:: 9/2021

Statistisches Monatsheft September 2021

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

werdende Eltern stellen sich zu Beginn einer Schwangerschaft wohl alle die Frage, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. Rein statistisch kommen weltweit mehr Jungen als Mädchen auf die Welt, aber es gibt durchaus bemerkenswerte regionale Unterschiede. Auch in Baden- Württemberg wurden zumindest in den vergangenen 150 Jahren in jedem Jahr mehr Buben als Mädchen geboren. Werner Brachat-Schwarz geht in seinem Beitrag unter anderem den Fragen nach, was die Gründe dafür sind und ob sich die sogenannte Geschlechterproportion der Neugeborenen im Zeitablauf verändert hat.

Bereits im letzten Monatsheft beschäftigte sich ein Beitrag mit den Alltagswegen und den Mobilitätsmustern von Familien. In dieser Ausgabe wird die Mobilität von Kindern und Jugendlichen näher betrachtet. Aufgrund des sozialen Wandels kindlicher Lebenswelten sind Kinder und Jugendliche immer seltener eigenständig unterwegs. Der daraus resultierende Bewegungsmangel und die gesundheitlichen Folgen sowie Probleme durch sogenannte »Eltern-Taxis« stehen im Fokus der Debatte um das Mobilitätsverhalten von unter 18-Jährigen. Gabrina Mätzke geht in ihrem Beitrag unter anderem der Frage nach, ob sich durch Sozialisation in der Kindheit erlebtes Verkehrsverhalten im Erwachsenenalter fortsetzt.

Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse für Ihre Arbeit.

Dr. Anke Rigbers, Präsidentin

18 Monate Corona im Südwesten

Ausgewählte Bilder und Ergebnisse von amtlichen Statistiken zur Pandemie und deren Folgen in Baden-Württemberg

Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg gehört mit den Statistischen Landesämtern in den Ländern sowie mit dem Statistischen Bundesamt zu den führenden Daten- und Informationsdienstleistern in Deutschland. Um über die Pandemie und die Folgen zu informieren, wurde das Informationsangebot auch im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg seit Frühjahr 2020 unter www.statistik-bw.de stark erweitert.

Mädchen oder Junge?

Zur Geschlechterproportion der Neugeborenen in Baden-Württemberg

Wird es ein Mädchen oder ein Junge? Wohl alle werdenden Eltern haben sich diese Frage zu Beginn einer Schwangerschaft gestellt. Rein statistisch ist die Geburt eines Kindes mit einem männlichen Geschlecht etwas wahrscheinlicher. Auf 1 000 Mädchen kamen in den vergangenen Jahrzehnten 1 055 Jungen – auf den ersten Blick eine geringe Differenz. Absolut betrachtet wurden damit aber seit der Gründung des Landes Baden-Württemberg im Jahr 1952 über 200 000 Buben mehr als Mädchen geboren. Im folgenden Beitrag soll deshalb unter anderem den Fragen nachgegangen werden, was die Gründe dafür sind und ob sich die sogenannte Geschlechterproportion der Neugeborenen im Zeitablauf verändert hat.

Die Alltagsmobilität von Familien in Baden-Württemberg: Kinder und Jugendliche

Aufgrund des sozialen Wandels kindlicher Lebenswelten sind Kinder und Jugendliche immer seltener eigenständig unterwegs. Der daraus resultierende Bewegungsmangel und die gesundheitlichen Folgen sowie Probleme durch sogenannte »Eltern-Taxis« stehen im Fokus der Debatte um das Mobilitätsverhalten von unter 18-Jährigen. Anhand der Daten der bundesweiten Erhebung »Mobilität in Deutschland (MID)« des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur liefert der vorliegende Artikel einen kurzen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen der Mobilität von Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg. Es zeigt sich, dass unter 18-Jährige vor allem zu Ausbildungs- und Freizeitzwecken unterwegs sind und die Verkehrsmittelwahl auf Schulwegen vor allem vom Alter, aber auch von der Länge des Weges abhängt. Auf Freizeitwegen dominiert in allen Altersgruppen die Mitfahrt in einem Auto. Im Sinne der Verkehrswende dürfte es sich lohnen, das Mobilitätsverhalten von Kindern in den Blick zu nehmen, da davon auszugehen ist, dass sich durch Sozialisation in der Kindheit erlebtes Verkehrsverhalten im Erwachsenenalter fortsetzt.

Vorläufige COVID-19-Sterbefallzahlen 2020 für Baden-Württemberg

Neue Monatsberichte der Todesursachenstatistik

Während der Corona-Pandemie zeigte sich, dass genaue und zeitnahe Informationen über diejenigen Sterbefälle benötigt werden, die im Zusammenhang mit dieser Infektionkrankheit stehen. Die statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben eine monatliche Todesursachenstatistik mit vorläufigen Daten entwickelt, die einen ersten Einblick in das Mortalitätsgeschehen geben soll. Der Beitrag stellt die vorläufigen Monatsberichte der Todesursachenstatistik vor und präsentiert für Baden-Württemberg erste ausgewählte Monatsergebnisse zu COVID-19 als Todesursache.

Entwicklung der Anzahl und des Alters der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg

596 605 Beschäftige waren am 30. Juni 2020 in Baden-Württemberg im öffentlichen Dienst tätig, das sind gut 70 000 mehr als noch 10 Jahre zuvor. Der kommunale Bereich ist dabei mit einem Zuwachs von 50 000 Beschäftigen für einen Großteil des Anstiegs verantwortlich. Gleichzeitig wurden die Beschäftigten im kommunalen Bereich in den letzten 20 Jahren im Durchschnitt um fast 4 Jahre älter. Im Landesbereich waren die Beschäftigten im Jahr 2020 durchschnittlich 42,8 Jahre alt und damit nur 0,2 Jahre älter als noch vor 20 Jahren.

Karte des Monats: Pkw-Neuzulassungen mit elektrischem Antrieb in Europa 2020

Mit der Karte des Monats werden regelmäßig besondere Themen kartografisch aufgegriffen.

Diese und viele weitere Karten stehen für Sie zum kostenlosen Download bereit oder können auf Wunsch auch als Poster in verschiedenen Größen bestellt werden.

Darüber hinaus bieten wir mit unserem interaktiven Kartenangebot auch die Möglichkeit, Karten verschiedener Themen der amtlichen Statistik nach eigenem Bedarf zusammenzustellen. Die interaktiven Karten greifen auf einen umfangreichen Datenpool für kartografische Analysen zurück. Sie sind ebenso in verschiedenen Dateiformaten zum kostenlosen Download verfügbar.

Gerne erstellen wir für Sie auch Karten auf Wunsch. Dazu steht uns das gesamte Datenangebot des Landesinformationssystems zur Verfügung. Wenden Sie sich für Ihre Bestellung oder weiterführende Informationen telefonisch (Andrea Jäger, +49 711 641-2882) oder per E-Mail an »Kartenbestellung« an uns.