt dieser Anteil auf rund 90 %. Das heißt aber nicht, dass von denjenigen, die das regelmäßige Rauchen einmal angefangen haben, im Laufe ihres Lebens 90 % wieder aufhören. Es besagt, dass rund 90 % derjenigen, die dieses Alter erreichen und in ihrem Leben regelmäßig geraucht haben, zum Zeitpunkt der Befragung nicht mehr rauchten.

10 Aufgrund methodischer Veränderungen beim Mikrozensus sind entsprechende Daten für frühere Erhebungsjahre nicht verfügbar.

11 Nur bei den jüngsten drei untersuchten Altersgruppen zeigt sich beim kohorteninternen Vergleich auch ein etwas höherer Anteil an ehemaligen Rauchern.

12 Berechnet für die Erhebungsjahre 2005 und 2017.

13 Unter anderem: 2005 Hochrechnung auf Basis der Volkszählung 1987, 2017 Hochrechnung auf Basis Zensus 2011.

14 Da das Alter der Befragten zum Erhebungszeitpunkt zugrunde gelegt wird, und dieser kontinuierlich über das Jahr verteilt ist, ist das erfasste Alter nicht exakt in Geburtsjahrgänge umrechenbar. An den Rändern gehört im Schnitt nur die Hälfte des Geburtsjahrganges in die genannte Altersgruppe.

15 Berechnungsgrundlage ist das geschlechtsspezifische häufigste Alter des Rauchbeginns (75 %-Korridor: 15 bis 20 Jahre bei den Männern, 15 bis 21 Jahre bei den Frauen). Die Verteilung innerhalb des Korridors sollte einer Normalverteilung entsprechen, das heißt die Mehrzahl der Personen hat um die Mitte des Korridors mit dem Rauchen begonnen.

16 Ob dieser Rückgang nur auf die geringere Lebenserwartung der Raucher zurückzuführen ist oder vielleicht auch ein Teil der Raucher zwischenzeitlich vergessen hat das Rauchen zu erwähnen, lässt sich mit den Daten des Mikrozensus leider nicht belegen. Bei den Frauen derselben Alterskohorte ist der Rückgang der ermittelten Raucheranteile mit gut 3 Prozentpunkten deutlich niedriger.

17 Diese Unterschiede können durch den Stichprobenfehler des Mikrozensus bedingt sein. Es lässt sich nicht mit Sicherheit aussagen, welcher Jahrgang tatsächlich am häufigsten raucht, aber dass die höchste Rauchneigung bei den Frauen wahrscheinlich in den Geburtsjahrgängen 1954 bis 1966 zu finden ist.