:: 2/2021

Werden Großstädte für Familien immer unattraktiver?

Zur Abwanderung von Familien aus den Städten Baden-Württembergs mit mehr als 100 000 Einwohnern

»Das knappe Wohnungsangebot, steigende Mieten und Immobilienpreise dämpfen den zuletzt hohen Zuzug in die Großstädte. Die Ballungszentren bleiben zwar insbesondere für Studierende und Berufseinsteiger attraktiv. Familien bevorzugen dagegen zunehmend das Umland der Großstädte«, so das Fazit einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2019.1 Hinzu kommt der Trend der Entkoppelung der Büroarbeit von einem festen Ort, der durch die Pandemie in ungeahnter Weise verstärkt und beschleunigt wurde. Im Folgenden soll vor diesem Hintergrund der Fokus auf die Großstädte im Südwesten gerichtet und den Fragen nachgegangen werden, ob aus allen Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern Familien weggezogen sind, ob es dabei Unterschiede zwischen der deutschen und der ausländischen Bevölkerung gibt und ob die Abwanderung nur das nähere Umland betrifft. Zuvor wird aber noch ein kurzer Überblick über das Wanderungsgeschehen innerhalb Baden-Württembergs seit 1990 gegeben.

Von der Suburbanisierung zur Reurbanisierung – und wieder zurück?

Das Migrationsgeschehen innerhalb des Landes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Noch in den 1970er- bis 1990er-Jahren war die Dynamik in den eher ländlich strukturierten Teilräumen des Landes erheblich höher als in den verdichteten Gebieten (sogenannte »Suburbanisierung«). Seit der Jahrtausendwende hatten dagegen die Städte und verdichteten Gebiete im Land für Zuziehende an Attraktivität gewonnen, während die Dynamik in den dünner besiedelten Regionen tendenziell geringer geworden ist.2

In den letzten Jahren zeichnet sich allerdings eine erneute Trendwende ab. Diese neue Entwicklung wird anhand von Schaubild 1 für die neun Großstädte Baden-Württembergs einerseits sowie für die übrigen Kommunen des Landes andererseits deutlich und zwar differenziert nach der deutschen und der ausländischen Bevölkerung. Diese Differenzierung ist insbesondere deshalb geboten, da die Wanderungsaktivität der ausländischen Bevölkerung erheblich größer als die der deutschen ist.3

Schaubild 1b zeigt, dass die Wanderungsgewinne der Großstädte bei der ausländischen Bevölkerung bereits ab dem Jahr 1996 – bezogen auf die jeweilige Einwohnerzahl – höher bzw. die Verluste geringer als im übrigen Baden-Württemberg waren. Schon seit 2011 sind die relativen Gewinne aber wieder hinter die des übrigen Baden-Württembergs zurückgefallen. Bei der deutschen Bevölkerung setzte die Trendumkehr hin zu einer günstigeren Wanderungsbilanz in den Großstädten erst später ein und war auch von kürzerer Dauer. Lediglich zwischen 2006 und 2012 lagen die relativen Wanderungsgewinne höher als im übrigen Südwesten (Schaubild 1a).4

»Trend in die Stadt« nur bei jungen Erwachsenen

Die Zuwanderung in die Großstädte verlief nicht nur im Zeitablauf und differenziert nach der Staatsangehörigkeit, sondern auch in Abhängigkeit von den Altersgruppen der Bevölkerung unterschiedlich. So haben frühere Analysen für Baden-Württemberg gezeigt, dass die Großstädte des Landes seit der Jahrtausendwende praktisch ausschließlich von Wanderungsgewinnen bei den jungen Erwachsenen profitiert haben.5 Das bedeutet, dass der Trend insbesondere dadurch bestimmt wurde, dass immer mehr junge Menschen zum Studium oder zur Ausbildung in die Zentren des Landes gezogen sind. In der Zuwanderung in die Großstädte spiegelt sich auch wider, dass immer mehr junge Erwachsene eines Jahrgangs studieren.6 Der Anteil der Studierenden an der Bevölkerung in den baden-württembergischen Großstädten stieg von unter 7 % zur Jahrtausendwende beträchtlich auf 11 % im Jahr 2013 und stagniert seitdem. Die Reurbanisierung in den späten 2000er- und frühen 2010er-Jahren ist insofern eng mit den Entwicklungen im Bereich der Bildung verknüpft und deshalb nur bedingt als Ausweis einer insgesamt gestiegenen städtischen (Wohn)attraktivität zu verstehen.

Wie können die »Familienwanderungen« abgebildet werden?

Ein anderes Bild zeigt sich dagegen dann, wenn der Fokus auf das Wanderungsgeschehen von Familien gerichtet wird. Dabei werden unter Familien im statistischen Sinne alle Eltern-Kind-Gemeinschaften verstanden, das heißt gemischtgeschlechtliche und gleichgeschlechtliche Ehepaare/Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern im Haushalt. Nicht zu den Familien zählen dagegen Paare ohne Kinder sowie Alleinstehende.7

Für Familien liefert die amtliche Wanderungsstatistik aber leider keine direkten Ergebnisse. Gemeinsame Umzüge von Familien gehen in die Statistik schlicht als mehrere Einzelfälle ein, sodass Familienverbände nicht identifiziert oder gezählt werden können. Zwar ist der Familienstand Erhebungsmerkmal in der Wanderungsstatistik.8 Dennoch lässt dieser kaum Aussagen darüber zu, ob es sich bei Umziehenden um Angehörige einer Familie handelt oder nicht. Denn auch Verheiratete haben oftmals keine Kinder, und Ledige sind nicht mehr automatisch mit Alleinstehenden oder Alleinlebenden gleichzusetzen.9

Hilfsweise werden deshalb Umzüge von Familien – im Folgenden kurz »Familienwanderungen« genannt – anhand des Alters der »Umzügler« bestimmt. Üblicherweise umfassen diese zwei Altersgruppen, nämlich die Wanderungen der unter 18-Jährigen und die der 30- bis unter 50-Jährigen. Da es sich bei der zweiten Gruppe aber auch um kinderlose Paare und Alleinstehende handeln kann, soll im Folgenden eine Beschränkung auf die Migration der Minderjährigen erfolgen, da diese ganz überwiegend nicht alleine, sondern gemeinsam mit ihren Eltern umziehen. Sie spiegeln damit das Wanderungsverhalten der Familien am ehesten wider.10

Wie bereits beim Wanderungssaldo insgesamt (Schaubild 1), zeigen sich auch bei der Familienwanderung deutliche Unterschiede zwischen der deutschen und der ausländischen Bevölkerung und zwar sowohl im Niveau als auch im zeitlichen Verlauf:11

  • Der relative Wanderungsgewinn bei ausländischen Familien entsprach im 1. Jahrzehnt dieses Jahrhunderts in den Großstädten Baden-Württembergs in etwa demjenigen des übrigen Baden-Württembergs; er war aber jeweils relativ gering (Schaubild 2b). Danach stieg der positive Saldo aufgrund der zunehmenden Zuwanderung und vor allem aufgrund der Flüchtlingskrise bis 2015 stark an, um danach wieder abzusinken. Seit dem Jahr 2011 war das Wanderungsplus in den Großstädten durchgehend geringer als im übrigen Baden-Württemberg.
  • Deutlich niedriger als bei ausländischen Familien waren die Wanderungssalden bei den deutschen Familien (Schaubild 2a)12. Sie waren in den Großstädten seit dem Jahr 2000 ausnahmslos negativ, wobei sich die Abwanderung in den vergangenen Jahren fast stetig verstärkt hat. Demgegenüber konnte das übrige Land zumindest geringe Wanderungsgewinne erzielen.13

Damit lässt sich als Zwischenfazit festhalten, dass die Großstädte für deutsche Familien in den vergangenen 2 Jahrzehnten – gemessen am Wanderungsgeschehen – an Attraktivität verloren haben. Inwieweit dies auch für die ausländische Bevölkerung gilt, lässt sich nicht abschließend beantworten, da das Wanderungsgeschehen seit 2015 erheblich durch den Zustrom von Schutzsuchenden bestimmt war, die in der Wahl ihres bevorzugten Wohnortes eingeschränkt sind.14 Aus diesem Grund soll die weitere, detailliertere Betrachtung der Familienwanderung in den einzelnen Großstädten auf die der deutschen Bevölkerung beschränkt werden.

Alle Großstädte verlieren per saldo Familien durch Abwanderung …

Welche Unterschiede zeigen sich nun bei der Familienwanderung zwischen den neun Großstädten des Landes? Von Interesse ist diesbezüglich sicherlich nicht nur das aktuelle Wanderungsgeschehen, sondern auch dessen Entwicklung. Deshalb wurden die Familienwanderungen für drei Zeiträume ermittelt, nämlich für die Jahre 2000 bis 2002, 2008 bis 2010 und 2017 bis 2019.15 Anhand von Schaubild 3 wird unter anderem Folgendes deutlich:

  • In allen neun Großstädten hat sich die Abwanderung sowohl im Zeitraum 2008 bis 2010 gegenüber 2000 bis 2002 als auch von 2017 bis 2019 gegenüber 2008 bis 2010 kontinuierlich verstärkt.
  • Am stärksten war die Abwanderung im Zeitraum 2017 bis 2019 in der Landeshauptstadt Stuttgart, gefolgt von Freiburg im Breisgau. Mit Abstand am geringsten war die Abwanderung zuletzt aus Reutlingen.
  • Aus Heidelberg wanderten in den Jahren 2000 bis 2002 – verglichen mit den anderen Großstädten – am häufigsten Familien ab; die Abwanderung hat sich seither – wiederum verglichen mit den anderen Großstädten – aber nur noch moderat verstärkt.
  • Heilbronn und Reutlingen konnten immerhin in den Jahren 2000 bis 2002 Wanderungsgewinne erzielen; in den Jahren 2008 bis 2010 sowie 2017 bis 2019 war deren Saldo aber auch jeweils negativ.

… vor allem an das Umland

Bisher wurden lediglich die Wanderungssalden der einzelnen Großstädte betrachtet, ohne danach zu differenzieren, woher die Familien zu- bzw. wohin sie per saldo weggezogen sind. Im Folgenden soll nun das Wanderungsgeschehen der Großstädte zusätzlich in Abhängigkeit von der »Umzugsdistanz« der Zu- bzw. Fortziehenden dargestellt werden; hierzu wurden folgende vier Kategorien gebildet:

  • »Nahbereich« der jeweiligen Großstadt (vergleiche Übersicht)
  • Übriges Baden-Württemberg
  • Andere Bundesländer16
  • Ausland

Anhand von Schaubild 4 werden insbesondere folgende Sachverhalte deutlich:

  • Alle Großstädte verzeichneten im Zeitraum 2017 bis 2019 gegenüber ihrem Nahbereich Wanderungsverluste; am stärksten war das Minus – wiederum bezogen auf 1 000 Deutsche – in Stuttgart und Freiburg im Breisgau; mit Abstand am geringsten war es in Reutlingen.
  • Reutlingen war im Zeitraum 2017 bis 2019 die einzige Großstadt, die gegenüber dem übrigen Baden-Württemberg, also gegenüber dem Land ohne seinen Nahbereich, geringe Wanderungsgewinne erzielen konnte. Die Stadt an der Achalm war in diesem Zeitraum auch die einzige, die keine Einwohner/-innen an andere Bundesländer verloren hat.
  • Gegenüber dem Zeitraum 2008 bis 2010 hat sich in allen Großstädten die Abwanderung in ihre Nahbereiche vergrößert.
  • Vergrößert hat sich – mit Ausnahme Mannheims und Reutlingens – auch die Abwanderung in das übrige Baden-Württemberg. Dies deutet darauf hin, dass auch in den Nahbereichen die Wohnungskosten deutlich angestiegen sind, weshalb Familien aus den Großstädten verstärkt in das weitere Umland gezogen sind.
  • Der Wanderungssaldo gegenüber dem Ausland war in Reutlingen, Freiburg im Breisgau, Heidelberg und Karlsruhe zuletzt leicht positiv.

Fazit: Wohnungsknappheit führt zu verstärktem Wegzug von Familien …

Damit bleibt festzuhalten, dass sich die Abwanderung von Familien aus den Großstädten Baden-Württembergs in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt hat. Das bedeutet aber nicht, dass die Attraktivität der Großstädte grundsätzlich gesunken ist. Städte sind aufgrund ihrer Infrastruktur, insbesondere aufgrund ihres kulturellen Angebots und ihrer Kinderbetreuungsangebote17, weiterhin attraktiv und besitzen diesbezüglich – im Schnitt – sicherlich Vorteile gegenüber dem ländlichen Raum. Der enorme Zustrom von vor allem jüngeren Menschen in die Zentren, mit dem die Wohnungsbautätigkeit bei Weitem nicht Schritt halten konnte, verursachte aber eine zunehmende Wohnungsknappheit und damit verbunden erheblich gestiegene Wohnungskosten. Und Familien sind hiervon in besonderem Maße betroffen.18

Der Zusammenhang zwischen der Wohnungsversorgung (i-Punkt »Schätzung der Wohnungsversorgung«) und dem unterschiedlichen Grad der Abwanderung aus den einzelnen Großstädten kann zumindest ansatzweise belegt werden: So war die Abwanderung von Familien in den letzten Jahren aus Stuttgart und Freiburg im Breisgau am stärksten; für diese beiden Städte wurde auch ein deutliches Wohnungsdefizit ermittelt (Tabelle). Reutlingen wies die geringste Abwanderung der neun Großstädte auf, wohl auch deshalb, weil die Wohnungsversorgung verglichen mit anderen Großstädten günstig ist. Allerdings gibt es auch Städte, die trotz einer relativ günstigen Wohnungsversorgung eine verhältnismäßig starke Abwanderung aufweisen (zum Beispiel Mannheim).19

…, der durch Corona sogar noch verstärkt werden dürfte

Mit welcher künftigen Entwicklung ist zu rechnen? Wird die Corona-Pandemie die Abwanderung von Familien aus den Großstädten zusätzlich verstärken? Vieles spricht dafür. Der SPIEGEL sieht in der Pandemie gar einen »Katalysator für eine gesellschaftliche Revolution«.20 Die neu geschaffenen Möglichkeiten der Arbeit aus dem Homeoffice lassen Arbeitnehmende bei einem nur noch tageweise anzutretenden Arbeitsweg längere Fahrtstrecken in Kauf nehmen und machen den Umzug aus der Großstadt auf das Land gerade bei dort häufig (noch) deutlich günstigeren Kauf- und Mietpreisen attraktiv. Neben dem Homeoffice ermöglichen sogenannte Coworking Spaces in manchen Fällen das Arbeiten fernab der Großstädte in der näheren Umgebung des eigenen Zuhauses. Sie dienen nicht nur Selbstständigen als vollausgestatte Büros fernab der Zentren, sondern werden auch von Firmen wie der BASF als über die Region verteilte Anlaufstellen für eigene Beschäftigte eingerichtet.21

Ashutosh Pandey von der Deutschen Welle geht ebenfalls davon aus, dass die Corona-Pandemie die Abwanderung von Familien aus den Großstädten verstärken wird und zwar deshalb, weil sich durch das Virus die Prioritäten von Eigenheimkäufern verändern würden: Die umfassenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus hätten Millionen von Menschen gezwungen, zu Hause zu bleiben – »eine Tortur, die in vielen Fällen durch das Fehlen von Gärten oder Balkonen verschlimmert wurde, insbesondere für Familien mit Kindern«.22

Ende März/Anfang April des Jahres 2020 erreichten die Infektionszahlen ihren zwischenzeitlichen Höchststand. Und tatsächlich hat sich die Abwanderung von deutschen Familien im 2. Quartal 2020 gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2019 in denjenigen Großstädten mit einem relativ hohen Wohnungsdefizit verstärkt (Stuttgart, Karlsruhe, Heidelberg und Freiburg im Breisgau); in anderen Zentren hat sich die Abwanderung dagegen leicht abgeschwächt.23

Alles in allem spricht deshalb einiges dafür, dass dann, wenn sich einerseits an der Wohnungsknappheit und den dadurch verursachten hohen Wohnungskosten in den Zentren nichts zum Positiven ändert und andererseits der Trend zum mobilen Arbeiten anhält, sich der Fortzug aus den Großstädten insbesondere von Familien mittel- und langfristig weiter verstärken dürfte.24 Carolin Wandzik, Geschäftsführerin des Forschungsinstituts Gewos geht davon aus, dass die Speckgürtel der Metropolen und die ländlichen Räume, die gut an den ÖPNV angebunden sind, die Corona-Gewinner sind.25

Wenn es gelingt, auch in Vororten und in ländlichen Gebieten die notwendige (Netz)infrastruktur bereitzustellen, so spricht aus heutiger Sicht vieles dafür, dass die durch die Corona-Krise angestoßenen und beschleunigten Entwicklungen zu nachhaltigen Veränderungen führen. Die Corona-Krise wird aller Voraussicht nach auch 2021 noch den Alltag der Menschen prägen. Das Entstehen weiterer Pandemien wird durch eine durch die Zerstörung von Lebensraum und den Rückgang der Artenvielfalt bedingte größer werdende Nähe von Mensch und Wildtieren wahrscheinlich(er).26 Und Umfragen bei Unternehmen, die sich überwiegend positiv zu den mit der Ausweitung des Homeoffice gemachten Erfahrungen äußern, deuten darauf hin, dass das Rad nicht mehr zurückgedreht wird.27

1 Henger, Ralph/Oberst, Christian: Immer mehr Menschen verlassen die Großstädte wegen Wohnungsknappheit, IW-Kurzbricht 20/2019 vom 13. März 2019, https://www.iwkoeln.de/studien/iw-kurzberichte/beitrag/ralph-henger-christian-oberst-immer-mehr-menschen-verlassen-die-grossstaedte-wegen-wohnungsknappheit-419693.html (Abruf: 17.12.2020).

2 Brachat-Schwarz, Werner: »Reurbanisierung – Gibt es eine »Renaissance der Städte« in Baden-Württemberg?«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 11/2008«, S. 5 ff.

3 Die Wanderungsaktivität der ausländischen Bevölkerung, das heißt die Summe der Zu- und Fortzüge bezogen auf die ausländische Bevölkerung, lag in den vergangenen Jahren vier- bis fünfmal so hoch wie der entsprechende Wert für die deutsche Bevölkerung.

4 In den Schaubildern 1a und 1b wurde eine unterschiedliche Skalierung gewählt, da ansonsten die Unterschiede beim Wanderungsgeschehen der deutschen Bevölkerung zwischen den Großstädten und dem übrigen Land kaum sichtbar wären.

5 Brachat-Schwarz, Werner: »Wer zieht in die Großstadt, wer von ihr weg?«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 4/2018«, S. 5.

6 Adam, Brigitte/Sturm, Gabriele: Zurück in die Stadt – oder: Gibt es eine neue Attraktivität der Städte? in: BBSR-Berichte KOMPAKT, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hrsg:), 2/2011, S. 4.

7 Definition nach dem Mikrozensus; vgl. hierzu: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Haushalte und Familien, Ergebnisse des Mikrozensus, Fachserie 1 Reihe 3, Statistisches Bundesamt (Hrsg.), 2020, S. 23, https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Publikationen/Downloads-Haushalte/haushalte-familien-2010300197004.pdf?__blob=publicationFile (Abruf: 17.12.2020).

8 § 4 Abs. 2 Nr. 3 Bevölkerungsstatistikgesetz.

9 Wanderungsbericht 2018, Stadt Heidelberg (Hrsg.), S. 39, https://www.heidelberg.de/site/Heidelberg_ROOT/get/documents_E-1485595516/heidelberg/Objektdatenbank/12/PDF/12_pdf_Wanderungsbericht_2018.pdf (Abruf: 17.12.2020).

10 Slupina, Manuel u.a.: Im Osten auf Wanderschaft – Wie Umzüge die demografische Landkarte zwischen Rügen und Erzgebirge verändern, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (Hrsg.), 2016, S. 35, https://www.berlin-institut.org/fileadmin/Redaktion/Publikationen/PDF/BI_WanderungOst_online.pdf (Abruf: 17.12.2020).

11 Zu beachten ist, dass auch Kinder von ausländischen Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit dann erhalten, wenn ein Elternteil seit 8 Jahren seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt.

12 In den Schaubildern 2a und 2b wurde eine extrem unterschiedliche Skalierung gewählt, da ansonsten die Unterschiede beim Wanderungsgeschehen der deutschen Bevölkerung zwischen den Großstädten und dem übrigen Land kaum sichtbar wären.

13 Die Autoren danken Herrn Ingolf Girrbach für die umfangreichen Auswertungen der Wanderungsstatistik.

14 Schutzsuchende müssen sich bei ihrer Ankunft in Deutschland zunächst in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) anmelden; anschließend werden sie innerhalb des Landes weiterverteilt.

15 Um Zufallseinflüsse möglichst zu eliminieren, wurden Zeiträume gewählt, die jeweils 3 Jahre umfassen.

16 Bei Mannheim und Ulm umfasst der Nahbereich auch Teile anderer Bundesländer, die bei der Kategorie »andere Bundesländer« nicht enthalten sind.

17 Von den 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs wiesen Freiburg im Breisgau, Heidelberg, Karlsruhe sowie Stuttgart im Jahr 2020 die höchsten Betreuungsquoten für Kinder unter 3 Jahren auf; Datenquelle: Kinder- und Jugendhilfestatistik.

18 Vergleiche beispielsweise: Jede zweite deutsche Großstadt ist für Familien kaum mehr bezahlbar, welt.de vom 11.08.2020, https://www.welt.de/wirtschaft/article213321780/Immobilienmarkt-Jede-zweite-deutsche-Grossstadt-ist-fuer-Familien-kaum-mehr-bezahlbar.html (Abruf: 17.12.2020).

19 In diesen Fällen ist dies möglicherweise darauf zurückzuführen, dass der Grad der Wohnungsversorgung insbesondere aufgrund von Wohnheimen für bzw. Wohngemeinschaften von Studierenden nicht exakt ermittelt werden konnte.

20 DER SPIEGEL: Trautes Heim, Job allein, Nr. 37/2020 vom 05.09.2020, S. 11.

21 Ebenda, S. 15.

22 Panday, Ashutosh: Treibt Corona die Deutschen aufs Land? Deutsche Welle vom 04.08.2020, https://www.dw.com/de/treibt-corona-die-deutschen-aufs-land/a-54425846 (Abruf: 17.12.2020).

23 Diese Ergebnisse sind allerdings aufgrund der relativ kleinen Fallzahlen und einem durch die Pandemie bedingten teilweisen Meldeverzug in der Wanderungsstatistik nur bedingt aussagekräftig; hinzu kommt, dass Umzüge in der Regel nicht kurzfristig realisiert werden können.

24 Vergleiche auch ILS-Journal: Wohnraummangel ist und bleibt eine Herausforderung für Städte und Gemeinden, Institut für Landes- und Stadtentwicklung (Hrsg.), Ausgabe 2/20, S. 3, https://www.ilsforschung.de/filespublikationen/pdfs/journal_2-20_online.pdf (Abruf: 17.12.2020).

25 Thomeczek, Harald: Speckgürtel und ländliche Räume sind die Corona-Gewinner, Immobilienzeitung vom 14.09.2020, https://www.immobilien-zeitung.de/1000073589/speckguertel-und-laendliche-raeume-sind-coronagewinner (Abruf: 17.12.2020).

26 Pandemien könnten häufiger werden – Schuld ist der Mensch, Berliner Morgenpost vom 08.04.2020, https://www.morgenpost.de/vermischtes/article228878547/Pandemien-koennten-haeufiger-werden-Schuld-ist-der-Mensch.html (Abruf: 17.12.2020).

27 DER SPIEGEL: Trautes Heim, Job allein, Nr. 37/2020 vom 05.09.2020, S. 12.