:: 12/2019

Immer mehr ältere Menschen in Baden-Württemberg

Zu den Ursachen des demografischen Wandels im Südwesten

»Der demografische Wandel ist einer der »Megatrends« des 21. Jahrhunderts, der die politische, soziale und ökonomische Situation unseres Landes entscheidend verändern wird«, so Axel Börsch-Supan, Professor am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München, im Jahr 2011.1 Seither scheint das Thema in der öffentlichen Diskussion etwas an seiner Brisanz eingebüßt zu haben, wohl deshalb, weil sich der Alterungsprozess der Gesellschaft aufgrund der starken Zuwanderung in den vergangenen Jahren zumindest vorübergehend abgeschwächt hat. Dennoch lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit – zum einen, um die Ursachen der Alterung der Bevölkerung aufzeigen zu können, und zum anderen, um deutlich zu machen, dass sich dieser Trend zweifelsohne auch künftig fortsetzen wird.

Die Bevölkerung in Baden-Württemberg altert. Während allerdings deren Durchschnittsalter von Anfang der 1950er-Jahre bis um das Jahr 1970 praktisch unverändert bei knapp 35 Jahren lag, ist es in den 1970er-Jahren bis zum Ende des 1. Jahrzehnts in diesem Jahrhundert enorm angestiegen. In den vergangenen Jahren hat sich der Anstieg dieser Kenngröße jedoch abgeschwächt (Schaubild 1).

Annähernd 300 000 Hochbetagte

Noch deutlicher wird der Alterungsprozess der Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten, wenn die zahlenmäßige Entwicklung der jüngeren und der älteren Menschen gegenübergestellt wird: 1952, dem Gründungsjahr des Südweststaates, gab es knapp 2,1 Mill. Einwohner, die unter 20 Jahre alt waren; somit zählte immerhin fast ein Drittel der Baden-Württemberger zu dieser Altersgruppe. 60-Jährige und Ältere gab es dagegen erst etwas mehr als 900 000 und damit nicht einmal halb so viele. Und auch noch 1980 lag der Anteil der Jüngeren um rund die Hälfte höher als der der Älteren.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte hat sich dieses Verhältnis allerdings immer stärker zugunsten der Älteren verschoben. Im Jahr 2000 war es erstmals so, dass es geringfügig mehr Menschen im Alter von 60 und mehr Jahren als unter 20-jährige gab. Aktuell liegen Zahl und Anteil der Älteren um immerhin über ein Drittel über der der Jüngeren (Schaubild 2).

Besonders deutlich wird der Alterungsprozess der Gesellschaft anhand der Entwicklung der Hochbetagtenzahl: 1952 gab es lediglich knapp 18 000 Männer und vor allem Frauen, die 85 Jahre oder älter waren; derzeit zählen in etwa 294 000 zu dieser Altersgruppe – ein Anstieg auf das Sechzehnfache in rund 65 Jahren!

Ursachen der Alterung

Was sind die Gründe für die stetige Alterung der Bevölkerung? Diese wird durch die Altersstruktur zu einem bestimmten Zeitpunkt sowie durch die seitherigen Geburten und Sterbefälle sowie die Zu- bzw. Abwanderung determiniert. Letztlich ist die aktuelle Altersstruktur ein Produkt der demografischen Ereignisse der vorausgegangenen 100 Jahre.2 Insbesondere gilt:

Das Geburtenniveau hat eine besondere Bedeutung für die demografischen Veränderungen: Eine hohe Geburtenhäufigkeit bewirkt zunächst eine Verjüngung der Bevölkerung; nach dem »Hineinwachsen« in ein höheres Alter kann der an der Basis erzielte Effekt aber in sein Gegenteil umschlagen.

Das Sterblichkeitsniveau wirkt in zweifacher Weise: Eine Verringerung der Säuglings- und Kindersterblichkeit hat zunächst einen verjüngenden Effekt. Eine erhöhte Lebenserwartung im mittleren und höheren Lebensalter bewirkt eine Alterung der Bevölkerung.

Der Einfluss des Wanderungsgeschehens hängt insbesondere von der Altersstruktur der im Saldo gewonnenen oder verlorenen Bevölkerung ab.3

Geburtenhäufigkeit: jahrzehntelang lediglich 1,4 Kinder je Frau

Um die Einwohnerzahl ohne Zuwanderung konstant zu halten, wäre eine Geburtenrate von 2,1 Kindern je Frau notwendig.4 Dieser Wert wurde in Baden-Württemberg von 1952, dem Gründungsjahr des Landes, bis 1970 ununterbrochen erreicht und zeitweise sogar deutlich übertroffen. Danach ging aber die durchschnittliche Kinderzahl je Frau innerhalb weniger Jahre auf etwa 1,4 Kinder je Frau zurück, sodass rund 4 Jahrzehnte lang jedes Jahr etwa ein Drittel der Geburten fehlte, die erforderlich gewesen wären, um die Einwohnerzahl ohne Zuwanderungen konstant zu halten. In den letzten Jahren ist aber ein Anstieg der Geburtenrate auf immerhin knapp 1,6 Kinder je Frau zu beobachten.5

Enorme Zunahme der Lebenserwartung

Die Menschen werden im Schnitt immer älter. Vor etwa 100 Jahren betrug die Lebenserwartung – vor allem aufgrund der sehr hohen Kindersterblichkeit – bei den Frauen 48 und bei den Männern sogar lediglich 45 Jahre; dagegen werden Männer in Baden-Württemberg heute im Schnitt annähernd 80 Jahre und Frauen sogar 84 Jahre alt. Die Lebenserwartung hat sich damit im Südwesten in den letzten 100 Jahren um rund 35 Jahre erhöht. Sie ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern die höchste aller Bundesländer.6

Ein wesentlicher Grund für die deutliche Zunahme der Lebenserwartung ist die stark gesunkene Säuglings- und Kindersterblichkeit. Während noch Anfang der 1970er-Jahre etwa 20 von jeweils 1 000 Lebendgeborenen im 1. Lebensjahr starben, sind es gegenwärtig nur ca. drei von 1 000 Neugeborenen. Aber auch im höheren Alter hat die Sterblichkeit aufgrund der verbesserten gesundheitlichen Vorsorge und Gesundheitsversorgung beträchtlich abgenommen. So können nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen 75-jährige Männer im Land eine weitere Lebensdauer von durchschnittlich gut 11 Jahren erwarten; Anfang der 1970er-Jahre waren es lediglich etwa 7 Jahre. Bei den 75-jährigen Frauen sind es derzeit sogar etwas mehr als 13 Jahre, Anfang der 1970er-Jahre waren es dagegen nur gut 8 Jahre.

Starke Zuwanderung schwächt Alterungsprozesses ab …

Die Zuwanderung in den vergangenen Jahrzehnten war entscheidend für das enorme Bevölkerungswachstum Baden-Württembergs. Seit der Gründung des Landes Baden-Württemberg sind nach den Ergebnissen der Wanderungsstatistik rund 19,6 Mill. Menschen aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland in den Südwesten gezogen; im gleichen Zeitraum haben ca. 15,9 Mill. Personen das Land verlassen, sodass per saldo etwa 3,7 Mill. Menschen zugezogen sind.7 Und dieser Zuzug hat bewirkt, dass die Alterung der Bevölkerung abgeschwächt wurde, da die Zugezogenen im Schnitt deutlich jünger als die einheimische Bevölkerung sind. Beispielsweise lag das Durchschnittsalter der zugezogenen Personen im Jahr 2018 bei lediglich knapp 32 Jahren und damit annähernd 12 Jahre niedriger als bei der bereits in Baden-Württemberg lebenden Bevölkerung.

… dennoch gibt es heute viel mehr Ältere

Deutliche Wanderungsgewinne sowie ein positiver Geburtensaldo8 haben dazu geführt, dass die Einwohnerzahl Baden-Württembergs seit 1952 um rund 4,4 Mill. bzw. um zwei Drittel auf derzeit annähernd 11,1 Mill. angestiegen ist.9 Anhand von Schaubild 3 wird nicht nur dieser enorme Anstieg der Einwohnerzahl, sondern auch die erhebliche Alterung der Gesellschaft deutlich. Besonders auffällig ist:

Im Jahr 1952 war die Altersklasse der 11- bis 16-Jährigen stärker als Ende 2018 besetzt, obwohl damals die Einwohnerzahl erheblich geringer war; dies spiegelt sich aktuell in der relativ starken Besetzung der Ende 70-Jährigen wider.

Die geringe Geburtenhäufigkeit zum Ende des Ersten und des Zweiten Weltkriegs hat dazu geführt, dass im Jahr 1952 die Altersklassen der etwa 34- sowie der etwa 7-Jährigen relativ schwach besetzt waren; 66 Jahre später zeigt sich letzteres in der geringen Besetzungsstärke der heute Anfang 70-Jährigen.

Deutlich zu erkennen ist auch die Generation der »Babyboomer«, also der geburtenstarken Jahrgänge, die heute etwa 50 bis 60 Jahre alt sind.

Deutliche Unterschiede innerhalb des Landes

Die demografische Alterung im Land war und ist durch starke regionale Unterschiede gekennzeichnet. Noch Anfang der 1970er-Jahre lag das Durchschnittsalter der Bevölkerung in knapp der Hälfte der Stadt- und Landkreise bei unter 35 Jahren. Am jüngsten war die Bevölkerung im Landkreis Sigmaringen mit im Schnitt lediglich 33 Jahren, am ältesten diejenige Baden-Badens mit knapp 42 Jahren.

Seither hat sich diese Kenngröße in allen Kreisen erhöht – allerdings sehr unterschiedlich: Während in den Stadtkreisen Heidelberg und Stuttgart das Durchschnittsalter lediglich um 2 bzw. 3 Jahre anstieg, waren es in den Landkreisen Sigmaringen und Breisgau-Hochschwarzwald jeweils 11 Jahre. Die jüngste Bevölkerung hatten Ende 2018 die Stadtkreise Heidelberg und Freiburg im Breisgau mit durchschnittlich 40,4 bzw. 40,5 Jahren, am ältesten war sie wiederum in der Kurstadt Baden-Baden mit 47,2 Jahren.

Noch deutlicher werden diese Trends, wenn die Entwicklung des sogenannten Alterungsindexes betrachtet wird, der das Zahlenverhältnis zwischen der älteren und der jüngeren Bevölkerung angibt: Anfang der 1970er-Jahre standen in Baden-Württemberg lediglich 54 Personen im Alter von 65 und mehr Jahren 100 unter 15-jährige gegenüber. Im Landkreis Böblingen lag dieser Wert sogar nur bei 39. Dagegen war der Stadtkreis Baden-Baden der einzige Kreis, in dem es bereits damals mehr Ältere als Jüngere gab (Schaubild 4).

Seither hat sich das zahlenmäßige Verhältnis zwischen der älteren und der jüngeren Bevölkerung enorm verändert: Im Landesdurchschnitt kommen heute 145 Personen im Alter von 65 und mehr Jahren auf 100 unter 15-jährige. Am geringsten ist dieser Wert in den Landkreisen Biberach und Tübingen sowie im Stadtkreis Freiburg im Breisgau (121 bzw. 123), weiterhin mit Abstand am höchsten ist der Wert in Baden-Baden (220). Innerhalb von knapp 5 Jahrzehnten hat sich damit der Alterungsindex in 16 Landkreisen mehr als verdreifacht; dagegen war der Anstieg in acht Kreisen – ausnahmslos Stadtkreise – deutlich schwächer; in diesen hat sich der Index höchstens verdoppelt.

Die Alterung ist damit vor allem in den Stadtkreisen, die Anfang der 1970er-Jahre noch ohne Ausnahme die im Schnitt älteste Bevölkerung der 44 Kreise aufwiesen, langsamer verlaufen als im Landesdurchschnitt; dagegen verlief in den meisten Kreisen mit einer damals eher jungen Bevölkerung die Alterung überdurchschnittlich. Damit haben sich die regionalen Altersunterschiede der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten zum einen aufgrund sogenannter Basiseffekte tendenziell verringert:10 Dort, wo die Bevölkerung also noch relativ jung war, »wuchsen« im Laufe der Jahre relativ viele in ein höheres Alter und umgekehrt.

Zum anderen spielt für den Alterungsprozess der Bevölkerung das regional unterschiedliche Wanderungsgeschehen eine entscheidende Rolle: Etwa seit der Jahrtausendwende konnte in Baden-Württemberg nämlich ein »Trend in die Großstädte« beobachtet werden, der insbesondere dadurch bestimmt sein dürfte, dass zumindest vorübergehend immer mehr junge Menschen zur Ausbildung und zum Studium in die Städte gezogen sind.11 Aufgrund dessen wurden in den Zentren relativ viele Kinder geboren, was den Alterungsprozess zusätzlich abgeschwächt hat.

Ausblick: Weitere Alterung ist »vorprogrammiert« und …

Die Alterung der Bevölkerung in Baden-Württemberg wie auch in Deutschland insgesamt »läuft ab wie ein Uhrwerk, sie ist ein irreversibler Prozess, der sich in den nächsten 50 Jahren nicht mehr stoppen oder umkehren lässt.«12 Bis zum Jahr 2060 könnte sich deshalb das Durchschnittsalter im Land nochmals um gut 4 Jahre auf dann knapp 48 Jahre erhöhen. Die Zahl der 85-Jährigen und Älteren wird sich voraussichtlich im gleichen Zeitraum annähernd verdreifachen,13 nachdem sie seit 1970 bereits auf das Sechsfache angestiegen ist.

»Die demographische Alterung kann weder mit einer starken Zunahme der Geburtenrate noch durch hohe Zuwanderungen Jüngerer aus dem Ausland verhindert, sondern nur noch gemildert werden.«14 Das bedeutet insbesondere, dass die Bevölkerungszahl auch dann, wenn die Geburtenrate kurzfristig das bestandserhaltende Niveau von 2,1 Kindern je Frau erreichen würde, ohne Zuwanderung noch jahrzehntelang zurückgehen würde – einfach deshalb, weil die nichtgeborenen Kinder ebenfalls keine Kinder bekommen können. Und auch die Zuwanderung könnte die Alterung der Bevölkerung nicht aufhalten, weil hierzu Zuzüge in einer Größenordnung erforderlich wären, die völlig unrealistisch sind.15 Zu bedenken ist nämlich, dass die Zugezogenen im Zeitablauf ebenfalls älter werden, weshalb der »Verjüngungseffekt« im Laufe der Zeit auch dann »verpufft«, wenn vergleichsweise junge Menschen zuziehen.16

… stellt die Gesellschaft vor große Herausforderungen

Damit kann festgehalten werden, dass der demografische Alterungsprozess faktisch nicht zum Stillstand gebracht werden kann, was mit einer Vielzahl von Herausforderungen für die Gesellschaft verbunden ist. So ist beispielsweise aufgrund der rasch wachsenden Zahl hoch betagter Menschen und dem für diesen Personenkreis relativ hohen Pflegerisiko künftig von einem hohen Mehrbedarf an qualifiziertem Personal im Pflegebereich auszugehen.17

Eine weitere große Herausforderung betrifft die Rentenversicherungssysteme. Denn der Zahl potenzieller Rentenempfänger steht längerfristig eine abnehmende Bevölkerungszahl im erwerbsfähigen Alter gegenüber: Derzeit stehen 33 Personen im Alter von 65 und mehr Jahren 100 Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahre gegenüber, die vereinfacht der Bevölkerung im Erwerbsalter zugerechnet werden können. Noch 1990 gab es lediglich 22 Ältere je 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Bereits bis zum Jahr 2030, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der frühen 1960er-Jahre (»Babyboomer«) überwiegend aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sein werden, könnte dieser sogenannte Altenquotient sogar auf 43 ansteigen (Schaubild 5). Allerdings ist bei einer Bewertung dieser Entwicklung zu bedenken, dass die tatsächlichen, ökonomischen »Belastungen« der erwerbsfähigen Bevölkerung aller Voraussicht nach weniger stark zunehmen dürften: Zum einen ist zu erwarten, dass vor allem die Erwerbsbeteiligung der Frauen auch künftig weiter ansteigen wird. Zum anderen wird sich auch die Zahl älterer Menschen, die erwerbstätig sein wird, aller Voraussicht nach erhöhen. Alles in allem ist es dennoch unerlässlich, sich rechtzeitig auf die sich abzeichnenden Veränderungen einzustellen, auch wenn das Jahr 2030 oder gar 2060 in weiter Ferne liegen mag.

1 Börsch-Supan, Axel: Ökonomische Auswirkungen des demografischen Wandels, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Heft 10–11/2011, S. 19.

2 Mai, Ralf/Roloff, Juliane/Micheel, Frank: Regionale Alterung in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Binnenwanderungen; Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.), Heft 120, 2007, S. 9.

3 Hoffmann, Elke/Höhne, Anke: Aging Population: Demographische Alterung in Deutschland, in: Informationsdienst Altersfragen 3/4 1998; Deutschen Zentrum für Altersfragen (Hrsg.), https://www.dza.de/fileadmin/dza/pdf/Informationsdienst_Altersfragen_Heft_3_4_1998.pdf (Abruf: 15.07.2019).

4 Eine Geburtenrate von 2,0 Kindern je Frau wäre hierfür, auch wenn dies auf den ersten Blick plausibel erscheinen mag, aus zwei Gründen nicht ausreichend: Zum einen werden weniger Mädchen als Jungen geboren; die Geschlechterproportion lag in den vergangenen Jahrzehnten relativ konstant bei 1 000 zu 1 050. Zum anderen ist die wenn auch relativ geringe Sterblichkeit der Mädchen und Frauen vor Erreichen bzw. während des gebärfähigen Alters zu berücksichtigen.

5 Brachat-Schwarz, Werner: »»Babyboom« in Baden-Württemberg?«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 2/2019«, S. 3 ff.

6 Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 18.10.2018: Lebenserwartung blieb 2015/2017 nahezu unverändert. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2018/10/PD18_404_12621.html (Abruf: 07.06.2019).

7 Der tatsächliche Wanderungsgewinn dürfte aber niedriger gelegen haben; zu den Gründen vergleiche Fußnote 9.

8 Im Zeitraum 1952 bis 2018 wurden in Baden-Württemberg insgesamt rund 7,5 Mill. Kinder lebend geboren; in diesem Zeitraum gab es ca. 6,1 Mill. Sterbefälle, sodass der Geburtenüberschuss bei 1,4 Mill. Personen lag.

9 Ergebnisse der sogenannten Bevölkerungsfortschreibung. Dagegen hätte die Bevölkerungsbilanz, also die Summe aus Geburten- und Wanderungssaldo, sogar einen Anstieg der Einwohnerzahl um etwa 5,1 Mill. Personen ergeben. Die Diskrepanz zur tatsächlichen Veränderung (+ 4,4 Mill.) erklärt sich damit, dass die Einwohnerzahlen aufgrund der Volkszählungen 1956, 1961, 1970 und 1987 sowie aufgrund des Zensus 2011 nach unten korrigiert wurden. Ursächlich hierfür dürften ganz überwiegend unterlassene Abmeldungen (»Karteileichen«) gewesen sein, die erst durch die Volkszählungen bzw. durch den Zensus 2011 aufgedeckt wurden.

10 Krentz, Ariane: »Was heißt hier »alt«?«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2008«, S. 9.

11 Dieser Trend ist allerdings in den letzten Jahren zumindest vorübergehend zum Stillstand gekommen; vergleiche Brachat-Schwarz, Werner: »Wer zieht in die Großstadt, wer von ihr weg?«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 4/2018«, S. 3 ff.

12 Birg, Herwig: Die ausgefallene Generation – Was die Demographie über unsere Zukunft sagt, 2. Auflage 2006, S. 66.

13 Brachat-Schwarz, Werner: »Zuwanderung schwächt künftigen Alterungsprozess der Bevölkerung ab«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 4/2019«, S. 6.

14 Birg, Herwig: Die ausgefallene Generation – Was die Demographie über unsere Zukunft sagt, 2. Auflage 2006, S. 66.

15 Für ein konstantes Durchschnittsalter bis 2060 wäre ein jährlicher Wanderungsgewinn von knapp 230 000 Personen erforderlich, für einen konstanten Altenquotienten wären es sogar rund 350 000 Personen jährlich. Zum Vergleich: Der bislang höchste Wanderungsgewinn lag seit Gründung des Südweststaats im Jahr der Wiedervereinigung bei 182 000 Personen; vergleiche Brachat-Schwarz , Werner: »Stoppt die hohe Zuwanderung den demografischen Wandel?«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 2/2017«, S. 10.

16 Straubhaar, Thomas: Der Untergang ist abgesagt – Wider die Mythen des demografischen Wandels, 2016, S. 27.

17 Vergleiche Gölz, Uwe/Weber, Matthias: »Wie werden wir gepflegt? – Ergebnisse der Pflegestatistik 2017«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2019«, S. 3 ff.