:: 4/2021

Statistisches Monatsheft April 2021

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

seit den 1980er-Jahren ist die Zahl der Mehrlings- und vor allem die der Zwillingsgeburten stark angestiegen. Auch in Baden-Württemberg wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer häufiger Mehrlinge geboren. Werner Brachat-Schwarz und Sascha Binder zeigen in ihrem Beitrag zu Mehrlingsgeburten in Baden-Württemberg, dass eine Ursache für diesen Trend mit dem Anteil der »späten Mütter« zu erklären ist, der sich in den vergangenen Jahrzehnten erhöht hat. Ebenso werden in diesem Beitrag auch die Schattenseiten von Mehrlingsschwangerschaften und -geburten betrachtet, die als Risikogeburten gelten.

Außergewöhnliche Krisen wie die Finanzkrise 2008 bis 2010 stellen Wirtschaft und Gesellschaft vor erhebliche Herausforderungen. Besonders betroffen war damals die Stadt Stuttgart, deren Erwerbstätigkeit in diesen Krisenjahren recht stark rückläufig war, sich danach jedoch rasch und nachhaltig erholen konnte. Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Stuttgart zwischen 2000 und 2019 wird im Beitrag von Werner Münzenmaier auf Besonderheiten im Vergleich zu Deutschland und anderen kreisfreien Städten untersucht. Ein besonderer Blick gilt hierbei den Auswirkungen der Finanzkrise.

Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse für Ihre Arbeit.

Dr. Anke Rigbers, Präsidentin

Mehrlingsgeburten in Baden-Württemberg

»Der Zwillings-Boom« oder »Mehr Glück im Doppelpack« – so lauteten Schlagzeilen in den letzten Jahren, wonach die Zahl der Mehrlings- und vor allem die der Zwillingsgeburten in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen sei. Tatsächlich wurden, wie im Folgenden gezeigt wird, auch in Baden-Württemberg seit den 1980er-Jahren immer häufiger Mehrlinge geboren. Eine Ursache für diesen Trend ist, dass sich der Anteil »später Mütter«, bei denen es überdurchschnittlich oft zu Mehrlingsgeburten kommt, in den vergangenen Jahrzehnten erhöht hat. Deutlich werden soll mit diesem Beitrag auch, dass ebenso der Anteil zweieiiger Zwillinge an allen Zwillingen aufgrund der Reproduktionsmedizin gestiegen ist. Abschließend werden die Schattenseiten von Mehrlingsschwangerschaften und -geburten thematisiert; sie gelten als Risikogeburten, weil bei ihnen überdurchschnittlich oft Wachstumsverzögerungen oder Fehlbildungen auftreten und auch der Anteil totgeborener Kinder relativ hoch ist.

Corona-Pandemie verursacht Konjunktureinbruch in der Südwestindustrie im Jahr 2020

Das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg erlebte im Jahr 2020 eine der stärksten Rezessionen der jüngeren Geschichte. Mit Beginn der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus im März 2020 änderte sich schlagartig und grundlegend die Ausgangslage für die Südwestindustrie und eine Rückkehr zur Normalität ist für viele Industriebetriebe weiterhin nicht in Sicht. Die Nachfrage nach baden-württembergischen Industrieprodukten brach zu Beginn des Jahres 2020 massiv ein, im weiteren Jahresverlauf zeigten die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe jedoch deutliche Erholungstendenzen. Auch die Produktionstätigkeit der Südwestindustrie verzeichnete zwischen März und Mai des Jahres 2020 erhebliche Störungen, stabilisierte sich gegen Jahresende allerdings wieder etwas. Die Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes in Baden-Württemberg brachen ebenfalls dramatisch ein und lagen im Jahr 2020 deutlich unter dem Vorjahr. Die katastrophale gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinflusste auch zusehends den Arbeitsmarkt der Südwestindustrie und so fand das seit dem Jahr 2011 andauernde Beschäftigungswachstum im Verarbeitenden Gewerbe zum Jahresbeginn 2020 sein Ende.

Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Stuttgart 2000 bis 2019

Teil 1: Besonderheiten im Vergleich zu Deutschland und den anderen kreisfreien Städten

Wirtschaft und Gesellschaft werden durch die Corona-Pandemie vor erhebliche Herausforderungen gestellt, die in dieser Form zuletzt im Zuge der Finanzkrise 2008 bis 2010 aufgetreten sind. Besonders betroffen war damals die Stadt Stuttgart, deren Erwerbstätigkeit in diesen Krisenjahren recht stark rückläufig war, sich danach jedoch rasch und nachhaltig erholen konnte. Im vorliegenden Beitrag wird die Entwicklung der Erwerbstätigkeit Stuttgarts im Zeitraum 2000 bis 2019 nachvollzogen, mit besonderem Blick auf die Auswirkungen der Finanzkrise. Außerdem wird die baden-württembergische Landeshauptstadt mit den kreisfreien Städten beziehungsweise Deutschland insgesamt verglichen. Datengrundlage sind die aktuellen Kreisergebnisse der Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder, die allerdings für den Durchschnitt der kreisfreien Städte nur Ergebnisse bis 2018 nachweisen.

Gesundheitsausgaben und -personal in Baden-Württemberg

2018 knapp 50 Milliarden Euro Ausgaben für Gesundheit

Jahr für Jahr sind in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland höhere Gesundheitsausgaben zu verzeichnen. Im Zeitraum 2008 bis 2018 übertraf der Anstieg der Gesundheitsausgaben in allen 16 Ländern zudem den Anstieg der Wirtschaftsleistung. Die Gesundheitsausgaben, die auf die soziale Pflegeversicherung zurückzuführen sind, nahmen im betrachteten Zeitraum dabei besonders stark zu. Der Großteil der Gesundheitsausgaben wird jedoch von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen. Werden die Gesundheitsausgaben der Länder auf die jeweilige Bevölkerung bezogen, ist für Baden-Württemberg ein vergleichsweise niedriges Ausgabenniveau im beobachteten Zeitraum festzustellen. Je nach Bundesland sind die Ausgaben zudem teilweise sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Träger im Gesundheitswesen verteilt. Die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse im Gesundheitswesen lag 2018 wie auch im Jahr 2008 in Baden-Württemberg bezogen auf die Einwohnerzahl vergleichsweise hoch. Für Baden-Württemberg charakteristisch ist der hohe Anteil des Gesundheitspersonals in den Vorleistungsreinrichtungen. Dagegen zeigt der Ländervergleich einen sehr niedrigen Beschäftigungsanteil in den baden-württembergischen Pflegeeinrichtungen. Der folgende Beitrag basiert im Wesentlichen auf den Ergebnissen der Gesundheitsökonomischen Gesamtrechnungen der Länder (i-Punkt).

Länderinformation: Die Vereinigten Staaten von Amerika

Fakten zum Vergleich des Landes Baden-Württemberg mit den USA

Die engen Verknüpfungen sowie Ähnlichkeiten und Unterschiede Baden-Württembergs mit den Vereinigten Staaten lassen sich anhand vieler Daten zur Bevölkerung, Wirtschaft, Forschung, Tourismus und Umwelt belegen und vergleichen. Das Statistische Landesamt hat die wichtigsten Länderinformationen zusammengestellt, um die Verflechtungen in den unterschiedlichen Bereichen darzustellen.

Im Blickpunkt: Die Stadt Löwenstein

In der Serie »Im Blickpunkt« steht dieses Mal die Stadt Löwenstein im Landkreis Heilbronn. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Löwenstein wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.

Karte des Monats: Spargel- und Erdbeerflächen in Baden-Württemberg und Deutschland 2020

Mit der Karte des Monats werden regelmäßig besondere Themen kartografisch aufgegriffen.

Diese und viele weitere Karten stehen für Sie zum kostenlosen Download bereit oder können auf Wunsch auch als Poster in verschiedenen Größen bestellt werden.

Darüber hinaus bieten wir mit unserem interaktiven Kartenangebot auch die Möglichkeit, Karten verschiedener Themen der amtlichen Statistik nach eigenem Bedarf zusammenzustellen. Die interaktiven Karten greifen auf einen umfangreichen Datenpool für kartografische Analysen zurück. Sie sind ebenso in verschiedenen Dateiformaten zum kostenlosen Download verfügbar.

Gerne erstellen wir für Sie auch Karten auf Wunsch. Dazu steht uns das gesamte Datenangebot des Landesinformationssystems zur Verfügung. Wenden Sie sich für Ihre Bestellung oder weiterführende Informationen telefonisch oder per Mail an uns.