:: 2/2022

Promovieren in Baden-Württemberg

Erste Auswertungen mit der neuen Promovierendenstatistik für Baden-Württemberg

Mit der Reform des Hochschulstatistikgesetzes (HStatG) wurde zum Jahr 2017 die neue Promovierendenstatistik eingeführt. Zuvor war es auf Basis der amtlichen Statistik nicht möglich, die genaue Anzahl der Promovierenden in Deutschland zu bestimmen. Diese Datenlücke konnte nun geschlossen werden. Dadurch stehen den Akteurinnen und Akteuren in Politik und Verwaltung, Hochschulen und Wissenschaft umfangreiche Daten zum wissenschaftlichen Nachwuchs während der Promotionsphase zur Verfügung. In diesem Beitrag stellen wir erstmalig Ergebnisse der Promovierendenstatistik 2020 vor und ergänzen diese um Daten zur promovierten Bevölkerung in Baden-Württemberg.

Baden-Württemberg ist ein Land mit großer Innovationskraft. Im Jahr 2020 führte »das Ländle« oder THE LÄND erneut das Innovationsranking der europäischen Regionen an.1 Beigetragen haben zu diesem Erfolg auch die Hochschulen und Wissenschaftsinstitutionen des Landes. Zum einen tragen sie durch ihre Forschung selbst zu Innovation und Fortschritt bei. Zum anderen bilden die Hochschulen den wissenschaftlichen Nachwuchs aus, der sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor Forschungs- und Entwicklungsleistungen erbringt. Die Promotion stellt dabei den höchsten formalen Bildungsabschluss dar. Sie qualifiziert zur eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit und ist Voraussetzung für eine wissenschaftliche Tätigkeit an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Hochentwickelte Wissensgesellschaften wie die unsere sind in zunehmendem Maße auf hochqualifizierte Fachkräfte angewiesen. Zusätzlich erfordern der technologische, der demografische und der ökologische Wandel neue Lösungen und innovative Konzepte in nahezu allen Bereichen unseres Lebens. Mit den Daten der Promovierendenstatistik steht den Akteurinnen und Akteuren in Politik und Verwaltung, Hochschulen und Wissenschaft eine umfangreiche Datenbasis zur Verfügung, um empirisch fundierte Entscheidungen treffen zu können.

98 % promovieren an neun staatlichen Universitäten

Im Jahr 2020 waren 31 554 Promovierende an einer der 25 baden-württembergischen Hochschulen mit Promotionsrecht registriert, darunter 14 585 Frauen (46 %). 7 510 Promovierende oder knapp 24 % besaßen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Erstmalig zu einer Promotion an einer baden-württembergischen Hochschule registrierten sich 5 247 Personen im Jahr 2020, darunter 2 470 Frauen (47 %) und 1 256 Ausländerinnen und Ausländer (24 %).

Die überwiegende Mehrheit (98 %) der Promovierenden war an einer staatlichen Universität registriert. Allein an den Universitäten Heidelberg (8 598), Tübingen (5 655) und Freiburg (4 670) gingen 60 % aller Promovierenden des Landes einer Promotion nach. Mehrere Tausend Promovierende waren auch am Karlsruher Institut für Technologie (KIT, 3 280), an der Universität Stuttgart (3 008) und an der Universität Ulm (2 603) registriert. Die Universität Konstanz brachte es auf 1 054 Promovierende, gefolgt von der Universität Hohenheim mit 958 und der Universität Mannheim mit 864 Promovierenden. An den Pädagogischen Hochschulen des Landes waren 638 Promovierende registriert, an den Kunsthochschulen weitere 126 (Schaubild 1).

Unterschiede zwischen den Hochschulen existieren nicht nur in Bezug auf die Anzahl der Promovierenden, sondern auch in Bezug auf den Frauenanteil. So lag dieser im Jahr 2020 an den Pädagogischen Hochschulen bei knapp 64 % und an den Kunsthochschulen bei gut 56 %. An den Universitäten betrug der Frauenanteil knapp 46 %, wobei fünf der neun staatlichen Universitäten – Freiburg, Heidelberg, Hohenheim, Tübingen und Ulm – einen Frauenanteil von über 50 % vorweisen konnten. An der Universität Konstanz lag der Frauenanteil bei gut 45 %, an der Universität Mannheim bei gut 43 %. Das KIT und die Universität Stuttgart kamen auf 29 % bzw. knapp 25 %. Die Unterschiede im Frauenanteil ergeben sich dabei vor allem aus den unterschiedlichen Fächerprofilen der Hochschulen. Während am KIT und an der Universität Stuttgart knapp 88 % bzw. gut 89 % der Promovierenden einer Promotion in einem traditionell eher männlich besetzten MINT-Fach nachgingen, waren an den übrigen Universitäten lediglich knapp 27 % der Promovierenden in einem MINT-Fach registriert (Tabelle 1).2

Ein Drittel promoviert in Medizin, 39 % in einem MINT-Fach

Knapp ein Drittel aller Promovierenden oder 10 123 Personen strebten im Jahr 2020 einen Abschluss in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften an. Gut ein Fünftel oder 6 687 Personen bearbeiteten eine Promotion in der Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften und weitere 5 553 in den Ingenieurwissenschaften. Zusammengenommen waren in diesen beiden Fächergruppen, die auch als MINT-Fächer bezeichnet werden, knapp 39 % aller Promovierenden registriert. Die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bildeten mit 3 982 Promovierenden die viertgrößte Fächergruppe, gefolgt von den Geisteswissenschaften mit 3 112, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin mit 668, Kunst, Kunstwissenschaft mit 431 und Sport mit 178 Promovierenden (Tabelle 2).

Die meisten Frauen – 5 822 Personen oder nahezu 40 % aller weiblichen Promovierenden – waren in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften registriert. Hier betrug der Frauenanteil knapp 58 %. Ein noch höherer Frauenanteil wurde mit 68 % nur noch in Kunst, Kunstwissenschaft verzeichnet. Frauenanteile von über 50 % waren auch in den Geisteswissenschaften (56 %) und in der Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin (50 %) vorzufinden. Mit knapp 48 % lag der Frauenanteil in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften einige Prozentpunkte darunter, dicht gefolgt von der Fächergruppe Sport (47 %) und Mathematik, Naturwissenschaften (42 %). Schlusslicht bildeten die Ingenieurwissenschaften, in denen nur gut 20 % der Promovierenden weiblich waren.

Unter den erstregistrierten Frauen, also denjenigen, die sich im Jahr 2020 für ihre Promotion an einer Hochschule erstmalig anmeldeten, war das Interesse an den Ingenieurwissenschaften größer. Hier lag der Frauenanteil immerhin bei knapp 24 % und damit knapp 4 Prozentpunkte über dem Frauenanteil der Promovierenden in den Ingenieurwissenschaften insgesamt. Auch in den Fächergruppen Mathematik, Naturwissenschaften (44 %), Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (49 %) sowie in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (60 %) war der Frauenanteil an den erstregistrierten Promovierenden größer als unter den Promovierenden insgesamt.

Promovierende bei Erstregistrierung 28, beim Abschluss 32 Jahre alt

Das Durchschnittsalter der Promovierenden betrug 31,6 Jahre. Dabei war die Hälfte der Promovierenden 30 Jahre oder jünger (Median), ein Viertel 27 oder jünger (25 %-Quantil) und ein Viertel 34 oder älter (75 %-Quantil). Somit befanden sich 50 % der Promovierenden in einem Alter zwischen 27 und 34 Jahren. Diejenigen Promovierenden, die sich im Jahr 2020 erstmalig an einer baden-württembergischen Hochschule zu einer Promotion registrierten, waren zu diesem Zeitpunkt durchschnittlich 28 Jahre alt. Das Medianalter der erstregistrierten Promovierenden betrug 27 Jahre. Das 25 %-Quantil der Erstregistrierten lag bei 25 Jahren und das 75 %-Quantil bei 30 Jahren. Bei Abschluss ihrer Promotion waren die Promotionsabsolventinnen und -absolventen des Berichtsjahres 2020 durchschnittlich 32,4 Jahre alt. Ihr Medianalter betrug 32 Jahre. Ein Viertel der Absolventinnen und Absolventen war dabei bereits 34 Jahre oder älter und ein Viertel 30 Jahre oder jünger (Schaubild 2).

Größte Gruppe ausländischer Promovierender kommt aus China

Von den 31 554 Promovierenden besaßen gut 76 % oder 24 044 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit. Von den insgesamt 7 510 ausländischen Promovierenden kamen gut 17 % aus China. Mit 1 304 Promovierenden stellten sie die größte Ausländergruppe dar. Weitaus weniger häufig waren die Promovierenden aus Italien an den baden-württembergischen Hochschulen vertreten. Mit nur 476 Promovierenden bildeten sie dennoch die zweitgrößte Promovierendengruppe unter den ausländischen Promovierenden, gefolgt von den Promovierenden aus Indien (432), dem Iran (328), der Türkei (236) und der Russischen Föderation (235).

Neben Unterschieden in der Anzahl der Promovierenden zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Herkunftsländern auch in Bezug auf den Frauenanteil. So lag dieser bei den Promovierenden aus den postkommunistischen Ländern vielfach über 60 %, wie zum Beispiel Russische Föderation (65 %), Bulgarien (65 %), Ukraine (64 %), Polen (62 %) und Rumänien (61 %). Bei den Promovierenden aus dem westeuropäischen Ausland lag der Frauenanteil um etwa 10 Prozentpunkte darunter und betrug bei den Promovierenden aus Österreich 56 %, Spanien 52 %, Frankreich 52 %, Italien 51 %, Griechenland 48 % und der Schweiz 48 %. Der Frauenanteil an den Promovierenden mit deutscher Staatsangehörigkeit lag bei gut 46 %. Unter den 20 häufigsten Herkunftsländern wiesen nur noch die Promovierenden aus Korea (45 %), Mexiko (43 %) und Ägypten (36 %) einen geringeren Frauenanteil auf (Schaubild 3).

Vielfalt der Wege zur Promotion

War es vor wenigen Jahrzehnten noch üblich, die Promotion als Individualpromotion im Rahmen einer wissenschaftlichen Mitarbeiterstelle am Lehrstuhl zu verfassen, so sind die Wege zur Promotion heute vielfältiger geworden. In vielen Fächern erfreut sich die kumulative Dissertation anstelle einer Monografie zunehmender Beliebtheit. Strukturierte Promotionsprogramme bieten ein festes Curriculum, eine Betreuung durch mehrere Betreuerinnen und Betreuer und in einigen Fällen sogar Stipendien oder Stellen für die teilnehmenden Promovierenden. Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Hochschulen im Ausland und privaten Wirtschaftsunternehmen ermöglichen den fachlichen Austausch über die Grenzen der Hochschule hinweg. Einige Bundesländer – Hessen und Sachsen-Anhalt – räumten ihren Fachhochschulen bzw. den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) ein eigenes Promotionsrecht ein. In Baden-Württemberg ist dies weiterhin nur den Universitäten, den Pädagogischen Hochschulen und den Kunst- und Musikhochschulen vorbehalten. Für die baden-württembergischen HAWs bieten Kooperationen mit Universitäten somit die einzige Möglichkeit, sich aktiv an der Doktorandenausbildung zu beteiligen. In Baden-Württemberg besteht zudem die Sondersituation, dass sich Promovierende nach § 38 Absatz 5 Landeshochschulgesetz (LHG) an ihrer Hochschule immatrikulieren müssen, sofern sie nicht an der Hochschule der Promotion angestellt sind. Aufgrund der hohen Anzahl an fehlenden Angaben über die Art der Dissertation und die Beschäftigung an der Hochschule, können diese Merkmale jedoch nicht ausgewertet werden.

15 836 Promovierende oder knapp 52 % aller Promovierenden waren im Jahr 2020 in einem Promotionsstudium oder in einem anderen Studiengang an der Hochschule der Promotion eingeschrieben. 7 496 Promovierende oder knapp 24 % nahmen an einem strukturierten Promotionsprogramm teil. 29 132 Promovierende oder 95 % befassten sich ohne jegliche Kooperation oder in Kooperation mit anderen Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Kunsthochschulen in Deutschland mit ihrer Dissertation. Nur 5 % (1 543) der Promovierenden gingen ihrer Promotion im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit anderen Einrichtungen nach. Dabei ist zu beachten, dass es sich hierbei um institutionelle Kooperationen handelt, das heißt Kooperationen, denen eine Vereinbarung oder ein Vertrag zugrunde liegt. Darunter entfiel der größte Anteil der Promovierenden mit 2,1 % (656) auf Kooperationen mit Forschungseinrichtungen, gefolgt von Kooperationen mit der Wirtschaft oder sonstigen Einrichtungen mit 1,6 % (503). Die wenigsten Promovierenden hatten eine Kooperationsvereinbarung mit einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (0,7 % oder 200 Personen) bzw. einer Universität im Ausland (0,6 % bzw. 184 Personen).

3 646 Promotionsabschlüsse im Berichtsjahr 2020

Im Berichtsjahr 2020 schlossen 3 646 Personen ihre Promotion an einer baden-württembergischen Hochschule ab, darunter 1 539 Frauen (42 %). Gemäß Prüfungsstatistik hat sich der Frauenanteil bei den abgeschlossenen Promotionen in den letzten 40 Jahren mehr als verdoppelt. Die Anzahl der abgeschlossenen Promotionen insgesamt ist seit 2018 jedoch rückläufig.

Dabei liegen die materiellen Vorteile einer Promotion auf der Hand. Laut Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2021 betrug das durchschnittliche jährliche Bruttoeinkommen von Promotionsabsolventinnen und -absolventen des Jahres 2005 5 Jahre nach der Promotion 48 300 Euro.3 10 Jahre nach der Promotion waren es 88 250 Euro. Fabian Trent und Thorsten Euler errechneten, dass sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der Privatwirtschaft ein Lohnvorteil von Promovierten gegenüber Nichtpromovierten von 20 % bzw. 21 % besteht.4 Werden weitere Einflussfaktoren berücksichtigt, dann verringert sich zwar der Effekt der Promotion auf das Einkommen und wird schließlich insignifikant. Stattdessen lässt sich der Lohnvorteil vor allem durch Faktoren wie die Adäquanz der Beschäftigung, den Berufsfeldbezug der Tätigkeit, die Betriebsgröße und die Frage, ob jemand eine Leitungsposition innehat, besser erklären. Dennoch ist das Einkommen nicht unabhängig von der Promotion, da Promovierte in der Regel eher Leitungspositionen erhalten, eher volladäquat beschäftigt sind und einen klareren Berufsfeldbezug haben als Nichtpromovierte.

Während der Promotionsphase sieht die Einkommenssituation von Promovierenden natürlich noch ganz anders aus und ist geprägt von befristeten Verträgen und Teilzeitbeschäftigungen. So ermittelte Antje Wegner auf Basis der deutschlandweit durchgeführten National Academics Panel Study (Nacaps)5 für die im Jahr 2019 befragten Promovierenden, dass diese über ein durchschnittliches monatliches Nettoeinkommen von 1 841 Euro verfügten.6 Das Medianeinkommen lag bei 1 700 Euro. Die Mehrheit der Promovierenden war an einer Hochschule oder einem außeruniversitären Forschungsinstitut (67 %), 18 % außerhalb der Hochschule bzw. Forschungseinrichtung beschäftigt. Rund 17 % finanzierten sich durch ein Stipendium und 14 % durch Geldbeträge von Partnerinnen oder Partnern sowie von anderen Verwandten.

1,3 % der baden-württembergischen Bevölkerung hält einen Doktortitel

Nach Angaben des Mikrozensus lebten in Baden-Württemberg im Jahr 2019 rund 127 000 Personen, die einen Doktortitel besaßen. Das entsprach einem Anteil von 1,3 % an der Bevölkerung über 15 Jahren. Im bundesweiten Vergleich lag Baden-Württemberg damit leicht über dem Bundesdurchschnitt von 1,2 %.7 Der Anteil der promovierten Frauen an der weiblichen Bevölkerung über 15 Jahren in Baden-Württemberg betrug 0,9 % (Männer: 1,8 %).

Mehr als zwei Drittel (67 %) der erwerbstätigen promovierten Bevölkerung bezog im Jahr 2019 ein monatliches Nettoeinkommen von 3 200 Euro und mehr. Von den Erwerbstätigen, die einen Master als höchsten beruflichen Abschluss besaßen, verfügten nur knapp 32 % über ein solches Einkommen, von denjenigen mit einem Bachelor nur 20 %. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse ist jedoch zu bedenken, dass es sich bei Bachelor und Master um vergleichsweise neue Abschlüsse handelt. Personen mit diesen Abschlüssen stehen daher auch erst am Beginn ihrer beruflichen Karriere und erzielen im späteren Erwerbsverlauf womöglich noch höhere Einkommen. Dennoch: Auch unter den Erwerbstätigen mit einem tradierten Abschluss, wie Diplom, Magister, Lehramt und Staatsexamen, war der Anteil derjenigen, die ein monatliches Nettoeinkommen von 3 200 Euro und mehr erhielten, mit gut 45 % deutlich geringer als unter denjenigen mit einem Promotionsabschluss. Deutliche Einkommensunterschiede gab es auch zwischen Männern und Frauen. Während sich nur gut 45 % der erwerbstätigen promovierten Frauen in der höchsten Einkommensgruppe befanden, waren das bei den erwerbstätigen promovierten Männern gut 78 % (Schaubild 4).

Fazit

Die neue Promovierendenstatistik ergänzt die bestehenden Hochschulstatistiken, mit denen bisher der wissenschaftliche Nachwuchs während der Promotionsphase nicht hinreichend dokumentiert werden konnte. Seit Einführung der Statistik konnte die Datenqualität und Vollständigkeit stetig verbessert werden. Die noch bestehenden Datenlücken bei Merkmalen, wie der Art der Dissertation, der Beschäftigung an der Hochschule, der zur Promotion berechtigenden Abschlussprüfung, der Hochschulzugangsberechtigung und der Ersteinschreibung als Studierende müssen in den kommenden Berichtsjahren ebenfalls geschlossen werden. Dies ermöglicht Hochschulpolitik, Wirtschaft und Verwaltung, datengestützte Entscheidungen zu treffen, die den wissenschaftlichen Nachwuchs und damit auch die Zukunft des Innovationsstandortes Baden-Württemberg entscheidend beeinflussen.

1 Einwiller, Ruth (2021): Innovationsindex 2020. Baden-Württemberg im europäischen Vergleich, in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2021, S. 13 ff.

2 MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Sämtliche Fächer der Fächergruppen Mathematik, Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften werden hier als MINT-Fächer zusammengefasst.

3 Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (2021): Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2021. Bielefeld, WBV.

4 Trent, Fabian/Euler, Thorsten (2019): Monetäre Erträge einer Promotion. Lohnunterschiede zwischen Promovierten und Nichtpromovierten in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 71:2, S. 275–308.

5 Briedis, Kolja/Lietz, Almuth/Ruß, Uwe/Schwabe, Ulrike/Weber, Anne/Birkelbach, Robert/Hoffstätter, Ute (2020): Nacaps 2018. Daten- und Methodenbericht zur National Academics Panel Study 2018 (1. Befragungswelle – Promovierende). Hannover, DZHW.

6 Wegner, Antje (2020): Die Finanzierungs- und Beschäftigungssituation Promovierender: Aktuelle Ergebnisse der National Academics Panel Study. DZHW Brief 4/2020. Hannover, DZHW.

7 Statistisches Bundesamt (2021): Genesis-Tabelle 12211-9015: Bevölkerung (ab 15 Jahren) 2019, Datenquelle Mikrozensus.