:: 5/2021

Landestourismus – quo vadis? Bilanz des Krisenjahres 2020

Baden-Württemberg erfreute sich in den Jahren vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie als Reiseziel stetig wachsender Beliebtheit. Infolge der Finanzkrise 2008/2009 waren die Gäste- und Übernachtungszahlen im Jahr 2009 rückläufig, seit 2010 stiegen die Gäste- und Übernachtungszahlen in den Beherbergungsbetrieben im Südwesten kontinuierlich an. 2015 verzeichnete die amtliche Tourismusstatistik erstmals mehr als 20 Millionen (Mill.) Gästeankünfte, 2019 wurde mit 23,3 Mill. Gästen eine weitere Marke geknackt. Bei den Übernachtungen wurde 2015 mit 50,8 Mill. die »50-Millionen-Grenze« überschritten, 2019 erreichte die Tourismusbranche im Land zuletzt mit über 57 Mill. Übernachtungen ein Rekordergebnis. Damit hat sich im Zeitraum 2010 bis 2019 die Zahl der Übernachtungen im Land um 31,4 % erhöht, die der Gäste um 39,3 %. Dass sich die Attraktivität der Destination Baden-Württemberg auch im Ausland herumgesprochen hat, zeigte in der Vergangenheit die über Jahre hinweg zuverlässig steigende Tendenz bei Buchungen von Reisenden aus dem Ausland: Während der Anteil der von Auslandsgästen gebuchten Übernachtungen 2010 noch bei 18,4 % lag, entfielen 2019 bereits 21,4 % der Übernachtungen auf dieses Kundensegment. Nach einer derart langanhaltenden Phase der Expansion ist die Bilanz für das Jahr 2020 mehr als ernüchternd: Eine außerordentliche Erfolgsgeschichte wurde aufgrund von Corona abrupt unterbrochen.

Im Coronajahr 2020 ging die Zahl der Gästeankünfte in den rund 6 200 geöffneten Beherbergungsbetrieben1 auf 11,9 Mill. zurück. Das waren 11,4 Mill. oder 48,9 % weniger Gäste als 2019. Die Zahl der Übernachtungen fiel auf 34,2 Mill., das waren 23 Mill. oder 40,2 % weniger. Im krassen Gegensatz zu den Vorjahren lag die Zahl der Übernachtungen 2020 nicht mehr in allen, sondern nur noch in 2 Monaten (Januar und Februar) über den Vorjahreswerten. Ab März 2020 bewegte sich die Zahl der Übernachtungen vielmehr in allen folgenden Monaten weit unter den Vorjahresergebnissen. Relative Tiefstwerte wurden dabei während des ersten Lockdowns im April und Mai 2020 (– 88,3 % bzw. – 79,1 % gegenüber dem Vorjahr) und während des zweiten Lockdowns im Dezember 2020 (– 74 %) erreicht (Schaubild 1).

Tourismusbranche in Baden-Württemberg von Corona leicht überdurchschnittlich betroffen

Mit einem Marktanteil an den Übernachtungen von 11,3 % war Baden-Württemberg 2020 nach Bayern (19,8 %) der zweitwichtigste deutsche Tourismusmarkt. Auf Rang 3 folgte Niedersachsen mit einem Marktanteil von 9,9 %. Im Bundesvergleich zeigt sich die starke Tourismusbranche Baden-Württembergs und Bayerns von den Auswirkungen der Pandemie leicht überdurchschnittlich betroffen: Deutschlandweit fiel die Zahl der Übernachtungen 2020 gegenüber dem Vorjahr um 39 %, in Baden-Württemberg um 40,2 % und in Bayern um 40,6 %. Niedersachsen hingegen schnitt mit einem Minus gegenüber dem Vorjahr von »nur« 35 % etwas besser ab.

Der vergleichende Blick über die Landesgrenzen zeigt außerdem, dass im vergangenen Jahr neben den Beherbergungsbetrieben in Baden-Württemberg auch die Betriebe in allen anderen Bundesländern stark unter den Folgen der Pandemie zu leiden hatten: Alle Bundesländer verzeichneten 2020 gegenüber dem Vorjahresergebnis rückläufige Gäste- und Übernachtungszahlen, wobei sich Mecklenburg-Vorpommern mit einem Minus von »nur« 18,6 % in puncto Krisenresistenz als der Champion erwies – dicht gefolgt von Schleswig-Holstein mit – 19,6 %. Auf Rang 3 konnte sich Brandenburg mit einem Minus von 27,5 % immer noch über verhältnismäßig milde Auswirkungen der Pandemie auf seine Übernachtungsbilanz freuen. Auch bei den Gästeankünften gingen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit einem Minus von nur 27,6 % und 30,3 % in Führung – mit etwas Abstand auch hier gefolgt von Brandenburg mit – 37,7 %.

Demgegenüber schlossen andere Bundesländer das Tourismusjahr 2020 mit einer äußerst bitteren Bilanz ab: Mit Blick auf die Übernachtungszahlen allen voran die Stadtstaaten Berlin (– 64 %) und Hamburg (– 55,4 %). Aber auch Hessens Übernachtungsbilanz erlebte mit einem Minus gegenüber 2019 von 48,1 % einen weit überdurchschnittlichen Einbruch. Das benachbarte Tourismusland Bayern blieb 2020 ebenso wie Baden-Württemberg sowohl bei den Gäste- als auch bei den Übernachtungszahlen mit – 50,4 % bzw. – 40,6 % weit unter seinen Möglichkeiten.

Auslandstourismus kam 2020 phasenweise quasi zum Erliegen

Baden-Württemberg ist traditionell ein stark vom Inlandstourismus geprägtes Reiseland – eine Eigenschaft, die sich im Corona-Krisenjahr als Resilienzfaktor erwies. 2020 kamen 83,3 % der insgesamt 11,9 Mill. Reisenden aus dem Inland (2019: 76,7 %) und buchten 85,7 % der Übernachtungen (2019: 78,6 %). Demgegenüber stammten nur noch knapp 2 Mill. oder 16,7 % der Gäste aus dem Ausland (2019: 5,4 Mill. oder 23,3 %). Ihnen sind 4,9 Mill. oder 14,3 % der Übernachtungen zuzurechnen (2019: 12,2 Mill. oder 21,4 %).

Die positive Gesamtentwicklung des Landestourismus in den letzten Jahren war nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass Baden-Württemberg für ausländische Reisende in der Vergangenheit deutlich an Anziehungskraft gewonnen hatte: Während die Zahl der Gäste aus Deutschland im Zeitfenster von 2010 bis 2019 um 35,4 % stieg, wuchs die der Gäste aus dem Ausland um 54 %. Die Zahl der Übernachtungen von Touristen aus Deutschland stieg im selben Zeitraum um 26,6 %, die der internationalen Gäste um 52,6 %.

Im Verlauf des Jahres 2020 übertraf der lukrative Zustrom von Übernachtungsgästen aus dem Ausland allerdings lediglich noch im Januar und im Februar sein Vorjahresniveau. In allen folgenden Monaten ging es angesichts von Anti-Corona-Maßnahmen und Reisebeschränkungen im Vergleich zum Vorjahr steil bergab. Insbesondere in den Lockdown-Monaten April und Dezember 2020 kam der grenzüberschreitende Reiseverkehr von Übernachtungsgästen quasi zum Erliegen. Und selbst in den traditionell übernachtungsstärksten Sommermonaten Juli und August wurde 2020 bei den von Gästen aus dem Ausland gebuchten Übernachtungen lediglich knapp die Hälfe des Vorjahresniveaus erreicht (Schaubild 2).

Top 3 der ausländischen Herkunftsländer 2020: Schweizer, Niederländer und Franzosen unangefochten

Die Ergebnisse der amtlichen Tourismusstatistik zeigen, dass Baden-Württemberg am häufigsten von Reisenden aus der Schweiz, aus Frankreich und den Niederlanden frequentiert wird. Dieser Rangfolge konnte bislang auch die Corona-Pandemie nichts anhaben – wenn auch mit im Vergleich zum Vorjahr fundamentalen Niveauverschiebungen: Das mit großem Abstand wichtigste ausländische Herkunftsland war auch 2020 die Schweiz mit 0,6 Mill. Gästen (gegenüber 2019: – 55,9 %) und 1,3 Mill. Übernachtungen (gegenüber 2019: – 52,9 %). An zweiter Stelle standen die Niederlande mit rund 0,3 Mill. Gästen (– 45,7 %) und 0,7 Mill. Übernachtungen (– 44,2 %). Auf Rang 3 folgte Frankreich mit 0,2 Mill. Gästen (– 59,2 %) und 0,4 Mill. Übernachtungen (– 57,9 %). Aus den USA trafen im Jahr 2020 nur noch magere 53 000 Gäste (– 80,3) in Baden-Württemberg ein, was mit knapp 240 000 Übernachtungen zu Buche schlug (– 69 %) und aus Asien lediglich noch knappe 50 000 Reisende (– 90,0 %), die rund 160 000 Übernachtungen buchten (– 87,5 %) (Schaubild 3, Tabelle 1).

Kurztrips dauerten 2020 etwas länger

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Baden-Württemberg-Besuchs hat sich im Verlauf der letzten 10 Jahre auf Kurzreise-Niveau stabilisiert, wobei wir es hier nicht mit einer landesspezifische Entwicklung zu tun haben. Touristik-Experten sprechen vielmehr bereits seit Jahren von einem allgemeinen Trend zum Kurzurlaub. Unter dem Einfluss von Corona ist auch dieser langjährige Trend fürs Erste nicht mehr intakt: Während die Gäste 1998 im Durchschnitt noch 3 Tage blieben, waren es 2010 2,6 Tage und 2019 dauerte ein Aufenthalt nur noch 2,5 Tage. 2020 hingegen verzeichnet die amtliche Tourismusstatistik für Baden-Württemberg mit 2,9 Tagen seit Jahren erstmals wieder eine wesentlich längere durchschnittliche Aufenthaltsdauer. Im Jahresverlauf 2020 deutlich überdurchschnittlich war die Verweildauer im April (4,7 Tage) und im November und im Dezember (4,3 Tage bzw. 4,7 Tage). Auch dieses ungewöhnliche Muster verweist auf die Rahmenbedingungen der Pandemie als mögliche Ursache der beschriebenen Veränderungen im Reiseverhalten.

Betriebsarten: Campingplätze robust

Zieht man für 2020 anhand der Übernachtungszahlen Bilanz für die verschiedenen Betriebsarten im Vergleich zu 2019, dann zeigt sich ein starkes Auseinanderdriften des Feldes: Während die Spitzenreiter »Campingplätze« und »Ferienzentren, Ferienhäuser und Ferienwohnungen« 2020 »nur« 16,5 % bzw. 19,7 % unter ihrem Vorjahresergebnis blieben, war vor allem die Lage der »Jugendherbergen und Hütten«, der »Erholungs- und Ferienheime« und der »Schulungsheime« prekär (– 71,1 % bzw. – 60,7 % und – 49,4 %). Aber auch die Hotellerie (Hotels, Hotel garnis, Gasthöfe und Pensionen) mit dem traditionell größten Marktanteil wurde vom Corona-Abwärtssog erfasst und verbuchte 45,6 % weniger Übernachtungen als 2019.

Reisegebiete: der Süden des Landes trotz der Krise

Die Analyse der Übernachtungszahlen nach Reisegebieten zeigt, dass es aufgrund von Corona zu Veränderung bei der regionalen Verteilung der Übernachtungszahlen gekommen ist: Während sich der Landestourismus 2019 vor allem auf die Reisegebiete Schwarzwald (Marktanteil Übernachtungen 2019: 39,8 %), das nördliche Baden-Württemberg (17,6 %), die Region Stuttgart (16,2 %) und den Bodensee (9,2 %) konzentrierte, zeigt sich für 2020 eine klare Verschiebung der Gewichtsklassen: Der Schwarzwald konnte seine dominierende Position weiter ausbauen (Marktanteil Übernachtungen 2020: 41,9 %), während das nördliche Baden-Württemberg (15,7 %) und die Region Stuttgart (12,3 %) aufgrund einer stärkeren Fokussierung auf das coronasensible Segment Geschäftsreisen Marktanteile verlor. Das Gebiet Bodensee hingegen steigerte seinen Marktanteil auf 11,7 % und scheint damit ebenfalls anteilsmäßig von der Pandemie-Lage profitiert zu haben (Schaubild 4).

Nichtsdestotrotz ist es insgesamt betrachtet im Ausnahmejahr 2020 mit Blick auf das Vorjahresergebnis keinem der baden-württembergischen Reisegebiete gelungen, sein Übernachtungsergebnis aus dem Vorjahr zu halten. Die drei baden-württembergischen Reisegebiete mit den geringsten Einbußen waren der Hegau (– 16,1 %), das Gebiet Bodensee (– 23,8 %) und das Württembergische Allgäu-Oberschwaben (– 31,5 %). Demgegenüber verzeichnete die Region Stuttgart mit einem Minus von 54,4 % bei den Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr unter allen Reisegebieten die gravierendsten Verluste.

Stadt- und Landkreise: Übernachtungsbilanz durchgängig im roten Bereich

Im Krisenjahr 2020 war für 44 von 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs das Vorjahresergebnis vollkommen außer Reichweite – alle wiesen eine stark negative Übernachtungsentwicklung auf. Dabei verbuchten 17 Stadt- und Landkreise gegenüber dem Landeswert von – 40,2 % immerhin nur unterdurchschnittliche Einbußen. Darunter befand sich mit Freiburg im Breisgau (– 38,0 %) lediglich einer der insgesamt neun Stadtkreise des Landes.

Bei der Analyse der regionalen Entwicklung der Übernachtungszahlen im Vergleich zu 2019 offenbart sich aber auch eine relativ breite Streuung: Das Feld reichte von einem verhältnismäßig moderaten Rückgang von »nur« 21 % im Landkreis Konstanz bis zu einem krachenden Minus von 59,7 % im Stadtkreis Stuttgart (Schaubild 5).

Trotz Pandemie konnten 2020 zwei baden-württembergische Kommunen bei den Übernachtungen die Millionengrenze überschreiten: die Landeshauptstadt Stuttgart (1,6 Mill.) und Freiburg im Breisgau (1,1 Mill.). Im Jahr 2019 vor der Corona-Krise war das allerdings noch sieben Kommunen gelungen (Stuttgart (4,1 Mill.), Freiburg im Breisgau (1,8 Mill.), Heidelberg (1,7 Mill.), Mannheim (1,6 Mill.), Rust (1,3 Mill.), Karlsruhe (1,1 Mill.) und Baden-Baden (1,0 Mill.).

Wirtschaftsfaktor Tourismus: Wo schlägt Corona am heftigsten zu?

Der Tourismus ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten für das Land Baden-Württemberg zunehmend zum relevanten Wirtschaftsfaktor geworden. Neben Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben profitierten unter anderem auch die Gastronomie und der Einzelhandel, darüber hinaus bot der Tourismus zahlreiche Arbeitsplätze – dies auch im ländlichen und strukturschwachen Raum. Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus wird mess- und vergleichbar, wenn man die Übernachtungszahlen zu den Bevölkerungszahlen der betrachteten Einheit ins Verhältnis setzt (Übernachtungsdichte). Ein hoher Ausgangswert im Jahr 2019 steht prinzipiell für eine hohe Verwundbarkeit. Der Wert für 2020 zeigt, wie hart die Krise in diesem Jahr mit Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus vor Ort tatsächlich zuschlug.

Für Baden-Württemberg insgesamt wurden 2020 je 1 000 Einwohner 3 082 Übernachtungen gezählt. Dass dieser Wert 2019 noch bei 5 166 lag, macht die Wucht des Schlages deutlich, den die Branche durch Corona in diesem denkwürdigen Jahr einstecken musste. Die höchste regionale Übernachtungsdichte im Land und damit die größte Verwundbarkeit auf regionaler Ebene wiesen 2019 der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (2019: 18 954 Übernachtungen je 1 000 Einwohner; 2020: 13 090), der Stadtkreis Baden-Baden (2019: 18 396; 2020: 9 444), der Bodenseekreis (2019: 14 870; 2020: 11 155) und der Landkreis Freudenstadt (2019: 14 185; 2020: 9 343) auf. Auch unter dem Einfluss von Corona und der damit verbundenen Einbußen im Jahr 2020 war die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in diesen Stadt- und Landkreisen im landesweiten Vergleich weiterhin am höchsten (Tabelle 2).

Angesichts der heftigen Turbulenzen, in die das Corona-Virus den Tourismussektor offensichtlich gestürzt hat, stellt sich die Frage, welchen wirtschaftlichen Stellenwert der Landestourismus mit Blick auf die Übernachtungsdichte für Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern hat. Diese Kennzahl macht vereinfacht gesagt greifbar, wie viele Übernachtungen und damit wieviel »Ertrag pro Kopf« der Tourismus theoretisch in einem Bundesland erwirtschaftet. Je höher der Wert desto schmerzhafter sind gravierende plötzliche Ausfälle in der Branche. Das gilt insbesondere für strukturschwache Bundesländer, in denen der Tourismus eine besonders wichtige Rolle spielt. Den bundesweit mit Abstand höchsten Stellenwert hatte der Tourismus 2019 – also im »Normalmodus« vor der Krise – für Mecklenburg-Vorpommern (Übernachtungsdichte: 21 195). Gefolgt von Schleswig-Holstein (12 419), Hamburg (9 362), Berlin (8 379) und Bayern, das mit 7 717 immer noch deutlich über dem Wert von 5 970 für Deutschland insgesamt lag. Baden-Württemberg landete 2019 im Vergleich dazu mit einer Übernachtungsdichte von 5 166 im Mittelfeld und ist damit prinzipiell im Fall von längerfristigen gravierenden Ausfällen im Tourismusbereich deutlich weniger verwundbar. Baden-Württemberg ist also in geringerem Umfang auf das Standbein Tourismus angewiesen als andere Bundesländer, was die derzeitige Lage für die betroffenen Beherbergungsbetriebe allerdings nicht wesentlich erträglicher machen dürfte.

Fazit und Ausblick

Mit Abschluss der Jahresbilanz 2020 zeigt sich der Landestourismus insgesamt betrachtet als von Corona schwer getroffen. Die Pandemie wird die Tourismusbranche Baden-Württembergs aller Wahrscheinlichkeit nach auch 2021 weiterhin stark beeinträchtigen. Angesichts des Ende März 2021 erneut verhängten landesweiten Teil-Lockdowns mit fortbestehenden massiven Einschränkungen für alle Beherbergungsbetriebe im Land steht dem Tourismussektor mit der nun bereits dritten Welle der Pandemie eine weiter andauernde höchst schwierige wirtschaftliche Situation bevor. Diese dürfte mit Blick auf die Erfahrungen aus der ersten »Corona-Sommersaison« 2020 selbst im Fall starker Erholungstendenzen in den Sommermonaten 2021 nur schwer wieder wettzumachen sein. Die kommenden Monatsergebnisse der amtlichen Tourismusstatistik werden zeigen, wie die Reise für die krisengeschüttelte Branche weitergeht.

1 Beherbergungsbetriebe/Campingplätze mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten bzw. Stellplätzen.