50 Jahre Kreisreform in Baden-Württemberg
Wie haben sich die »neuen« Kreise seither demografisch entwickelt und welche Größenstruktur haben sie?
Bis Ende 1972 zählte Baden-Württemberg 63 Landkreise sowie neun Stadtkreise. Der kleinste Kreis, der Landkreis Künzelsau, hatte damals lediglich knapp 35 000 Einwohnerinnen und Einwohner, der größte, der Stadtkreis Stuttgart, war mit ca. 630 000 Einwohnerinnen und Einwohnern immerhin rund 18-mal so groß. Diese historisch gewachsene territoriale Gliederung insbesondere der Landkreise hatte vielfach Kritik hervorgerufen. Deshalb wurden in einem mehrere Jahre dauernden Prozess die insgesamt 72 Stadt- und Landkreise auf 44 reduziert (vergleiche i-Punkt »Der lange Weg zur Kreisreform«). Am 1. Januar 1973 trat das Kreisreformgesetz in Baden-Württemberg in Kraft. Ein wesentliches Ziel dieser Reform war es, die zunehmend komplexer werdenden überörtlichen Aufgaben kommunaler Verwaltung, beispielsweise die Abfallbeseitigung, das Verkehrswesen oder die Krankenhausversorgung, zukunftsfest zu machen.
In diesem Beitrag soll die demografische Entwicklung dieser »neuen« Kreise in den vergangenen 5 Jahrzehnten skizziert werden. Außerdem werden die auch heute noch bestehenden regionalen Unterschiede in der Größenstruktur der Landkreise und deren Gründe näher beleuchtet.