Verdienste in Baden-Württemberg – Ergebnisse der Vierteljährlichen Verdiensterhebung 2019
Insgesamt noch positive Verdienstentwicklung mit ersten Anzeichen für ein Abflauen der stetigen Steigerungen im Verarbeitenden Gewerbe
Die wirtschaftliche Lage hat sich angesichts der Corona-Pandemie in den letzten Monaten weltweit und somit auch in Deutschland und Baden-Württemberg massiv verändert und die Aussichten haben sich deutlich eingetrübt. Spätestens seit den als Gegenmaßnahmen erlassenen Verordnungen, mit denen seit Mitte März dieses Jahres unter anderem Ladenschließungen, Versammlungs- und Veranstaltungsverbote einhergingen, sind in vielen Branchen die Gewinne und damit die Konjunktur eingebrochen.
Zwar erscheint die Auseinandersetzung mit den Verdienstzahlen des vergangenen Jahres vor diesem Hintergrund im ersten Moment reichlich überholt und realitätsfern. Dennoch ist ein Rückblick auf die Verdienste und deren Entwicklung im vergangenen Jahr durchaus wichtig und sinnvoll. Und das nicht etwa aus Wehmut oder nostalgischem Schwelgen in »besseren Zeiten«, sondern weil die Zahlen von 2019 einen Überblick und damit eine Bestandsaufnahme sowie Entwicklungstendenzen der Verdienste in der Zeit vor der Corona-Krise liefern. Erst durch diese Vergleichswerte lässt sich künftig ein möglichst fundiertes und objektives Vorher-Nachher-Bild der konjunkturellen Entwicklung im Verdienstbereich zeichnen, ohne dieses durch subjektive Eindrücke und Empfindungen zu überzeichnen. Die Analyse der jetzigen Ergebnisse der Verdiensterhebung 2019, dient also als Grundlage für den Vergleich mit den zukünftigen Werten und hilft dadurch letztlich dabei, die Auswirkungen von Corona auf die Verdienste in Baden-Württemberg genauer zu bestimmen und zu analysieren.
Abgesehen davon bieten die Verdienstdaten für das Jahr 2019 aber auch für sich betrachtet interessante Erkenntnisse über die Verdienstunterschiede nach Branche, Geschlecht, beruflicher Stellung und Arbeitszeitmodell sowie über die jüngere Entwicklung der Verdienste in Baden-Württemberg bevor ein exogener Schock, wie in diesem Falle das Corona-Virus, Einfluss nehmen konnte. So näherten sich die Verdienste im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungssektor in Baden-Württemberg 2019, ebenso wie die Stundenlöhne von Voll- und Teilzeitbeschäftigten und die Verdienste von Männern und Frauen vorsichtig an. Beschäftigungsstarke Branchen wie das Verarbeitende Gewerbe oder das Gesundheits- und Sozialwesen verzeichneten dabei nur sehr geringe Bruttoverdienstzuwächse.