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60 Jahre Anwerbeabkommen mit Griechenland und Spanien

Ausgewählte Ergebnisse zur griechischen und spanischen Bevölkerung in Baden-Württemberg

1952, im Gründungsjahr des Südweststaats, lebten in Baden-Württemberg lediglich rund 60 000 Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit. Deren Zahl stieg in den folgenden 2 Jahrzehnten fast stetig an. Ursache hierfür war, dass zu dieser Zeit das so genannte »Wirtschaftswunder« bereits in vollem Gange war. Als Folge dieser ungemein dynamischen Wirtschaftsentwicklung zeichnete sich ein allgemeiner Arbeitskräftemangel ab, der zur Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte führte. Nachdem 1955 das erste Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien geschlossen wurde, folgte am 29. März 1960 ein entsprechendes Abkommen mit dem Königreich Spanien und nur einen Tag später mit Griechenland. Die Abkommen mit Griechenland und Spanien jähren sich damit zum 60. Mal. Dieses Ereignis wurde zum Anlass genommen, ausgewählte Aspekte der griechischen und der spanischen Bevölkerung in Baden-Württemberg vorzustellen.

Abschluss der Anwerbeabkommen führt zu starker Zuwanderung

Das Land Baden-Württemberg wurde im Jahr 1952 aus den von den Besatzungsmächten gebildeten Ländern Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern gegründet.1 Damals lebten nur 400 Personen mit einer spanischen Staatsangehörigkeit im Südwesten, mit rund 600 Griechinnen und Griechen lag deren Zahl nur unwesentlich höher. Erst mit dem Abschluss der Anwerbeabkommen im Jahr 1960 kam es innerhalb von 15 Jahren – lediglich unterbrochen durch die Wirtschaftskrise der Jahre 1966/67 – zu einem enormen Anstieg vor allem bei der griechischen Bevölkerung: 1974 erreichte sie mit rund 103 000 Personen ihren bisherigen Höchststand. Die Entwicklung bei der spanischen Bevölkerung verlief dagegen weniger dynamisch; sie erhöhte sich bis zum Jahr 1973 auf 49 000 Personen – ihren bisherigen Spitzenwert (Schaubild 1).

Die damalige Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte erfolgte zur Deckung des immensen Bedarfs an Arbeitskräften; »Gastarbeiter« wurden händeringend gesucht (i-Punkt: »Anwerbung von »Gastarbeitern« in Griechenland – ein Zeitzeuge berichtet«). Die Ausländerpolitik Deutschlands war damit in jenen Jahren in erster Linie Arbeitsmarktpolitik. Man ging davon aus, dass die Ausländerbeschäftigung eine vorübergehende Erscheinung sei und deshalb die »Gastarbeiter« früher oder später wieder heimkehren würden.2 Wohl auch deshalb wurde der Wohnraumfrage zunächst wenig Bedeutung beigemessen, was dazu führte, dass viele der Neuankömmlinge in barackenähnlichen Gemeinschaftsunterkünften lebten. Erst Mitte der 1960er-Jahre bewirkten Presseberichte, dass die Aufmerksamkeit auf die zum Teil untragbaren Wohnverhältnisse gelenkt und diese verbessert wurden.3

Aber nicht nur der deutsche Arbeitsmarkt profitierte von der Zuwanderung. Vielmehr waren die spanische und die griechische Regierung sehr daran interessiert, die hohe Arbeitslosigkeit zumindest teilweise durch Auswanderung zu beseitigen, da ihre Staaten unter schlechten wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen litten. Dennoch war dies für Griechenland und Spanien ein zweischneidiges Schwert, weil die Abwanderung dort zu einem Fachkräftemangel führte.4

Rückgang der griechischen und spanischen Bevölkerung ab Mitte der 1970er-Jahre

Von Mitte der 1970er-Jahre bis Mitte der 1980er-Jahre ging die Zahl der griechischen Staatsangehörigen in Baden-Württemberg wieder zurück; der Rückgang wurde vor allem durch die »Ölkrise« im Jahr 1973 und der temporären bundesweiten Förderung von Rückwanderungen ausgelöst. Bei der spanischen Bevölkerung hielt der Rückgang der Bevölkerungszahl sogar noch erheblich länger an. Hauptursache hierfür dürfte gewesen sein, dass relativ viele »Gastarbeiter« nach dem Renteneintrittsalter in die ehemalige Heimat zurückkehrten.

Finanz- und Wirtschaftskrise führt zu erneutem Anstieg

Erst seit dem Jahr 2009 steigt die Zahl der Spanierinnen und Spanier im Südwesten wieder an, ebenso wie die der griechischen Bevölkerung seit 2010 – ohne allerdings das hohe Niveau Mitte der 1970er-Jahre zu erreichen (Schaubild 1). Hintergrund dieser neuen Entwicklung war, dass Griechenland und Spanien – neben Italien und Portugal – von den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008/09 besonders stark betroffen waren; dies führte zu einer verstärkten Abwanderung aus diesen Staaten. Während noch bis 2009 bzw. bis 2008 per saldo mehr Griechen bzw. Spanier aus dem Südwesten in ihre frühere Heimat zurückzogen, kamen seither wieder deutlich mehr Menschen beider Staatsangehörigkeiten in den Südwesten (Schaubild 2). Baden-Württemberg verbuchte so bei Griechen und Spaniern in den Jahren 2012/13 den höchsten Wanderungsgewinn. Seither hat sich dieser aber wieder verringert, wohl weil sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Griechenland und Spanien zuletzt verbessert haben.5

10 800 Einbürgerungen von griechischen Staatsangehörigen seit 2000

Die zahlenmäßige Entwicklung vor allem der griechischen Bevölkerung wurde in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur durch das wechselvolle Migrationsgeschehen bestimmt. Vielmehr wurde deren Zahl – von Sterbefällen und Geburten abgesehen6 – auch davon beeinflusst, dass sich Einwanderinnen und Einwanderer einbürgern ließen: Immerhin rund 10 800 Personen mit einer griechischen Staatsangehörigkeit sind beispielsweise seit dem Jahr 2000 Deutsche geworden. Bei den spanischen Staatsangehörigen waren es jedoch lediglich etwas mehr als 1 400. Damit war die Einbürgerungsquote der spanischen Bevölkerung, also die Zahl der Einbürgerungen bezogen auf die spanische Bevölkerung, verglichen mit anderen Nationalitäten eher gering. Dagegen lag diejenige der Griechen zuletzt immerhin im Durchschnitt der gesamten ausländischen Bevölkerung Baden-Württembergs.

Spanier sind im Schnitt 42,5 Jahre alt

Heute haben etwa 82 000 griechische und etwas mehr als 25 000 spanische Staatsangehörige ihren Wohnsitz in Baden-Württemberg. Im Schnitt leben griechische Staatsangehörige bereits seit 26 Jahren im Südwesten bzw. in Deutschland, 31 % sogar seit mindestens 40 Jahren. Bei den Spanierinnen und Spaniern sind diese Werte etwas geringer: Sie zählen im Durchschnitt seit 22 Jahren zur Bevölkerung Baden-Württembergs, der Anteil derjenigen, die 40 Jahre oder länger hier lebt, beträgt 30 %.

Die Griechinnen und Griechen in Baden-Württemberg sind im Schnitt 45,1 Jahre alt und damit knapp 3 Jahre älter als Spanierinnen und Spanier (42,5 Jahre). Das Durchschnittsalter der ausländischen Bevölkerung insgesamt liegt mit 39,0 Jahren allerdings deutlich niedriger. Insbesondere der Anteil der unter 15-Jährigen ist bei Griechen und Spaniern geringer als bei der ausländischen Bevölkerung insgesamt und vor allem auch im Vergleich zur deutschen Bevölkerung7 (Schaubild 3).

Geringe Geburtenhäufigkeit

Im Jahr 2018 wurden in Baden-Württemberg 711 Kinder von griechischen und 311 Kinder von spanischen Frauen geboren. Die Geburtenhäufigkeit, also die durchschnittliche Kinderzahl je Frau, lag damit bei griechischen Frauen im Jahr 2018 bei lediglich 1,33 und somit noch etwas niedriger als beispielsweise 2015 (1,37). Bei den spanischen Frauen war der Trend dagegen positiv: Nachdem im Schnitt im Jahr 2015 nur 1,29 Kinder je Frau zur Welt gebracht wurden, waren es 2018 immerhin 1,39. Dennoch lag die Geburtenhäufigkeit zuletzt sowohl der griechischen als auch der spanischen Frauen unter der der deutschen Frauen (1,49). Noch deutlich höher war die Kinderzahl je Frau im Jahr 2018 bei den ausländischen Frauen insgesamt mit im Schnitt 1,93 (Schaubild 4).

160 Eheschließungen zwischen Deutschen und Spaniern im Jahr 2018

Ehen zwischen Deutschen und Ausländern wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer häufiger. Der Anteil dieser gemischt­nationalen an allen Ehen, die beispielsweise 1970 in Baden-Württemberg geschlossen wurden, lag bei lediglich 7 %, im Jahr 2018 waren es immerhin bereits ca. 15 %.

Auf Eheschließungen zwischen Deutschen und Griechen bzw. zwischen Deutschen und Spaniern entfällt nur ein relativ kleiner Teil dieser binationalen Ehen: Unter den insgesamt rund 8 200 Hochzeiten, die zwischen Deutschen und Ausländern im Jahr 2018 in Baden-Württemberg geschlossen wurden, waren lediglich 191 Ehen zwischen Deutschen und Griechen bzw. 160 Ehen zwischen Deutschen und Spaniern. Am häufigsten waren noch Eheschließungen zwischen einer deutschen Braut und einem griechischen Bräutigam (117), deutlich seltener die Kombination »griechische Braut/deutscher Bräutigam« (74). Auffällig ist, dass im Gegensatz dazu deutsche Frauen seltener als deutsche Männer eine Ehe mit einem spanischen Partner bzw. einer spanischen Partnerin eingingen (Schaubild 5).

Viele Griechen im Rems-Murr-Kreis, viele Spanier in Heidelberg

Heute leben rund 1,78 Mill. Ausländer im Südwesten, darunter – wie bereits angemerkt – ca. 82 000 griechische und etwas mehr als 25 000 spanische Staatsangehörige. Damit belegen griechische Staatsangehörige – gemessen an ihrer Zahl – den 6. Platz8 und Spanierinnen und Spanier den 18. Platz. Innerhalb des Landes verteilt sich die ausländische Bevölkerung traditionell sehr ungleichmäßig; es ist vor allem weiterhin ein ausgeprägtes Stadt-Land-Gefälle feststellbar, das darauf zurückzuführen ist, dass Ausländer überdurchschnittlich oft in der Nähe der Arbeitsplatzzentren und damit in den größeren Städten leben.

Darüber hinaus zeigen sich aber auch deutliche regionale Unterschiede in der Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung nach Staatsangehörigkeiten. Ursächlich hierfür dürfte unter anderem die örtliche Branchenstruktur der Wirtschaft und das Vorhandensein einer Hochschullandschaft sein. Außerdem hat sich gezeigt, dass dort, wo bereits viele Menschen einer bestimmten Staatsangehörigkeit leben, häufig auch weitere zuziehen.9 Was die griechische Bevölkerung betrifft, ist es so, dass diese – gemessen am Anteil an den Ausländern insgesamt – im Rems-Murr-Kreis und im Landkreis Reutlingen am stärksten vertreten ist (Schaubild 6 und 7). Dagegen liegt Heidelberg beim Anteil der Spanierinnen und Spanier an allen Ausländern an der Spitze, gefolgt vom Rhein-Neckar-Kreis.

Entwicklung der Schülerzahlen an allgemeinbildenden Schulen zuletzt mit unterschiedlichen Tendenzen

An den allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg wurden im Schuljahr 2018/19 insgesamt gut 1,101 Mill. Schülerinnen und Schüler unterrichtet.10 Von diesen besaßen gut 130 800 nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Ausländeranteil von fast 12 % entsprach. Unter den ausländischen Schülerinnen und Schülern waren 5 144 griechische und 1 538 spanische Staatsangehörige. Damit hatten die griechischen Schülerinnen und Schüler einen Anteil von rund 4 % an allen ausländischen Schülerinnen und Schülern und die spanischen einen Anteil von gut 1 %.

Die größte Zahl an griechischen Schülerinnen und Schülern wurde an den allgemeinbildenden Schulen Anfang der 1980er-Jahre mit 14 300 verzeichnet. Dies waren damals rund 10 % aller ausländischen Schülerinnen und Schüler. Im Schuljahr 1970/71 lag der ihr Anteil sogar bei 20 %. Seit den der 1980er-Jahren ist die Zahl griechischer Schülerinnen und Schüler nahezu beständig gesunken. Neben dem Rückzug vieler Familien hat zu dieser Entwicklung ab dem Jahr 2000 auch die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts beigetragen.11 So hatten im Schuljahr 2000/01 noch gut 8 500 Schülerinnen und Schüler die griechische Staatsangehörigkeit – rund 3 400 mehr als im Schuljahr 2018/19.

Die Entwicklung der Zahl der spanischen Schülerinnen und Schüler verlief zunächst ähnlich. Bei ihnen lag der Höchstwert Mitte der 1970er-Jahre bei knapp 5 300, was zu dieser Zeit rund 7 % aller ausländischen Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen waren. Bis zum Schuljahr 2010/11 sank die Zahl der spanischen Schülerinnen und Schüler kontinuierlich auf nur noch etwas über 1 000 ab. Seitdem ist sie bis zum Schuljahr 2018/19 jedoch wieder um gut 500 angestiegen und liegt nun sogar über dem Wert des Schuljahres 2000/01 als knapp 1 400 Schülerinnen und Schüler mit spanischer Staatsangehörigkeit unterrichtet wurden.

Im Schuljahr 2018/19 wurden an den Grundschulen 1 796 griechische und 587 spanische Schülerinnen und Schüler gezählt. Weitere 440 griechische und 84 spanische Kinder und Jugendliche wurden an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) gefördert. Damit war der Anteil griechischer Staatsangehöriger an allen ausländischen Schülerinnen und Schülern an Grundschulen mit gut 3 % leicht unterdurchschnittlich und an SBBZ mit knapp 5 % etwas überdurchschnittlich. Für die spanischen Schülerinnen und Schüler ergaben sich jeweils Anteilswerte um 1 %.

Spanische Jugendliche besuchen häufiger ein Gymnasium als griechische

Beim Besuch weiterführender allgemeinbildender Schulen unterscheiden sich griechische und spanische Jugendliche und auch im Vergleich zu deutschen Schülerinnen und Schülern sowie zu Schülerinnen und Schülern aus anderen ehemaligen Anwerbeländern deutlich (Schaubild 8). So besuchten im Schuljahr 2018/19 fast 40 % der spanischen Schülerinnen und Schüler einer weiterführenden Schule ein Gymnasium, aber nur 22 % der griechischen. Unter den griechischen Schülerinnen und Schülern war die Realschule mit einem Anteil von gut 32 % die beliebteste Schulart, gefolgt von der Gemeinschaftsschule mit knapp 25 %. Rund 20 % von ihnen besuchten eine Werkreal- und Hauptschule. Bei den spanischen Schülerinnen und Schülern hatte die Realschule mit knapp 26 % den zweithöchsten Anteil und die Gemeinschaftsschule lag mit 15 % nur knapp vor der Werkreal- und Hauptschule mit gut 14 %.

Verglichen mit den Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen, die eine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, weist der Schulbesuch der Spanierinnen und Spanier eine weitaus größere Ähnlichkeit auf als derjenige der Griechinnen und Griechen. So ist die Reihenfolge der Schularten bei deutschen und spanischen Schülerinnen und Schülern identisch, auch wenn der Anteil des Gymnasiums bei deutschen Jugendlichen 7 Prozentpunkte höher und der Anteil der Werkreal- und Hauptschule um 8 Prozentpunkte niedriger ist als bei den spanischen Jugendlichen. Dagegen ist der Gymnasialanteil der griechischen Schülerinnen und Schüler nur knapp halb so hoch wie derjenige der deutschen und sie besuchen dreimal häufiger eine Werkreal- und Hauptschule. Der Anteil der Realschülerinnen und -schüler ist hingegen nahezu gleich groß. Viele spanische Jugendliche streben somit einen höheren Bildungsabschluss an als griechische Jugendliche.

Unterschiede treten auch beim Vergleich der Schulwahl von Schülerinnen und Schülern mit einer Staatsangehörigkeit eines anderen ehemaligen Anwerbestaats zutage, die bei spanischen Schülerinnen und Schülern noch deutlicher ausfallen als bei griechischen. Spanische und griechische Jugendliche besuchten im Schuljahr 2018/19 häufiger ein Gymnasium als Jugendliche mit kroatischer12, italienischer, portugiesischer oder türkischer Staatsangehörigkeit. Der Gymnasialanteil der spanischen Schülerinnen und Schüler war fast doppelt so hoch wie bei den türkischen Schülerinnen und Schülern. Andererseits wurden spanische und griechische Schülerinnen und Schüler seltener an einer Werkreal- und Hauptschule unterrichtet als Schülerinnen und Schüler mit einer Staatsangehörigkeit eines anderen ehemaligen Anwerbestaats. Dabei sind die Unterschiede zwischen griechischen und türkischen Jugendlichen allerdings relativ gering. Der Gymnasialanteil lag bei ersteren nur um 1 Prozentpunkt höher und der Anteil der Werkreal- und Hauptschule um gut 2 Prozentpunkte niedriger.

Hieraus lässt sich ableiten, dass sich das Verhalten bei der Wahl einer weiterführenden Schule unter den spanischen Jugendlichen – und deren Erziehungsberechtigten – schon recht weit an das ihrer deutschen Altersgenossen angeglichen hat. Das Verhaltensmuster der griechischen Schülerinnen und Schüler ähnelt dagegen noch relativ stark dem der Schülerinnen und Schüler aus anderen ehemaligen Anwerbestaaten.

Sonderprogramm zur Berufsausbildung erhöht vorübergehend die Schülerzahlen an beruflichen Schulen

Im Schuljahr 2018/19 wurden an den beruflichen Schulen in Baden-Württemberg knapp 417 100 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Unter diesen verfügten knapp 71 100 nicht über die deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von 17 % entspricht. 2 618 Schülerinnen und Schüler besaßen die griechische und 682 die spanische Staatsangehörigkeit. Damit waren knapp 4 % der ausländischen Schülerinnen und Schüler Griechinnen und Griechen und 1 % Spanierinnen und Spanier.

Die höchste Zahl an griechischen Schülerinnen und Schülern beruflicher Schulen wurde im Schuljahr 1993/94 mit rund 3 800 registriert, was damals fast 7 % aller Schülerinnen und Schüler waren. Im Schuljahr 1984/85 besaßen sogar knapp 9 % der Schülerinnen und Schüler die griechische Staatsangehörigkeit. Bei den spanischen Schülerinnen und Schülern wurden über einen längeren Zeitraum von Mitte der 1980er-Jahre bis Mitte der 1990er-Jahre Schülerzahlen im Bereich von 1 200 Schülern oder etwas darüber gezählt, mit dem Höchstwert von 1 266 im Schuljahr 1989/90. Im Schuljahr 1984/85 hatten fast 5 % der ausländischen Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen die spanische Staatsangehörigkeit. Seit Mitte der 1990er-Jahre sanken die Zahlen griechischer und spanischer Schülerinnen und Schüler, bei den griechischen Schülerinnen und Schülern bis auf unter 2 600 im Schuljahr 2009/10 und bei den spanischen bis auf Werte um 400 in den Schuljahren 2010/11 bis 2012/13.

Danach war ein spürbarer, bei den Spanierinnen und Spaniern sogar ein starker Anstieg festzustellen. Im Schuljahr 2016/17 zählte die amtliche Schulstatistik 2 940 griechische und 1 028 spanische Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Schulen im Land. Grund für diese Entwicklung war das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanzierte und im Jahr 2013 gestartete Sonderprogramm zur »Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen aus Europa (MobiPro-EU)«.13 Ziel des Programms war die Unterstützung der grenzüberschreitenden Mobilität junger Menschen, um sowohl einen Beitrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa als auch zur Fachkräftesicherung in Deutschland zu leisten. Nach einer ersten Phase, die unter anderem intensive Sprachkurse umfasste, wurden die teilnehmenden Jugendlichen an Ausbildungsbetriebe in Deutschland vermittelt, um hier im Rahmen einer dualen Ausbildung einen Beruf zu erlernen. Im Schuljahr 2016/17 bestand letztmals die Möglichkeit, im Rahmen von MobiPro-EU eine Ausbildung in Deutschland zu beginnen. Weit mehr als die Hälfte der bundesweit über 6 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Programm kamen aus Spanien und 6 % aus Griechenland. Allerdings wird MobiPro-EU nicht mehr fortgeführt und läuft mit dem Ausbildungsende des letzten Jahrgangs im Jahr 2020 aus.14 Deswegen sanken die Schülerzahlen wieder auf die oben genannten Werte des Schuljahres 2018/19.

Nur geringe Unterschiede zwischen griechischen und spanischen Jugendlichen beim Besuch beruflicher Schulen

Die Verteilung der griechischen und der spanischen Schülerinnen und Schüler auf die einzelnen Schularten der beruflichen Schulen unterschied sich im Schuljahr 2018/19 nur wenig (Schaubild 9). Bei beiden Schülergruppen dominierte der Besuch der Teilzeit-Berufsschule im Rahmen einer dualen Berufsausbildung mit einem Anteil von jeweils rund 47 %. Eine Berufsfachschule besuchten 18 % der Schülerinnen und Schüler und ein Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf etwa 5 %. Kleinere Unterschiede gab es bei den beruflichen Gymnasien und den Berufskollegs. Von den spanischen Schülerinnen und Schülern besuchten 10 % ein berufliches Gymnasium und 13 % ein Berufskolleg. Bei den griechischen Schülerinnen und Schülern war der Anteil der Gymnasien um 1 Prozentpunkt niedriger und der Anteil der Berufskollegs 2 Prozentpunkte höher. Die anderen Schularten hatten nur einen geringen Anteil am Schulbesuch.

Deutsche Schülerinnen und Schüler beruflicher Schulen besuchten im Vergleich hierzu im Schuljahr 2018/19 wesentlich häufiger ein berufliches Gymnasium. Der Anteil der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten lag bei den Deutschen bei 17 % und somit um 7 Prozentpunkte höher als bei den Spanierinnen und Spaniern und 8 Prozentpunkte höher als bei den Griechinnen und Griechen. Ein Berufskolleg, das meist eine vollzeitschulische Berufsausbildung bietet und häufig den Erwerb der Fachhochschulreife ermöglicht, besuchten 15 % der deutschen Schülerinnen und Schüler. Dieser Wert liegt im Bereich der entsprechenden Anteile griechischer und spanischer Schülerinnen und Schüler. Mit 47 % liegt der Anteil der Berufsschule auf demselben Niveau. An einer Berufsfachschule wurden deutsche Jugendliche hingegen wesentlich seltener unterrichtet, ihr Anteil lag bei knapp 11 % und somit gut 7 Prozentpunkte unter den für griechische und spanische Schülerinnen und Schüler ermittelten Werten. Berufsfachschulen umfassen ein sehr heterogenes Angebot von Bildungsgängen, das von einer vollständigen Berufsausbildung über die Berufsgrundbildung bis hin zur Berufsvorbereitung führt. Das Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf spielte bei deutschen Schülerinnen und Schülern kaum eine Rolle. Aus diesem Vergleich lässt sich ableiten, dass griechische und spanische Jugendliche deutlich seltener als deutsche Jugendliche an einer beruflichen Schule die Hochschulreife anstreben und wohl etwas größere Schwierigkeiten beim Einstieg in die Berufsausbildung haben.

Beim Vergleich mit den Schülerinnen und Schülern beruflicher Schulen, die eine Staatsangehörigkeit eines anderen ehemaligen Anwerbestaats besitzen, fällt auf, dass diese – mit Ausnahme der kroatischen – im Schuljahr 2018/19 deutlich häufiger eine duale Berufsausbildung absolvierten und damit eine Berufsschule besuchten als die spanischen und griechischen Jugendlichen. Dagegen wurde ein größerer Teil der spanischen und griechischen Jugendlichen an einem beruflichen Gymnasium unterrichtet. Nur die portugiesischen Jugendlichen erreichten mit 9 % hier einen vergleichbaren Wert.

Griechische Studierende meist in Deutschland aufgewachsen, spanische nicht

Im Wintersemester 2018/19 waren 357 710 Studierende an den Hochschulen in Baden-Württemberg eingeschrieben. Von diesen besaßen 49 542 eine ausländische Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von fast 14 % entspricht. Darunter waren 1 336 Studierende mit griechischer und 1 201 Studierende mit spanischer Staatsangehörigkeit. Deutliche Unterschiede gibt es in der Herkunft der Studierenden. Von den griechischen Studierenden hatten 63 % ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben, zählten also zu den Bildungsinländern bzw. Bildungsinländerinnen. Unter den spanischen Studierenden traf dies lediglich auf 11 % zu. Daher ist anzunehmen, dass acht von neun der spanischen Studierenden aus Spanien zum Studium nach Baden-Württemberg gezogen sind, während von den griechischen Studierenden fast zwei Drittel hier aufgewachsen sind und das deutsche Schulsystem durchlaufen haben.

Die Verteilung der Fächergruppen war unter den griechischen und den spanischen Studierenden im Wintersemester 2018/19 recht ähnlich (Schaubild 10). Bei beiden Studierendengruppen war die Fächergruppe »Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften« am beliebtesten: Fast 26 % der spanischen Studierenden und 35 % der griechischen hatten sich für ein entsprechendes Studienfach entschieden. Damit entsprach der Anteil dieser Fächergruppe bei den griechischen Studierendem dem Niveau der Gesamtheit aller Studierenden. An zweiter Stelle folgte die Fächergruppe »Ingenieurwissenschaften« mit einem Anteil von knapp 27 % bei den griechischen und 21 % bei den spanischen Studierenden. Beide Werte lagen unter dem Wert von 30 %, der sich für die Studierenden insgesamt ergab. Dagegen wurden die »Geisteswissenschaften« sowohl von den spanischen Studierenden mit einem Anteil von 19 % als auch von den griechischen mit einem Anteil von 17 % deutlich häufiger gewählt als es dem Durchschnittswert von etwas über 11 % entsprechen würde. Eine relativ große Zahl (108) der spanischen Studierenden war in der Fächergruppe »Kunst, Kunstwissenschaften« immatrikuliert.

Im Wintersemester 2018/19 waren 51 % der griechischen und 52 % der spanischen Studierenden weiblich. Damit stellten Frauen im Gegensatz zur Gesamtheit der Studierenden, unter denen nur 47 % weiblich waren, bei beiden Studierendengruppen die Mehrheit. Insbesondere in den »Ingenieurwissenschaften« lag der Anteil weiblicher Studierender unter den griechischen Studierenden mit gut 28 % und bei den spanischen mit fast 31 % recht deutlich über dem Durchschnittswert von 23 %.

Jeder 20. ausländische Beschäftigte hat einen griechischen, jeder 65. einen spanischen Pass

Zur Jahresmitte 2018 waren in Baden-Württemberg fast 4,7 Mill. Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter 740 000 mit ausländischer Staatsangehörigkeit (i-Punkt: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte). Von diesen ausländischen Beschäftigten hatten 37 100 einen griechischen und 11 500 einen spanischen Pass. Damit besaß unter den ausländischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten jeder 20. die griechische und jeder 65. die spanische Staatsangehörigkeit.

Betrachtet man die langfristige Entwicklung der Zahl der griechischen und spanischen Beschäftigten in Baden-Württemberg, so sieht man einen Rückgang über den gesamten Zeitraum der letzten 40 Jahre um 7 bzw. 32 %. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt um 43 %, die der ausländischen Beschäftigten sogar um 66 % (Schaubild 11). Ein differenzierterer Blick zeigt jedoch unterschiedliche Entwicklungen insbesondere in den Teilzeiträumen 1993 bis 2010 und 2010 bis 2018. Während die Zahl der griechischen und spanischen Beschäftigten zwischen 1993 und 2010 um insgesamt 30 bzw. 40 % abnahm, stieg deren Zahl seit 2010 um 55 bzw. 80 % an. Grund für die starke Zunahme der Zahl der Beschäftigten mit griechischer und spanischer Staatsangehörigkeit war die Finanzkrise 2008, aber auch die kurz danach einsetzende Eurokrise, von der insbesondere südeuropäische Staaten betroffen waren. In deren Folge stieg die Erwerbslosenquote bis 2013 in Griechenland auf 27,5 % und in Spanien auf 26,1 %. Dies waren die höchsten Erwerbslosenquoten unter allen 28 EU-Mitgliedstaaten (10,9 %). Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren lagen die Erwerbslosenquoten mit 58,3 % in Griechenland und 55,5 % in Spanien sogar mehr als doppelt so hoch wie im jeweiligen Durchschnitt aller Altersgruppen und EU-weit am höchsten (EU-28: 23,8 %). Dies führte zu einer verstärkten Zuwanderung von Griechen und Spaniern nach Baden-Württemberg und angesichts der hierzulande positiven konjunkturellen Entwicklung auch zu einer steigenden Beschäftigung.

Großteil der Griechen und Spanier arbeitet in der Industrie

Im Jahr 2018 waren mit Anteilen von 31 % bzw. 28 % die mit Abstand meisten in Baden-Württemberg sozialversicherungspflichtig beschäftigten Griechen und Spanier im Verarbeitenden Gewerbe tätig (Tabelle). Weitere wichtige Arbeitgeber der griechischen Beschäftigten waren die Anbieter sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen (12 %) wie beispielsweise Hausmeister- und Reinigungsdienste, der Handel (12 %) und das Gastgewerbe (10 %). Spanierinnen und Spanier arbeiteten dagegen vorwiegend in den Bereichen freiberufliche, technische und wissenschaftliche Dienstleistungen (12 %), im Handel (12 %) und im Gesundheitswesen (9 %).

Hohes berufliches Qualifikationsniveau der spanischen Beschäftigten

Unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weisen die Spanierinnen und Spanier ein außerordentlich hohes Qualifikationsniveau auf (Schaubild 12). Mit einem Anteil von fast 36 % konnte 2018 mehr als jeder dritte Beschäftigte mit spanischem Pass einen akademischen Berufsabschluss vorweisen. Damit lag der Akademiker-Anteil bei den Spaniern mehr als doppelt so hoch wie bei den ausländischen Beschäftigten insgesamt (16 %) und auch fast doppelt so hoch wie bei den deutschen Beschäftigten (19 %). Im Gegenzug hat im Vergleich zu den ausländischen Beschäftigten insgesamt (34 %) nur ein geringer Anteil der spanischen Beschäftigten keinen Berufsabschluss (16 %).

Unter den griechischen Beschäftigten verfügte – gemessen am Durchschnitt aller ausländischen Beschäftigten – ein überdurchschnittlich hoher Anteil über einen anerkannten Berufsabschluss. Am oberen und unteren Rand der Berufsqualifikation lagen die griechischen Beschäftigten dagegen schlechter als der Durchschnitt der ausländischen Beschäftigten. Der Anteil der Beschäftigten ohne Berufsabschluss lag mit 36 % leicht über, der Anteil der Akademiker mit 10 % spürbar unter den entsprechenden Werten aller ausländischen Beschäftigten in Baden-Württemberg.

Die Qualifikationsniveaus der beschäftigten Spanier und Griechen spiegelt sich auch in deren Anforderungsniveaus und ausgeübten Berufen wider. So waren 2018 unter den spanischen Beschäftigten 35 % als Experten oder Spezialisten tätig, während der entsprechende Anteil bei den griechischen Beschäftigten lediglich 12 % betrug. Diese Unterschiede in den Anforderungsniveaus zeigten sich auch bei der Art der ausgeübten Tätigkeiten. So hatten unter den im industriellen Berufsbereich Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung beschäftigten Griechen die meisten Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe, während unter den Spaniern Berufe der technischen Entwicklung, Konstruktion und Produktionssteuerung im Vordergrund standen.

Die vergleichsweise höhere berufliche Ausbildung der spanischen Beschäftigten dürfte nicht zuletzt auch mit deren Altersstruktur in Zusammenhang stehen. So waren 2018 unter den spanischen Beschäftigten 36 % unter 35 Jahre alt, während der entsprechende Anteil bei den griechischen Beschäftigten mit 30 % spürbar niedriger lag.

Dynamische Handelsbeziehungen – vor allem mit Spanien

Insbesondere die außenwirtschaftlichen Beziehungen mit Spanien haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr dynamisch entwickelt. So stiegen die Südwest-Exporte jenseits der von Wirtschaftskrisen geprägten Zeiten wie beispielsweise der Finanzkrise 2008/2009 meist kräftig. Im Jahr 2018 wurden Waren im Wert von 6 075 Mill. Euro nach Spanien ausgeführt, im Jahr 1970 hatte der entsprechende Wert gerade einmal 176 Mill. Euro betragen. Der Importwert aus Spanien steigerte sich im gleichen Zeitraum von 93 Mill. Euro auf 3 943 Mill. Euro. Damit vervielfachten sich die Exporte im Zeitraum 1970 bis 2018 um den Faktor 34, die Importe sogar um den Faktor 42.15 Insbesondere nach dem Beitritt Spaniens zur Europäischen Gemeinschaft (EG) im Jahr 1986 war eine deutliche Intensivierung der Handelsbeziehungen mit Baden-Württemberg zu beobachten (Schaubild 13).

Die Handelsbeziehungen Baden-Württembergs mit Griechenland haben sich in den letzten Jahrzehnten ebenfalls verstärkt, allerdings auf niedrigerem Niveau und mit deutlich geringerem Tempo als mit Spanien. Die Ausfuhren nach Griechenland lagen im Jahr 2018 mit 691 Mill. Euro sechsmal so hoch wie im Jahr 1970 (108 Mill. Euro), die Importe aus Griechenland haben sich im gleichen Zeitraum von 47 Mill. Euro auf 350 Mill. Euro versiebenfacht. Griechenland wurde bereits im Jahr 1981 Mitglied der EG.

Unter den wichtigsten Handelspartnern Baden-Württembergs nahmen Spanien und Griechenland 2018 bei den Exporten die Ränge 10 bzw. 41 (Deutschland: Ränge 12 bzw. 38) und bei den Importen die Plätze 15 bzw. 51 ein (Deutschland: Ränge 13 bzw. 50).

Aus der Sicht Spaniens und Griechenlands ist Deutschland ein weitaus wichtigerer Handelspartner. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) war 2018 Deutschland nach Frankreich das wichtigste Bestimmungsland spanischer Exporte und nach Italien das wichtigste Bestimmungsland griechischer Exporte. Bei den Importen Spaniens und Griechenlands war Deutschland sogar jeweils das wichtigste Herkunftsland. Selbst das Bundesland Baden-Württemberg läge als eigenständiger Staat bei den Exporten und Importen jeweils unter den Top 20 der wichtigsten Handelspartner Spaniens und jeweils unter den Top 30 der wichtigsten Handelspartner Griechenlands.

Die höchsten Exportwerte Baden-Württembergs nach Griechenland entfielen 2018 auf pharmazeutische Erzeugnisse (Anteil: 35 %) und Maschinen (Anteil: 15 %). Nach Spanien exportierten die Südwest-Unternehmen vor allem Kraftwagen und Kraftwagenteile (Anteil: 24 %) und Maschinen (Anteil: 22 %). Bei den Südwest-Importen aus Griechenland standen mit einem Anteil von 33 % Nahrungs- und Futtermittel mit großem Vorsprung an erster Stelle, bei den Einfuhren aus Spanien waren es Kraftwagen und Kraftwagenteile (Anteil: 17 %) sowie Erzeugnisse der Landwirtschaft und Jagd (Anteil: 16 %).

1 Vgl. hierzu beispielsweise: Die Gründung des Südweststaats, in: Baden-Württemberg – eine kleine politische Landeskunde; Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.), 6. Auflage, 2003, S. 16 ff.

2 Meier-Braun, Karl-Heinz: Spaghetti vom Arbeitsamt: Arbeitsmigration nach Baden-Württemberg, in: Beer, Mathias (Hrsg.): Baden-Württemberg – eine Zuwanderungsgeschichte, S. 104.

3 Bausch, Susanne: Ein Gastland oder Wie man hier mit Fremden umgeht, in: Reschl, Willy (Hrsg.): Das Land im Südwesten, 1987, S. 25 ff.

4 Meier-Braun, Karl-Heinz: Spaghetti vom Arbeitsamt: Arbeitsmigration nach Baden-Württemberg, in: Beer, Mathias (Hrsg.): Baden-Württemberg – eine Zuwanderungsgeschichte, S. 106 f.

5 Vgl. beispielsweise Höhler, Gerd: In Griechenland hellt sich die Stimmung auf, Stuttgarter Zeitung vom 05.11.2019, S. 5.

6 In den Jahren 2000 bis 2018 wurden insgesamt rund 13 000 Kinder von griechischen und ca. 4 900 von spanischen Frauen geboren; in diesem Zeitraum verstarben ca. 4 500 griechische und knapp 1 600 spanische Staatsangehörige mit Wohnsitz in Baden-Württemberg.

7 Dies dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass in Deutschland geborene Kinder griechischer und spanischer Frauen wie auch anderer ausländischer Frauen seit dem Jahr 2000 dann die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten, wenn ein Elternteil mindestens seit 8 Jahren seinen regelmäßigen Aufenthalt in Deutschland hat.

8 Häufiger sind türkische, italienische, rumänische, kroatische und polnische Staatsangehörige vertreten.

9 Brachat-Schwarz, Werner: »Baden-Württembergs Wanderungsverflechtung mit der Europäischen Union«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 3/2016«, S. 16 f.

10 Ohne Schulen des Zweiten Bildungswegs.

11 Ab dem 01.01.2000 besitzt ein im Inland geborenes Kind ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn ein Elternteil zum Zeitpunkt der Geburt seit 8 Jahren seinen rechtmäßigen Aufenthalt in Deutschland hat und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt (§ 4 (3) StAG).

12 Kroatien wurde als Beispiel für einen Nachfolgestaat des ehemaligen Anwerbestaats Jugoslawien gewählt.

13 https://www.bmas.de/DE/Themen/Arbeitsmarkt/Modellprogramme/mobi-pro-eu.html (Abruf: 16.12.2019).

14 Vgl. Deutscher Bundestag-Drucksache 19/9804 vom 26.04.2019, http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/098/1909804.pdf (Abruf: 21.11.2019).

15 Die Dynamik der Handelsbeziehungen mit Spanien war auch spürbar stärker als die der Gesamtexporte und -importe Baden-Württembergs (Vervielfachung der Gesamtexporte um den Faktor 18 und der Gesamtimporte um den Faktor 23)