:: 2/2020

Regionales Wirtschaftswachstum in Baden-Württemberg 2000 bis 2016 - Teil 5

Einfluss der Siedlungsstruktur

Nachdem in den vorhergehenden Beiträgen der Veröffentlichungsreihe »Regionales Wirtschaftswachstum in Baden-Württemberg 2000 bis 2016« zunächst eine Bestandsaufnahme des regionalen Wirtschaftswachstums in Baden-Württemberg vorgenommen sowie der Einfluss der Wirtschaftsstruktur und der Innovationskraft untersucht wurde, widmet sich der vorliegende fünfte Beitrag dem Zusammenhang zwischen dem Wirtschaftswachstum und der Siedlungsstruktur. Dabei wird insbesondere betrachtet, wie sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Wirtschaftskraft (BIP je Einwohner) sowie die Arbeitsproduktivität (BIP je Erwerbstätigen) in den verschiedenen siedlungsstrukturellen Kreis- und Regionentypen Baden-Württembergs entwickelt haben. Schwerpunktmäßig geht die Analyse der Frage nach, ob sich die wirtschaftlichen Entwicklungen zwischen städtisch und ländlich geprägten Kreisen und Regionen im genannten Untersuchungszeitraum eher angenähert haben oder ob bestehende räumlichen Disparitäten stattdessen zugenommen haben.

In den ersten beiden Beiträgen der Veröffentlichungsreihe »Regionales Wirtschaftswachstum in Baden-Württemberg 2000 bis 2016«1 wurde unter anderem festgestellt, dass sowohl das BIP als Maß der regionalen Wirtschaftsleistung als auch die Kennziffern »Wirtschaftskraft« und »Arbeitsproduktivität« zum Teil sehr unterschiedlich auf die 44 Kreise und zwölf Regionen Baden-Württembergs verteilt sind. So zeigte sich beispielsweise auf Kreisebene, dass im Jahr 2016 die Hälfte des nominalen BIP von lediglich elf Kreisen, das heißt einem Viertel aller Stadt- und Landkreise erbracht wurde. Dabei wurden bereits erste markante Unterschiede zwischen städtischen und eher ländlich geprägten Kreisen sichtbar: Während etwa mit dem Stadtkreis Stuttgart und dem Landkreis Böblingen die, gemessen an der nominalen Wirtschaftsleistung, beiden stärksten Kreise zusammen 16,1 % des BIP auf sich vereinten, folgten erst auf den Plätzen 17 und 24 mit den Landkreisen Biberach und Schwäbisch Hall zwei ländlich geprägte Kreise. Zusammen steuerten diese jedoch lediglich 3,7 % zur Wirtschaftsleistung des Landes bei.

Für die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung der Kreise und Regionen gibt es verschiedene Ursachen. Neben der Wirtschaftsstruktur2, der Forschungs- und Entwicklungsintensität3, der Beschaffenheit regionaler Arbeitsmärkte4 sowie weiteren standortspezifischen Faktoren gilt auch die in diesem Beitrag thematisierte Siedlungsstruktur als potentieller Erklärungsfaktor. Dabei ist die Erforschung regionaler Entwicklungsunterschiede auch wirtschaftstheoretisch fundiert. So dominieren etwa in der neoklassischen Theorie durch Preisunterschiede ausgelöste Annäherungsprozesse, die über Marktreaktionen die regionale Konvergenz fördern. Die »Neue Ökonomische Geographie«, die Anfang der 1990er-Jahre erstmals eine konsistente mikroökonomische Erklärung für die Entstehung räumlicher Disparitäten lieferte, relativiert diese Konvergenzannahme hingegen.5 Vor dem Hintergrund einer immer höheren Relevanz des Humankapitals als Triebfeder für Wachstum, prognostiziert sie vielmehr zunehmende Agglomerationseffekte und eine wachsende Divergenz zwischen städtischen und ländlichen Räumen.

Ausgangspunkt der nachfolgenden Analyse ist zunächst die Betrachtung der Entwicklung des nominalen BIP in den verschiedenen siedlungsstrukturellen Kreis- und Regionentypen. Für die Charakterisierung der Kreise und Regionen nach ihrem Verdichtungsgrad werden dabei die siedlungsstrukturellen Gebietstypen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) herangezogen (vergleiche i-Punkt).

Entwicklung der Wirtschaftsleistung nach Siedlungsstruktur

Im Zeitraum 2000 bis 2016 wuchs das nominale BIP in Baden-Württemberg um durchschnittlich 2,7 % auf insgesamt 476,3 Mrd. Euro. Dabei fiel die Wirtschaftsleistung in den drei siedlungsstrukturellen Kreistypen jedoch recht unterschiedlich aus (Tabelle 1). So wiesen im Jahr 2016 die 27 städtischen Kreise mit einer Wirtschaftsleistung von 293,7 Mrd. Euro (Anteil am gesamten BIP: 61,7 %) den mit Abstand höchsten Wert auf, gefolgt von den acht kreisfreien Großstädten, die zusammen rund 131 Mrd. Euro bzw. einen Anteil von 27,5 % erwirtschafteten. Die neun ländlichen Kreise kamen hingegen nur auf 51,5 Mrd. Euro bzw. 10,8 % des gesamten BIP. Allerdings lässt sich während des genannten Untersuchungszeitraums ein gewisser Konvergenzprozess zwischen ländlichen Kreisen einerseits und kreisfreien Großstädten sowie städtischen Kreisen andererseits beobachten: Während das BIP in den ländlichen Kreisen mit einem durchschnittlichen Plus von 2,9 % überdurchschnittlich wuchs und sich dessen Anteil am landesweiten BIP zumindest leicht erhöhte (+ 0,3 Prozentpunkte), konnten die städtischen Kreise und die kreisfreien Großstädte ihre Wirtschaftsleistung lediglich um durchschnittlich 2,8 % bzw. 2,5 % steigern. Unterteilt man den genannten Untersuchungszeitraum in zwei 8-Jahres-Zeiträume, so zeigt sich, dass sich die wirtschaftliche Annäherung jedoch hauptsächlich im Zeitraum 2000 bis 2008 vollzog. Denn während die durchschnittliche Wachstumsrate der ländlichen Kreise zwischen 2000 und 2008 mit 3,1 % noch deutlich über jener der kreisfreien Großstädte (2,2 %) und der städtischen Kreise (2,8 %) lag, unterschied sich das Durchschnittswachstum der drei Kreistypen im Zeitraum 2008 bis 2016 kaum noch voneinander (0,1 Prozentpunkte).

Auf Ebene der Regionen ergibt sich grundsätzlich ein ähnliches Bild wie auf Kreisebene, wenn auch in deutlich abgeschwächter Form. So ist der Zuwachs des nominalen BIP in den drei städtischen Regionen (Stuttgart, Mittlerer Oberrhein und Rhein-Neckar) von 2000 bis 2016 mit einem durchschnittlichen Plus von 2,7 % leicht hinter jenem der neun Regionen mit Verstädterungsansätzen (2,8 %) zurückgeblieben. Gleichzeitig war die Wachstumsdifferenz zwischen 2000 und 2008 auch hier stärker ausgeprägt als im Folgezeitraum.

Bislang wurde die Wirtschaftsentwicklung in den verschiedenen siedlungsstrukturellen Gebietstypen lediglich anhand des BIP verglichen. Ein aussagefähigerer Vergleich der wirtschaftlichen Entwicklung unterschiedlich großer geographischer Einheiten wird hingegen ermöglicht, wenn man die Wirtschaftsleistung auf die jeweilige Bevölkerungszahl bzw. auf die Zahl der Erwerbstätigen bezieht. Da sich jedoch sowohl die Anzahl der Einwohner als auch die Anzahl der Erwerbstätigen je nach Siedlungsstruktur ebenfalls recht unterschiedlich entwickelt haben, wird im Folgenden zunächst ein isolierter Blick auf die Entwicklung dieser beiden Bezugsgrößen geworfen (Schaubild 1).

Hoher Einwohner- und Erwerbstätigenzuwachs in den Großstädten

Die Bevölkerungszahl Baden-Württembergs ist seit dem Jahr 2000 um 5,4 % gestiegen und belief sich 2016 auf insgesamt 10,9 Mill. Einwohner. Davon entfielen 7,5 Mill. Einwohner (69,1 %) auf die städtischen Kreise, 2 Mill. Personen (18,3 %) hatten ihren Wohnsitz in einer der acht kreisfreien Großstädte und 1,4 Mill. Personen (12,7 %) wiederum wohnten in ländlichen Kreisen. Aus Schaubild 1a wird ersichtlich, dass zwischen 2000 und 2016 einerseits zwar alle drei Kreistypen einen Bevölkerungszuwachs verzeichneten, andererseits vollzog sich dieser jedoch in recht unterschiedlichem Ausmaß. So war die räumliche Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg durch eine starke Urbanisierung geprägt, welche zur Folge hatte, dass die Einwohnerzahl in den kreisfreien Großstädten mit einer Zunahme um 9,5 % wesentlich kräftiger wuchs als in den städtischen Kreisen (+ 4,9 %) und in den ländlichen Kreisen (+ 2,1 %). Als Hauptgrund für diesen (Re)Urbanisierungstrend werden vor allem gesellschaftliche Veränderungen wie etwa die steigende Anzahl an Singles sowie die zunehmende Bildungsmigration junger Schulabgänger in die Hochschulstädte genannt.6 Hinzu kommt die, insbesondere ab dem Jahr 2011, kräftig gestiegene Zuwanderung aus dem Ausland, welche die Bevölkerungszahl jedoch nicht nur in den kreisfreien Großstädten, sondern auch landesweit deutlich ansteigen ließ.

Der Trend zur Urbanisierung spiegelt sich auch auf Regionenebene wider. Hier erzielten die städtischen Regionen überdurchschnittliche Bevölkerungszuwächse (6,3 %), wohingegen die Einwohnerzahl in den Regionen mit Verstädterungsansätzen mit einem Plus von 4,6 % etwas schwächer zunahm.

Neben der Einwohnerzahl ist die Zahl der Erwerbstätigen ebenfalls kräftig gestiegen (Schaubild 1b). Dabei wuchs die Erwerbstätigenzahl in den städtischen Kreisen von 2000 bis 2016 um 13 % auf 3,9 Mill. Personen, in den kreisfreien Großstädten erhöhte sich die Anzahl auf 1,6 Mill. Personen (+ 11,1 %) und die ländlichen Kreise verzeichneten einen Zuwachs in Höhe von 9,8 % auf insgesamt 0,7 Mill. Erwerbstätige. Landesweit stieg die Zahl der Erwerbstätigen von 5,5 Mill. auf 6,2 Mill. Personen (+ 12,1 %). Auffallend ist, dass der Beschäftigungszuwachs trotz des höheren Ausgangsniveaus im Zeitraum 2008 bis 2016 (durchschnittliche jährliche Zunahme: 0,9 %) ausgeprägter war als in der ersten Teilperiode 2000 und 2008 (0,6 %). Ausschlaggebend hierfür dürfte vor allem die nach der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 einsetzende und lange anhaltende wirtschaftliche Aufschwungsphase sein, welche insbesondere ab dem Jahr 2011 mit einem kräftigen Anstieg der Erwerbstätigenzahl einherging.

Vergleicht man die Entwicklung der Erwerbstätigenzahl mit jener der Einwohner, lassen sich zwei zentrale Unterschiede feststellen: Zum einen ist die Anzahl der Erwerbstätigen über alle Kreistypen hinweg prozentual wesentlich stärker gewachsen als die Zahl der Einwohner. Mit Ausnahme der kreisfreien Städte überstiegen die Zuwächse der Erwerbstätigen jene der Einwohner selbst in absoluten Größen. Zum anderen verlief die Entwicklung der Erwerbstätigenzahl in den verschiedenen Kreistypen deutlich homogener als die der Einwohner.

Auf Regionenebene zeigt sich, dass die Erwerbstätigenzahl in Regionen mit Verstädterungsansätzen mit einem Plus von 12,9 % überdurchschnittlich wuchs, wobei diese Entwicklung hauptsächlich auf die hohen Zuwächse der städtischen Kreise zurückzuführen ist. Der Anstieg in den städtischen Regionen blieb hingegen leicht hinter der durchschnittlichen Veränderungsrate zurück (+ 11,2 %), was sich mit dem etwas geringeren Wachstum in den kreisfreien Großstädten begründen lässt. Verglichen mit der Einwohnerentwicklung auf Regionenebene ergab sich somit das umgekehrte Bild. Denn wie bereits erläutert, nahm die Einwohnerzahl in städtischen Regionen kräftiger zu als in Regionen mit Verstädterungsansätzen.

Ländliche Kreise: Überdurchschnittlicher Anstieg der Wirtschaftskraft …

Wie die vorangegangenen Analysen gezeigt haben, wurde die räumliche Konzentration der Bevölkerung durch die Wanderung in die Städte bislang nicht von einer vergleichbaren Zentralisierung der Wirtschaftsleistung begleitet. Die ländlichen Kreise konnten ihren Anteil am baden-württembergischen BIP zwischen 2000 und 2016 vielmehr leicht erhöhen, sodass der Rückstand je Einwohner gegenüber den kreisfreien Städten schrumpfte und die wirtschaftliche Konvergenz zwischen den Kreistypen insgesamt zunahm. Dies zeigt auch der Vergleich der Wachstumsraten des BIP je Einwohner im genannten Zeitraum (Schaubild 2a) und Tabelle 2): Insgesamt erhöhte sich das BIP je Einwohner in Baden-Württemberg um 46 % auf zuletzt 43 632 Euro. Dabei verzeichneten die ländlichen Kreise mit einem Plus von 55,8 % eine überdurchschnittliche Zunahme, während die acht kreisfreien Großstädte im Durchschnitt deutlich hinter der Landesentwicklung zurückblieben (+ 35,4 %). Zwar überstieg die Wirtschaftskraft in den kreisfreien Großstädten 2016 mit durchschnittlich 65 690 Euro den Landesdurchschnitt nach wie vor recht deutlich. Allerdings ist der Vorsprung gegenüber dem baden-württembergischen Mittelwert seit 2000 von 62,4 % auf 50,6 % im Jahr 2016 gesunken. Demgegenüber ist der Rückstand der ländlichen Kreise im selben Zeitraum von 19,8 % auf 14,5 % gesunken. Die städtischen Kreise, deren durchschnittliches BIP pro Einwohner zu Beginn des Beobachtungszeitraums ebenfalls unter dem Landesdurchschnitt lag, konnten ihren Rückstand von 12,1 % auf 10,7 % verringern.

Vergleicht man erneut die beiden Zeiträume 2000 bis 2008 und 2008 bis 2016 miteinander, so ist erkennbar, dass das BIP je Einwohner im Gegensatz zur Entwicklung der absoluten Wirtschaftsleistung in den ersten 8 Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 2,5 % etwas kräftiger gewachsen ist als im darauffolgenden Zeitabschnitt von 2008 bis 2016 (2,3 %). Ausschlaggebend hierfür war der bereits erwähnte stärkere Bevölkerungszuwachs von 2008 bis 2016.

Da die Entwicklung auf Ebene der Regionen unmittelbar aus den Ergebnissen auf Kreisebene resultiert, verwundert es nicht, dass sich die zuvor beschriebene wirtschaftliche Annäherung auch zwischen den beiden Regionentypen beobachten lässt. So überstieg das Wachstum der Wirtschaftskraft in Regionen mit Verstädterungstendenzen jenes in städtischen Regionen um knapp 5 Prozentpunkte.

… und überdurchschnittlicher Zuwachs der Arbeitsproduktivität

Die Betrachtung der Größe »BIP je Einwohner«, welche bei wirtschaftlichen Regionalvergleichen häufig auch als Indikator zur Messung des Lebensstandards herangezogen wird, gab Aufschluss über die Verteilung der in Baden-Württemberg zur Verfügung stehenden Wirtschaftskraft. Die Aussagekraft dieser Kennziffer wird allerdings dadurch relativiert, dass die wirtschaftliche Leistung in den Kreisen und Regionen erheblich durch Berufspendler beeinflusst sein kann. So misst das BIP die innerhalb eines Kreises oder einer Region erbrachte Wirtschaftsleistung unabhängig davon, ob sie von der dort ansässigen Erwerbsbevölkerung oder von Berufseinpendlern erbracht wurde. Als Bezugsgröße besser geeignet ist daher die Anzahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort. Das Verhältnis aus BIP und Anzahl der Erwerbstätigen ergibt die Kennziffer »Arbeitsproduktivität«, welche wiederum als eine der wichtigsten Einflussfaktoren für langfristiges Wirtschaftswachstum gilt. Im Jahr 2016 betrug die Arbeitsproduktivität in Baden-Württemberg insgesamt 77 245 Euro. Gegenüber 2000 entspricht dies einer Steigerung um 37,2 % (Schaubild 2b). Verglichen mit der Zunahme des BIP (+ 53,9 %) sowie des BIP je Einwohner (+ 46 %) im selben Zeitraum fiel das Wachstum der Arbeitsproduktivität somit deutlich geringer aus.

Dieser Befund gilt ebenso für die Entwicklung der Arbeitsproduktivität in den drei Kreistypen und lässt sich auf den bereits erwähnten kräftigen Beschäftigungszuwachs zurückführen. Der Blick auf die Entwicklung des BIP je Erwerbstätigen zeigt darüber hinaus, dass das relative Zurückfallen der Stadtkreise bezogen auf ihre Wirtschaftsleistung vermutlich weniger auf eine verringerte Erwerbsbeteiligung im Rahmen des kräftigen Einwohnerzuwachses zurückzuführen ist. Vielmehr haben die städtischen Arbeitsmärkte eine hohe Zahl zusätzlicher Arbeitskräfte aufgenommen, doch offenbar geschah dies zum Preis einer langsamer steigenden Arbeitsproduktivität. Denn während die ländlichen und städtischen Kreise ihr BIP je Erwerbstätigen um 44,8 % bzw. 37,7 % steigern konnten, wuchs die Arbeitsproduktivität in den kreisfreien Großstädten lediglich um 33,5 %. Der wirtschaftliche Aufholprozess ländlicher Kreise gegenüber städtischen Kreisen sowie kreisfreien Großstädten zeigt sich somit auch hinsichtlich der Entwicklung der Arbeitsproduktivität. Dabei fand die Konvergenz fast ausschließlich zwischen 2000 und 2008 statt. Denn während sich die Arbeitsproduktivität in den ländlichen Kreisen bis zum Jahr 2008 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 2,6 % deutlich dynamischer entwickelte als in den städtischen Kreisen (2,1 %) und kreisfreien Großstädten (1,8 %), fielen die Unterschiede in der darauffolgenden Periode wesentlich geringer aus (Tabelle 2).

Die Entwicklung der Arbeitsproduktivität in den beiden Regionentypen unterschied sich hingegen kaum voneinander. So fielen die Zuwachsraten in Regionen mit Verstädterungsansätzen und städtischen Regionen mit durchschnittlich 37,4 % bzw. 37,2 % beinahe identisch aus. Mit Blick auf die beiden (Teil)Zeiträume ist außerdem erkennbar, dass sich das Produktivitätswachstum sowohl auf Kreis- als auch Regionenebene seit 2008 deutlich abgeschwächt hat. Allerdings gilt diese Erkenntnis nicht allein für Baden-Württemberg. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Entwicklung, die europaweit zu beobachten ist.7

Nur begrenzte regionale Konvergenz

Bislang wurde deutlich, dass sich im Zeitraum 2000 bis 2016 sowohl die durchschnittliche Wirtschaftskraft als auch die durchschnittliche Arbeitsproduktivität der ländlichen Kreise jenen der städtischen Kreise und kreisfreien Großstädte angenähert hat. Es fand also eine wirtschaftliche Konvergenz – in wissenschaftlicher Terminologie: β-Konvergenz – zwischen ländlichen und städtisch geprägten Kreisen statt. Dabei könnte das höhere Wachstum der ländlichen Kreise zu der Annahme verleiten, dass auch die Streuung der beiden Kennziffern zurückgegangen ist und sich die Abstände hinsichtlich Wirtschaftskraft und Arbeitsproduktivität damit generell verringert haben.8 Dies muss jedoch nicht der Fall sein. Bislang wurden die drei verschiedenen Kreistypen jeweils nur in ihrer Gesamtheit betrachtet, doch auch innerhalb der Gruppe eines Kreistyps könnte die Streuung zugenommen haben, selbst wenn die Gruppenmittelwerte konvergieren.

Betrachtet man die Entwicklung der Spannbreite der Arbeitsproduktivität zwischen 2000 und 2016, wird deutlich, dass dies tatsächlich der Fall war. Schaubild 3 zeigt die jeweiligen Minimal- und Maximalwerte sowie den Mittelwert des BIP je Erwerbstätigen der drei siedlungsstrukturellen Kreistypen in Relation zum Landesdurchschnitt. Landesweit hat sich die Spannbreite zwischen dem höchsten und geringsten BIP je Erwerbstätigen in den Kreisen um 9 Prozentpunkte auf 58 % erhöht. Dabei wiesen die ländlichen Kreise im Jahr 2016 mit einer Spannbreite von 31 % eine deutlich gleichmäßigere Verteilung des BIP je Erwerbstätigen auf als die städtischen Kreise (58 %) und die kreisfreien Großstädte (45 %). Gegenüber 2000 hat sich die Spannbreite in den städtischen und ländlichen Kreisen mit einer Zunahme um 20 bzw. 16 Prozentpunkte recht deutlich erhöht. In den Großstädten hat sich die Streuung der Arbeitsproduktivität hingegen nur leicht verändert (+ 1 Prozentpunkt).

Gleichmäßigere Verteilung der Wirtschaftskraft und der Arbeitsproduktivität in ländlichen Kreisen

Vergleicht man die Verteilung des BIP je Einwohner mit der soeben skizzierten Verteilung der Arbeitsproduktivität, lassen sich zwei wesentliche Unterschiede und zwei Gemeinsamkeiten erkennen: So unterscheiden sich die Entwicklungen der beiden Kennziffern darin, dass die Spannbreite des BIP je Einwohner 2016 landesweit mit 125 % deutlich ausgeprägter war als jene der Arbeitsproduktivität und im Zeitverlauf nicht zugenommen, sondern um 10 Prozentpunkte abgenommen hat. Als Gemeinsamkeit zeigt sich hingegen, dass das BIP je Einwohner in den ländlichen Kreisen ebenso wie die Arbeitsproduktivität gleichmäßiger verteilt war (Spannbreite 2016: 45 %) als in den kreisfreien Großstädten (97 %) und in den städtischen Kreisen (87 %). Darüber hinaus ist die Spannbreite des BIP je Einwohner in den ländlichen und städtischen Kreisen mit einem Plus in Höhe von 14 bzw. 24 Prozentpunkten erneut kräftig angestiegen, während sich die Spannbreite in den kreisfreien Großstädten 2016 nur unwesentlich von ihrem Wert aus dem Jahr 2000 unterschied (– 1 Prozentpunkt).

Preisbereinigte Entwicklungen in den Kreisen

Die bisherigen Analysen bezogen sich allesamt auf nominale Größen, bei denen die Preisänderungen, die sich innerhalb des 16-jährigen Betrachtungszeitraums ergaben, nicht berücksichtigt wurden. Im Folgenden wird hingegen die reale Entwicklung der Wirtschaftskraft und Arbeitsproduktivität betrachtet. Da reale Veränderungsraten unabhängig von Preiseinflüssen berechnet werden, geben diese eine genauere Auskunft über die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Kreise und Regionen Baden-Württembergs. Die in Tabelle 3 sowie in den Schaubildern 4 und 5 dargestellte Auswertung des realen Wachstumsrankings nach siedlungsstrukturellen Kreis- und Regionentypen bestätigt die aus der nominalen Analyse gewonnenen Erkenntnisse und zeigt, dass ländliche und städtische Kreise von 2000 bis 2016 tendenziell stärker wuchsen als die acht kreisfreien Großstädte. So befanden sich unter den zehn wachstumsstärksten Kreisen jeweils drei ländliche sowie sieben städtische Kreise. Dabei gilt dieser Befund sowohl für das Wachstum des BIP als auch für die Zuwachsraten des BIP je Einwohner und BIP je Erwerbstätigen. Mit einer durchschnittlichen Zunahme um 3,1 % im Zeitraum 2000 bis 2016 wuchs das absolute BIP im Landkreis Biberach am stärksten. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Landkreise Heilbronn (+ 2,8 %) und Böblingen (+ 2,7 %). Unter den acht kreisfreien Großstädten wiesen hingegen lediglich die auf Rang 14 bzw. Rang 20 platzierten Stadtkreise Ulm (+ 1,6 %) und Freiburg (+ 1,5 %) überdurchschnittliche Wachstumsraten auf.

Hinsichtlich des BIP je Einwohner ergab sich ein recht ähnliches Bild: Wachstumsspitzenreiter waren erneut die Landkreise Biberach (+ 2,7 %), Heilbronn (+ 2,4 %) und Böblingen (+ 2,3 %). Mit dem Stadtkreis Ulm, dessen durchschnittliche Wachstumsrate in Höhe von 1,1 % exakt dem Landesdurchschnitt entsprach, rangiert die wachstumsstärkste kreisfreie Großstadt lediglich auf dem 18. Platz. Die verbleibenden sieben Großstädte wiesen hingegen nicht nur unterdurchschnittliche Veränderungsraten ihrer Wirtschaftskraft auf, sondern lagen mit Ausnahme des Stadtkreises Mannheim zudem im unteren Viertel des Wachstumsrankings. Dies ist neben dem geringeren BIP-Wachstum vor allem auf den bereits an anderer Stelle thematisierten hohen Bevölkerungszuwachs der Großstädte zurückzuführen.

Die höchste Zunahme des BIP je Erwerbstätigen verzeichneten erneut die Landkreise Biberach, Heilbronn und Böblingen. Im Vergleich zu den beiden zuvor betrachteten Kennziffern hat sich jedoch die Reihenfolge leicht geändert. So erzielte der Landkreis Böblingen mit einem durchschnittlichen Wachstum seiner Arbeitsproduktivität in Höhe von 1,9 % die höchsten Zuwächse, dicht gefolgt vom Landkreis Biberach mit einem Plus von ebenfalls 1,9 % und dem Landkreis Heilbronn mit + 1,4 %. Unter den kreisfreien Großstädten erzielten lediglich die Stadtkreise Karlsruhe und Ulm Wachstumsraten in Höhe des Landesdurchschnitts (+ 0,7 %).

Die Auswertung des Wachstumsrankings nach Siedlungsstruktur zeigt zwar einerseits, dass das reale Wirtschaftswachstum in ländlichen und städtischen Kreisen zwischen 2000 und 2016 tendenziell kräftiger ausfiel als in den kreisfreien Großstädten, andererseits wurde aber auch deutlich, dass es zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung der Kreise und ihrer Siedlungsstruktur keinen eindeutigen Zusammenhang gibt. So befinden sich beispielsweise ländliche und städtische Kreise nicht nur auf den vorderen Plätzen, sondern ebenso am unteren Ende der Skala. Demnach muss es neben der Siedlungsstruktur noch weitere Erklärungsfaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung in den baden-württembergischen Stadt- und Landkreisen geben. Diese Feststellung wird auch durch den Blick auf die reale Wirtschaftsentwicklung auf Regionenebene untermauert: Sowohl Regionen mit dem höchsten Wirtschaftswachstum zwischen 2000 und 2016 als auch Regionen mit den geringsten Zuwachsraten sind dem Gebietstyp »Regionen mit Verstädterungstendenzen« zuzuordnen. Die drei städtischen Regionen Stuttgart, Mittlerer Oberrhein und Rhein-Neckar befinden sich hingegen je nach Betrachtung der Kennziffer zwischen den Plätzen 5 und 10.

Reale Wachstumsdynamik in den siedlungsstrukturellen Gebietstypen

Bei der Beurteilung der Wachstumsstärke im landesweiten Vergleich muss auch das Ausgangsniveau des BIP berücksichtigt werden. Ist die Wirtschaftsleistung eines Kreises zum Ausgangszeitpunkt relativ niedrig, so ist eine hohe Wachstumsrate anders zu interpretieren als in Kreisen mit einem bereits hohen Ausgangsniveau. Vor diesem Hintergrund setzt Schaubild 6 das Ausgangsniveau der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Kreise im Jahr 2000 in Relation zu dessen durchschnittlichen prozentualen Veränderung zwischen 2000 und 2016. Anhand der Durchschnittswerte auf Landesebene lassen sich vier Quadranten bilden, mit deren Hilfe die Veränderung der räumlichen Konzentration untersucht werden kann. Dabei enthält Quadrant I Kreise mit überdurchschnittlichem Ausgangsniveau sowie überdurchschnittlicher Wachstumsrate. Das Gegenstück hierzu bildet Quadrant III, welcher Kreise mit unterdurchschnittlichem Ausgangsniveau und unterdurchschnittlicher Veränderungsrate beinhaltet. Die Quadranten II und IV kennzeichnen Kreise mit unterdurchschnittlichem Ausgangsniveau und überdurchschnittlicher Wachstumsrate bzw. Kreise mit überdurchschnittlichem Ausgangsniveau und unterdurchschnittlicher Veränderungsrate. Je mehr Kreise den Quadranten II und IV zuzuordnen sind, desto stärker sinkt die Wachstumsrate mit steigender Wirtschaftsleistung. In diesem Fall verringert sich die räumliche Konzentration der Wirtschaftsleistung. Umgekehrt steigt die räumliche Konzentration, je mehr Kreise durch die Konstellationen I und III charakterisiert werden.

Als Messgröße für das Ausgangsniveau der Wirtschaftsleistung wird in Schaubild 6a das nominale BIP je Einwohner im Jahr 2000 herangezogen. Die wirtschaftliche Entwicklung wird anhand dessen preisbereinigter, durchschnittlicher Veränderungsrate zwischen 2000 und 2016 abgebildet. Dabei lässt sich in der Gesamtbetrachtung kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Ausgangsniveau und Wachstumsdynamik erkennen. Hinsichtlich der verschiedenen siedlungsstrukturellen Gebietstypen ergeben sich jedoch markante Unterschiede. So wuchs zum Beispiel das BIP je Einwohner, ausgehend von einem überdurchschnittlichen Niveau, in sieben der acht kreisfreien Großstädte nur unterdurchschnittlich (Quadrant IV). Auffallend ist auch, dass neben den besagten kreisfreien Großstädten lediglich zwei weitere (städtische) Kreise im Jahr 2000 ein überdurchschnittliches Niveau aufwiesen. Dabei lag die durchschnittliche jährliche Zuwachsrate im Landkreis Böblingen in Höhe von 2,3 % deutlich über dem Landesdurchschnitt (1,1 %), wohingegen der Stadtkreis Baden-Baden mit + 1,2 % lediglich eine leicht überdurchschnittliche Zunahme verzeichnete. Von den 34 Kreisen (77 %), die im Jahr 2000 ein unterdurchschnittliches Niveau aufwiesen, konnten 15 Kreise, das heißt nicht einmal die Hälfte, ihren wirtschaftlichen Rückstand verringern, indem sie eine überdurchschnittliche Wachstumsrate erzielten. Darunter befanden sich fünf ländliche Kreise (Biberach, Hohenlohekreis, Schwäbisch Hall, Alb-Donau-Kreis, Sigmaringen) und zehn städtische Kreise (Landkreis Heilbronn, Tuttlingen, Bodenseekreis, Ostalbkreis, Rastatt, Tübingen, Rhein-Neckar-Kreis, Ludwigsburg, Rottweil, Ravensburg).

In Schaubild 6b wird das Ausgangsniveau anhand des nominalen BIP je Erwerbstätigen im Jahr 2000 gemessen. Als Maßstab für die Dynamik der Wachstumsprozesse dient erneut die preisbereinigte, durchschnittliche Veränderungsrate zwischen 2000 und 2016. Auch zwischen diesen beiden Größen zeigt sich insgesamt kein eindeutiger Zusammenhang. Beinahe die Hälfte aller Kreise ist jedoch ebenso wie bei der Betrachtung des BIP je Einwohner durch eine unterdurchschnittliche Veränderungsrate bei unterdurchschnittlichem Ausgangsniveau charakterisiert (Quadrant III). Im Gegensatz zur vorherigen Betrachtung befinden sich in dieser Gruppe nun allerdings nicht mehr ausschließlich ländliche und städtische Kreise, sondern ebenso die Hälfte der kreisfreien Großstädte (die Stadtkreise Ulm, Pforzheim, Heidelberg und Freiburg). Die verbleibenden vier kreisfreien Großstädte wuchsen von einem überdurchschnittlichen Niveau aus schwächer als der Landesdurchschnitt (Quadrant IV). Von den neun ländlichen Kreisen erhöhte sich die Arbeitsproduktivität in insgesamt sechs Kreisen überdurchschnittlich. Da die ländlichen Kreise im Jahr 2000 allesamt ein unterdurchschnittliches Niveau aufwiesen, zählen die zum ländlichen Strukturtyp gehörenden Kreise mit Ausnahme der Landkreise Freudenstadt und Waldshut sowie des Main-Tauber-Kreises somit zu den aufholenden Kreisen. Hinsichtlich der 27 städtischen Kreise lässt sich erkennen, dass im Jahr 2000 lediglich acht Kreise (30 %) durch eine überdurchschnittliche Arbeitsproduktivität gekennzeichnet waren. Davon konnten wiederum fünf Kreise ihren Produktivitätsvorsprung ausbauen, indem sie zugleich eine überdurchschnittliche Wachstumsrate erzielten (Quadrant I). Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang insbesondere der Landkreis Böblingen, welcher trotz des zweithöchsten Ausgangsniveaus den größten durchschnittlichen Zuwachs aufwies (+ 1,9 %). Die Mehrheit der städtischen Kreise (15 Kreise bzw. 56 %) ist jedoch in Quadrant III vorzufinden und somit durch unterdurchschnittliches Wachstum bei unterdurchschnittlichem Ausgangsniveau gekennzeichnet.

Zusammenfassung und Ausblick

Anhand der vorangegangenen Auswertungen ist ersichtlich, dass die räumliche Konzentration der Bevölkerung und der Erwerbstätigen in den städtischen Ballungszentren bislang nicht von einer vergleichbaren Zentralisierung der Wirtschaftsaktivität begleitet wurde. Die ländlichen Kreise konnten ihren Anteil am BIP seit der Jahrtausendwende vielmehr leicht erhöhen, sodass deren Rückstand je Einwohner bzw. je Erwerbstätigen gegenüber den kreisfreien Großstädten bis zum Jahr 2016 schrumpfte und die wirtschaftliche Konvergenz zwischen beiden Raumtypen insgesamt zunahm. Dieser Befund gilt allerdings hinsichtlich der Arbeitsproduktivität nur eingeschränkt, da sich die Streuung der BIP-Werte je Erwerbstätigen zwischen 2000 und 2016 insgesamt erhöht hat.

Die Auswertung des Wachstumsrankings nach Siedlungsstruktur hat darüber hinaus gezeigt, dass es in beiden Untersuchungszeiträumen markante Ausnahmen von den beschriebenen Wachstumsmustern gibt. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Siedlungsstruktur ist demnach nicht erkennbar. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass sich die in einem Siedlungsstrukturtyp zusammengefassten Kreise und Regionen bezüglich weiterer Merkmale, wie zum Beispiel der Wirtschaftsstruktur, der Forschungs- und Entwicklungsintensität sowie weiterer standortspezifischen Faktoren unterscheiden, welche wiederum selbst einen signifikanten Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung haben.

Mit Blick auf die zukünftige regionale Wirtschaftsentwicklung in Baden-Württemberg dürfte vor allem der ländliche Raum vor massiven Herausforderungen stehen. So zeigt beispielsweise eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), dass eine leistungsfähige digitale Infrastruktur bereits heute ein zentraler Standortfaktor ist, dessen Bedeutung zukünftig noch weiter zunehmen wird. Den peripher gelegenen Räumen werden dabei die geringsten Digitalisierungsfortschritte attestiert.9 Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass sich der durch den demografischen Wandel ausgelöste Fachkräftemangel in ländlichen Gebieten stärker auswirken wird als in urbanen Räumen, die eine jüngere und oftmals höher qualifizierte Bevölkerung aufweisen. Vor diesem Hintergrund ist es fraglich, ob sich die zuletzt beobachtete Konvergenz zwischen städtischen und eher ländlich geprägten Räumen auch zukünftig in gleicher Weise fortsetzen wird.